[Taberna Medica Alpina]

  • Runas Mutter würde also bleiben. Alpina freute sich darauf, sie besser kennenzulernen. Bei der Feier im Garten hatte Alpina sie ein wenig im Gespräch mit Curio erlebt, aber nicht die Gelegenheit gehabt sich intensiver mit ihr zu unterhalten. Selbstverständlich wollte sie gerne ihre Hebamme sein.
    Dann kam Runa auf ein anderes Thema zu sprechen. Auf eigene Kinder... wobei sie ihr zuzwinkerte.


    Sie hatte schon den Korb genommen und dabei Alpina erklärt, dass sie noch beim Tempel vorbeimüssten, als sie auf ein anderes, heikles Thema zu sprechen kam. Ob Curio schon Erfahrungen mit Frauen hatte. Alpina errötete genauso wie Runa, denn woher sollte sie das wissen.
    "Ich weiß nicht, Runa, ob er Erfahrungen hat. Ich habe nicht mit ihm darüber gesprochen, aber ich weiß, dass Corvinus und er unlängst darüber sprachen. Soweit ich es mitbekommen habe, hat er wohl keine Erfahrung."


    Was dann folgte, ließ Alpina überrascht und etwas irritiert dreinblicken. Er musste mit ihr vor den Augen aller die Ehe vollziehen? Bei Iuno! Was für eine Vorstellung! Alpina trieb es die Schamesröte ins Gesicht.
    "Das ist nicht dein Ernst? Dein Vater wird doch nicht erwarten, dass sich der Römer Curio vor seinen Augen und denen seines Vetters mit dir vereinigt. Das wird nie klappen! Wo Curio ohnehin so schamhaft und introvertiert ist. Keine Chance. Niemals, noch dazu wo er doch noch nie... "


    Und dann schob Runa auch noch nach, dass es wohl besser wäre, wenn er vorher Erfahrungen sammelte.
    "Runa, das kann doch nicht wahr sein. Du willst ihn zu einer Lupa schicken?"


    Alpina sah die Freundin durchdringend an. "Oder willst du es vorher schon mit ihm... ausprobieren? Runa. Ich weiß nicht, ob das gut ist..."

  • Runa hatte gewusst, dass es für Außenstehende schwer nachzuvollziehen war.
    Runa nickte etwas schüchtern. „Doch mein voller Ernst.“ Sie zuckte mit den Schulter. „Nun er wird es nicht nur erwarten, sondern es sogar verlangen. Zum einen dienen sie als Zeugen, dass die Ehe vollzogen ist und zum andere können sie dann auch bezeugen, dass ich noch nie... So kann es keien Zweifel an der Gültigkeit der Ehe geben. Was mich auch gleich zu deiner nächsten Frage bringt. Natürlich nicht ich. Ich muss unberührt in die Ehe gehen.“ Runa gestikulierte mit der einen freien Hand. „Es bleibt also nur eine Lupa. Meinst du ich könnte mit seinem Bruder mal darüber reden – oder besser du? Also dass er ihn mal zu einer solchen – also egal zu welcher so lang es nicht diese Phryne ist.“ Lupa hin oder her das könnte Runa wohl noch ertragen, aber diese Phryne nein das ginge gar nicht. „Schau Alpina es ist Tradition und es wird so sein, da müssen Curio und ich beide durch.. und wenn er wirklich unerfahren ist... und wir werden wohl beide mehr als nur nervös sein... nicht das … also nicht das irgendwie... also das die Ehe nicht vollzogen werden.. du weißt schon .. also... es muss sein.“ Runa zuckte fast hilflos mit den Schultern, nein ihre Sippe würde sich auf keinen Fall überreden lassen, diese Tradition sausen zu lassen, jeder und jede der Duccier musste da bisher durch.

  • Noch immer sah Alpina die Freundin fassungslos an. Es war ihr Ernst. Sie würden vor versammelter Mannschaft miteinander schlafen müssen. Ein Alptraum in Alpinas Augen. Es kam der Beinahevergewaltigung bei den Chatten gleich, wo alle um Alpina und den fiesen Dreckskerl herumgestanden waren und ihn angefeuert hatten. Wie furchtbar.


    "Weiß er schon davon?", fragte Alpina zunächst zurück.


    Dann ging sie auf den Vorschlag ein, Corvinus nach einer Lupa zu fragen. Alpina spürte einen Stich in der Magengrube. Natürlich war ihr bewusst, dass er als Soldat vermutlich über einschlägige Erfahrungen verfügte... aber ihn danach fragen? Wollte sie wissen, welche Lupa er empfahl?
    "Natürlich kommt Phryne nicht in Frage, ganz abgesehen davon, dass sie wohl nicht mehr als Lupa arbeitet...sondern nur noch zum Spaß. Aber ich weiß nicht ob es gut ist, wenn ich Corvinus danach frage... ehrlich gesagt will ich nicht wissen mit welchen Frauen er es schon getrieben hat. Ich habe seit dieser einen Nacht, in der er mich nicht als Alpina erkannt hat noch nicht wieder mit ihm geschlafen... ich möchte nicht wissen, wen er auf seiner Favoritenliste hatte. Bitte frag du ihn!"

  • Runa erschrak. „Nein nein du sollst ihn natürlich nicht fragen , also nicht wer und ob er überhaupt. Ich dachte vielleicht stubbst du ihn in die Richtung, dass es wohl besser wäre, wenn sein Bruder nun ja nicht ganz unerfahren.. du weißt schon. Gut ich werde ihn fragen. Und zur Not muss Thorgall halt Curio mal mitnehmen.“ Ja sie wusste sehr wohl das einige der Knechte sie gern mal in den Lupanaren der Stadt herum trieben.
    Runa legte den Kopf schief. „Hm ehrlich gesagt weiß ich es nicht ob er davon weiß. Aber Alpina es gibt da kaum einen andere Möglichkeit. In meiner Sippe ist einen Ehe nur dann gültig wenn es Zeugen dafür gibt.
    Klar fand Runa das auch nicht unbedingt erquickend, aber sie war damit aufgewachsen. Auch wenn ihre Mutter es nie gut gefunden hatte, so hatte sie ihr doch erklärt, was in der Hochzeitsnacht auf sie zukommen würde, und dass es eben nach germanischer Tradition Zeugen dafür geben musste. Auch wohl ein Grund warum Mutter sie viel lieber wo anders verheiratet härte.
    „Ich glaube wirklich nicht das dieser Punkt mit meiner Sippe verhandelbar ist. Und ehrlich Alpina? Ich nehme das gern in Kauf, ich bekommen den Mann den ich von Herzen liebe. Ich werde ihm wohl als bald erzählen müssen was ihn erwartet oder?“ Agr Runa hatte jetzt schon wieder einen hochroten Kopf, allein die Vorstellung es Curio beibringen zu müssen. Und der würde bestimmt ähnlich wie Alpina oder gar noch schlimmer reagieren. Weshalb sie nun doch etwas unsicher fragte. „Meinst du das wäre ein Grund für ihn mich nicht..?“ Nein sie wollte es lieber gar nicht aussprechen.

  • "Nein, nein!" beschwichtigte Alpina.
    Curio würde alles dafür tun, Runa heiraten zu können. Aber es war mit Sicherheit ein Problemthema und sie wollte gar nicht wissen, was Timarcha dazu sagen würde.


    "Er liebt dich und er wird sicher auch diese Herausforderung annehmen, aber leicht wird es ihm sicher nicht fallen, das kann ich dir gleich sagen. Er hatte schon ein Problem damit, dass Marcellus mich öffentlich geküsst hat. Ich übrigens auch, aber Marcellus hat mich ja nicht gefragt und dann war es schon passiert. Corvinus ist da wesentlich entspannter. Er hatte unlängst auch kein Problem in der Taberna Medica die Hüllen fallen zu lassen... "


    Alpina wurde rot. Aber wem, wenn nicht der besten Freundin kommte man soetwas erzählen.
    "Ja, fast hätten wären wir dort über einander hergefallen... aber dann wurden wir gestört. Naja, war vielleicht auch ganz gut so. Wie auch immer, er hat ja dort auch in Kauf genommen, dass irgendwer von den Sklaven zusieht. Also Corvinus hätte vermutlich weniger Hemmungen, aber Curio... ob er das durchsteht? Ob er dann wirklich seinen Mann stehen kann... noch dazu vor deinem Vater, der ihn unlängst so heruntergeputzt hat..."


    So sehr Alpina Curio schätzte und er war in den letzten Monaten wirklich zu einem Mann herangereift, aber so eine öffentliche Zurschaustellung seiner Manneskraft vor Runas Vater... schwer vorstellbar für Alpina.

  • Runa nickte verständnisvoll, ja sie konnte sich gut vorstellen, dass das auf Curio sicherlich alles sehr verstörend wirken würde. Sie nahm sich also vor sobald alles in trocknen Tüchern war mit ihm darüber zu reden.
    „Nun ich glaub das mit dem Herunterputzen haben die Beiden geklärt.“
    Das ihr Vater sie mindestens genau so zur Schnecke gemacht hatte und sie dann einfach wochenlang ignoriert hatte ließ sie jetzt einfach mal unter den sprichwörtlichen Tisch fallen. Dies war ein Zeit die sie vergessen wollte. „So wie ich Vater kenne, hatte er bestimmt die Größe sich dafür zu entschuldigen. Ich glaube auch dass die Pferde mit ihm durchgegangen sind. Weißt du Alpina er fühlte sich hintergangen. Ich glaube es hat ihn tief getroffen, dass gerade die zwei Menschen, auf die er so große Stücken hält ihn hintergangen und sein Vertrauen missbraucht haben. Vielleicht, ja vielleicht hätte ich viel viel viel führe mit ihm reden müssen.“ Ja dass hätte sie wirklich, obwohl sie immer noch glaubte dass sie dann ganz sicher heute schon mit irgendwem – nur eben nicht mit Curio – verheiratet wäre.
    „Aber Alpina Curio mag ruhig und in sich gekehrt sein, aber er ist auch ein Kämpfer.“ Nur zu gut erinnerte sich Runa an das vermeintlich letzte Gespräch, wo er ihr angeboten hatte sie zu retten wenn es nötig wäre. „Ich glaube ganz fest, dass er seinen Mann steht. Er braucht – denke ich – halt nur etwas Erfahrung auf diesem Gebiet.“


    „Wirklich in der Taberna? Dein Liebster hat es schon faustdick hinter den Ohren.“ sagte sie nun lachend.

  • Alpina nickte.
    "Nun gut. Ich finde, du solltest es ihm erzälen und vielleicht wird er ja dann Corvinus nach einer passenden Frau für die Einweisung fragen. Dann musst du es nicht tun. Er wird ohnehin mit seinem Bruder darüber reden wollen, wenn er das erfährt. Da wird Corvinus die erste Adresse sein, das ist doch klar."


    Sie hoffte wirklich, dass Üben ausreichen würde um die Scham zu überwinden, die sich automatisch einstellen würde, wenn Curio vor den Germanen zur Tat schreiten musste.
    "Ich bezweifle nicht sein Kämpferherz, vor allem wenn es um dich geht. Aber du musst bedenken, welche Erziehung er genossen hat... da ist das ein weiter Schritt!"


    Und insgeheim bedauerte sie ihre Freundin dafür, dass sie ihren Zukünftigen zuerst einer Professionellen überlassen musste. Denn gerade das Wissen darum, dass er eine Erfahrung machen würde mit einer Frau, die genau wusste, wie man einen Mann zu Höchstleistung anspornt, war sicher nicht einfach zu verarbeiten. Runa verfügte schließlich noch nicht über diese Fähigkeiten und ob der Besuch oder die Besuche wirklich etwas bringen würden, wenn Curio dann doch nervös vor den Germanen stand... Alpina zweifelte stark daran.

  • „Ich weiß...“ ja Runa wusste genau was Alpina meinte und ja es versetzte ihr auch mehr als nur einen Stick, dass sie Curio förmlich dazu nötigen würde zu einer Lupa zu gehen. ABER sie wollte eben auch nicht riskieren, dass ihre Ehe nicht gültige wäre. Das wäre der schlimmste anzunehmende Fall. Dann lieber zu einer Lupa und wenn Runa so drüber nachdachte... nun ja sie konnte ihm dann ja auch zeigen wie man eine Frau... - rums- und schon war sie ob ihrer Gedanken wieder tiefrot.
    Nun aber mal lieber von sich selbst ablenken. Also harkte sie Runa bei ihrer Freundin unter und flüsterte kichernd.
    „Nun will ich aber wissen, wie ihr in der Taberna fast übereinander hergefallen seid. Du liebst ihn sehr oder?“

  • Alpina musste Runa mit der Entscheidung alleine lassen, wie sie Curio auf die ihn erwartende Aufgabe vorbereiten würde. Er tat ihr in jedem Fall schon leid. Denn im Gegensatz zu Runa, die in der Tradition aufgewachsen war, hatte Curio eine eher prüde Erziehung genossen. Nun, es würde in jedem Fall eine echte Herausforderung für beide werden.


    Als Runa sich dann unterhakte und zu flüstern begann, musste Alpina verschämt ginsen.
    "Tja, es ist einfach so passiert. Er hat mich geküsst und dann auf den Tresen gehoben und dann... naja, ich habe es eigentlich gar nicht erwarten können... auch wenn der Ort sicher nicht ideal war..."


    Alpina kicherte erst, als sie sich die Szene und die darauffolgende Geschichte vom Kater Nero, der die Sklavin Gwyn so erschreckt hatte, in Erinnerung rief, dann wurde sie wieder ernst.
    "Ja, ich liebe ihn, Runa. Und langsam glaube ich, dass auch er mehr als eine Freundin in mir sieht. Nicht nur dieses Erlebnis hat mir gezeigt, dass er inzwischen auch Gefühle für mich hegt. Wie tief sie sind, weiß ich nicht, er ist ja nicht so der gesprächige Typ. Aber er zeigt mir doch mit vielen Gesten und Zuwendungen, dass ich ihm etwas bedeute."


    Sie zeigte Runa den Lunula-Anhänger, den er ihr geschenkt hatte.
    "Sieh nur, den hat er mir gekauft, damit ich etwas habe, das mich an ihn erinnert, wenn er im Castellum ist oder schlimmer noch - im Kriegseinsatz..."


    Ihr glückliches Lächeln erstarb schlagartig.
    "Komm, lass uns gehen!", sagte Alpina stattdessen schnell und zog die untergehakte Freundin mit sich nach draußen.

  • Noch viele Monate - naja, etwas weniger als 6 Monate - war es noch Zeit, bevor ein kleiner Duccius Verus - ja, es würde ganz bestimmt ein Junge werden! - das Licht der Welt erblicken würde. Aber dennoch gab es viel vorzubereiten, damit alles glatt laufen würde und dazu gehörte nun mal auch die ärztliche Vorsorge oder bzw. Begleitung einer Hebamme.


    Bevor der duccische Pontifex sich also zur Curia aufmachte, um bei einer Sitzung des Ordo Decurionum beizuwohnen, machte er einen kleinen Umweg zur Taberna Medica Alpina.


    Als er den Laden betrat, staunte er nicht schlecht. Phelan war noch nie in ihrem Laden gewesen, was eigentlich ein gutes Zeichen war, denn schließlich bedeutete das, dass er noch nie wirklich krank gewesen war seit dem er in Mogontiacum wohnte.


    In alle Ruhe schaute er sich die Behälter mit den verschiedensten Kräutern und Salben an, bis Alpina ihn empfangen würde.

  • Alpina hörte mal wieder das Glöckchen über der Türe bimmeln und beeilte sich, so gut es in ihrem Zustand eben noch ging, von den Privaträumen in die Taberna Medica zu kommen. Als sie den Raum betrat, staunte sie nicht schlecht. Runas Vater, der Duccische Pontifex, war persönlich bei ihr erschienen.


    Sie räusperte sich, um ihn nicht zu erschrecken, wo er doch gerade so vertieft in die Betrachtung ihrer Kräuter- und Salbenbehältnisse war.
    "Salve, Pontifex Duccius Verus. Womit kann ich dienen?"


    Dabei lächelte sie den Vater ihrer besten Freundin offen an. Sie war gespannt darauf, was er benötigen würde.

  • Schon fast ein wenig aus den Gedanken gerissen drehte Phelan sich zu der besten Freundin seiner Tochter um und lächelte freundlich, während er sie begrüßte. "Ah, Alpina! Sei gegrüßt. Wie ich sehe, sollte bald die Zeit deiner Niederkunft kommen, nicht wahr? Die Götter mögen euch beschützen." ihre Frage hatte er noch kurz außer Acht gelassen, es war nicht seine Art, mit der Tür ins Haus zu fallen.

  • Alpina lächelte und strich sich versonnen über den Kugelbauch.
    "Oh ja, es wird auch langsam Zeit. Ich werde unbeweglich und langsam. Das entspricht so gar nicht meinem Naturell. In spätestens einem Mond werde ich unser Kind im Arm halten können. Es ist sehr aufregend für mich, diesmal nicht zu helfen, sondern selbst aktiv werden zu müssen."


    Mit einer leichten Unsicherheit in der Stimme, die er womöglich hören konnte, hatte sie die ungewohnte Situation beschrieben. Dann widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder ganz ihrem Gast und Kunden.
    "Und nun zu dir. Wie kann ich dir helfen? Du siehst gesund aus, Pontifex. Oder täuscht das?"

  • Eine gewisse Unsicherheit war der werdenden Mutter durchaus anzumerken - verständlicherweise, denn sie konnte sich ja bei der Geburt schlecht selbst helfen, da sie die Gebärende war. Der duccische Pontifex machte einen Schritt auf die Kräuterfachkundige zu und streich ihr kurzerhand über den Arm, um ihr Mut zu machen. "Die Dinge nehmen ihren Lauf und so wirst auch du ein gesundes Kind zur Welt bringen." Dann ging er wieder einen Schritt zurück, um ihr sein Anliegen vorzutragen.


    "Ich habe dich aufgesucht, da ich dir den beschwerlichen Weg zur Villa Duccia in deinem Zustand nicht zumuten wollte. Wie du vielleicht schon von Runa, nein, wie du mit Sicherheit schon von Runa erfahren hast, haben mir die Götter ein weiteres Kind geschenkt." Natürlich war sie darüber im Bilde, als ob seine quirlige Tochter es ihrer besten Freundin nicht erzählt hätte, dass sie Schwester wird.


    "Wie du dir vorstellen kannst, bin ich daher sehr glücklich, was man mir nach den letzten Monaten glaube ich besonders ansehen kann, aber danke für dein Kompliment." so viel zum "Gesund" aussehen. "Allerdings bin ich, ob der Tatsache, dass wir lange auf diese zweite Chance gewartet haben, sehr nervös, auch wenn das Kind unter dem Schutz der Götter steht. Daher wäre es mir eine Freunde, wenn du mir und meiner Frau dabei helfen würdest, jenes heil auf die Welt zu bringen." so viel zu seinem Anliegen. "Sofern es dir mit deinem Kind, welches dann gerade mal vier oder fünf Monate alt sein wird, möglich ist."

  • Alpina dankte für die guten Wünsche und war erfreut, dass der Vater ihrer Freundin so mitfühlend war. Auf den Grund seines Besuchs kam er dann auch sogleich zu sprechen. Wie schon vermutet, war nicht er der Anlass eine Taberna Medica aufzusuchen, sondern der Zustand seiner Frau. Natürlich hatte Runa ihr freudestrahlend davon berichtet, dass sie Schwester werden würde. Man konnte dem Pontifex ansehen, dass ihn diese Nachricht mit großer Vorfreude erfüllte.


    "Ja, Runa hat mir davon erzählt. Sie war ganz aus dem Häuschen, da sie ja schon eine Weile auf einen Bruder oder eine Schwester wartet. Natürlich freue ich mich, dass du und deine Frau, dass ihr mir euer Vertrauen schenkt und ich die ehrenvolle Aufgabe bekommen soll, dem Duccischen Nachwuchs ins Leben zu helfen. Und es dürfte kein Problem darstellen, da ich bereits eine Kinderfrau habe, die sich um mein Kind kümmern wird, während ich arbeite. Das einzige Zugeständnis dürfte sein, dass sie mein Kind eventuell zwischendrin bringen muss, damit ich es stillen kann, wenn sich die Geburt sehr lange hinzieht. Ich werde keine Amme beschäftigen, wohl aber eine Frau, die mein Kind beaufsichtigt. Wenn das für dich und deine Frau so in Ordnung ist will ich gerne die Helferin von Diana Lucina sein und die Fackel des Lebens entzünden."


    Sie sah den Pontifex fragend an. Würde er das akzeptieren?

  • Nachdem Alpina geantwortet hatte, entgegnete der duccische Pontifex mit einem verständnisvollen Lächeln "Aber natürlich. Das stellt überhaupt kein Problem dar." Natürlich würde es nicht passieren, dass Alpina ihr Kind stillen würde, während Fusa sich gerade in einer kritischen Phase befand oder Komplikation auftreten. Wenn sie zwischen den Wehen ihr Kind stillen musste, konnte sie ja immer noch mit seiner Frau reden und ihr die wichtigen Anweisungen geben, die sie benötigte.. Atmen, pressen.. das was Frauen ebenso tun, um das Kind sicher aus ihrem Leib zu bekommen. Ihm gefiel ihre Rede von Diana Lucina und der Metapher der Fackel des Lebens.


    "Schön, ich freue mich, dass du uns helfen möchtest." stellte er dann zusammenfassend noch einmal heraus.


    "Da es bei dir noch ungefähr einen Monat dauern wird, würde ich vorschlagen, dass du zeitnah meine Frau persönlich kennen lernst, sie untersuchst und ihr erste Hilfen gibst. Damit sollte sie in der Zeit deiner Niederkunft alleine zurecht kommen. Wäre das in deinem Sinne? Falls ja, würde ich dir in den nächstne Tagen einen Wagen schicken lassen, der dich zur Villa und nach deinem Besuch wieder zur Casa Helvetia zurückfährt." das war ja wohl das mindeste, was er für eine schwangere Frau tun konnte, die seinem Kind auf die Welt helfen wollte.

  • Alpina freute sich, dass der Duccier auf ihre Forderung eingegangen war. Auch das Angebot, seine Frau zeitnah kennenzulernen und ihr dafür sogar einen Wagen zu schicken, fand Alpinas Zustimmung.
    "Sehr gerne möchte ich deine Frau bald kennenlernen. Ich werde ihr gleich ein paar sinnvolle Mittel zur Pflege und zur Erhaltung der Schwangerschaft und Vorbereitung der Geburt mitbringen. Dass du mir dafür einen Wagen schickst, ist sehr nett, auch wenn ich durchaus noch laufen kann... es ist halt nur langsam und beschwerlich."


    Sie wollte ihn schon verabschieden, als ihr noch eine Sache in den Sinn kam, die sie gerne ohne das Beisein seiner schwangeren Frau besprechen wollte.
    "Eine Sache habe ich noch, Duccius Verus. Ich will dir keine Angst machen, aber eine Schwangerschaft und eine Geburt sind eine heikle Angelegenheit, zumal wenn man lange darauf gewartet und ein gewisses Alter überschritten hat. Ich möchte dich nur daran erinnern, dass Diana Lucina eine gnadenlose Herrin über Leben und Tod ist. Sie kann die Fackel heben, sie kann sie aber genausogut löschen... und nicht nur die des Kindes... Das ist nicht in meiner Hand."


    Weiter sprach sie nicht, doch sie wollte den Duccier darauf aufmerksam machen, dass es eine Entbindung im Alter seiner Frau mit Risiken verbunden war.

  • "Gut." genauso war es in seinem Sinne gewesen. Alpina wusste genau was sie zu tun hatte, sie würde Runas Mutter Pflegemittel mitbringen.
    Gerade wollte der duccische Pontifex über die Bezahlung sprechen, denn er würde keinesfalls verlangen, dass sie seiner Frau ohne Bezahlung half als Vergütung für seinen Rat, den er ihr damals für ihre waghalsige Reise ins freie Germanien gegeben hatte, wo sie diese Seherin aufsuchen wollte, da sprach die Hebamme ein heikles Thema an.


    "Ich danke dir für diesen Hinweis und deine Ehrlichkeit. Wir sind uns der möglichen Komplikationen und Folgen bewusst, vertrauen aber auf den göttlichen Willen. Ohne sie, würde bis heute noch kein neues Leben in Fusa heranwachsen. Das Kind und meine Frau stehen unter der schützenden Hand Iunos." Genau genommen war das Kind ein Geschenk der Götter und somit stand vor allem das Kind unter dem Schutz der Göttin, aber der Pontifex war einfach zu euphorisch, um diesen Umstand genauer zu durchdringen. "Mache dir keine Sorgen, Alpina." Seine Zuversicht, dass alles gut verlaufen würde, war groß und unerschütterlich.

  • Alpina nickte. Sie wollte es nur angesprochen haben. Aber nachdem der Pontifex so zuversichtlich war - und er hatte ja wohl den direkten Draht zu den Göttern - würde schon alles gut gehen.


    "Sehr gut. Da bin ich froh, dass du die Götter auf eurer Seite weißt. Dann warte ich auf den Wagen, den du mir schickst. Grüß deine Frau von mir."

  • "Das werde ich." Hoffentlich würde Fusa sich auf Alpina als Hebamme einlassen. Die Chemie musste stimmen, nur so konnte man eine gemeinsame Basis schaffen, von der sowohl die Mutter als auch das Kind profitieren konnten.


    "Bevor ich mich nun zur Curia begebe, wie sieht es mit der Vergütung für deine Dienste aus?"

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