Porta - Die Haustür

  • Ein wenig vor der Zeit erreichte die duccische Fraktion - also Runa, ihre Eltern und das Sippenoberhaupt Witjon - die Casa Helvetia, welche im Zentrum des Vicus Canabae gelegen war. Auch wenn sein Vetter dabei war, würde Phelan die Verhandlungen führen. Sollte irgendetwas nicht im Interesse Witjons sein, würde sich dieser schon zu Wort melden. Die beiden hatten sich im Vorhinein natürlich schon abgesprochen. Fusa war natürlich als Mutter Runas auch mit dabei, schließlich war es nicht nur eine Verhandlung sondern auch ein großes Kennenlernen.


    So klopfte der duccische Pontifex dann mit seinem Gefolge im Schlepptau an die Porta.

  • Witjon begleitete seinen Vetter mit einer Mischung aus freudvoller Erwartung und leichter Spannung. Eigentlich war es für ihn ein Leichtes, diese Verhandlungen zu begleiten, so schien es. Andererseits hatte Witjon die Familie des Helvetiers noch nicht kennen gelernt, von dessen Bruder Corvinus einmal abgesehen. Witjon mochte Curio, aber das musste ja nicht heißen, dass er dessen Eltern ebenso gern hatte. Aber das ließ der duccische Sippenführer jetzt erstmal auf sich zukommen. Denn eines war klar: Nicht er war heute derjenige, dem der Schweiß auf der Stirn stehen sollte, sondern Phelan. Sein Vetter war der Mann, der heute die Verhandlungen über die Verlobung seiner Tochter führen würde. Und das war etwas, was wohl keinen Mann unberührt ließ. sofern er ein Stückchen Herz in sich trug. Witjon saß demnach ganz entspannt im Sattel, warf hin und wieder einen Seitenblick auf seinen Vetter, dessen Tochter und Frau und sah mit einer gewissen Vorfreude den anstehenden Verhandlungen entgegen.

  • | Liam


    Schon den ganzen Tag herrschte eine gewisse Unruhe im Haus. Liam allerdings blieb davon vollkommen unberührt. Er hatte seinen Platz an der Tür und auch wenn ihm eingebläut wurde, dass gleich die gesamte Familie der zukünftigen zweiten Hausherrin zur Besuch käme, schnitzte er seelenruhig an seinem Holzhasen herum, um ihm den letzten Schliff zu verpassen. Dann klopfte es. Er kannte seine Aufgabe. Und dieser kam er nun nach. Nach wenigen Augenblicken öffnete er die Tür und sah sich zwei großgewachsenen Männern - den Pontifex kannte er ja bereits - und zwei deutlich kleineren Frauen entgegen, von denen er Silvana ja ebenfalls bereits kannte.


    Salvete! Bitte tretet ein, ihr werdet bereits erwartet. Bitte folgt mir.


    So ließ er die Duccier ein, schloss hinter ihnen die Tür und führte sie dann zuerst ins Atrium, wo Curio bereits auf sie wartete.

  • [Blockierte Grafik: http://farm1.static.flickr.com/28/44034451_ae15b32998_t.jpg]|Thorgall


    Thorgall glaubte zunächst, dass er sich verhört hatte, als Runa ihre Bitte an ihn herangetragen hatte. Aber nach einem kurzen Moment des Stockes war es ihm klar, dass die Duccia das vollkommen ernst meinte.
    Er hatte sich wirklich mehrfach gefragt ob sie sich sicher sei, erst als sie schlussendlich bei allen Göttern geschworen hatte, dass es ihr mehr als ernst damit ist, hatte er schließlich nachgegeben und versprochen den Helvetier unter seine Fittiche zu nehmen.
    Nun war er also da der Tag, an dem der junge Mann seine … na ja Unschuld verlieren sollte.
    Für Thorgall war dass wirklich das normalste von der Welt, er hatte schließlich genau dort auch sein erstes Mal verbracht. Nur hatte er eben keinen Frau – als noch nicht – die auf ihn wartete. Ganz im Gegensatz zu dem jungen Helvetier. Nun war es aber ausgerechnet auch noch die, die nicht nur ihren Segen zu eben dieser Sache gab, nein sie hatte es ja regelrecht gefordert. Natürlich wusste Thorgall auch war. Fast schon taten ihm die beiden leid, wie schön wäre es wohl für sie gewesen, wenn sie ihr erstes Mal allein ohne... na ja Bräuchen waren auch nicht immer was Gutes.
    So klopfte er nun bewaffnen mit ein paar neutralen Kleidungsstücken und einem Mantel an die Tür der Casa. Er hatte die Kleider mitgebracht, damit man Curio nicht gleich erkennen würde.

  • Silvana hatte Thorgall einen Tag vorher schriftlich angekündigt. Und da sonst niemand erwartet wurde, war es Curio, der, entgegen jeder Etikette, selbst öffnete und den Germanen in die Casa einließ. Das Vestibulum war damit bereits recht voll, denn mit Curio waren noch Corvinus und auch der Ianitor Liam im Eingangsbereich. Der Brite schnitzte gelangweilt an einem neuen Holzstück herum, hatte dabei aber ein andauerndes verschmitztes Grinsen auf dem Gesicht. Und auch bei seinem Bruder bildete Curio sich ein, dass er dieses immer dann aufsetzte, wenn Curio grade nicht hinschaute.


    Kurz: Es war jetzt schon unangenehm. Und es würde mit Sicherheit nicht besser werden.


    Ähm, grüß dich Thorgall...


    begrüßte Curio den Germanen nun erstmal und nahm die Kleidungsstücke dankend an, die er sich auch gleich überzog. Reden konnte er aber erstmal nicht, denn für ihn gab es eigentlich nichts weiter zu bereden. Eigentlich wollte er es nur schnell hinter sich bringen. Doch war der Fußweg zum Lupanar noch lang genug, um sich so einges anhören zu müssen.


  • Liam öffnete die Tür. Vor dem Ianator stand einer der Knechte der Duccier. Er war außer Atem und rang nach Luft.


    "Ich nehme an, du willst die Frau des jüngeren Helvetiers sprechen, nicht wahr?",, fragt er und öffnete bereitwillig die Tür.


  • Liams Gesichtsausdruck wurde ernst. So eine unerwartete Wendung. Nun, es war nicht die erste Entbindung zu der man die Hebamme rief, aber die Mutter der Duccia war dann doch etwas Besonderes. Liam nickte diensteifrig.
    "Warte hier! Ich hole Alpina."


    Sprachs und nahm die Beine unter den Arm.


    ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~



    Wenig später erschien Alpina mit ihrem Korb in dem sie immer ihre Instrumente und Heilmittel für die Entbindungen mit sich führte. Sie wirkte angespannt aber nicht gehetzt - mit Eile erreichte man nichts. Mit der Routine einer erfahrenen Obstetrix trat sie vor die Tür. Als sie Thorgal und das am Zügel gehaltene Pferd für sie sah, runzelte sie etwas die Stirn. Ihre Frage war dann jedoch eher praktischer Natur.


    "Salve, Thorgal. Ich hörte, dass Fusa ihr Kind erwartet. Da es nicht ihr erstes ist, könnte es schneller gehen als sie es erwartet. Wir sollten zügig aufbrechen. Wie sollen wir meinen Korb transportieren?"

  • Thorgal erklärte sich bereit, den Korb zu nehmen. Damit war die erste Hürde genommen. Nun galt es die zweite Herausforderung zu meistern. Auf die Frage des Knechts nickte sie nur kurz. Ja, sie war schon geritten. Allerdings war es lange her. In Raetia hatte ihr Großvater Pferde besessen und Alpina hatte wohl ein paar Mal auf deren Rücken gesessen. Wenn der Germane nun aber ein scharfes Tempo vorlegen würde... nun, was tat man nicht alles für sein Patientinnen?


    Also ließ sich Alpina auf den Rücken des Tieres heben und nahm die Zügel. Wie gut, dass sie erst kürzlich der Reitergöttin geopfert hatte. Deren Beistand würde sie jetzt wohl brauchen.
    "Ich bin so weit, bei Epona!"

  • [Blockierte Grafik: http://farm1.static.flickr.com/28/44034451_ae15b32998_t.jpg]
    „Dann lass uns.“ sagte Thorgall nun schon etwas ruhig als noch bei seiner Ankunft. Er ritt auch nicht so schnell wie er her geritten war. Aber es war auch kein gemütlicher Ausritt, so dass sie nicht zu lange brauchen würden, bis sie bei Fusa ankommen würden, dort würde er Alpina auch direkt zu deren Zimmer bringen – natürlich nur bis vor die Tür. Keine Zehn Pferde würde ihn da rein kriegen.




    Sim-Off:

    Du kannst direkt in dem anderen Thread weiter schreiben also ohne die Porta ;)

  • Als es bereits dunkel war, an diesem Tag, kämpfte sich Myrddin in seinem Mantel durch den Schnee und den eiskalten Wind diesen Abend.


    Myrddin hatte sich etwas den Bart länger wachsen lassen, war aber Durchhaus gut gepflegt. Ein Stock aus dem Wald stützte seinen Gang und ein paar Kleinigkeiten trug Myrddin in einem Sack bei sich.


    Der Mantel voll Schnee und den Eiszapfen bereits im Bart trat er auf die Türe zu und klopfte mit seinem Stock dreimal äußerst kräftig gegen die Tür.

    Der alte Schäfer auf Einsamen Feld kennt seine Schafe und auch die Welt, er lächelt leise, weil er es versteht, das Glück der Erde es kommt und geht.

    2 Mal editiert, zuletzt von Myrddin Ariamir ()

  • | Liam


    Es dauerte nicht lange, bis sich die massive Haustür der Casa Helvetia öffnete und der große Ianitor hinausblickte.


    Salve. Du befindest dich vor der Casa Helvetia. Was kann ich für dich tun?


    Der Brite musterte sein Gegenüber kritisch. Er sah irgendwie wenig vertrauenswürdig aus und das schlimmste: Der Mann hatte Ähnlichkeit mit jenen Männern, von denen seine Vorfahren Geschichten von Macht, Verrat und Tod erzählt hatten.

  • Myrddin wurde die Türe geöffnet und ein großgewachsener Mann stand vor ihm.


    Er begrüßte Myrddin und fragte Ihn nach seinem Begehr.


    Myrddin überlegte kurz und antwortete dann.


    "Nun, ich folge einer Einladung des Aedituus Iullus Hellvetius Curio skêenotragar und hoffe in dieser rauen Nacht etwas Zuflucht zu finden."

    Der alte Schäfer auf Einsamen Feld kennt seine Schafe und auch die Welt, er lächelt leise, weil er es versteht, das Glück der Erde es kommt und geht.

  • | Liam


    Der Ianitor blickte den Fremden einige Augenblicke schweigend an. Dann ging ihm offenbar ein Licht auf.


    Warte bitte einen Moment.


    sagte er dann und schloss die Tür wieder. Nur kurze Zeit später war die Tür auch schon wieder offen und Curio stand im Türrahmen. Der Helvetier hatte einen entschuldigenden Gesichtsausdruck aufgesetzt.


    Salve... ähm... Druide. Es tut mir leid aber gewisse Verpflichtungen verbieten es mir, dich in mein Haus einzulassen.

    erklärte Curio nicht ohne eine gehörige Portion Zerknirschung in Stimme und Gesichtsausdruck. Die Anweisung seines Patrons war klar gewesen: Der Druiden darf nicht ins Haus. Punkt. Zum Glück gab Es eine Taverne in der Nähe, die auch annehmbare Zimmer anbot. Doch gab Es auch noch ein anderes Problem.


    Zudem ist meine Frau grade nicht im Haus und wird auch erst morgen Nachmittag* genug Zeit finden, dich zu empfangen.


    Es ging ja vor allem um sie und Curio hatte auch kein Interesse, alleine mit dem Druiden zu sprechen.


    Für den Fall dass du kommst, habe ich ein Zimmer in einer Taberna ein Stück die Straße runter reserviert. Wenn es dir recht ist, würden meine Frau und ich dich dort morgen Nachmittag* aufsuchen.


    Es war natürlich nicht das was Curio versprochen hatte, aber Es war besser als gar nichts. So hoffte der junge Helvetier auf das Verständnis des Druiden.


    Sim-Off:

    * Edit: Hab verplant, dass es schon dunkel, also Abend ist.

  • Myrddin hielt inne. Und blickte nach den Worten Curios lange in dessen Augen.


    Nicht fragend oder urteilend einfach nur tief sehr tief in das Wesen hinab. Die Stille der Nacht, die Kälte des Winters, lies diesen Moment zeitlos erscheinen.


    Dann versuchte Myrrdin ein leichtes Lächeln aufzusetzen.


    "Nun gut ich werde da sein, Du hast mein Vertrauen skêenotragar."


    Myrddin wendete sich ab, doch noch, bevor Curio die Türe schließen konnte, drehte er sich erneut um.


    "Und Curio!" Myrddin betonte den Namen so, wie man es tat, wenn man einem Kind zum Abschied noch einen guten Rat mit auf den Weg geben wollte.


    "Entscheide dich als, was du nemetia Runa begleitest, den wir Menschen können nicht immer alles zugleich sein."


    Am wenigsten ich selbst. Schloss Myrddin gedanklich den Satz und wandte sich dann endgültig ab, um in der Nacht zu entschwinden.

    Der alte Schäfer auf Einsamen Feld kennt seine Schafe und auch die Welt, er lächelt leise, weil er es versteht, das Glück der Erde es kommt und geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Myrddin Ariamir ()

  • Das ärgerliche an Treppenwitzen ist, dass sie sich immer nur dann im Verstand bilden, wenn die Situation, in der sie gebraucht werden, bereits vorbei sind. So erging es nun auch Curio, der sich hier schon wieder verbalen Ohrfeigen ausgesetzt sah, als der Druide ihm nicht nur sein Vertrauen aussprachen - und das mal wieder mit einem Wort, dass er nicht kannte, das also auch ohne weiteres eine versteckte Beleidung hätte sein können -, sondern auch, indem sich dieser Kerl doch glatt erdreistete, Curios Beziehung zu seiner Frau in Frage zu stellen. Und der Ton... dieser verdammte anmaßende Ton...! Genau in diesem Moment hätte er eine geistreiche Erwiderung benötigt, doch kam sie nicht. Stattdessen fehlten ihm die Worte. Als ihm dann etwas in den Sinn kam, war der Druide schon in der Nacht verschwunden.


    Mit einem lauten Knall warf er also zur Kompensation die Tür zu, nachdem er zurück ins Haus getreten war, und ging zurück in sein Arbeitszimmer. Dort wartete nämlich noch viel Arbeit auf ihn.

  • Der Reisewagen kam rumpelnd zum Stehen. Der Kutscher stieg ab und half zunächst Neman aus dem Gefährt, die sogleich die kleine Ursicina in den Arm gedrückt bekam. Das Mädchen war inzwischen 9 Monate alt und hatte schon ein ordentliches Gewicht. Zudem wollte sie nicht stillhalten und zappelte auf dem Arm der Kinderfrau herum.
    "Hältst du wohl still jetzt?", kam sogleich die Schelte Nemans.


    Die zweite Frau, die aus dem Wagen geklettert kam, war Alpina. Sie sah erschöpft aber zufrieden aus. Mit einem langen Blick bedachte sie das Haus, dass Corvinus mit seinem Bruder gemeinsam für die helvetische Familie eingerichtet hatte. Sie vermisste Corvinus. Noch nicht einmal schreiben konnte sie ihm, war er doch unterwegs und nicht fest irgendwo im Imperium stationiert. Mit einem Seufzen machte sich Alpina daran an die Haustüre zu klopfen, als ihr bereits geöffnet wurde.

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