Der Sturm zog trotz seiner Anrufungen nochmal an. Immer lauter wurde das Heulen des Windes, immer drängender das Donnern von Thors Hammer und immer heller die durch die Luft zuckenden Blitze, die immer wieder das Innere der Hütte in grelles Licht setzte. Dazu der Regen, der mit unnachgiebiger Härte auf das Dach einprasselte, sodass Othmar fürchtete, es würde nicht standhalten. So wurde auch die Anrufung des Händlers im lauter und flehender, und seine sonst so stoische Ruhe war wie durch die scharfen Sturmböen weggeblasen. Auch die Tiere und seine Begleiter wurden unruhig und besonders Alpinas Atem wurde schneller und schneller, was auf eine drohende Panik hindeutete. Doch hatte der Händler keine Ahnung, wie er hier jemanden beruhigen sollte. Einige Augenblicke befürchtete er, dass er sich mit der Entscheidung, die junge Frau mitzunehmen, einen Bärendienst erwiesen hatte. Die Geister schienen nun sie alle erwischen zu wollen, die junge Frau und alle die ihr halfen und sich zwischen sie und ihr tödliches Schicksal stellten.
Doch dann plötzlich: Ruhe. Nur ein paar donnernde Ausläufer, die sich wie von Götterhand geführt entfernten waren noch zu hören, denn der Regen hatte von jetzt auf gleich aufgehört zu prasseln. Irritiert blickte Othmar nach oben. Bislang hatten seine Anrufungen - wenn überhaupt - nur selten etwas erreicht, einmal hatten sie sogar den Wagen umwerfen müssen, um nicht davongeweht zu werden. Doch hatte er bislang weder einen so drastischen Sturm erlebt, noch dass er von jetzt auf gleich endete. Er schüttelte ungläubig den Kopf, versuchte etwas zu sagen, scheiterte aber an seiner eigenen Überforderung mit der Situation.