Eine Kaiserin mischt sich unter das Volk

  • So setzt sich der Tross nun also in Bewegung. Serena hatte den Vorhang offen, schließlich brauchte sie sich nicht zu verstecken, denn jeder der die Bewachung der Sänfte sah, konnte sich wohl denken, dass ein Angehöriger der kaiserlichen Familie in der Sänfte saß. So nutzte sie also die Chance sich auch etwas außerhalb der Palastmauern umzuschauen.
    Sie hatte gebeten zu den Märkten gebracht zu werden und der Decurio wurde auch darüber informiert, dass dort Aelia Vespa zu ihnen stoßen würde. Nicht dass noch jemand auf den Gedanken kam, ihre Beraterin nicht zu ihr vorzulassen. Kurz bevor sie nun den Markt erreichten, sprach die Augusta den neben ihr Reitenden an.
    „Decurio Vibius, ich würde es begrüßen, wenn ich mich mit dem ein oder anderen Bürger dieser Stadt unterhalten kann. Ich hoffe, dass dies möglich ist.“ Dass sie ihre Beschützer damit wohl in helle Aufregung versetzte war ihr zwar bewusst, aber sie wollte sich eben auch ein Bild von den Bürgern dieser Stadt hier machen. Nur zum Einkaufen, hätte sie ja auch ihre Sklaven schicken können. „Ich wäre dir also sehr verbunden, wenn ihr euch etwas zurückhalten würdet. Vielleicht steigst du ab und bleibst an meiner Seite?“ Sprachs und stieg am Markt angekommen aus der Sänfte. Sie wartete jedoch, bis der Decurio seine Leute neu sortiert hatte und ihr dann ein Zeichen gab, dass sie sich in Bewegung setzen konnte.
    Während das geschah, schaute Serena sich um.



    Sim-Off:

    Offen für alle – also wer will der kann und ist hiermit ausdrücklich eingeladen :)

  • Aculeo hungerte es nach Abwechslung. Seine Kost hatte sich in den letzten Tagen auf eher einseitige, sparsame Nahrungsmittel beschränkt. Doch heute würde er in die Vollen schlagen.


    Soeben erreichte er einen Stand der sich darauf spezialisiert hatte verschiedenste Arten von Fleisch anzubieten. Gerade hatte er sich darauf eingeschossen ein gutes Stück Rindfleisch und diverse Wurstspezialitäten zerwerben als er unsanft aus der Schwärmerei gerissen wurde.


    Nicht weit entfernt begannen die Menschen zu raunen, einige riefen, wahrscheinlich um noch mehr Zaungäste herbeizuholen und immer mehr "liefen" schon fast an ihm vorbei.
    Natürlich lag es in der Natur des Menschen neugierig zu sein daher bewegte sich der Germanicer langsam in jene Richtung aus der der Lärm kam.


    Zuerst sah er nur Prätorianer die zu Pferde langsam angeritten kamen. Dann als sich die kaiserliche Wache näherte sah er auch eine Sänfte und runzelte die Stirn. Wer wollte da am Markt spazierengetragen werden und das im Beisein der Garde?.....Jemand hochgestelltes aus dem Palast wahrscheinlich sagte ihm der kleine Mann im Ohr was Aculeo antrieb noch ein Stück näherzukommen.
    Schliesslich fand er sich fast auf Höhe der Sänfte und wurde der Augusta gewahr. Wenn das kein Zufall ist dachte er sich erst vor wenigen Tagen war er persönlich der kaiserlichen Familie begegnet

  • Schließlich kamen sie den Märkten der Stadt immer näher und je näher sie diesen kamen, desto mehr stieg die potentielle Gefahrenrate. Als man nun die Stände sehen konnte, richtete die Kaiserin das Wort an den Decurio, der immer noch neben ihrem mittlerweile nicht mehr durch einen Vorhang verdeckten Fenster entlang ritt. Ohne seinen Blick von der Straße abzuwenden, lauschte er der Veturia. Ihr Wunsch irritierte ihn kein bisschen, wurde ihm doch mitgeteilt, dass die Kaiserin eigentlich nur mit drei bis vier Mann hier aufschlagen wollte, weshalb ihn diese Bitte nicht überraschte, nein, er war sogar darauf vorbereitet. "Jawohl, Augusta." beantwortete er also ihr Anliegen und stimmte zu. Zu ihrem zweiten Wunsch musste er ihr allerdings etwas Kontra geben, sofern man einer Kaiserin überhaupt Kontra geben konnte. "Wir tun das, was nötig ist, um dich zu beschützen, Augusta." formulierte er erst etwas diplomatischer, um dann bestimmender zu sagen "Ich bleibe auf dem Pferd." Erklären wollte er nicht wieso, immerhin oblag ihm hier die volle Verantwortung. Auf dem Pferd würde er den Überblick behalten können.


    An den Ständen angekommen, gab er den Männern den Befehl zum Stehen zu kommen, um sich neu formieren zu können. "Consistite! Convenite! In duos ordines!" Wie bereits vorher instruiert, wussten die Männer genau, was jetzt zu tun war. Alle Fußsoldaten bildeten ein Quadrat, welches zu allen Seiten doppelreihig zu jeweils vier Mann aufgebaut war. Der Decurio deutete der Augusta, sich in dieses Rechteck zu begeben, welches sie, ohne die Form zu verändern, über die Märkte geleiten würde. Demnach stand die Quadrat-Formation zu einer Seite noch etwas lockerer, damit die Augusta genug Platz hatte, um hineinzugelangen. Als die zu beschützende Person im sicheren Inneren weilte, gab der Decurio erneut Befehl, die Rotten zu schließen. "Scuta premite!" Nachdem das Quadrat geschlossen war, gab er seinen Reitern die nötigen Anweisungen. Die Hälfte der Reiter würde bei der Sänfte bleiben, um diese sowie den Teil des Gefolges zu beschützen, der nicht mit der Kaiserin ging. Außerdem war es auf den Märkten viel zu eng, um mit der gesamten Turma aufzulaufen. Sollte etwas passieren, könnten sie als Reserve aufschließen. Die übrigen 15 Reiter, Vespa ausgeschlossen, der neben dem Quadrat herritt, um als Ansprechpartner für die Kaiserin und als Adlerauge und Koordinator zu fungieren, verstärkten alle Seiten des Quadrats. Ein bis zwei Reiter würde der Decurio in regelmäßigen Abständen vorausschicken, um die Lage z.b. bei Kreuzungen auszukundschaften, damit sie nicht plötzlich vor einem wütenden Mob stehen würden, was aber mehr als unwahrscheinlich war.


    Jeder der mit der Kaisern sprechen wollte, musste in gebührendem Abstand vor dem Quadrat stehen bleiben, sich ausweisen und durchsuchen lassen, bevor man in das Quadrat gelassen wurde. Die Anzahl derer, die sich neben der Augusta im Quadrat aufhalten konnten, war auf einen Mann bzw. zwei Frauen beschränkt.


    "Du kannst, Augusta." Am liebsten hätte er noch Schilde für die Infanteristen gehabt, aber der Kaiser wollte es nunmal so.

  • Sie konnte nur all zu gut verstehen, dass Serena gern mal etwas anderes sehen wollte als nur ständig die Palastmauern und die ganzen Besucher, die dem Kaiserpaar oder der Familie ihre Aufwartung machen wollten. Die erste Zeit war wirklich sehr intensiv gewesen und sie hatte ja nicht mal alles mitbekommen. Sie war ja nur halbe Tage anwesend gewesen. Also sich etwas frische Luft um die Nase wehen zu lassen, war ganz sicher kein falsches Vorhaben. Als Treffpunkt hatten sie sich Markt auserkoren. Genau musste es nicht sein. Die Kaiserin war nicht schwer zu finden. Es war einiges los gewesen, aber das war ihr egal. Sie hatte ein klares Ziel vor Augen. Eine Herausforderung war es nicht gewesen die Kaiserin zu finden. Sie musste ja nur nach einer Sänfte Ausschau halten und vielen Begleitern drumherum. Bei den Bewachern angekommen, machte sie sich kurz bemerkbar, damit sie das Quadrat durchqueren konnte und ging dann zu dem Befehlshaber dieser Truppe.


    "Salve. Ich möchte mich gern als anwesend melden."


    Vespa ging davon aus, dass man sie inzwischen kannte und erkannte. Sie war ja zu einem halben Schatten Serenas geworden und irgendwie immer dort zu finden wo auch die Kaiserin war. Sie musste sich wohl nicht mehr vorstellen. Dennoch meldete sie sich natürlich an und begrüßte die Wache mit einem freundlichen Lächeln. Nicht, dass es noch zu Irritationen kam. Dann ging sie zur Kaiserin hinüber.


    "Salve Serena. Wie hast du dir denn den heutigen Marktbesuch vorgestellt?"


    Sie hatten es leider am Abend zuvor nicht geschafft alles abzusprechen und sie wollte ja im Wege stehen. Während Vespa auf die Antwort wartete, lächelte sie natürlich auch Serena an.

  • Es dauerte nicht lange, da kam auch schon er erste potentielle Gast der Kaisiern. "Consistite!" wies der Decurio also die Männer an, damit das Quadrat zum stehen kam. Einer der Milites wollte gerade die Frau nach ihrem Namen fragen, da wies Vespa ihn zurück. "Nicht nötig, Miles. Es ist die Beraterin der Kaiserin. Durchsuchen und passieren lassen." "Jawohl, Decurio." entgegnte er seinem Vorgesetzten und durchsuchte die Frau, das musste nämlich dennoch sein. Als sich die Beraterin der Kaiserin innerhalb des Quadrats befand, nickte der Vibier der Augusta zu und deutete ihr, dass es an ihr lag, wann es weiterging. Vermutlich wollte sie die Frau erstmal begrüßen.

  • Beim ersten Stupser ihrer Ornatrix grummelte Camelia nur leise ohne das Stöbern zwischen den Stoffballen zu unterbrechen. Der folgende deutlichere Stups in die Seite erzeugte dann doch einen eher knurrigen Ton, worauf die junge Decima ihre Lieblingssklavin gar nicht mehr freundlich ansah. Als die dann auch noch mit den Augen zu rollen begann und mit dem Kopf komische Verrenkungen veranstaltete, gelang es Amanirenas die Aufmerksamkeit ihrer Domina auf das eigentliche Geschehen ganz in der Nähe zu lenken.


    Fast hätte Camelia laut los gejubelt, bekam gerade noch die Kurve indem sie die Hand vor den Mund presste und die drängenden Worte verschluckte. Was sie jedoch nicht unterdrücken konnte war das Schieben durch die aufgestaute Menschenmenge, die alle das Gleiche wollten, sehen wer da aus der Sänfte entstieg und wer solch stattliche Eskorte bedurfte. Mit jedem Schritt, den sie näher kam erkannte sie mehr Details und als sie schon fast den ersten Praetorianer gegenüber stand, blieb die Dunkelhaarige stehen.


    Sich auf die Zehenspitzen reckend, was sich als schwierig erwies durch das Schieben der Meute, gelang ihr beim zweiten Versuch ein neugieriger Blick. Tatsächlich stand dort Augusta in ihrer ganzen Schönheit und daneben …? War das wirklich … ? Camelia konnte ihre Freude kam verbergen. Ihre Blauen begannen zu strahlen und zu leuchten, am liebsten hätte sie laut den Namen von Vespa gerufen, wenn da nicht die Etikette … außerdem wollte sie ihre Mentorin nicht enttäuschen. So verharrte sie erst einmal und stabilisierte ihren Stand ob des weiteren Geschehens.

  • Die Augusta schaute leicht irritiert, als man ihre Beraterin durchsuchte. Sie nickte Vespa, die inzwischen mehr als ihre Beraterin war zu und begrüßte sie kurz. „Salve Vespa. Bitte entschuldigte, der Decurio ist wohl noch neu. Du entschuldigst mich einen Moment?“ Ihr Lächeln wirkte etwas steif, ja Serena war eigentlich nicht so schnell angesäuert, aber jetzt war sie es. So trat sie also zu ihrem berittenen Bewacher. „Decurio Vibius. Ich weiß du bist noch neu.“ Fing sie unverbindlich an. „Deshalb ist es dir vielleicht auch entgangen, das Aelia Vespa meine persönliche Beraterin ist und im Palast ein und ausgeht. Es gibt einen eindeutigen Befehl sie unkontrolliert passieren zu lassen. Das gilt natürlich auch bei Anlässen wie diesen. Die Aelia genießt mein vollstes Vertrauen. Ich hoffe das so etwas wie eben in Zukunft nicht mehr vorkommt.“ Die Augusta hatte leise aber bestimmt gesprochen, nein ihre Worte bedurften keiner Antwort und vor allem keiner Widerrede. So ging die Augusta nun auch wieder zu ihrer Freundin, um diese endlich richtig zu begrüßen. „Vespa, ich freue mich so dich zu sehen und das du es geschafft hast und mir Gesellschaft leistest. Nun dann werden wir jetzt wohl die Stadt erkunden ja?“ Serena war schon wieder ganz vergnüglich und hoffte, das Vespa den Vorfall auch nicht zu viel Bedeutung beimaß.

  • Vespa war wirklich mehr als nur überrascht gewesen als man sie durchsuchte. Sie hatte ja wirklich Einiges erwartet und mit Vielem gerechnet aber nicht, dass ein Soldat ihr tatsächlich eine Durchsuchung angedeihen ließ. Sie ging im Palast ein und aus, begrüßte die Wachen freundlich an der Porta und hatte sonst nichts mit ihnen zu tun und hier musste sie... Nun ja, sie wäre wohl nicht sie wenn sie das nicht hätte stoisch über sich ergehen lassen. Endlich bei der Kaiserin angekommen, verließ diese sie auch schon wieder kurz. Wirklich ruhig machte sie den Decurio auf seinen Fehler aufmerksam. Noch ein Mal musterte sie den Mann mit dem Serena gerade gesprochen hatte und richtete dann ihre Aufmerksamkeit ganz auf diese und lächelte sie freundlich an.


    "Ich freue mich auch und natürlich bin ich gern dabei wenn du die Stadt erkundest. Wohin möchtest du denn zu erst? Hast du etwas Bestimmtes ein Auge geworfen oder möchtest du einen Tipp oder dich einfach treiben lassen?"


    Auf jede Antwort war sie gefasst und würde sich entsprechend verhalten können. Auch hatte sie schon einen Vorschlag wenn die Veturia einen Vorschlag haben wollte.

  • Sowohl die Beraterin der Kaiserin als auch diese selbst schienen nicht gerade erfreut darüber, dass die Aelia durchsucht wurde. Sofort trat die Augusta einen Schritt zur Seite an den Rand des Quadrats, um über die Männer hinweg mit dem Decurio zu sprechen. Sprach sie da etwa gerade mit dem Mann, der für ihre Sicherheit verantwortlich war, wie mit einem Kind, dass sie zu erziehen gedachte? Vespa quittierte ihren "Wunsch" mit einem schlichten aber respektvollem "Natürlich, Augusta." und dachte nicht weiter darüber nach. Der Befehl, von dem die Kaiserin sprach, bezog sich nur auf das Betreten des Palastes und galt somit nicht für das Gelände außerhalb des Palastes wie zum Beispiel: ja genau, die Märkte! Diese Situation zeigte, wie naiv die Kaiserin doch war. Selbst die Berater von Herrführern oder hochstehenden Senatoren hatten ihren Herren in der Geschichte hinterhältig den Garr ausgemacht. Vespa vertraute keinem, wenn es um den Schutz der Kaiserfamilie ging, das war einfach seine Pflicht. Somit überging er einfach diese Lapalie, nachdem er sich bei der Kaiserin "entschuldigt" hatte, und konzentrierte sich weiter auf das Marktgeschehen. Eine weitere Beraterin hatte die Augusta nicht, weshalb dieses Problem wohl nicht mehr auftreten würde. Jeder, der mit der Kaiserin sprechen wollte, würde durchsucht werden, ohne Kompromisse. An oberster Stelle stand eines: Der Schutz der Kaiserin, welcher durch das Rüstungs-Verbot nicht gerade leichter war, und nicht die Zufriedenheit der Augusta, ohne Ausnahme!

  • Die Kaiserin hatte den Vorfall schon wieder vergessen und ihre Aufmerksamkeit galt und ihrer Beraterin. „Nun Vespa eine genaues Ziel habe ich nicht. Erstmal würde ich mich nur gern etwas umsehen. Und vielleicht etwas stöbern. Obwohl ich glaube, dass ich wohl nicht nah genug an die Stände herankommen werde.“ Die Augusta zeigte auf die vielen Prätorianer die sie umgaben.
    Während sie das tat fiel ihr Blick auch auf die Umstehenden. „Oh schau mal Vespa, ist das nicht der Germanicus Aculeo?“ Serena nickte dem Germanicus begrüßend zu. Dann fiel ihr Blick auf eine gut gekleidete junge Frau, die recht aufgeregt wirkte. „Schau mal....“ Serena deutete in die Richtung der jungen Frau. „Weißt du wer das ist?“

  • "Vielleicht ist es ja möglich, dass die Praetorianer es so einrichten können, dass du auch mal einen Blick auf einen stand werfen kannst. Ich habe von einem Stand gehört, der ganz vorzügliche keltische Schmuckarbeiten veräußern soll. Außerdem wurde ich darüber informiert, dass auch neue Ware aus Aegyptus eingetroffen sein soll. Aegyptisches Glas. Das wäre sicher einen Besuch wert und wenn du die Preatorianer bittest das zu ermöglichen, werden sie sicher einen Weg finden."


    Es sollte der Kaiserin ja möglich sein auch mal selbst einkaufen gehen zu können und den Marktbesuch auch zu genießen. Als die Kaiserin den Germanicus ansprach, blickte sie in dessen Richtung und grüßte auch ihn aus der Ferne. Sie bestätigte Serena ihre Vermutung. Dann waderte ihr Blick zu der jungen Frau, die sie aufgeregt wirken sollte.


    "Ja, ich kenne sie. Sie ist die Nichte meines Stiefsohnes. Serapio ist auch ihr Vormund hatte mich gebeten sie in die Gesellschaft einzuführen und ihr die Gepflogenheiten näher zu bringen. Soll ich sie dir ein Mal näher vorstellen?"


    Fragend sah sie ihre Freundin an. Vielleicht wollte sie ja ihre Verwandte kennen lernen.

  • Mit Interesse verfolgte Aculeo das Geschehen und war nicht verwundert wieviel Leute sich n♂n hier aufgestaut hatten. Ständig wurden einem die Ellbogen in die Seite gedrückt, Zehen litten unter dem Körpergewicht des Vordermanns und Ausdünstungen verschiedenster Nuancen umschwirrten den Richkolben. Ein wunderschöner Tag heute.
    Während er nun so da stand tat sich etwas im Dunstkreis der Augusta. Eine Frau kam näher und hielt an dem abgegrenzten Bereich, durch Praetorianer, sprach einige Worte um anscheinend für etwas Aufregung zu sorgen. Aelia Vespa, dem Germanicus persönlich bekannt, versuchte zu Veturia Serena Augusta vorzudringen. Nach dem Prozedere der Fummelei konnte sie schlussendlich in den Kordon und schloss sich nun der Kaiserin an.


    Als sein Blick den der Kaiserin traf, sie ihm mit einem Nicken zu verstehen gab ihn erkannt zu haben, antwortete er auf die selbe Art. Sein Nicken war jedoch etwas tiefer, länger anhaltend und begleitet von einem freundlichen Lächeln.


    Dann folgte er dem Blick der Augusta und erblickte, wie Veturia Serena vermutlich auch, Decima Camelia. Hoppla-Ho. Er grnste nun breit blieb aber an Ort und Stelle und versuchte nicht auf sich aufmerksam zumachen.

  • Mit wachen Blauen verfolgte Camelia das Geschehen zwischen ihrer Mentorin und der Kaiserin, immer noch verborgen hinter der dicht gedrängten Eskorte. Deshalb entging ihr auch nicht, dass die beiden Damen recht offensichtlich die Aufmerksamkeit auf einen Mann richteten, in dem sie beim genaueren Hinsehen den Germanicus wieder erkannte. Auch sie wandte daraufhin ihren Blick kurz vollends Aculeo zu, um ihn mit einem verhaltenen Lächeln zu bedenken.


    Die junge Decima wusste im gleichen Moment allerdings auch mehr als genau, Serapio sah es nicht sehr gerne, wenn sie in der Öffentlichkeit und ohne sein Beisein sich jungen Herren widmete. Kaum, dass sie die Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen hinter den Prätorianern lenkte, wurde sie daran erinnert. Kam doch ohne Umschweife auch sofort die geraunte Ermahnung ihrer Lieblingssklavin von einem strafenden Blick begleitet. Camelia errötete ob der Worte und der leisen Zurechtweisung, zog ertappt ihre Unterlippe ein, ließ zum Verstehen sogleich ein verhaltenes verstehendes Grummeln hören.


    Als ihr Blick nachfolgend den von Vespa auch noch kreuzte, die gerade in ihre Richtung sah und sich dabei mit Augusta unterhielt, errötete das junge Ding ertappt. Hoffentlich würde die Stiefmutter ihres Onkels sie bei diesem und nach der Verfehlung nicht auch noch verraten. Der Gedanke drängte sich präsent hinter ihre Stirn, verursachte ihr kurzzeitiges Magendrücken. Jedoch verflog er ebenso so schnell wieder, wurde sogar von einem zufriedenen Lächeln abgelöst, nachdem die beiden Damen ihre Unterhaltung wieder aufnahmen. Hätte sie gewusst, worum es dabei ging … erst einmal wähnte sie sich weiter in der Beobachterposition.

  • „Ja gern.“ Erwiderte die Kaiserin und besah sich die junge Frau nun etwas genauer. Sie mochte es wenn sie neue Leute kennen lernen konnte. Gute es war wohl nicht unbedingt das was man als ungezwungene Atmosphäre würde bezeichnen können, schließlich würden die Augen fast aller hier Anwesenden auf ihr ruhe, aber dennoch Serena wollte die junge Dame nun kennenlernen, weshalb sie sich an ihren berittenen Beschützer wandte. „Decurio Vibius würdest du bitte veranlassen, dass man diese junge Dame dort...“ die Augusta zeigte auf Decima Camelia „... zu uns bringt, damit Vespa sie mir vorstellen kann?“ Schon wand sie sich wieder zu ihrer Freundin und Beraterin um, denn sie ging davon aus, dass der Decurio nun alle nötige in die Wege leiten würde. „Nun den keltischen Schmuck, den will ich mir auch unbedingt ansehen. Wo ist denn dieser Stand?“

  • Während sich die beiden Frauen im inneren des durch die Praetorianer geschützten Quadrats unterhielten, traten immer mehr Schaulustige und Neugierige heran, um auf die Zehenspitzen gestellt einen Blick zu erhaschen. Dies tat nicht nur das einfache bürgerliche Volk, sondern auch höher gestellte Persönlichkeiten bekannter Familien. Natürlich gab es hier - mit Ausnahme der Beraterin der Kaiserin - keine Sonderbehandlung, auch wenn die Kaiserin den ein oder anderen vielleicht kennen mochte.


    Auf dem Rücken seines Pferdes beobachtete Vespa das Treiben und die gesamte Szenerie, tauschte mit seinen Equites Blicke aus, welche ebenfalls ein Auge auf alles warfen, was sich hier bewegte und regte.


    Zitat

    Original von VETURIA SERENA
    „Decurio Vibius würdest du bitte veranlassen, dass man diese junge Dame dort...“ die Augusta zeigte auf Decima Camelia „... zu uns bringt, damit Vespa sie mir vorstellen kann?“


    Ohne völlig den Blick von den Wegen des Marktes abzuwenden, nahm er den Wunsch der Kaiserin zur Kenntnis und bestätigte diesen mit einem "Gewiss, Augusta.", woraufhin er der jungen Frau, die schon geduldig zu warten schien, ob sie eine Chance bekommen würde, die Kaiserin kennen zu lernen, einen Blick zu warf. Der Decurio gab ihr somit zu verstehen, vorzutreten. "Name?" den musste er vorher wissen, er ließ ja nicht irgendwen hier einfach zu der Kaiserin. Falls etwas passierte, brauchte er alle Informationen, auch wenn das bei diesem zierlichen Ding wahrscheinlich ausgeschlossen war. Mit einem Nicken wies er den Miles, der zuvor die Beraterin der Kaiserin durchsucht hatte, an, dies ebenfalls bei der jungen Dame zu tun. Das ließ sich dieser natürlich nicht zwei Mal sagen und am liebsten wäre er dem Befehl in etwas gründlicherer Weise gefolgt, es handelte sich immerhin um ein hübsches Ding, man musste ja jede Gelegenheit nutzen, aber beließ es bei einer Routine-Handlung, da ihn sonst der strafende Blick des Decurios treffen würde und er somit Konsequenzen zu erwarten hatte. Die Durchsuchung war abgeschlossen, die Milites hielten auf Befehl kurz an und schafften einen kleinen Durchgang, der ins Quadrat führte. Der Vibier gab der jungen Decima mit einer Handbewegung zu verstehen, dass sie nun in das Quadrat treten konnte, um die Kaiserin zu begrüßen. Dann gab der Decurio wieder das Zeichen, die Lücke zu schließen und den Befehl, sich wieder in Bewegung zu setzen.

  • Galt der Blick jetzt mir? Der krächzende Tonfall in der Stimme der jungen Decima ließ einen Kloß in der Kehle vermuten und ihre begleitende Sklavin fühlte sichtlich mit ihr. Das Ja, du bist gemeint! klang deshalb auch fast schon mütterlich und genau so strich ihr Amanirenas auch eine Haarsträhne hinters Ohr. Geh schon, ich warte hier auf dich! fand deren Zuspruch dann kaum noch Gehör, durch das überlaute Pochen in der Brust von Camelia hoch bis zu den Ohren. Nichtsdestotrotz trat sie näher und nannte so deutlich sie es vermochte mit zitternder Stimme ihren Namen ... Decima Camelia, Mündel des Faustus Decimus Serapio.


    Als sie anschließend die Durchsuchung über sich ergehen lassen musste und der Kerl dabei keine Stelle ihres Körpers auszusparen schien, presste sie fest die Lippen aufeinander, um nicht los zu zetern. Noch nie hatte ein Mann es gewagt sie so an zu tatschen und jetzt musste sie es sich, begleitet vor den vielen neugierigen Blicken der Umstehenden, bedingungslos gefallen lassen. So sehr sich Camelia dabei auch bemühte Ruhe zu bewahren, sie errötete bis zu den Haarwurzeln, kämpfte mit einem Wechselbad von Heiß und Kalt.


    Kaum die ersten Gefühlsausbrüche überwunden und die Beherrschung so einiger Maßen wieder gefunden, entstand eine Lücke zwischen den Prätorianern und der Weg in das Quadrat wurde für sie frei gegeben. Mehrere tiefe Atemzüge folgten begleitet vom Ordnen ihres Gewandes, bis sie schließlich die beiden Damen im Blick auf sie zuging und sich an die Seite von Vespa gesellte. Ihre Verlegenheit war offensichtlich und das Bemühen gelassen zu wirken kaum zu übersehen. Salvete Augusta! Salvete Aelia Vespa! Zum eigenen Erstaunen hatte sich der Druck in der Kehle inzwischen verflüchtigt und so gelang ihr sogar ein verhaltenes Lächeln.

  • Es dauerte einen Moment bis ihre angeheiratete Verwandte den Weg zu ihnen finden würde. So nutzte Vespa die Zeit den Versuch zu starten ihrer Begleitung zu erklären wo der Stand war.


    "Er befindet sich im zweiten Stock der Trajansmärkte. Auf der rechten Seite des Halbrunds. Es könnte für die Praetorianer ein wenig aufregend werden wenn wir dorthin wollen. Es ist dort immer recht voll und für solch eine große Menge an Begleitern, könnte es eng werden."


    Dann hatte es auch Camelia zu ihnen geschafft.


    "Serena? Darf ich dir das Mündel von Decimus Serapio vorstellen. Decima Camelia. Sie ist erst vor einiger Zeit zu uns gekommen und wie ich schon erwähnt habe, hatte mein Stiefsohn mich gebeten sie in die Gesellschaft einzuführen."


    Dann wandte sie sich Camelia zu.


    "Das ist ja ein Zufall dich hier zu treffen. Wolltest du dich nur auf den Märkten umsehen oder hattest du etwas gezielt im Auge."


    Es sollte kein Ausfragen sein und auch keine Kontrolle. Sie konnte sich vorstellen, dass Camelia ein wenig aufgeregt war und sie wollte dieser Aufregung durch eine normale Unterhaltung ein wenig an Fundament nehmen.

  • Froh, dass Vespa keine zu große Pause der Verlegenheit entstehen ließ, atmete Camelia tief durch und erklärte sich bereitwillig. Ein großer Zufall mich hier zu treffen, mein erstes Mal überhaupt hier auf dem Markt. Begann sie zuerst etwas gefühlt holprig, fand aber sehr schnell eine gewisse Sicherheit je flüssiger die Worte über ihre Lippen sprudelten. Valentina und deren Nichten sind mit mir hier, um für die bevorstehende Hochzeit mit meinem Onkel Stoff für ein Brautgewand zu besorgen. Leider ist es schwierig in Amethyst …


    Und wieder einmal ertappte sich die junge Decima selbst beim Drauflosplappern ohne ein Ende zu finden. Erst als sie sich erneut darauf besann, mit wem sie da eigentlich sprach und was ihre Mentorin ihr beigebracht hatte, verstummte sie. Nur das Zucken der Mundwinkel verriet auch weiterhin ihr hispanisches Temperament und wie immer ihre Blauen, die mädchenhaft zu strahlen begannen. Zu gerne würde sie den Damen noch von dem Farbton erzählen, den sie für sich gefunden hatte und von den Nichten, die mit ihrer Tante jetzt allein am Weitersuchen waren.


    Bemüht ihren Mitteilungsdrang nun wieder in den gelernten Grenzen zu halten, strich sich Camelia mit Bedacht eine Haarsträhne aus der Stirn, um gleich danach Veturia Serena offen anzulächeln. Es freut mich überaus, dich kennen zu lernen werte Augusta.

  • Einige Minuten gönnte sich der Germanicer das kleine Spektakel welches sich hier abspielte um sich dann langsam seinen Weg durch die Menge zu bahnen um sich weiter um sein Essen zu kümmern. Schliesslich macht es nicht satt am Markt zu sein und andere zu beobachten. Ausser vllt die Praetorianer...
    Aculeo blickte noch einmal kurz zu der Sänfte und den Personen in deren Nähe bevor er sich vollends vom Trubel entfernte.

  • Serena lächelte milde. Sie konnte die junge Frau verstehen. Sie selbst hätte wohl kaum anders reagier, wenn sie urplötzlich der Kaiserin gegenübergestanden hätte. Das sie nun selbst die Augusta war, war ja keinesfalls selbstverständlich. Noch vor ein paar Wochen konnte sie selbst ungezwungen über den Markt schlendern. Heute musste sie einen Halbe Armee mitnehmen. Nun ja sie würde sich schon daran gewöhnen. „Decima Camelia...“ Die Kaiserin reichte der jungen Frau die Hand. „... ich bin ebenso erfreut dich kennen zu lernen.“
    Die Kaiserin betrachtete die jungen Frau einen Moment. „Du bist also ein Mündel des Mannes, der für meine Sicherheit verantwortlich ist?“ Die Kaiserin legte kurz den Kopf auf die Seite ihre nächste Frage überlegte sie sich ganz genau, wusste sie doch, dass kaum jemand es wagen würde ihr ein nein zu antworten. „Was denkst du, kannst du die Braut deines Onkels kurz allein lassen und uns ein Stück begleiten?“

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