Cena mit Herius Claudius Menecrates und Lucius Tiberius Lepidus

  • Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    "Das wäre in der Tat wünschenswert." wiederholte der Kaiser und blickte zu dem zweiten Gast. "Hoffen dir, dass dir so viele Kinder geschenkt werden wie Claudius." Dass es ebenfalls zu hoffen blieb, dass nicht so viele von ihnen das Zeitliche segneten wie in der claudischen Familie, erwähnte er dagegen lieber nicht. "Derzeit ist keines von ihnen in Rom, oder?" fragte er dann weiter.


    Da war er wieder, der schmerzhafte Punkt in Menecrates‘ Leben. Zwei Ehen - keine hielt für ewig, zahlreiche Kinder, sogar Enkel und doch fühlte sich der alte Claudier allein. Das lag daran, weil er auch mehr oder weniger allein lebte. Er atmete einmal tief durch, bevor er dem Kaiser antwortete.


    "Mein Sohn Gallus ist häufig auf Reisen und drei Töchter leben generell außerhalb Roms."
    Epicharis zählte er nicht zu diesen. Er betrachtete sie nicht mehr als seine Tochter, seit sie sich adoptieren ließ. Seine eigene Adoptivtochter weilte bei den Göttern wie zwei weitere Töchter und sein zweiter Sohn. Ja, die Sterberate lag bei den Claudiern hoch und hatte sogar schon seine Enkel erreicht.
    "Ich habe lange gehofft, dass ich einen Teil der Verantwortung auf jüngere Schultern laden kann", erklärte Menecrates seine Situation. "Mittlerweile besitze ich schon ein stattliches Alter." Er wiegte den Kopf und schmunzelte, bevor er wieder ernst wurde. "Vielleicht wurde ich mit großer Gesundheit ausgestattet, um lange genug die claudische Fahne hochhalten zu können."


    Ein sehnsüchtiger Blick streifte die mit Kissen drapierten Liegen. Er würde gerne seine alten Beine ausstrecken, denn sie unterhielten sich noch im Stehen, aber noch machte der Gastgeber keine einladende Geste, während die Damen bereits Platz genommen hatten.


    "Ich nehme an, der junge Caesar ist bereits eifrig bei der Pflichterfüllung dabei." In der Bemerkung schwang eine Frage neben der Erwartung mit. Es wäre interessant zu erfahren, welche Bereiche der junge Caesar abdeckte, sofern er tatsächlich Aufgaben bekam.

  • Serena nickte lächelnd. Bis dieses Außer vielleicht… fiel. AH! Da konnte man also noch Nachbohren. Sehr fein. Natürlich fiel die Kaiserin der jungen Frau nicht ins Wort, sondern wartete bis diese geendet hatte. Ihr Blick fiel dabei auch auf den älteren Claudier und den Tiberius, der etwas abseits stand. Nein nein nein, dass hier sollte ein gemütlicher Abend werden, also löste die Kaiserin das steife Begrüßungsprozedere auf.
    „Nun meine Herren, und Damen. Ich denke wir haben uns nun alle miteinander bekannt gemacht und es ist Zeit, dass wir es uns etwas bequemer machen.“ Sie deutete auf die Clinen und gab den Sklaven auch das Zeichen, das man die Vorspeisen bringen könnte.
    Der Claudia flüsterte sie noch zu. Zu dem außer vielleicht erfahre ich hoffentlich noch mehr.“


    Dann aber wandte sie sich dem Tiberius zu. „Tiberius, welche Pläne hast für dein Amt? Du kandidierst doch auch gerade oder?“ Natürlich tat er das. Serena war schließlich immer darauf bedacht stets über die Gäste informiert zu sein.



    Sim-Off:

    Die Cena ist ja noch vor der Wahl.

  • "Es ist auf jeden Fall ein Gewinn für das Imperium." bemerkte der Kaiser auf die Spekulationen des Claudiers. Dann blickte er seiner Frau hinterher, die bereits mit den Damen Platz genommen hatte. Natürlich folgte nun auch er und zog die männlichen Gäste mit, um es sich auf den Klinen gemütlich zu machen.


    "Appius ist noch jung und meine Erhebung zum Princeps hat uns... nunja, gewissermaßen unerwartet getroffen." nahm er dann Bezug auf Menecrates' letzte Bemerkung. "Er hatte ja noch nicht einmal die Quaestur hinter sich gebracht, sodass es nun seine erste Pflicht ist, Erfahrung zu sammeln. Nicht wahr, Appius?" Er sah erwartungsvoll zu seinem Sohn. Immerhin konnte der Junge auch selbst sagen, was er für die nahe Zukunft plante.

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  • Die Worte des Claudius klangen in den Ohren von Lepidus schon ein wenig schwermütig. Wie ein älterer Greis, der nicht weiß, was aus seinem Lebenswerk einmal werden würde und womöglich auch nicht ob sein Geschlecht überhaupt die Zeiten überdauerte. Fast schon ein bisschen tragisch, dass der alte Menecrates alleine noch die Fahne oben halten musste für so eine edle Patrizierfamilie. Bedauerlich und Lepidus fragte sich, ob er ähnliche Reden halten müsste, wenn er erst einmal das stolze Alter des Menecrates erreicht hatte. Müsste er sich ebenso an das Leben klammern? Allein aus dem Umstand heraus, dass für die Zukunft noch nicht ausreichend gesorgt war? Ein wenig driftete der Blick des Lepidus ab. Vielleicht sah er in Menecrates seine eigene Zukunft, sein eigenes Alter. Ihm selbst würde es wahrscheinlich nicht vergönnt sein so viele Kinder in die Welt zu setzen, was die Aufgabe sogar noch schwieriger werden lassen konnte. Was, wenn es gar niemanden geben würde, der die eigene Familienlinie fortsetzen konnte? "Mögen Apollo und sein Sohn" womit Aesculapius gemeint war "auch weiterhin ihre schützende Hand auf dein gesundheitliches Wohlergehen richten. Ich werde sie darum in meinen nächsten Gebeten bitten. Ich bin zuversichtlich, dass dir noch viele gute Jahre bevorstehen", sprach der Pontifex gegenüber dem Claudier. In diesem Augenblick hielt er es einfach für eine nette Geste den göttlichen Beistand zu beschwören und die durchaus ernsten Worte des verdienten Mannes in ein optimistisches Licht zu brinen. Ohnehin musste Lepidus seine Verbindung zu Appolo bald wieder erneuern. Einst hatte er ihm eine ganze Prozession gewidmet. Doch die Götter waren begierig nach Aufmerksamkeit, weshalb sich ja auch die Pax Deorum also stetige und durchaus schwierige Aufgabe erweisen konnte.


    Auch Lepidus nahm seinen Platz auf den Clinen ein. Während er noch ganz in Gedanken an die Zukunft und das Alter war, riss ihn die Augusta schnell zurück in die Gegenwart. Einen Augenblick musste er sich sammeln, wofür er sich zur zeitlichen Überbrückung ein wenig räusperte, ordnete ein paar Gedanken und ging dann gern auf die Fragen ein: "So ist es, Augusta. Du bist wohl eine wache und interessierte Beobachterin der politischen Vorgänge und im Besonderen des Cursus Honorum?" Selbstverständlich war das zweifellos nicht. Es gab sicher auch genug Frauen an der Seite verschiedenster Kaiser, die es nicht unbedingt interessant fanden, wenn jemand für die gerade mal dritte Stufe einer Laufbahn kandidierte, die ihren Glanz aus republikanischen Zeiten ein wenig verloren hatte. "Ich kandidiere für das Amt des Aediles Curules und man kann sagen, dass ich durchaus ein ambitioniertes Programm verfolge. Ich möchte das Aedilat wieder in seiner ganzen Breite zur Geltung kommen lassen. Mir scheint, meine Beobachtungen liegen richtig, dass vergangene Amtsträger vor allem zwei Schwerpunkte besonders betonten: Das Ausrichten von Spielen sowie die Marktaufsicht. Zweifellos wichtige Aspekte, die keine Vernachlässigung dulden. Doch wie sieht es eigentlich mit unseren Straßen aus? Seit jeher sollen die Aedile in Abstimmung mit den Quattuorviri viis in urbe purgandis die Straßenreinigung mit organisieren und dafür sorgen, dass der Verkehr innerhalb der Stadt reibungslos funktionieren kann. Dem wurde zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt... weshalb wir an vielen Orten, wenn wir so durch die Straßen gehen, nicht nur die Augen verdrehen, sondern auch die Nase rümpfen müssen", scherzte der Tiberier ein wenig. "Als ehemaliger Quattuorviri kenne ich die problematische organisatorischen Abläufe. Ich denke da gibt es einiges was man verbessern könnte, wie etwa zu festen Zeiten im Jahr stattfindende Straßenspülungen oder vermehrte Kontrollen der Bürger, die verpflichtet sind vor ihren Grundstücken Sauberkeitsstandards einzuhalten" Der Tiberier bemerkte, dass er dann doch - ganz politisch - schon wieder etwas zu viel geschwafelt hatte. Immerhin musste er ja hier keine Wahlkampfrede halten. "Auch bezüglich der Verwaltung und Aufsicht über die Tempel habe ich einige Pläne, wie etwa einen bestimmten Verteilungsschlüssel für die einzusetzenden Aeditui sowie regelmäßige Termine für die bauliche Überprüfung der Tempelanlagen, doch ich möchte dich natürlich nicht mit allzu vielen Details langweilen" Obwohl es der Tiberier natürlich liebend gern tun würde und innerlich schon wieder bereit war den nächsten Schwall an Worten folgen zu lassen. Im Angesicht der Augusta ziemt es sicher aber, diese ebenfalls zu Wort kommen zu lassen oder ihr auch die Gelegenheit zu geben, ihr Desinteresse zu bekunden.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Ich nehme an, der junge Caesar ist bereits eifrig bei der Pflichterfüllung dabei." In der Bemerkung schwang eine Frage neben der Erwartung mit. Es wäre interessant zu erfahren, welche Bereiche der junge Caesar abdeckte, sofern er tatsächlich Aufgaben bekam.


    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    "Appius ist noch jung und meine Erhebung zum Princeps hat uns... nunja, gewissermaßen unerwartet getroffen." nahm er dann Bezug auf Menecrates' letzte Bemerkung. "Er hatte ja noch nicht einmal die Quaestur hinter sich gebracht, sodass es nun seine erste Pflicht ist, Erfahrung zu sammeln. Nicht wahr, Appius?" Er sah erwartungsvoll zu seinem Sohn. Immerhin konnte der Junge auch selbst sagen, was er für die nahe Zukunft plante.


    Appius Aquilius Bala unterdrückte ein Seufzen. Wie schafften alte Männer es immer so schnell, über Politik zu reden? Sicherlich, es ging nicht nur um Politik, sondern auch um seinen, des Caesars, persönlichen Fortschritt in der Ämterlaufbahn. Bala ärgerte sich über dieses trockene Thema im Gegensatz zur wesentlich verheißenderen Unterhaltung mit der Claudia, die seine vermaledeite Stiefmutter in diesem Augenblick jedoch - beabsichtigt oder nicht - eiligst abwürgte. Gut, dass der Princeps zunächst für seinen Sohn sprach und die Lage recht gut traf. Derweil ließen sie sich auf die Clinen nieder.
    "Richtig, Vater", ging der Caesar schließlich - sich seinem Schicksal ergebend - pflichtschuldig auf die Worte des Princeps ein. "Ich will zukünftig möglichst vielen Sitzungen des Senats beiwohnen, um mich in dieses hehre Gremium einzugewöhnen. Ebenso werde ich - Senator Annaeus' Hilfsbereitschaft sei Dank und sofern Fortuna ihm hold ist - bald erste Erfahrungen in der Rechtsprechung sammeln." Letzteres natürlich abhängig vom Wahlergebnis.


    Daran anknüpfend ließ Appius Aquilius Bala es sich nicht nehmen, eine entsprechende Gegenfrage zu stellen: "Und wie steht es derzeit um deine Aktivitäten, Senator Claudius? Strebst du noch einmal ein politisches Amt an?" Soweit der Caesar sich zuvor informiert hatte, war eine Praetur ja durchaus noch im Rahmen des Erreichbaren für den Claudius. Senator Tiberius zeigte sich derweil schon ambitioniert und erläuterte der Kaiserin seine Pläne, die der Caesar leider nur mit halbem Ohr mitbekam, harrte er doch der Antwort des Claudiers.

  • Hin und wieder trug es sich im Leben zu, dass die Götter die kleinen Wünsche sofort erfüllten.
    'Meinen Dank', dachte Menecrates, als er der Aufforderung der Kaiserin nachkam und dem Kaiser folgend in Richtung der Clinen schritt.
    Die Worte des Kaisers ließ er bewusst lange nachklingen. Er selbst wäre nicht auf die Idee gekommen, sein inzwischen hohes Alter als Gewinn zu betrachten - weder für die Familie noch für das Imperium. Möglicherweise betrachtete er aber die Dinge von der falschen Seite. Je länger er über die Aussage nachdachte, umso mehr gewichtete er sie, zumal sie vom Kaiser höchst persönlich stammte. Sie enthielt Wertschätzung, ein gutes Gefühl.


    Als Tiberius beste Gesundheit wünschte und eröffnete, dass er die Götter demnächst um weitere Gesundheit für den alten Claudier bitten wollte, hielt Menecrates im Schritt inne und atmete einmal tief durch. Er blickte vom Kaiser zu Tiberius, dann nickte er dem Senatskollegen zu, aus dem in erster Linie wohl der Pontifex sprach.



    "Danke, mein Kaiser, für die Auszeichnung!", denn als Gewinn für das Imperium bezeichnet zu werden, wo Claudius kaum noch in Schlachten würde ziehen können, um selbiges zu schützen, beeindruckte ihn sehr.


    "Danke, Tiberius, für das freundliche Angebot!"
    Damit er nicht auf seine alten Tage noch rührselig wurde, scherzte Menecrates: "Bei so viel Unterstützung für mein Wohlergehen traue ich mir fast noch eine dritte Ehe zu." Er setzte sich lächelnd wieder in Bewegung und ließ sich auf einer der gemütlichen Clinen nieder. Die Kissen drapierte er zu einer guten Rückenstütze, dann nahm er den Gesprächsfaden in Bezug auf den Caesar wieder auf.


    "Der Cursus Honorum bietet gute Möglichkeiten, sich zu bewähren. Ich hatte immer den Wunsch, dass meine beiden Söhne oder mein Enkel diesen Weg beschreiten." Fast bedauerte er das fehlende Engagement seiner Nachkommen mehr als deren zeitiges Ableben, denn auf Letzteres hatten einzig die Götter Einfluss. Für alles andere war jeder selbst verantwortlich. "Ich begrüße solch eine ambitionierte Einstellung", erwiderte er mit Blick Richtung Aqulius Bala. Doch bevor sich der Claudier versah, kam die eigene Nachfrage als Bumerang auf ihn zurück. Erst kürzlich hatte ihn der Kaiser auf sein Engagement bei den Sallii angesprochen, nun der junge Caesar in Bezug auf den Cursus Honorum. Erwartete das Kaiserhaus tatsächlich noch Höchstleistungen von ihm? Sicher, er konnte solche noch erbringen, aber wollte er das?
    "Ich habe mich das selbst schon gefragt", antwortet er ausweichend dem Caesar. "Wenn ich einen Jungbrunnen fände, wäre vieles möglich", scherzte er.


    Gerade schnitt Tiberius das gleiche Thema an und Menecrates hörte zu. Als die Worte verstummten und eine Pause entstand, ergriff er wieder das Wort.
    "Ich werde deine Kandidatur unterstützen und glaube, dass wir einen sehr aktiven Aedil bekommen werden. Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Amtszeit." Ein Lächeln breite sich auf seinem Gesicht aus. "Eine arbeitsreiche und gleichzeitig erfüllende Zeit", fügte er an, dann wurde er ernst. "Ich habe mir nicht immer Freunde mit meiner akribischen Arbeitsweise gemacht, aber die Spiele sind mir gut gelungen", lenkte er schnell ab. "Nie war die claudische Villa belebter als zu meiner Amtszeit gewesen. Meine Ernennung zum Legaten und die Abreise nach Germania haben das geändert." Nach einer Pause fügte er an: "Aber ich bereue nichts." Immerhin kamen mit Germanien neue unglaubliche Erlebnisse auf ihn zu. "Ich wäre als Praetor ebenso akribisch und unnachgiebig wie als Aefil. Ich weiß nicht, in wie weit das jedem gefallen würde."

  • Den Dank des Claudiers akzeptierte der Kaiser mit einem verbindlichen Lächeln. Ehre, wem Ehre gebührt.


    Ein Kommentar bot sich dagegen erst wieder zu Menecrates' Überlegungen zu seiner eigenen Karriere an. "Nun, ich erinnere mich ebenfalls noch an deine Amtszeit und hatte mich stets gewundert, dass du den Cursus Honorum nicht weiter beschritten hattest." Er zuckte mit den Schultern (so gut das auf einer Kline liegend ging). "Vielleicht haben dir die Götter diesen doch noch rüstigen Körper im Alter gegeben, um das nachzuholen oder ein anderes Amt zu bekleiden!"

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  • Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    Serena nickte lächelnd. Bis dieses Außer vielleicht… fiel. AH! Da konnte man also noch Nachbohren. Sehr fein. Natürlich fiel die Kaiserin der jungen Frau nicht ins Wort, sondern wartete bis diese geendet hatte. Ihr Blick fiel dabei auch auf den älteren Claudier und den Tiberius, der etwas abseits stand. Nein nein nein, dass hier sollte ein gemütlicher Abend werden, also löste die Kaiserin das steife Begrüßungsprozedere auf.
    „Nun meine Herren, und Damen. Ich denke wir haben uns nun alle miteinander bekannt gemacht und es ist Zeit, dass wir es uns etwas bequemer machen.“ Sie deutete auf die Clinen und gab den Sklaven auch das Zeichen, das man die Vorspeisen bringen könnte.
    Der Claudia flüsterte sie noch zu. Zu dem außer vielleicht erfahre ich hoffentlich noch mehr.“
    ...[/simoff]


    Zweifellos musste ich mit meinem gedankenlosen Geplapper die Aufmerksamkeit der Kaiserin auf mich gezogen haben. Hätte sie mir sonst einen so vielsagenden Blick zugeworfen? Glücklicherweise aber war sie so taktvoll und hakte nicht noch einmal nach, sondern lud nun auch den Rest der Gesellschaft zu den Klinen ein. Ich hoffte, dass dadurch nun meine unüberlegten Worte wieder im Sumpf des Vergessens versinken würden. Doch dem war nicht so. Die Augusta wandte sich wieder mir zu. Ihre geflüsterten Worte riefen ein leichtes Erröten meiner Wangen hervor. Nun saß ich in der Falle und konnte mich höchstens noch winden, was mir allerdings auch nichts helfen würde.
    „Ach, ich traf kürzlich einen alten Freund der Familie wieder,“ erklärte ich leise der Augusta und versuchte natürlich dieses Treffen als unwichtig und irrelevant abzutun. „Nun ja, und es stellte sich heraus, dass… also dass er auch noch unverheiratet ist.“ Ich warf ihr ein vielsagendes Lächeln zu, da ich glaubte, in ihr eine junge und ebenso aufgeschlossene Frau vor mir zu haben, die daran nichts Ungehöriges fand. „Aber,“ so fügte ich dann noch schnell hinzu. „darüber habe nicht ich zu befinden, sondern mein Bruder.“
    Erfreulicherweise hatten sich nun auch die Herren zu den Klinen aufgemacht, was mich in meinem Glauben bestärkte, die Augusta nun nicht weiter mit solchen delikaten Angelegenheiten belästigen zu müssen. Nur gut, dass noch keine Namen gefallen waren!

  • Ach ja eine so kleine unscheinbare Frage und man erntete eine ganze Rede. Nun ja Politiker halt. Sie machten immer viele Worte um nicht, das würde sich im Laufen der Jahrtausende auch nicht ändern. Aber natürlich ließ sich die Kaiserin nichts anmerken. Aber bei den Straßen wurde sie hellhörig. „Ja Tibierius, da sprichst du mir aus dem Herzen. Die Straßen bedürfen wirklich der Aufsicht. Nun ich muss sagen, du hast dir hohe Ziele gesetzt. Ich bin gespannt auf die Wahl und die darauf folgenden Amtszeiten.“


    Nun war aber rückte die Claudia wieder in ihren Fokus. „Einen Freund der Familie?“ Die Augusta lehnte sich weiter zu der Claudia und schob sie genüsslich eine Weintraube in den Mund. „Na dann erzähl mal wie war das Treffen? Uuuuuuuuunnnd was mich ja noch viel mehr interessiert, wer ist der Auserwählte, der noch nicht unter der Haube ist?“ Im Geiste genug die Augusta die möglichen Kandidaten durch, so viele blieben da ja nicht übrig.

  • Mit einem Ohr dem Tiberier lauschend, hoffte ich darauf, der Augusta über meine Bekanntschaft nicht weiter Rede und Antwort stehen zu müssen. Doch offensichtlich hatte ich ihre Neugier nur noch mehr geschürt. Sie würde nicht eher locker lassen, bis ich ihr einen Namen nannte. Dabei schien es sie kaum zu interessieren, wie unangenehm mir dies war. Aber ich hatte es mir ja selbst zuzuschreiben!
    „Oh, das war in der Villa Flavia, auf der Hochzeit des Senator Flavius mit Flavia Domitilla. Es handelt sich um einen ihrer Verwandten, Flavius Scato. Er ist eigentlich ein guter Freund meines Bruders, denn die beiden haben in Athen zusammen studiert. Und bisweilen besuchte er uns auch. Damals war ich natürlich noch ein Kind.“ Im Prinzip war ich das ja noch immer. „Du kannst dir sicher vorstellen, wie erfreut ich war, ihn nach all den Jahren wieder zu sehen.“ Und er mich! „Im Übrigen,“ fügte ich noch hinzu, da ich im Gespräch der Augusta mit dem Tiberius aufgeschnappt hatte, dass dieser sich zur Wahl stellen wollte, „habe ich gehört, Flavius Scato will sich auch zur Wahl zum Vigintivir aufstellen lassen.“ Natürlich zweifelte ich keinen Moment daran, dass er dabei auch erfolgreich sein würde.

  • Menecrates wertete es als gutes Zeichen, dass seine Amtszeit selbst beim Kaiser in Erinnerung geblieben war. Nur hätte er denselben Anspruch an eine erneute Amtsbekleidung. Er musste seinen eigenen Ansprüchen gerecht werden können, erst dann stünde er für ein Amt zur Verfügung. Auf die Verwunderung des Kaisers, warum er nicht in jüngeren Jahren den CH weiter beschritten hatte, gab es aber eine plausible Erklärung.


    "Nach meiner letzten Amtszeit wurde mir das Kommando über eine Legion anvertraut, was für mich verpflichtend und zugegeben auch bedeutungsvoller als eine weitere Kandidatur war." Er griff nun ebenfalls zu den bereitstehenden Früchten und schweifte gedanklich nach Germanien. "Der Kaiserwechsel stellte damals vieles auf den Kopf - ich verlor mein Ansehen, das Reich den Frieden, meine Familie wurde verfolgt, ich wurde zum Staatsfeind erklärt, dann folgte der Krieg. Von all dem musste ich mich zunächst erholen und im Alter braucht es dafür etwas länger als in der Jugend."


    Er trank einen Schluck Wein und ließ sich von dem Gespräch der Augusta mit Tiberius ablenken. Seine Aufmerksamkeit blieb bei der Kaiserin, als sie sich wieder Agrippina zuwandte und zwar wegen ihrer Worte. 'Einen Freund der Familie?', fragte sie nach und es schwang unüberhörbar Neugier in der Frage. Den Rest der Unterhaltung hörte er nur bruchstückhaft, denn die Augusta rückte näher an Menecrates' Nichte heran.


    "Du erzählst von Freunden der Familie?", fragte er nach, als Agrippina geendet hatte.

  • "Eine tragische und schmerzhafte Zeit für unser Staatswesen." bestätigte der Kaiser die Bemerkungen zu den Jahren der vescularischen Herrschaft. Er selbst hatte sich aus dem Bürgerkrieg herausgehalten. Was ihn letztlich wohl zu einem Kompromisskandidaten für alle Lager gemacht hatte. "Nun, hoffen wir, dass uns erfreulichere Zeiten bevorstehen, die uns Kräfte lassen, unsere Stadt voranzubringen."


    Dann wandte Menecrates sich aber schon den Bemerkungen seiner Nichte zu, sodass der Aquilier nun wieder Zeit für den zweiten Gast der Cena hatte. "Die Straßenreinigung ist eine undankbare Aufgabe, doch höchst wichtig für unsere Stadt. Für Spiele erntet man Beifall, eine funktionierende Kanalisation wird nur dann geschätzt, wenn sie fehlt." Es war wie so oft in der Verwaltung. Da er selbst allerdings ebenfalls kein derartiges Amt bekleidet hatte, wandte er sich lieber einem der als populär gegeißelten Themen zu: "Ich erinnere mich auch noch an die Spiele zu Ehren deines berühmten Verwandten, Tiberius Durus. Ist sein Adoptivsohn eigentlich noch in Rom? Wie hieß er noch gleich... Tiberius Ahala? Ich habe seit längerer Zeit nichts mehr von ihm gehört."

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    Original von Herius Claudius Menecrates
    Gerade schnitt Tiberius das gleiche Thema an und Menecrates hörte zu. Als die Worte verstummten und eine Pause entstand, ergriff er wieder das Wort.
    "Ich werde deine Kandidatur unterstützen und glaube, dass wir einen sehr aktiven Aedil bekommen werden. Ich erinnere mich noch gut an meine eigene Amtszeit." Ein Lächeln breite sich auf seinem Gesicht aus.


    Der Tiberier zeigte sich erfreut über die Unterstützung des Claudius. "Vielen Dank, es tut gut einen Mann mit einem so guten Namen hinter sich zu wissen". Das alles wog Lepidus in bester Sicherheit. Was hätte denn nun ernsthaft schief gehen können? Anlass zur Sorge hatte er in diesem Moment ganz sicherlich nicht.


    Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    Ach ja eine so kleine unscheinbare Frage und man erntete eine ganze Rede. Nun ja Politiker halt. Sie machten immer viele Worte um nicht, das würde sich im Laufen der Jahrtausende auch nicht ändern. Aber natürlich ließ sich die Kaiserin nichts anmerken. Aber bei den Straßen wurde sie hellhörig. „Ja Tibierius, da sprichst du mir aus dem Herzen. Die Straßen bedürfen wirklich der Aufsicht. Nun ich muss sagen, du hast dir hohe Ziele gesetzt. Ich bin gespannt auf die Wahl und die darauf folgenden Amtszeiten."


    Nun war aber rückte die Claudia wieder in ihren Fokus. „Einen Freund der Familie?“ Die Augusta lehnte sich weiter zu der Claudia und schob sie genüsslich eine Weintraube in den Mund. „Na dann erzähl mal wie war das Treffen? Uuuuuuuuunnnd was mich ja noch viel mehr interessiert, wer ist der Auserwählte, der noch nicht unter der Haube ist?“ Im Geiste genug die Augusta die möglichen Kandidaten durch, so viele blieben da ja nicht übrig.


    Die Augusta war eine bessere Kennerin des Senats und der Politik als der Tiberier selbst jemals hätte annehmen können. Ja, ganz überrascht stelle er sogar fest, dass sie sich die Verhaltensweise eines gewöhnlichen Senators unserer Zeit angewöhnt hatte. Wahrhaft erstaunlich, wie der Tiberier fand. So hätte ihre Antwort auch die eines jeden anderen mit purpurenem Streifen sein können: Am besten keine Nachfragen stellen, auf kritische Kommentare gänzlich verzichten und das gründliche nachhaken tunlichst vermeiden. Lepidus fühlte sich in der Tat an diverse Senatssitzungen erinnert Aber zum Glück war sie eine Frau und zum Glück war dies nicht der Senat, so dass man das Thema natürlich ganz schnell überfliegen und einen neuen Fokus suchen konnte. Was quatschte er sich auch immer den Mund fusselig? Was das anging fiel der Tiberier wohl einfach aus der Zeit. "Schön, dass du es ebenso siehst. Wir alle dürfen wohl gleichermaßen gespannt sein", sprach er dann nur noch einstimmend, dass sie seinem Programm wohl irgendetwas abgewinnen konnte. Als sie sich abwandte, konnte er sich wiederum ganz auf den Kaiser konzentrieren, der ebenfalls mit einem ganz neuen Thema aufwartete.


    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    Dann wandte Menecrates sich aber schon den Bemerkungen seiner Nichte zu, sodass der Aquilier nun wieder Zeit für den zweiten Gast der Cena hatte. "Die Straßenreinigung ist eine undankbare Aufgabe, doch höchst wichtig für unsere Stadt. Für Spiele erntet man Beifall, eine funktionierende Kanalisation wird nur dann geschätzt, wenn sie fehlt." Es war wie so oft in der Verwaltung. Da er selbst allerdings ebenfalls kein derartiges Amt bekleidet hatte, wandte er sich lieber einem der als populär gegeißelten Themen zu: "Ich erinnere mich auch noch an die Spiele zu Ehren deines berühmten Verwandten, Tiberius Durus. Ist sein Adoptivsohn eigentlich noch in Rom? Wie hieß er noch gleich... Tiberius Ahala? Ich habe seit längerer Zeit nichts mehr von ihm gehört."


    Was konnte er über seinen verschollenen Verwandten sagen? Eigentlich nicht so viel? Sie hatten sich kaum kennengelernt. Einmal hatte sich Ahala wieder blicken lassen, um sein Erbe von Durus zu empfangen. Danach fehlanzeige. Doch dies dem Kaiser genau so zu vermitteln, das konnte schon irgendwie schlecht aussehen. "Die Spiele waren in der Tat ein würdiger Abschied für Tiberius Durus. Ich hoffe, ich konnte ihm mit meiner damaligen Rede die angemessene Ehre zuteil werden lassen" , sprach er insbesondere als er sich zurückerinnerte, dass er diese Spiele einst in Kooperation mit seinem früheren Patron Aurelius Lupus organisiert hatte. Was die Organisation von Spielen anging, konnte der Tiberier schon auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurückgreifen. "Nun, sein Adoptivsohn Aulus Tiberius Ahala hat es nach dem Empfang des üppigen Erbes durch seinen Vater vorgezogen, sich ein wenig zurüchzuziehen und den öffentlichen Auftritt bis auf Weiteres zu meiden. Wer vermag es ihm verdenken nach alle, was er im Bürgerkrieg durchgemacht hatte? Nicht alle fanden leider wieder so nahtlos zurück ins Leben, wie dies wohl auf uns hier Anwesende zutrifft. Ich würde mir wünschen, dass er es irgendwann wagt wieder selbstbewusst hervorzutreten und vielleicht den Cursus Honorum weiter zu bestreiten. Doch ob dies je geschehen wird, wissen wohl nur er und die Götter" In der Tat hatte Lepidus nicht die geringste Ahnung. Irgendwann musste er zu Ahala mal wieder einen näheren Kontakt suchen, aber ob er wirklich etwas bewegen konnte war eher ungewiss.

  • „Flavius Scato diesen Namen hörte ich schon, nur leider fehlt mir ein Gesicht dazu.“ Dass der Falvier bei den kommenden Wahlen einen Erdrutschsieg einfahren würde konnte ja jetzt noch keiner ahnen. „Nun aber wenn er ein Freund deiner Familie ist, dann hat deine Wahl bestimmt auch das Wohlwollen deiner Familie.“
    Da die Kaiserin merkte, dass es dem Senator Claudius Menecrates wohl nicht recht war, dass die junge Frau über ihre Freundschaften sprach, war es die Kaiserin, die schnell das Thema wechselte. „Nun du bist ja genau so neu wie ich in der Stadt, sag was hast du dir schon alles angesehen?“

  • Zitat

    Original von Lucius Tiberius Lepidus
    Was konnte er über seinen verschollenen Verwandten sagen? Eigentlich nicht so viel? Sie hatten sich kaum kennengelernt. Einmal hatte sich Ahala wieder blicken lassen, um sein Erbe von Durus zu empfangen. Danach fehlanzeige. Doch dies dem Kaiser genau so zu vermitteln, das konnte schon irgendwie schlecht aussehen. "Die Spiele waren in der Tat ein würdiger Abschied für Tiberius Durus. Ich hoffe, ich konnte ihm mit meiner damaligen Rede die angemessene Ehre zuteil werden lassen" , sprach er insbesondere als er sich zurückerinnerte, dass er diese Spiele einst in Kooperation mit seinem früheren Patron Aurelius Lupus organisiert hatte. Was die Organisation von Spielen anging, konnte der Tiberier schon auf einen gewissen Erfahrungsschatz zurückgreifen. "Nun, sein Adoptivsohn Aulus Tiberius Ahala hat es nach dem Empfang des üppigen Erbes durch seinen Vater vorgezogen, sich ein wenig zurüchzuziehen und den öffentlichen Auftritt bis auf Weiteres zu meiden. Wer vermag es ihm verdenken nach alle, was er im Bürgerkrieg durchgemacht hatte? Nicht alle fanden leider wieder so nahtlos zurück ins Leben, wie dies wohl auf uns hier Anwesende zutrifft. Ich würde mir wünschen, dass er es irgendwann wagt wieder selbstbewusst hervorzutreten und vielleicht den Cursus Honorum weiter zu bestreiten. Doch ob dies je geschehen wird, wissen wohl nur er und die Götter" In der Tat hatte Lepidus nicht die geringste Ahnung. Irgendwann musste er zu Ahala mal wieder einen näheren Kontakt suchen, aber ob er wirklich etwas bewegen konnte war eher ungewiss.


    "Eine würdige Rede, durchaus." bestätigte der Kaiser und dachte kurz an die diversen Treffen zurück, die er mit dem alten Consular früher gehabt hatte. "Es wäre mir in jedem Fall eine Freude, wenn auch sein Sohn eines Tages zum Cursus Honorum antritt." Severus schätzte es, wenn diejenigen, die viel ererbt hatten, auch wieder viel der Gesellschaft zurückgaben und auch ihre ererbten Pflichten ernst nahmen. "Wie ich hörte, wurde Tiberius Durus nach dessen Tod aber doch noch ein Sohn geboren. Ist das korrekt?"

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  • Sim-Off:

    Sorry! :(


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    Original von Herius Claudius Menecrates
    ...
    Er trank einen Schluck Wein und ließ sich von dem Gespräch der Augusta mit Tiberius ablenken. Seine Aufmerksamkeit blieb bei der Kaiserin, als sie sich wieder Agrippina zuwandte und zwar wegen ihrer Worte. 'Einen Freund der Familie?', fragte sie nach und es schwang unüberhörbar Neugier in der Frage. Den Rest der Unterhaltung hörte er nur bruchstückhaft, denn die Augusta rückte näher an Menecrates' Nichte heran.


    "Du erzählst von Freunden der Familie?", fragte er nach, als Agrippina geendet hatte.


    Als wenn die ganze Situation nicht schon prekär genug gewesen wäre, war es bei meinem Herumplappern offensichtlich nicht ausgeblieben, dass auch mein Onkel selbst Wind davon bekommen hatte. Als hätte man mich gerade beim Stehlen ertappt, fuhr ich zu ihm um. Jetzt nur nicht auch noch stottern, Agrippina, dachte ich bei mir, sonst machst du dich hier noch ganz unmöglich.
    Glücklicherweise entwich mir sofort jener überraschte Zug in meinem Gesicht und machte einem zarten Lächeln Platz. „Oh ja, Onkel. Ich sprach gerade von Flavius Scato. Einem guten Freund meines Bruders. Als er noch zu Studienzwecken in Athen weilte, war er häufig ein gerngesehener Gast in unserem Haus,“ entgegnete ich souverän.


    Zitat

    Original von VETURIA SERENA„Flavius Scato diesen Namen hörte ich schon, nur leider fehlt mir ein Gesicht dazu.“ Dass der Falvier bei den kommenden Wahlen einen Erdrutschsieg einfahren würde konnte ja jetzt noch keiner ahnen. „Nun aber wenn er ein Freund deiner Familie ist, dann hat deine Wahl bestimmt auch das Wohlwollen deiner Familie.“
    Da die Kaiserin merkte, dass es dem Senator Claudius Menecrates wohl nicht recht war, dass die junge Frau über ihre Freundschaften sprach, war es die Kaiserin, die schnell das Thema wechselte. „Nun du bist ja genau so neu wie ich in der Stadt, sag was hast du dir schon alles angesehen?“


    Dann wandte ich mich wieder der Augusta zu. „Nun, um ehrlich zu sein, werte Augusta, hatte dies mein Bruder wohl bisher noch nicht in Erwägung gezogen. Das Nächstliegende übersieht man eben häufig. Aber bei nächster Gelegenheit, möchte ich ihm von meiner Begegnung schreiben.“ So, damit hoffte ich, war dieses leidige Thema endlich erledigt… wenn denn die Augusta nicht noch weiter an der gleichen Stelle herum bohrte. Was sie dann, den Göttern sei Dank, auch nicht mehr tat.
    Stattdessen erkundigte sie sich danach, was ich denn alles schon von der ewigen Stadt gesehen hatte. Meine Antwort darauf musste zwangsläufig bescheiden ausfallen, denn im Grunde hatte ich noch gar nichts von Rom gesehen. Jedoch hatte mir Scato auf der Hochzeit angeboten, bei Gelegenheit für mich den Stadtführer spielen zu wollen. Et voilà, da waren wir ja wieder beim Thema! Nur schwor ich mir dabei, den Namen Flavius Scato nicht noch einmal zu erwähnen. „Oh leider hatte ich dazu noch keine Gelegenheit. Doch ich brenne darauf, dies bald nachzuholen!“ Wie bitte? Ich brenne darauf?! Was sollte das denn jetzt! Besser schwieg ich jetzt und schob mir daraufhin eine Traube in den Mund.

  • Die Kaiserin kicherte, ja die junge Frau war noch neu und scheinbar noch nicht darin geübt sich hinter Maskeraden zu verstecken. Wie herzerfrischend. So legte die Kaiserin ihr nun auch freundschaftlich die Hand auf den Arm und nickte verstehend. „Nun ich war auch überwältigt, als ich das erste mal in diese so wundervolle Stadt kam. Ich hatte einen hervorragenden Führer.“ Ein liebevoller Blick traf ihren Mann. „Er hat mir alles was wichtig und sehenswert ist in dieser Stadt gezeigt.“ Ja das waren noch Zeiten, wo sie – unbekannt wie sie damals war – durch die Straßen schlendern konnte. Sie erinnerte sich gern zurück, wie ihr Mann sie ausgeführt und ihr die Sehenswürdigkeiten Roms nah gebracht hatte. Und erst die Spiele im Kolosseum die sie besucht hatte – oh ja dass war aufregend gewesen. Hier war schließlich alles so viel größer, als in der Provinz wo sie aufgewachsen war. „Wenn mal wieder Spiele anstehen, dann kann ich dir nur raten, diese zu besuchen.“ Die Kaiserin drehte sich zu ihrem Mann um. „Wollen wir eigentlich welche veranstalteten? Ich mein es ist doch immer ein fest für das Volk wenn es einen neuen Kaiser gibt und Spiele sind doch immer gut geeignet das Volk zufrieden zustellen.“ Spiele zu Ehren des neuen Kaisers? Na das wäre doch bestimmt etwas was den Römern gefallen würde.

  • Zitat

    Original von Claudia Agrippina
    Als wenn die ganze Situation nicht schon prekär genug gewesen wäre, war es bei meinem Herumplappern offensichtlich nicht ausgeblieben, dass auch mein Onkel selbst Wind davon bekommen hatte. Als hätte man mich gerade beim Stehlen ertappt, fuhr ich zu ihm um. Jetzt nur nicht auch noch stottern, Agrippina, dachte ich bei mir, sonst machst du dich hier noch ganz unmöglich.
    Glücklicherweise entwich mir sofort jener überraschte Zug in meinem Gesicht und machte einem zarten Lächeln Platz. „Oh ja, Onkel. Ich sprach gerade von Flavius Scato. Einem guten Freund meines Bruders. Als er noch zu Studienzwecken in Athen weilte, war er häufig ein gerngesehener Gast in unserem Haus,“ entgegnete ich souverän.


    Menecrates hinterfragte kurz seine Lautstärke, weil Agrippina bei seiner Frage zusammenfuhr. Um sich in das Gespräch einklinken zu können, musste er etwas lauter sprechen, aber er fand, zum Zusammenfahren bestand kein Grund. Zumindest nicht bedingt durch den Klang. Er grübelte über diese Tatsache noch ein paar Augenblicke nach, als Agrippina geendet hatte. Ihre Antwort hingegen befriedigte seine Neugier, weswegen er sich wieder Tiberius und dem Kaiser zuwandte.

    Zitat

    Original von TIBERIUS AQUILIUS SEVERUS AUGUSTUS
    "Eine tragische und schmerzhafte Zeit für unser Staatswesen." bestätigte der Kaiser die Bemerkungen zu den Jahren der vescularischen Herrschaft. Er selbst hatte sich aus dem Bürgerkrieg herausgehalten. Was ihn letztlich wohl zu einem Kompromisskandidaten für alle Lager gemacht hatte. "Nun, hoffen wir, dass uns erfreulichere Zeiten bevorstehen, die uns Kräfte lassen, unsere Stadt voranzubringen."


    Das hoffte Menecrates auch. Er nickte zweimal versonnen.


    Tiberius Durus, von dem anschließend die Rede war, stellte für den alten Claudier ein zweischneidiges Schwert dar. Er schätzte ihn lange als achtenswerten Senator und Pontifex. Ein seltsamer Nachgeschmack blieb ihm jedoch von der Cena zurück, als er zusammen mit Macer nach dem Essen aus dem Raum komplimentiert wurde. Andere blieben länger, vom Gastgeber gewollt länger.

    "Wir Patrizier wurden zu Zeiten des Salinator damals ja annähernd alle als Geächtete gehandelt. Dabei haben wir nicht unbedingt alle in einem Boot gesessen. Zwischen politisch Uninteressierten und aktiven Politikern gab es eine breite Spannweite. Von allen Kaiserwechseln ist mir der von Iulianus zu Salinator als nicht in allen Punkten nachvollziehbar in Erinnerung geblieben. Angefangen vom gleichzeitigen Tod des Kaisers und seines Sohnes, bis über den Inhalt des Testaments, der mich überraschte, und natürlich die weiteren Auswirkungen auf das Reich. Ich hätte es gerne gesehen, wenn eine Untersuchung mehr Licht in diese Zeit gebracht hätte." Er schwieg einen Atemzug, dann fügte er an. "Oder vielleicht noch bringen würde. Es fehlen zwar einige Zeitzeugen, aber Papier zum Beispiel ist geduldig."

  • "Nun, Zeitzeugen gäbe es wohl noch genügend. Dich, mich... der halbe Senat ist voll davon!" bemerkte der Kaiser mit nachdenklichem Blick. "Die Frage ist eher, was die einzelnen bezeugen würden. Ich denke, die Perspektiven gehen da stark auseinander." Die Sklaven begannen mit der Vorspeise, einem Gericht aus gekochten Eiern mit einer scharfen Sauce. Severus nahm sich ein wenig davon, ehe er fortfuhr: "Ich glaube nicht, dass eine solche Aufarbeitung die Concordia unseres Staatswesens steigern würde. Eher würden wohl alte Wunden neu aufgerissen werden."

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    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Bestürzt musste Appius Aquilius Bala mit anhören, dass der reizenden Claudia Agrippina offenbar bereits ein Patrizier den Hof machte. Und dann auch noch ein Flavius! Der Caesar runzelte kurz die Stirn, wurde jedoch recht schnell von den Worten der beiden älteren Senatoren abgelenkt.


    "Der Senat muss endlich einmal Einigkeit bezeugen!", warf Bala ein. Er konnte das Gerede vom Bürgerkrieg nicht mehr hören. Noch immer fanden sich an jeder Straßenecke Roms die Narren, die der Vergangenheit nachtrauerten oder das Geschehene als Rechtfertigung für die Aufrechterhaltung ihrer Familienfehden nutzten. Der Caesar war all dies leid. Deshalb griff er die Worte der Kaiserin auf, die sein Vater zuvor offenbar überhört hatte: "Wir sollten große Spiele veranstalten, denn Brot und Spiele liebt das Volk. Und die Senatorenschaft muss Schulter an Schulter dort auftreten, damit das Volk dies auch sieht. Ich bin ein Freund von kämpferischen Debatten der Sache wegen, aber es geziemt sich eines Senators nicht, Schlammschlachten in der Curia Iulia zu veranstalten." Bala hielt inne, sah zunächst den Tiberius an, dann seinen Vater, und holte kurz Luft. "Deshalb denke ich im Übrigen, dass eine weitere Untersuchung nicht vorteilhaft wäre. Denn der Senat ist wie ein Teich, dessen Oberfläche glatt ist. Wirft man aber einen Stein ins Wasser, so wirbeln allerlei Schlamm und Getier auf und es beginnt zu stinken. Deshalb müssen wir diesen Bürgerkrieg endlich hinter uns lassen." Natürlich hatte der Caesar hierbei leicht Reden, denn er war weder materiell noch familiär vom Krieg betroffen gewesen und hatte die Kampfhandlungen nicht selbst erleben müssen.

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