Über das Verfahren zur Wahl eines neuen Princeps

  • "Patres conscripti... die Wahl eines neuen Princeps wurde uns durch das Testament des verstorbenen Imperator Caesar Augustus übertragen." , leitete Vala die heutige Anhörung ein, "..mein Mitkonsul Vettius und ich schlagen euch dabei folgende Vorgehensweise vor, die sich sehr stark am üblichen Usus der Wahlen zum Cursus Honorum orientieren:"


    Über die Wahl des Imperator Caesar Augustus durch den Senat Roms:


    1. Aktives Wahlrecht besitzen alle Senatoren Roms die sich zum Wahlzeitpunkt in Rom befinden und sich in die Senatslisten haben eintragen lassen. Passives Wahlrecht besitzen alle Senatoren Roms.
    2. Die Nominierungen und Kandidaturen können per Brief oder persönlich bei den Konsuln bei den Konsuln eingereicht werden. Diese werden die Nominierten schnellstmöglichst zur Annahme oder Ablehnung ihrer Nominierung auffordern. Hierzu werden Fristen gegeben sein.
    3. Nach dem Ende dieser Frist werden die Kandidaten durch die Konsuln dem Senat vorgestellt. Es folgt eine Zeit der Beratung bis zur schlussendlichen Wahl, die den für den Senat geltenden Gesetzen entspricht.
    4. Ist eine Entscheidung herbeigeführt, wird der Gewinner aufgefordert sich zur Annahme seiner Wahl in den Senat zu begeben. Die üblichen Prozeduren zur Übertragung der kaiserlichen Kompetenzen an den Gewählten werden folgen.


    "Wie ihr seht wurden vor allem Anpassungen vorgenommen, die alle Senatoren Roms einbinden sollen... ob in Rom anwesend oder nicht. Es stellt sich nun vor allem die Frage, wie lange die Fristen zur Sammlung der Nominierungen und Kandidaturen... sowie die Fristen zur Beratung bis zur Wahl ausfallen sollen.


    Wir bitten um Wortmeldungen."

  • "Ich habe zwei Anmerkungen zu diesem Verfahren", gab Macer bekannt, nachdem ihm das Wort erteilt worden war.


    "Zunächst eine zweifellos recht formale Anmerkung: Da aktives Wahlrecht nur diejenigen Senatoren haben, die in Rom anwesend sind, sollten wir denjenigen, die derzeit ein Mandat außerhalb Roms erfüllen, ausdrücklich gestatten, für die Wahl nach Rom zu kommen. Immerhin verliert nach altem Usus ein Kommandeur sein Kommando, wenn er das Pomerium betritt. Das wäre unserer Aufgabe aber ebensowenig dienlich wie die Tatsache, dass Senatoren ohne eine solche Regel nicht an dieser wichtigen Entscheidung mitwirken können", schlug er als erstes vor, damit kein Senator auf die Idee zu kommen brauchte, mit ein paar Legionen nach Rom zu kommen, um sein Recht auf Mitwirkung durchzusetzen.


    "Zweitens bin ich mir sehr sicher, dass der verstorbene Imperator in seinem Testament nicht davon sprach, dass sein Nachfolger aus den Reihen des Senates kommen muss. Ich meine, er sprach nur von den besten Männern des Staates oder so ähnlich", zitierte er für seinen zweiten Punkt aus dem Kopf. "Wir sollten uns also zumindest bewusst sein, dass wir mit der Regelung, dass das passive Wahlrecht auf den Senat beschränkt ist, eine Interpretation des Testamentes vornehmen und womöglich eine Einschränkung treffen, die so nicht beabsichtigt war." Macer nahm zwar nicht an, dass ein Nicht-Senator bei einer Wahl durch den Senat wirklich eine Chance hätte, aber man musste ja niemanden vor den Kopf stoßen, indem man ihn sofort ausschloss.

  • "Zum zweiten Punkt des Consulars möchte auch ich etwas Anmerken."


    Livianus erhob sich um seine kurze Anmerkung zur Anmerkung zu beginnen.


    "Da unsere patrizischen Kollegen letztens so vehement die Gesetze und Traditionen verteidigten, habe ich mir die Zeit genommen, ein wenig im Codex Universalis im Bezug auf eine Kaiserernennung nachzuschlagen. Schließlich ist diese vor uns liegende Wahl kein alltägliches Unterfangen. Dabei bin ich auf § 19, Absatz 2 gestoßen, der besagt, dass der nächsten verwandte männliche Spross der Gens Ulpia gekrönt werden muss, wenn der Kaiser keinen Nachfolgerwunsch zur Thronfolge hinterlässt. Bevor wir bei Consul Duccius Vorschlag ins Detail gehen, wollte ich noch kurz geklärt haben, ob dieses Gesetz Auswirkungen auf die von uns geplante Princepswahl haben könnte und ein Ulpier dadurch einen Anspruch auf dem Kaisertitel erheben könnte?"

  • Zum ersten Mal seit langem erhob sich auch Victor nach den Worten des Decimers. "Zu deiner Anmerkung, werter Praefectus, möchte ich gleich eine Frage hinterher schieben: Bei aller gebotenen Gesetzestreue, gibt es denn überhaupt einen Ulpier, der diesen Anspruch durchsetzen könnte? Ich mein, es bringt ja nichts wenn wir jetzt hier einen Ulpier zum Imperator ernennen, wogegen ich rein prinzipiell nichts hätte einzuwenden, und vier Wochen später steht ein Kandidat mit einer oder mehreren Legionen vor der Stadt und macht seinem Unmut darüber Luft übergangen worden zu sein."


    Wäre ja nicht das erste Mal, dass eine Entscheidung des Senats nicht zur Zufriedenheit aller getroffen wurde. "Es wäre doch sicherlich gut zu wissen, dass ein Kandidat, egal welcher letztendlich, das Amt des Princeps nicht nur gewinnen sondern auch halten kann." Oder zumindest, dass derjenige die Chance hatte auf seinem Thron länger als ein paar Tage sitzen zu bleiben.


    "Wo ich schonmal dabei bin, hätte ich allerdings auch eine Frage zur ersten Anmerkung des Purgitius Macer: Wie lange soll sich die Wahl hier eigentlich hinziehen? Wenn wir jedem Wähler die Möglichkeit geben wollen hier persönlich zu erscheinen dürfte sich der Vorgang hier ja über etliche Wochen erstrecken."

  • "Die Frage über den Passus ist relativ einfach zu beantworten..." , zeigte Vala sich recht unbekümmert ob dieses Problems, "...ist, dass dieser Passus relativ offen gehalten ist. Es handelt sich dabei ja nur um einen ungefähren Nachfolgerwunsch, nicht um die konkrete Benennung eines Nachfolgers.
    Der verstorbene Princeps Cornelius hat jedoch in seinem Testament einen solchen Nachfolgewunsch angegeben: dass er diesen vom Senat ausgewählt haben wollte.
    Hätte es diesen Teil im Testament nicht gegeben, hätten wir tatsächlich den nächsten lebenden Spross der Gens Ulpia zum Kaiser krönen müssen. Es wird also ganz unabhängig vom aktuellen Geschehen höchste Zeit, dass der Passus geändert wird. Ich bitte dich, Praefectus Decimus, einen entsprechenden Antrag zu machen sobald der neue Kaiser inthronisiert ist. Wir sollten uns hüten kaiserliche Gesetze zu ändern bevor wir dahingehend Fakten geschaffen haben."


    Auch die Äußerungen des purgitischen Konsulars nahm Vala auf: "Ich kann dieser Argumentation folgen... so es denn keine weiteren Einwände dazu gibt, wird man den außerhalb Roms weilenden Senatoren ein zeitweiliges Recht zur Rückkehr zugestehen.


    Was die Auswahl der Kandidati gibt, sollten wir dann allerdings doch restriktiver formulieren. Wenn wir es allzu offen gestalten werden sich tausende Verrückte, die sich zum Imperator berufen fühlen, sich selbst nominieren... und das Verfahren würde Ewigkeiten dauern in welcher sich der Senat erst einmal durch die vielen Nominierten ohne reelle Chancen wühlen muss, bevor man tatsächlich einen fähigen Kandidaten findet."

  • "Mir ist ebenfalls sehr daran gelegen, dass alles seine Richtigkeit hat und unsere künftige Entscheidung unanfechtbar ist. Ich bin daher ganz bei Senator Octavius und möchte wirklich nicht spitzfindig erscheinen, aber wie du eben selbst sagtest Consul, hat der Princeps die Art der Nachfolgeregelung hinterlassen - den NachfolgEwunsch. Im Gesetz ist jedoch von einem NachfolgeRwunsch zur Thronfolge die Rede. Aus meiner Sicht hätte Palma also dezidiert einen Namen nennen müssen, um sein Recht, einen Nachfolger zu bestimmen, in Anspruch zu nehmen."


    Es war natürlich Auslegungssache, wie so oft bei Gesetzestexten, doch aus der Sicht des Decimers war es eine berechtigte Frage, die geklärt gehörte, ehe man eine Wahl in die Wege leitete. Denn sollte es sich tatsächlich herausstellen, dass Livianus das Gesetz richtig interpretiert hatte, so war der Senat zumindest gefordert Nachforschungen einzuleiten, ob es einen Ulpier gab, der Anspruch auf den Thron stellen konnte. Er sah sich daher um, ob es weitere Wortmeldungen zu seiner Eingabe gab, immerhin saßen auch einige andere Rechtsgelehrte und Ex-Praetoren in den Reihen.

  • "Dazu müsste erwähnt werden, dass der letzte Ulpius von dem wir nicht genau wissen, dass er tot ist, seit mehr als dreißig Jahren nicht mehr gesehen wurde." , fügte Vala hinzu, "Nichtsdestotrotz würde ich davon ausgehen, dass der Nachfolgewunsch des verstorbenen Imperator Cornelius mit dem Nachfolgerwunsch des Gesetzes gleichzusetzen ist... immerhin geht es tatsächlich immer um einen NachfolgeR.


    Denn ansonsten stecken wir mit unseren Möglichkeiten wahrlich in einem Dilemma: unterscheiden wir klar zwischen der NachfolgeRregelung im Codex Universalis und dem NachfolgEwunsch des Testaments des verstorbenen Cornelius, müssen wir einen Menschen zum Princeps ernennen den man seit mehr als dreißig Jahren nicht gesehen hat... und von dem man ausgehen kann, dass er nicht mehr unter uns weilt.", teilte Vala seine Einschätzung der Lage mit, die äußerst düstere Zukungsvisionen hervorrief. Man musste sich da keine Illusionen machen: niemand mit mehr als einer Legion unter sich würde ein solches Machtvakuum tolerieren.


    "Die andere Möglichkeit die wir haben ist, den Nachfolgewunsch des Princeps Cornelius als mit den Regelungen des Codex Universalis konform einzustufen, uns also nicht von einem Buchstaben aufhalten zu lassen, und mit dem Verfahren fortzufahren..." , nannte Vala die zweite Möglichkeit die sie hatten um dem Wunsch des Cornelius zu entsprechen.
    Dass er nicht im geringsten vor hatte, sich durch eine Auslegungssache erneut angreifbar zu machen und den ewiggestrigen Hyänen neue Nahrung zu liefern, machte er schlussendlich ziemlich deutlich: "Dies ist eine Frage, die der Senat als ganzes treffen muss, immerhin ist ihm als ganzes auch die Frage der Wahl anvertraut."

  • Wie sie zuerst sich gedankenlos und eigenmächtig über Gesetze hinwegsetzten, um nun über einen einzelnen Buchstaben im Gesetz zu debattieren, dies bestätigte Gracchus nurmehr, dass weder dem Duccius, noch dem Decimus nach der indirekten Machtergreifung daran gelegen war, die Wahl des neuen Princeps sonderlich eilig durchzuführen. Dass der Praefectus diesen Einwand darüberhinaus explizit mit den patrizischen Ambitionen hinsichtlich altehrwürdigen Gesetzen und Traditionen verglich und verargumentierte, zeigte nur mehr noch, wie wenig beides ihm galt, gleichwohl eine Arroganz und Vermessenheit, an welche die angeblich patrizische kaum noch konnte heran reichen.
    "Allfällig sollten wir einen Grammaticus laden, welcher uns die grammatikalische Korrektheit Cornelius' Wunsches in Hinblick auf das Gesetz akkreditieren kann."
    wandte Gracchus ein ohne eine Miene zu verziehen, setzte sodann indes hinzu.
    "Alternativ könnten wir wir darüber abstimmen, ob ein Mann - ein Kaiser -, der sich in mehreren Zeilen darüber auslässt, weshalb er keinen Namen nennt und auf welche Weise sein Nachfolger bestimmt werden soll, nicht ebenso klar seinen Wunsch hätte geäußert, wenn der Ulpier ihm dieser geeignete Na'hfolger wäre gewesen - denn dieses Gesetz existiert schlussendlich bereits seit längerem."

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  • Zu viele Kaiser sing gegangen und er hatte nicht wirklich sonderlich viel Anteil daran. Bis auf die deplorable Carcerhaft, die seine Gesundheit massiv beeinträchtigte. Bis heute.
    Daher würde er erst einmal abwarten. Eines war sicher, Rom benötigte Stabilität in Form eines dauerhaft Regierenden - alles andere war ihm sekundär.
    Teilnahmslos blickte er durch die Halle und versuchte Blicke einzufangen, Blicke zu deuten. Jemand führte immer etwas im Schilde.

  • Viel Worte um nichts. Avarus beschlich das Gefühl in der letzten Abstimmung den falschen Finger gehoben zu haben. Dennoch war vielleicht noch nicht alles verloren oder an Zeit geraubt.


    "Vielleicht wollen die alten Gentes von Rom ja einen Kandidaten vorschlagen, wenn sie schon so zögerlich seitens des Rechtsweges agieren?!"

  • Kein Wort, kein garnichts. Nur ein paar inhaltslos dahergeschwurbelte Worte des flavischen Praetorius die erwartungsgemäß rein garnichts zur Sache hinzutaten.
    Ein Zucken in Valas Mundwinkeln war alles, was seine Selbstbeherrschung von einem gehässigen Grienen übrigließen als die Partei, die sich zuvor so großartig über Recht und Tradition ausgelassen hatte, sich mal wieder schadlos hielt und andere die Arbeit machen ließ.
    Wahrscheinlich, weil dies selbst viel zu wichtig war, als dass man sich auch hier in dem übte was man offensichtlich am besten konnte: durch destruktives polemisieren vor allem sich selbst darüber hinwegtäuschen, dass man und die eigene Kaste schon seit langem nichts mehr auf die Beine gestellt hatte was Rom auch nur einen halben Schritt vorangebracht hätte. Sah so die Angst vor der eigenen Bedeutungslosigkeit aus? Ein in die Enge getriebes Tier, das vor Ewigkeiten mal das prächtigste unter allen gewesen war und nun mit Schrammen und Flecken im Fell, das schon lange seinen Glanz verloren hatte, die anderen Tiere nur mit gelegentlichem Fauchen und dem eher versteckten Vorpreschen der stumpfen Krallen noch an seine alte Zeit erinnerte... ohne den Gang der Dinge auch nur hauchdünn zu ändern.


    "Zum Vorschlagen etwaig geeigneter Kandidaten werden wir noch kommen, keine Sorge." , hielt Vala mit betont sanften Worten den Karren in der Spur. Eine Weile lang hatte er sich in Gedanken versunken zurückgehalten nur um später festzustellen, dass die Diskussion nach wie vor im Sumpf steckte. Natürlich, kam es ihm mit Bitterkeit in den Sinn, es war ja auch einfacher zu zerstören als zu schaffen... und dem patrizischen Pöbel schien es nur allzu sehr zu passen endlich wieder ein potentes Feindbild zu haben an dem man das wohl ebenso rückwärts gewandte Blut in Wallung bringen konnte. Die Sache? Zweitrangig. Feindbilder! Polemisieren! Blockieren! Skandieren! Und vor allem: Blockieren.
    Als also klar geworden ist, dass vor allem eine gewisse Fraktion des Senats kein Interesse daran hatte sich der prekären Situation durch eigene Taten als dem außersenatlichen Hyperventilieren zu entledigen, sah Vala der Tatsache ins Auge und trieb die Sache weiter voran: "Nun, sogar Praetorius Flavius schließt sich unserer Sichtweise an, dass Codex und Testament sich hinsichtlich der Bestimmung eines Nachfolgers explizit NICHT widersprechen. Weitere Wortmeldungen zu der Frage bleiben ganz offensichtlich auch nach längerer Möglichkeit aus. Wir gehen also recht in der Annahme, dass der Senat der Tatsache zustimmt, dass das durch den verstorbenen Princeps Cornelius avisierte Verfahren nicht durch den Codex Universalis konterkariert wird. Ich weise darauf hin, dass das kollektive Schweigen des Senats ohne anderslautende Meldungen durchaus als Zustimmung betrachtet werden kann. So sich also keine weiteren Wortmeldungen zu dieser Frage gibt, kommen wir zur Klärung der Fristen..." , wollte Vala sich also nun dem zwingenden Punkt zuwenden... gab dem Senat aber noch einen längeren Moment des Schweigens um möglicherweise doch noch etwas zur Sache beizutragen.
    Vala wartete also... und wartete... und wartete... doch es tat sich nichts.


    "Kommen wir also zur Frage der Fristen." , wandte Vala sich also schließlich einer nicht unwichtigen Frage zu, "Wir bekommen es im Zuge des Verfahrens letztlich mit drei Zeiträumen zu tun, die per Frist genau zu definieren sind.


    Erstens die Frist zur Nominierung und Bestätigung der Kandidaturen, in welcher potentielle Kandidaten nominiert werden und ihre Nominierung annehmen. Diese Frist sollte lang genug dauern um einen verlässlichen Transport von Nachrichten zu und von den entlegendsten Provinzen des Reichs UND eine Reise der Kandidaten aus denselben zu ermöglichen.
    Für diese schlagen wir drei Monate (3 RL-Wochen) vor.


    Zweitens die Frist von der Bekanntgabe der Kandidaturen bis hin zur letztlichen Wahl des Princeps. Den Wahlen zum Cursus Honorum entsprechend schlagen wir hier zwei Monate (2 RL-Wochen) für den Wahlkampf vor.


    Es folgt die Wahl des Princeps... und eine schnellstmögliche Ernennung des Wahlsiegers zum Princeps binnen eines Monats (1 RL-Woche) nach der Wahl." , stellte Vala den Zeitplan für die Kaiserwahl vor, allerdings nicht ohne all jene zu entkräftigen, die ihnen verdächtig schnell den Griff nach einem unbegrenzten Konsulat vorgeworfen hatten: "Die Termine zu den Wahlen zum Cursus Honorum Senatorium werden mit der Veröffentlichung der Termine zur Wahl des Princeps veröffentlicht. Diese Wahlen werden für einen Monat (1 RL-Woche) nach der Inthronisierung des neuen Princeps angesetzt."

  • Flavius Furianus entglitt ein amüsantes Schnauben. Typisch Emporkömmlinge. Er drehte sich zu seinem Sitznachbarn Atilius Cicero und flüsterte kaum hörbar.


    "Na schau sich das mal einer an. Praetorius Flavius - schon lange habe ich so einen Ton in diesen Hallen nicht vernommen. Normalerweise hatte es kein Consul nötig zwischen den Senatoren zu differenzieren, um seinen Status hervor heben zu können. Aber wenn man nie einen solchen besaß, hat man anscheinend das Bedürfnis damit hausieren zu gehen."


    Verächtlich wandte er sich wieder dem Duccier zu und lauschte weiter. Er würde nichts dazu sagen, er war alt, blieb dem Senat ferner als er wollte und obgleich man annehmen könnte als alter Mann habe man nichts zu verlieren, hing der Flavier noch an seinem Leben. Hitzige Debatten im Senat brachten ihm damals den Carcer - zumindest führte er es darauf zurück. Nun würde er abwarten und sich im Nachhinein positionieren. Abwarten musste man können. Und das einzige, was er in seiner Verbannung vermochte zu lernen, ja das war Abwarten.

  • Zwar schob sich Gracchus' linke Braue ein wenig empor, dies war jedoch alles, mit dem er die namentliche Nennung des Konsuls quittierte, da dieser schlussendlich sich wieder den relevanten Problemen zuwandte.
    "Diese Fristen muten mir allgemein viel zu lange an. Wer garantiert derweil die Si'herheit Roms? Wer verhindert, dass sich - wie schon so oft in der Geschichte geschehen - Kommandeure in den Provinzen zu Kaisern ausrufen und mit ihren Legionen nach Rom marschieren? Ein Machtvakuum hat stets Begehrli'hkeiten geweckt, und ein angekündigtes halbes Jahr ohne Augustus, dies ist zweifelsohne ein überaus verlockendes Machtvakuum. Nach Dom...
    Gerade im rechten Augenblicke entsann sich Gracchus der Tatsache, dass der Name des Flavius Domitianus in diesen Hallen nicht derart freimütig ausgesprochen werden konnte wie in der Villa Flavia.
    "Nach dem Tode des letzten flavischen Kaisers wurde Nerva stante pede durch den Senat zum Augustus bestimmt. Allfällig war nicht jedermann in den Provinzen damit einver..standen, doch letztlich wagte niemand, sich gegen den gewählten Kaiser - und mit ihm den Rest der römischen Legionen - zu stellen."
    Dass er darüber hinaus eine Frist für die Annahme der Nominierung als gänzlich inadäquat ansah erwähnte Gracchus vorerst nicht weiter, würde dies doch nur auf einen persönlichen Affront des Konsuls selbst hinauslaufen - denn zweifelsohne würde kein wahrer Römer jemals auch nur auf die Idee kommen, die ihm angetragene Kaiserwürde abzulehnen.

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  • "Ich denke, die dritte der genannten Fristen können wir fallen lassen", schlug Macer vor. "Was soll denn zwischen der Wahl und der Ernennung zum Princeps noch passieren, dass wir dort einen Zeitraum von bis zu einem Monat einräumen müssen? Ich denke vielmehr, es ist der Sache sehr zuträglich, wenn die Ernennung unmittelbar nach der Wahl erfolgt. Aus formellen Gründen mögen vielleicht bestimmte Handlungen erst einen Tag später vollzogen werden, aber Gründe für einen weiteren Aufschub kann ich mir kaum vorstellen", führte er aus.


    "Was den Wahlkampf angeht, denke ich ebenfalls, dass wir mit einer [zumindest Sim-On] kürzeren Frist auskommen könnten. Immerhin ist durch die vorherige Frist den Kandidaten bereits Zeit zur Vorbereitung gegeben, wenn sie in Rom Reden halten möchten", gab er anschließend noch zu bedenken, um das Verfahren weiter zu straffen.

  • "Was die Sicherheit Roms angeht, können wir uns auf die Erklärung sämtlicher militärischer Kommandeure in Italia verlassen, das Testament des verstorbenen Princeps zu ehren und seine Beachtung seiner Wünsche zu gewährleisten." , fasste Vala das zusammen, was er seit der Verlesung des Testaments quasi ununterbrochen unternommen hatte: die militärische Kraft Italias auf Linie bringen und damit mehr als zwanzigtausend Mann aufzubieten die zwischen etwaigen Testaments-Beiseitewischern und ihrem Ziel standen. Eine Größe, wenn sicherlich nicht die größte Armee des Reichs. Aber was das anging.. es würde als Abschreckung reichen müssen, sonst könnten sie gleich die Hände in den Schoß legen und die Legati alles unter sich ausmachen lassen.


    "Was wir jedoch gewährleisten müssen ist, keinen Aspiranten zu benachteiligen indem wir die Fristen so setzen, dass er kaum Chancen hat seinen Willen hier zu präsentieren." , gab Vala zu bedenken, der seit seiner Reise nach Aegyptus sehr genau wusste wie verdammt lange alleine ein Weg durch das Reich sein konnte, "Wenn wir bedenken, dass sobald die Tore wieder geöffnet werden Boten zu allen Legati ausströmen.. alleine ein Bote nach Caesarea zum Statthalter in Cappadocia benötigt einen Monat auf schnellstem Wege, nach Londinium in Britannia beinahe ebensolang. Sollte sich die Statthalter sofort auf den Weg machen um ihre Kandidatur in Roma zu vertreten haben wir also mindestens mit zwei Monaten zu rechnen. Mindestens.


    Den Wahlkampf an sich würde ich allerdings nicht verkürzen. Kein Statthalter würde nachvollziehen können, wenn sein Konkurrent aus Dalmatio zwei Monate hier in Rom für sich werben könnte, wenn er selbst ob seiner langen Anreise nur weniger zur Verfügung hat. Selbst wenn er Boten abstellen würde um Klienten für sich die Werbetrommel rühren zu lassen... wir wissen alle, dass dies nicht dasselbe ist. Wir müssen den Kandidaten unbedingt vermitteln, dass es sich bei dieser Wahl um einen Vorgang handelt dem sie vertrauen können. In Anbetracht der Einmaligkeit dieses Vorgangs würde ich mir fast die Frage stellen, ob der bisher für die Wahlen zum Cursus Honorum zugebilligte Zeitraum für den Wahlkampf ausreichend ist. Es scheint nicht unwahrscheinlich, dass ein größerer Bedarf besteht den Kandidaten Zeit zu geben sich zu präsentieren und vorzustellen.


    Auf das Streichen des Zeitraums zwischen Wahl und Ernennung können wir uns hingegen ohne zu Fragen einlassen." , endete der duccische Konsul, bevor sein vettischer Mitkonsul zu Wort meldete: "Letztlich müssen wir ohnehin dem Usus entsprechen und den Kalender nicht aus den Augen verlieren... wir schlagen daher ANTE DIEM III ID APR DCCCLXV A.U.C. (11.4.2015/112 n.Chr.) als Datum für die Wahl und die Ernennung des neuen Princeps vor. Alles davor wäre unserer Auffassung nach tatsächlich zu knapp um dem Anspruch des Moments gerecht zu werden.
    Die Wahlen zum Cursus Honorum der Senatoren würden am ohnehin nächstmöglichen Zeitpunkt, ANTE DIEM VI KAL MAI DCCCLXV A.U.C. (26.4.2015/112 n.Chr.) und den darauffolgenden Tag stattfinden. Die Ernennung der Magistrate wäre dann für KAL MAI DCCCLXV A.U.C. (1.5.2015/112 n.Chr.) veranschlagt."
    Was dann weniger Zeit wäre als von den Konsuln ursprünglich avisiert, aber immernoch halbwegs vertretbar um den Moment zumindest halbwegs ausschöpfen zu können.

  • Zu knapp zu knapp das war alles was er hörte. Solch einen Unsinn hatte er selten gehört. Er stand auf und meldete sich nun doch mal zu Wort. „Ich versteht eure zeitlichen Ansetzte nicht werte Consuln. Auch warum der zu wählende unbedingt vor der Wahl nach Rom soll, will mir nicht in den Kopf. Es geht hier doch nicht um einen Kandidatur für ein Amt um das man sich bewirbt. Sonder um die Wahl des ersten Bürgers, der vom Senat gewählt werden soll. So wie es der Augustus verfügt hat. Und ganz ehrlich wenn wir einen princeps wählen sollen. Dann sollten doch die Vorschläge der Senatoren ausreichen wie das Falvius Grachus schon vorgeschlagen hat. Das hat ja schon mehr als ein Mal funktioniert.
    Ich erinner daran das es nach den mos maiorum üblich ist binnen einhundert Tagen einen Erben einzusetzen. Und das weil die Alten wollten das die religiösen Pflichten nicht allzu lang unerledigt blieben. Anstatt also hier allen Stadthaltern die Möglichkeit zu geben uns alle.“
    Und bei diesem Satz sah er ein Mal ins Rund und blieb dann bei den beiden Consuln hängen. Denn für ihn sah es so aus als würden einige auf gewaltige Bestechungssummen warten und deshalb solch lange Fristen setzten. „Fleißig zu bestechen sollten wir schnellst möglich eine Wahl treffen. Die in Frage kommenden sollten von uns recht schnell ermittelt werden können. “ Er sah erneut kurz in die Runde.


    „Ich denke wir sind uns alle einig das nur Männer mit Erfahrung sowohl militärisch als auch in Verwaltung in Frage kommen. Dabei sollten wir nicht mehr als die zehn erfahrensten zur Wahl stellen und dann einfach abstimmen. Ich bin absolut dagegen einen solchen Aufwand zu betreiben und jedem Stadthalter hier eine Bühne zu geben. Nur weil ein Stadthalter eben Reich ist und die meisten Stimmen kaufen kann ist er nicht unbedingt der Geeignetsten. Ich bin also der Meinung die Flavius Gracchus vertritt und sage wir sollten die zehn aus unserer Sicht Geeignetsten aussuchen und wählen.“ Immer diese Trödelei da. Das war doch nicht zum aushalten wer gewählt war wurde princeps und die Anderen hatten sich damit abzufinden. Das sowas überhaupt Diskutiert werden musste. Anstatt hier über Fristen zu Diskutieren hätte man schon mal Namen und Qualifikationen diskutieren können. „Ich stelle daher den Antrag schnellst möglich die Zehn aus unserer Sicht Geeignetsten zur Wahl zu stellen.“

  • Vala seufzte vernehmbar, als sich gleich noch eine andere Position zu Wort meldete... und das dann auch auf eine Art und Weise, die die Grenze zur kollektiven Beleidigung nicht nur ankratzte: "Senator Iulius, ich bin mir nicht ganz sicher ob man es als zielführend ansehen kann, dem Senat kollektiv und haltlos Bestechlichkeit vorzuwerfen, um seine Auffassung durchzusetzen.
    Um deine Position also zusammenzufassen: Du willst ganz offensichtlich ignorieren, dass durchaus das Bedürfnis herrscht den Kandidaten die Möglichkeit zu geben sich hier in Rom zu präsentieren und diese Sache eben NICHT hopplahopp hinter uns zu bringen.."
    Selten hat sich der Senat sich derart vielstimmig gezeigt, was Vala durchaus zu denken gab. Letztlich sah er die Sache relativ gelassen... wenn man davon absah, dass er sich in seiner Position durchaus an Volkes Wille orientierte.

  • Ja wie man es auch nennen wollte. Wenn hier auch nur einer glaubte das ein Kandidat der sich hier um das Amt des Ersten Bürgers bewarb war nicht bereit das letzte As her zugeben damit am Ende sein Name Stand war blind und das Volk wüste es auch. „Ob es Zielführend ist oder nicht wird sich noch zeigen.
    Was ein Faktum bleibt ist. Ja ich bin gegen eine Präsentation der Kandidaten hier in Rom. Wer von uns gewählt wird der soll princeps werden, so hat es der Augustus verfügt. Ich sehe keinen Grund die Wahl künstlich in die Länge zu ziehen. Es geht auch um religiöse Pflichten die Erledigt werden müssen. Kandidaten die geeignet sind werden sicher genug Klienten und Freund unter den Senatoren haben die ihn vorschlagen. Oder willst Du mir glaubhaft machen, das ein Mann wie zum Beispiel …. na sagen wir Publius Veturius Cicurinus dem eine Provinz mit vier Legionen gegeben worden ist nicht genug Freude in diesem Haus hat die ihn vorschlagen. Ich gebe zu bedenken das eine Stadthalterschaft ein Consulat voraussetzt was für die Qualifikation der meisten dieser Männer spricht.
    Oder dein eigener Parton. Auch er hat hier Freunde und die Qualifikation will ihm wohl keiner absprechen. Warum sollten wir warten bis einer sich selbst zum princeps ausruft oder seine Legionen tun es. Jetzt haben wir noch den zeitlichen Vorsprung Fakten zu schaffen. In drei Monaten kann schon ein Heer hier stehen und selbst welche geschaffen haben. Mein Antrag ist so gut wie jeder andere hier.“
    Warum warten bis einer der Stadthalter mit seiner Legion vor der Tür stand. Oder glaubte der Consul ernsthaft das man die Sache wirklich ein halbes Jahr in der Luft schweben lassen konnte. Ohne das sich einer aufschwang und nach dem Purpur griff einfach nur weil er die Mittel und Soldaten dazu hatte.

  • "Dem kann man entgegnen, dass ein anderer Statthalter, der sich ebenso als potentieller Princeps betrachtet, sich ungerecht behandelt fühlen könnte wenn wir jetzt hier einfach jemanden anderes ausrufen und er am Verfahren nicht beteiligt wird... das Ergebnis wäre dann ebenfalls, dass er zur Waffe greift um sich Gehör zu verschaffen... weil man es ihm zuvor verweigert hat." , gab Vala zu Bedenken, der sich nach wie vor mit der Kaiser-jetzt-Variante des Iulius nicht anfreunden konnte.

  • Dann schlage ich vor, dass wir alle Statthalter welche über genügend Legionen verfügen um den Marsch auf Rom anzutreten schon einmal als potentielle Kandidaten ansehen sollten!


    Warf Sedulus ein nur um den Laden mal langsam wieder zum Laufen zu brignen!


    Einen Namen haben wir ja schon. Wer sind die Anderen?


    Leider wußte Sedulus nicht genau wer sich momentan in welcher Provinz aufhielt.


    Einen hätte ich auch noch. Wie wäre es denn mit dem Statthalter Vinicius Hungaricus?
    Ich schlage Vinicius Hungaricus vor!

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