Kundschaft: L. Helvetius Corvinus wünscht Pferde zu erwerben

  • http://www.kulueke.net/pics/ir…ia/villa_weiden_klein.pngWitjon ging gemächlich mit seinem Kunden Lucius Helvetius Corvinus über den großen Hauptweg, der einer Allee ähnelte und sich schnurgerade zwischen den Feldern und Weiden dahinzog.


    "Also, Centurio Helvetius. Du möchtest zwei Pferde erstehen, so sagte mir Albin."


    Um sie herum herrschte rege Betriebsamkeit. Bierfässer wurden weiter vorn bei den Wirtschaftsgebäuden auf einen Karren verladen. Zwei junge Burschen schleppten Eimer voller Wasser zu einer Pferdetränke. Schweinegrunzen war aus einem der Ställe zu hören.


    "Was hast du dir denn vorgestellt?", fragte er letztlich. Er meinte sich dunkel zu erinnern, dass der Mann nicht unbedingt für Smalltalk zu haben war. Deswegen kam er gleich auf die Wünsche des Helvetiers zu sprechen.

  • Corvinus bedankte sich für die Bereitschaft ihn als Kunden zu akzeptieren und das gleich der Hausherr das Gespräch mit ihm führte. Den Aufzug des Ducciers bemängelte er weder offen noch im Geiste. Der Mann hatte es einfach weit gebracht in Corvinus Augen und jeder wusste ja was man sagte.
    Arme Leute sind wahnsinnig, reiche Leute höchstens exzentrisch.


    Wie auch immer Corvinus folgte strammen Schrittes, auch wenn er leicht zu hinken schien. Er hoffte das es niemanden auffiel, so wie er es schon die ganze Zeit hoffte. Ihm war die Ausrede das er wegen einer Fußverletzung zur Reiterei verletzt worden war einfach zu billig. Andererseits führte das überspielen der Verletzung dazu das diese nur sehr schlecht heilte.


    "Ganz Recht Procurator Duccius.... nun gewissen Umstände haben dazu geführt das ich vor kurzem meinen Rang als Centurio verloren habe und den Adlern und dem Legaten nun als Decurio der IVten Turmae der Legio Secunda dienen darf. Das Problem an der Sache ist dabei das die normalen Römerpferde, du wirst sie sicherlich schon einmal gesehen haben, nun wie soll ich sagen.... naja frei heraus ich bin wohl etwas zu groß und zu schwer für diese Tiere. Die Ausrüstung entsprechend anzupassen ist nicht das Problem dafür haben wir Handwerker im Castellum aber alle Züchter die wir an der Hand haben oder Tiere die wir selber gezogen haben sind halt von der normalen Art.
    Ich hoffte nun hier fündig zu werden.
    Dazu kommt das ich Tiere brauche die was aushalten und ihrem Reiter nicht so schnell was übel nehmen. Unter uns gesagt bin ich kein besonders guter Reiter, bisher jedenfalls das wird sich natürlich demnächst ändern, und hab auch nicht so das Händchen für den Umgang mit Tieren!"


    Corvinus konnte nicht verhindern etwas unglücklich auszusehen bei der Beschreibung. Ob der Duccier ihm helfen konnte. Schnell schob er noch etwas nach damit der Mann, hoffentlich, vorher noch kurz über etwas angenehmes sprechen konnte.


    "Wie geht es eigentlich deinem Verwandten...Duccius Valus, der beim Feldzug als Tribun mit uns nach Italien gezogen ist. Ich habe gehört er ist inzwischen Senator?"

  • Ein Centurio, der zum Decurio ernannt wurde? Das fand Witjon allerdings ungewöhnlich, äußerte sein Befremden darüber jedoch nicht. Die Qualität von 'Römerpferden' kommentierte Witjon zunächst ebenso wenig. Er wollte dem Helvetier jetzt nicht unbedingt auf die Nase binden, dass die Hros Duccia, das Gestüt seiner Sippe, die Legion bereits vor vielen Jahren mit Pferden beliefert hatte.


    "Also zwei Pferde, die etwas aushalten, aber einem unerfahrenen Reiter keine allzu großen Probleme machen", fasste Witjon die Wünsche des Centurios zusammen und überschlug im Kopf bereits die Möglichkeiten, die er da im Stall hatte. Die Frage nach seiner Verwandtschaft überraschte Witjon kurz, bevor er sich darüber klar wurde, dass Vala und Corvinus sich offenbar - wenn auch nur oberflächlich - auf dem Feldzug kennen gelernt hatten. Oder war das nur der 'Held von Vicetia'-Bekanntheitsbonus, den Vala genoss?


    "Titus Duccius Vala meinst du? Nun, er ist Consul. Insofern geht es ihm ziemlich gut, möchte ich meinen."

  • "Na das hört sich doch nach dem Mann an den ich meinte. Dafür das er so unerfahren war hat es die von ihm kommandierte Legion bei Vicetia immerhin geschafft den Durchbruch zu erreichen. Wer weiß wie die Schlacht ohne diesen ausgegangen wäre. Ich drück euch die Daumen das ihr auch weiterhin so die Gunst der Götter behaltet."
    kommentierte Corvinus mit für seine Verhältnisse recht vielen Worten die Antwort zu Vala.



    "Und halt auch noch mich",


    er zeigte kurz an das er für einen Römer ja ungewöhnlich groß und kräftig war,


    "genauso lange tragen kann wie es die ausdauernden normalen Römerpferde können! Wir beide können ja offen reden das die Qualität der Pferde die die Legion geliefert bekommt schon eine gehobene ist aber dennoch halt nicht die Spitze da sie ja in größeren Mengen geliefert werden. Ich bin bereit für meine beiden Tiere, bei entsprechender Qualität",


    ob Corvinus diese wirklich beurteilen konnte oder dem Fachwissen und der Ehrlichkeit des Ducciers schlicht ausgeliefert war sei jetzt mal dahingestellt,


    "auch einen entsprechenden Preis zu bezahlen. Die beiden Tiere werden genauso wie meine Lorica und mein Gla...äh ich meine meine Spatha meine Lebensversicherung sein. An sowas spare ich nicht!"

  • Dass Vala im Kampf unerfahren war, konnte Witjon so nicht bestätigen. Um jedoch nicht preisgeben zu müssen, wo sein Vetter Erfahrung im Kampf gesammelt hatte, nickte er einfach nur und sagte: "Ich danke dir. Gleiches wünsche ich deiner Familie ebenfalls."


    Der Helvetius kam dann recht schnell auch schon auf seinen Qualitätsanspruch und den dafür angemessenen Preis zu sprechen. Witjon zog die Augenbrauen hoch. Aus dem Gespräch mit Iullus Helvetius Curio hatte er eigentlich bisher nicht geschlossen, dass der Centurio so viel verdient oder gespart hatte, dass er sich jetzt mal locker zwei teure Pferde leisten konnte. Vorsichtig erklärte er daher: "Nun, ein exzellentes Pferd aus unserer Zucht kann gut und gerne zehn Aurei kosten. Deshalb kann ich dir empfehlen, dass du mir einen bestimmten Höchstpreis nennst, den du zu zahlen bereit bist. Daran anknüpfend werde ich dir dann die Pferde zeigen, die in deinem Budget liegen." Er wies auf den Stall, den sie nun erreicht hatten. "Denn da drin stehen einige Pferde, die sicherlich deinem Qualitätsanspruch entsprechen, nicht jedoch dem Gehalt eines Cen..., äh Decurios gerecht werden, wenn ich das mal so sagen darf." Er sprach diesen Knackpunkt lieber gleich ganz offen an, bevor es zu peinlichen Missverständnissen kam. Und den Helvetier schätzte er nicht so ein, dass er sich aufgrund der Realität gleich beleidigt fühlte.

  • Corvinus bekam große Augen. Nicht aus Ärger oder so aber er hatte schlicht nicht so sonderlich viel Ahnung von Pferden und hätte nie gedacht das die soo teuer sein konnten. Ein Aureus waren ja schon 100 Sesterzen und 10 Aurei entsprach dann ja 1000 Sesterzen. Außerdem wollte er ja gleich 2 Pferde haben was dann also 2000 Sesterzen sein würden. Das überstieg seine momentane Barschaft schon. Er wollte noch nicht sofort zugeben das er nicht wirklich wusste was ein Pferd kosten musste und fing daher anders an.


    "Ja also...die Tiere für 10 Aurei sind dann aber doch sicherlich welche für Legaten, Statthalter und dergleichen oder? Ich meine das kann ich ja nicht bringen auf einem Pferd zu reiten was eventuell besser ist als das vom Legaten.
    Ich dachte eher so an die Hälfte pro Pferd...also im Höchstfall. Pferde die halb so teuer sind wie die eines Legaten sind schon eine Hausnummer aber ich brauch ja wie gesagt größere...."

  • Witjon musste schmunzeln. Da hatte er Corvinus wohl ganz schön überfahren. "Keine Sorge, wir haben durchaus auch gute Tiere zwischen zweihundertfünfzig und fünfhundert Sesterzen."


    Er lud Corvinus mit einer Handbewegung ein, ihm in den Stall zu folgen, den sie durch ein großes zweiflügliges Tor betraten. "Also hier im Stall habe ich gerade zwei gute Hengste stehen. Einen Braunen und einen Fuchs. Ausdauernd, kräftig, können mit einer harten Gangart umgehen und sind auch an Kampflärm gewöhnt worden. Die wollte ich nämlich sowieso der Legion oder der Ala anbieten."


    Sie kamen bei einer Box zum stehen, in der der Braune stand. Er schnaubte zur Begrüßung und schaute neugierig. Witjon tätschelte ihm freundlich die Nase. "Der hier ist dreieinhalb Jahre alt. Was wir ihm nicht gänzlich einimpfen konnten ist eine gemächliche Art. Er ist ein Kämpfer, manchmal etwas streitlustig. Wenn man einmal mit ihm umzugehen weiß, ist das sicherlich nicht das schlechteste für einen Legionsreiter."


    Witjon wandte sich um. "Und hier gegenüber der Fuchs. Zäh, drei Jahre alt, ebenfalls gut trainiert und an Kampflärm gewöhnt. Ist im Gegensatz zu unserem Braunen hier ein etwas angenehmerer Charakter." Er sah den Centurio an in der Erwartung einer irgendwie gearteten Reaktion. "Wenn dir die beiden für einen Anfänger noch etwas zu... herausfordernd sind, habe ich auf der Weide aber auch ein paar umgängliche Stuten stehen."

  • Corvinus war erleichtert.
    "Ja ich denke dann sind die in diese Kategorie fallenden wohl das was ich suche."


    Corvinus folgte ihm in den Stall. Es war nicht unbedingt so das Corvinus Pferde hasste aber irgendwie mochte er sie auch nicht. Doch damit musste jetzt einfach Schluss sein. Er war jetzt Reiter und kein Fußkämpfer mehr und als Fußkämpfer hasste man seine Füße ja auch nicht!


    Als der Duccier ihm dann die beiden Pferde vorstellte bemerkte er wieder einmal wie wenig Ahnung er von Pferden hatte. Klar das sie unterschiedliche Fellfarben hatten sah er aber dann hörte es auch schon fast auf.
    Er war noch nicht ganz bereit dies gegenüber dem Duccier zu zugeben auch wenn er das Gefühl hatte das der reich genug war um das dann nicht auszunutzen und ihn über den Tisch zu ziehen. Hoffte er jedenfalls.
    Er machte es Marsus jedenfalls nach und tätschelte dem Braunen auch leicht die Nase.
    "Geht das denn...also zwei Hengste? Ich meine mal gehört zu haben das man Hengste immer nur einzeln halten sollte!"


    Sie gingen zum nächsten Tier und ihm wurde beschrieben wie anders der doch war.
    Es musste jetzt einfach zu mindestens zum Teil die Katze aus dem Sack als dann auch noch die Frage nach den Stuten kam.
    "Also kräftig und mit harter Gangart umgehen können und dazu noch an Kampflärm gewohnt, wie macht ihr das eigentlich, ist denke ich besser als umgänglich. Ähm verzeih die Frage aber ist drei Jahre alt... also ich meine wie lange halten die denn so in der Regel...also ich meine wie alt werden Pferde?"

  • "Nun, ich empfehle dir nur einen der beiden zu erwerben. Falls du den Kauf eines Hengstes überhaupt in Erwägung ziehst", erteilte Witjon seinem Kunden einen gut gemeinten Rat. "Vielleicht schauen wir uns doch erstmal die Stuten an?", bot er dem Helvetius an. Offenbar schien er sich nicht sonderlich wohl zu fühlen bei dem was er hier tat.


    Was Corvinus' Fragen zur Ausbildung der Pferde anging, sagte Witjon: "Wir lassen die Pferde im Gatter ihre Runden drehen oder bestimmte Parkours abreiten, während die Knechte einen monströsen Lärm veranstalten. Am schwierigsten ist es, wenn dabei noch brennende Heuballen auf dem Gelände verteilt werden."


    Und zum Alter: "Unsere Pferde werden in der Regel zwischen zwanzig und dreißig Jahre alt. Manchmal auch etwas mehr, je nach Verfassung des Tiers. Die Lebenserwartung liegt im Dienst des Militärs natürlich weit niedriger."

  • "Ja ich denke das ist...eine gute Idee. Mit Stuten kann ich in der Regel auch besser um", kaum ausgesprochen bereute Corvinus diesen derben Soldatenwitz auch schon. Er war inzwischen schon ganz schön nervös. Nicht deshalb weil er gerade mit einem mächtigen Mann sprach sondern weil er nicht wollte das dieser merkte das er keinen Schimmer von Pferden hatte.


    "Natürlich... wobei ich vor habe meine Pferde genauso lange wie mich selber am Leben zu halten. Zwanzig Jahre heißt dann ja auch das ich meine ganze restliche Dienstzeit, ob ich Evocati werde weiß ich ja heute noch nicht, auf ihren Rücken verbringen könnte. Da ist es natürlich noch wichtiger die richtige Wahl zu treffen."


    Corvinus war überrascht das die Tiere so lange lebten. Er hatte so mit 5 Jahren gerechnet.

  • Witjon quittierte Corvinus' Witz über seinen Umgang mit Stuten nur mit einem breiten Grinsen. In seiner Sippe kam man mit derbem Humor äußerst gut klar, weshalb er einfach sagte: "Dann schauen wir uns doch ein paar hübsche Stuten an."


    Er führte den Helvetier also aus dem Stall heraus zu einer Koppel, wo eine Gruppe von sechs Stuten ihr Dasein fristete. "Wenn du sie nicht zuschanden reitest oder sie im Gefecht verletzt werden, begleiten unsere Pferde dich bis an dein Dienstende, ja", bestätigte Witjon Corvinus' Feststellung. "Bedenke jedoch, dass ein altes Pferd nicht mehr unbedingt die Leistung bringen kann, die du im Dienst von ihm erwartest. Solltest du also die volle Dienstzeit mit zusätzlicher Verpflichtung als Evocatus durchziehen wollen, so wirst du womöglich in zehn Jahren oder so nochmal ein Pferd kaufen müssen. Aber bis dahin ist's ja noch eine Weile hin."


    Er zeigte nun auf die verschiedenen Stuten. "Also hier siehst du vier schöne Braune, einen Fuchs und eine Schecke. Sie haben alle zwei Winter erlebt, manche bereits drei. Nur zu, schau sie dir genau an. Prüfe die Zähne, die Hufe. In der Regel sind sie ganz umgänglich." Witjon hatte das Gefühl, dass er dem Helvetius etwas helfen musste beim Kauf der Tiere, denn dieser wusste offenbar nicht so richtig was er hier tat. Er öffnete das Gattertor zur Koppel und trat mit Corvinus zu den Pferden auf die Weide.

  • Der Duccier reagierte auf seinen derben Spruch mit breitem Grinsen und lockeren Worten was Corvinus beruhigte.


    "Hmmhhh Zehn Jahre sind wahrlich lange und ich hoffe das ich dann nicht mehr bloß eine Turmae kommandiere sondern mindestens eine Centurie der ersten Kohorte!"


    Sie gingen auf die Koppel mit den verschieden Pferden. Bis auf die Farben konnte Corvinus nicht wirklich einen Unterschied erkennen und schon gar nicht welche älter und welche jünger waren.
    Beim näher kommen zeigte Corvinus keinerlei Angst aber auch keine Aggressivität. Auch wenn er Pferde eigentlich nicht mochte. Jedenfalls nicht diese bissigen Drecksviechern zu Hause auf dem Gut seines Vaters.
    Es war irgendwie ein klein wenig dem Verhalten ähnlich wenn ein Vater sein erstes frisch geborenes Kind in die Arme bekam. Er wusste nicht so richtig wie er anfangen sollte und wo er anfassen konnte und durfte ohne es kaputt zu machen.


    Die Schecke entfernte sich sofort etliche Meter von Ihnen als sie die Koppel betraten. Die 4 Braunen schienen halbwegs neugierig zu sein und blieben stehen. Zwei fraßen weiter und zwei beobachteten. Der Fuchs kam ihnen sogar ein Stück entgegen und ließ zur Begrüßung ein paar Äpfel fallen.
    Das entlockte Corvinus ein Grinsen. Vorsichtig rieb er dem Pferd ein wenig die Schnauze.
    "Die gefällt mir schon mal. Wie alt ist sie, wie heißt sie und was soll sie kosten?"

  • Die Zukunftspläne des Helvetiers kommentierte Witjon mit einem lakonischen: "Viel Erfolg dafür." Im folgenden beobachtete er das Verhalten des Soldaten im Umgang mit den Pferden. Er zeigte keine übermäßige Scheu, was nach Witjons Meinung ein gutes Zeichen war.


    "Das ist Lykke. Sie hat bereits drei Winter gesehen. Und ich würde sie für, hmm, dreihundertachtzig Sesterzen anbieten", sagte Witjon und eröffnete damit das Feilschen um den Preis. Er ahnte, dass der Helvetier noch ein gutes Stück nach unten drücken wollte, deswegen hatte er den Preis recht hoch angesetzt.

  • Handel war etwas was Corvinus wie sehr viele der "zivilen" Eigenschaften nur schlecht bis gar nicht beherrschte. Daher nickte er einmal kräftig was den Preis anging. Ganz so als ob er das schon verbucht hatte.


    Corvinus deutete auf eine der Braunen, der Fachmann würde wohl Schwarzbrauner sagen so wie er Lykke als Lichtfuchs bezeichen würde.
    Diese war nachdem Corvinus die Schnauze von Lykke etwas gerieben hatte ebenfalls näher gekommen.
    "Passt die gut zu Lykke oder können die sich nicht leiden? Die stehen ja im Castellum auch öfter mal zusammen im Stall und wenn die sich dann ständig in den Haaren haben..."

  • "Das ist Sigga", sagte Witjon und tätschelte der herankommenden Stute liebevoll den Hals. "Die beiden können ganz gut miteinander. Keine Sorge, die werden sich nicht gegenseitig totbeißen." Er warf dem Helvetier einen beruhigenden Blick zu. "Sigga hat zwei Winter gesehen. Sie ist bisher immer kerngesund gewesen, unsere Stute mit den wenigsten Wehwehchen." Witjon lächelte stolz. "Ihr Name bedeutet übrigens 'Die Siegende'. Das dürfte doch ganz gut zur Legionsreiterei passen?" Triumphierend sah er den Decurio an. "Nur vierhundert Sesterzen, weil deine Familia in meinem Haus immer gern gesehen ist."

  • Corvinus überlegte einen Moment. Er war jemand der sich in der Regel schnell entscheiden konnte und glaubte auch nicht das der Duccier ihn übers Ohr hauen würde. Die beiden Tiere sollten es also sein.
    "Gut...ich nehme die beiden....", wie gesagt war er kein wirklicher guter Händler er wusste aber das es eigentlich zum guten Ton gehörte wenn man wenigstens ein bisschen feilschte,
    "sagen wir 750 für beide zusammen und ich hole das Geld gleich aus dem Castellum?"

  • "Öh", zeigte Witjon sich für wenige Sekunden überrascht von der schnellen Festlegung des Helvetiers auf die beiden Stuten zu einem Gesamtpreis, der nur minimal kleiner als Witjons Einstiegsangebot war. "In Ordnung", erteilte er jedoch seine Zustimmung, nachdem er sich eilig gesammelt hatte. "Also Lyyke und Sigga gegen 750 Sesterzen. Abgemacht. Wenn du möchtest, bring einen Zeugen mit, der für spätere Eventualitäten den Kauf bestätigen kann. Nur für den Fall..." Das war für Witjon schon jahrelange Routine. Zu einem Kauf gehörte entweder ein ordentlich verschriftlichter Vertrag, der bei ganz heiklen oder teuren Waren sogar von mehreren Zeugen besiegelt werden konnte. Oder man schlug unter Zeugen auf die verabredete Ware und Summe miteinander ein und hatte so später die Sicherheit, den Kaufhergang vor Gericht notfalls beweisen zu können. So oder so, man war abgesichert für den Fall, dass sich später Mängel an der Ware ergaben oder der Käufer nicht zahlen wollte.

  • Corvinus wollte gerade sagen das er dem Duccier vertraute und keine Zeugen brauchte. Dann fiel ihm aber ein das das wohl üblich war und keineswegs einen Zweifel an die Ehrlichkeit des Gegenübers ausdrücken würde.


    "Ja gut so machen wir es. Ich mach mich dann gleich auf den Weg, besorge das Geld und den Zeugen."


    Ganz Mann der tat folgte ein sehr knappe Verabschiedung und Corvinus gingen strammen Schrittes davon.



    ******



    Gut eine Stunde später, dass Castellum war ja weiter als einen Steinwurf entfernt und Geld als auch Zeuge musste ja ebenfalls besorgt werden, war er wieder da. Er hatte einen Lederbeutel dabei in welchem 7 Aurei und der Rest des Kaufbetrages in Denare und Sesterzen enthalten waren. Ebenfalls hatte er einen ungefähr 45 Jahre alten Mann dabei.
    "Das ist mein Kamerad Numerius Scaevius Senecio. Er dient in meiner Turma als Tessarius und ich habe auch vorher schon mit ihm gedient. Wir waren auch zusammen auf dem Feldzug in Italien. Ich denke er wird als Zeuge reichen?"


    Der Mann
    [Blockierte Grafik: http://www.bilder-hochladen.net/files/hlfb-13-a577.jpg%20]
    grüßte den Duccier freundlich.


    "Salve Procurator Duccius Marsus!"


    Sim-Off:


    Wenn du das Angebot in die WiSim stellst mach ich den Kauf :)

  • Witjon verabschiedete den Helvetier mit einem Winken und vertrieb sich die Wartezeit mit einem Kontrollgang über das Anwesen. Es war eine Wonne die fleißigen Knechte und Mägde bei der Arbeit zu erblicken, einen Blick auf ihr Tagewerk zu erhaschen, das für Witjons Sippe derart ertragreich war, dass sie sich letztlich überhaupt die neue Villa hatten leisten können. Freilich, so wusste Witjon, hatte es auch des kaufmännischen Geschicks eines Duccius Lando und letztendlich auch eines Duccius Marsus bedurft, um die dem Land abgerungenen Waren auch gewinnbringend zu vertreiben. Doch den harten Teil der Arbeit leisteten am Ende immer die Menschen auf dem Feld und in den Steinbrüchen.


    "Salve Tesserarius Scaevius", begrüßte Witjon nach der Rückkehr des Helvetiers dessen Zeugen. "Solange er sehen, hören und sprechen kann, genügt er vollkommen", scherzte der Duccier gut gelaunt angesichts Corvinus' Frage. "Ebenso wie der Vorsteher des Gestüts, Leif", sagte er daraufhin, womit er seinen eigenen Zeugen vorstellte, der den beiden Männern die Hand zum Gruße reichte. Leif war ein paar Jahre älter als Witjon, bärtig und stellte in geschäftlichen Sachen gerne einen ernsten Gesichtsausdruck zur Schau, wie auch jetzt.


    "Nun denn. Wir haben hier die beiden Stuten Lykke und Sigga", begann Witjon nun an die beiden Zeugen gewandt. "Lucius Helvetius Corvinus erwirbt diese beiden Stuten, die er zuvor auf ihren gesundheitlichen Zustand getestet und für gut befunden hat, von mir, Numerius Duccius Marsus, für insgesamt siebenhundertundfünfzig Sesterzen, die er bei Übergabe Zug um Zug bezahlt."


    Leif nickte. Er war natürlich im Bilde über die Konditionen des Geschäfts.
    "Wenn du nichts mehr hinzuzufügen hast, Helvetius, können wir den Kauf nun abwickeln", sprach Witjon dann zu Corvinus.


    Sim-Off:

    Sorry, ich hab extra abgewartet bis zum nächsten Wochenwechsel. Und dann hab ich's vertrödelt. :p:
    Jetzt hast du jedenfalls ein persönliches Angebot. Schlag zu, solange die guten Stuten auf Lager sind. :D

  • Corvinus hatte aufmerksam zugehört und auch den Zeugen von Marsus begrüßt.
    "Nein ich habe nichts mehr hinzuzufügen und wir können die Sache abschließen!"


    Sim-Off:

    Tja und ich hab die beiden Tierchen inzwischen in der WiSim schon gekauft aber wegen meiner Marktaktivitäten im Reallife hier noch gar nicht geantwortet ;)

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