Das balneum servorum war nicht gerade ein Lichtblick römischer Innenausstattung. Die Wände waren in einem einfachen Grau gehalten und der Boden nicht beheizt. Der Raum wirkte ziemlich dunkel und es roch muffig. Aufgrund der schlechten Belüftungsmöglichkeiten, hatte sich an den Wänden bereits Schimmel gebildet. Eine Öllampe sorgte wenigstens für etwas Licht. In der Mitte des Raumes fand sich ein großer Bottich, der erst noch gefüllt werden musste.
Mit den Worten „Ich werde alles weitere Notwendige veranlassen, verließ der kleine Scheißer das Sklavenbad und lief mir direkt in die Arme. Tja, das hatte ich jetzt davon, dass ich mich um diese Zeit hier herumdrückte.
„Ah Angus, gut dass ich dich treffe! Du könntest warmes Wasser besorgen. Im Balneum wartet ein wichtiger Sklave aus Baiae, der später noch zu Dominus Gracchus geführt werden musst. Du müsstest das jetzt übernehmen, denn ich muss wieder zurück. Acanthus wartet bereits auf mich!“ Komisch, der Kurze brachte sonst kaum ein Wort heraus und nun sprudelte es aus ihm, wie aus einem Wasserfall.
„Ähm ja ähh!“ Eine wahrhaft glanzvolle und intelligente Äußerung brachte ich da zutage und verpflichtete mich dadurch automatisch, mich um das Bad und den darin befindlichen Sklaven zu kümmern.
Phoebus war bereits auf dem Sprung. Ich konnte also gar nicht mehr anders. Zähneknirschend und seufzend, da ich meinem Schicksal nicht entfliehen konnte, kümmerte ich mich also um das warme Wasser. Damit auch noch andere Sklaven ihren Spaß hatten, engagierte ich gleich noch ein paar meiner Schicksalsgenossen, die weitere Eimer zum Balneum servorum trugen.
„„Salve,“ sagte ich zugegebenermaßen etwas unwirsch und kippte das Wasser in den großen Bottich. Die anderen Sklaven taten es mir nach und verschwanden dann wieder. Ich jedoch blieb, denn ich sollte mich ja un diesen ach so wichtigen Sklaven aus Baiae kümmern!
„Brauchst du noch was?“ Vielleicht war der Kerl ja so wichtig, dass man ihn waschen und danach noch hinter den Ohren kraulen musste.