ZitatAlles anzeigenOriginal von Susina Alpina
"Natürlich kannst du sie Ursi nennen", lachte Alpina. Der Spitzname war also schon fest gebucht.
Dann sprach Corvinus seinen Glauben und die Zugehörigkeit zum Mithraskult an. Sie nickte zunächst ernst, dann grinste sie und zwinkerte ihm zu.
"Ich nehme auch an, dass Ursi keinen großen Wert darauf legen würde, in einem dunklen Kellerloch, zwischen behaarten Sodatenbeinen mit Fußschweiß und dem Blut eines Stiers zu spielen. Nein, im Ernst. Selbstverständlich werde ich Iuno opfern, ich verdanke ihr viel und in meinem Beruf ist Iuno Lucina die wichtigste Göttin. Aber in meiner Heimat habe ich mit meinem Vater oft Epona geopfert. Die Pferde- und Reitergöttin wäre eine gute Empfängerin für den Sesterz. Denn sie verbindet uns. Du bist der Reitersoldat und ich verbinde sie mit meiner Heimat. Aber wir können damit auch warten, bis ich wieder das Haus verlassen kann. Ein Dankopfer für die geglückte Geburt sollten wir aber unedingt darbringen. Es hätte auch anders kommen können...."
Als Corvinus bei ihrem Vorstoß mit dem dies lustricus eine Wartezeit anriet, nickte Alpina.
"Mein Bär, du kannst es ja nicht wissen, aber das Fest der Namensgebung ist ohnehin erst nach dem Abfallen des Nabelrestes. Also nach einer Woche bis neun Tagen. Keine Sorge. Es würde mich freuen, wenn wir das Fest gemeinsam mit deinen Eltern und Geschwistern feiern könnten bevor sie wieder abreisen. Und ich hoffe doch, dass Curio und Runa bis dahin wieder aus ihrem Bett finden." Sie lachte.
Schließlich legte Corvinus die Kleine in die Wiege und wie es nun mal so ist, wenn "Mann" seine große Hand unter einem winzigen Säugling hervorziehen will, es gelang ihm nicht, ohne Ursicina zu wecken.
"Ich fürchte, du wirst in Kauf nehmen müssen, dass sie kurz wach wird. Vielleicht lässt sie sich beruhigen, wenn du sie ein wenig streichelst. Wenn nicht, nimmst du sie wieder hoch und bringst sie her. Dann lassen wir Ursi bei uns im Bett schlafen."
Der Blick den er ihr nach diesem Vorschlag zuwarf drückte eine Mischung aus Unglauben und dem Vorwurf des Wahnsinns aus.
"Das geht doch nicht, wir zerquetschen das kleine Bärchen doch im Schlaf?"
Vorerst blieb seine Hand da wo sie war. Fühlte sich auch gar nicht so schlecht an.
Um Alpina noch etwas Zeit zu geben sich von ihrem Wahnsinn, wahrscheinlich Nachwirkungen der Geburt, zur erholen antwortete er noch auf die anderen Dinge.
"Dann machen wir es doch so. Wenn der Nabel abgefallen ist feiern wir mit der Familie und wenn du wieder kannst und darfst gehen wir Iuno und Epona opfern. Wenn es die Regeln nicht so vorschreiben kann es auch gerne mehr als ein Sesterz sein. Da will ich mich nicht lumpen lassen. Auch wenn ich bis dahin vielleicht was für das Opfer besorgen soll sag nur was!"