Besprechung mit dem A Memoria

  • Wie vom Princeps gewünscht, begleitete mich an einem anderen Morgen mein Sohn Titus Torquatus zur morgendlichen Besprechung. Nach dem positiven Gespräch mit Consular Flavius war ich guter Dinge, dass mein Erbe alsbald den cursus honorum beschreiten konnte. Gleichwohl musste dafür noch eine Hürde genommen werden, die unter normalen Umständen sicherlich beachtlich war, bei deren Beseitigung uns trotz unserer ritterlichen Tradition aber womöglich meine Nähe zum Kaiser sowie die potentielle Fürsprache meiner senatorischen Bekanntschaften unterstützend zur Seite standen. Obschon der Anlass also ein außergewöhnlicher und keine allmorgendliche Besprechung war, beließ ich es heute bei der gewohnten legeren Kleidung in Form einer blauen Tunika, da ich ausnahmsweise nicht mich selbst in den Vordergrund zu rücken beabsichtigte. Im Gegensatz zu sonst sollte mich der Kaiser zudem auch nicht schon liegend auf einer Kline vorfinden, sondern zusammen mit meinem Sohn stehend in Erwartung seiner Ankunft.

  • Die äußere Erscheinung des jüngeren Torquatus war sicher geeignet, den Eindruck von Sicherheit und Selbstbewusstsein zu erwecken. Der Blondschopf war von stattlicher Größe, überragte gar seinen ohnehin großgewachsenen Vater und bot darob schon den meisten Menschen gegenüber ein imposantes Erscheinungsbild. Anlassgemäß trug er eine ausladende weiße Toga, die dennoch nicht verbergen konnte, dass er kein Athlet, sondern eher von hagerer Gestalt war. Seine Gesichtszüge waren starr und ließen genauso wie seine tiefblauen Augen eine gewisse Kälte und Distanz erahnen. Innerlich jedoch war Titus nervös und angespannt in Erwartung der baldigen Begegnung mit dem mächtigsten Mann der Welt. Er hatte sich noch in der Domus Iunia dreimal übergeben müssen und hätte sich am Liebsten in seinem Zimmer verkrochen, obschon er freilich auch dem Weg, der ihm nun vorgegeben war, mit Eifer entgegenblickte. Eine gewisse Sicherheit vermittelte ihm sein unsichtbarer Freund Glaucus, der ihn zwar mit wohlwollender Fürsprache für die Audienz mit dem Augustus vorbereitet, ihn aber nicht auf den Palatin begleitet hatte. So stand er also nun leicht versetzt hinter Torquatus Maior und war trotz dessen Anwesenheit seinem Empfinden nach auf sich alleine gestellt.

  • An diesem Tag fand der Augustus zwei Leute im Tablinum für die Besprechung mit dem A Memoria vor. Zuerst etwas verwundert, entsann er sich dann doch, dass Torquatus einen Sohn mit senatorischen Ambitionen hatte. Das musste er also sein. Mit einem aufgeräumten Lächeln - auch um die offensichtliche Nervosität des jüngeren etwas zu beruhigen - begrüßte er also die beiden.


    "Salvete. Torquatus Maior und Minor nehme ich an?"


    Titus. Titus war der Name des jüngeren, fiel dem Augustus wieder ein. Der Princeps war höchst gespannt. Sein A Memoria musste ja durchaus überzeugt von seinem Anliegen sein.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "So ist es", entgegnete ich dem Kaiser ebenfalls lächelnd auf die Nachfrage hin. Da der Jüngling noch immer und bis auf weiteres gemäß den Gepflogenheiten unter meiner Schirmherrschaft stand, war natürlich auch ich es, der das Wort ergriff - und sollte der Kaiser ihn nicht direkt ansprechen, würde dies auch bis auf weiteres für die folgende Vorstellung gelten. Ohne große Umschweife kam ich wie gewohnt auf das Thema der Zusammenkunft zu sprechen. "Wie dir vielleicht noch in Erinnerung ist...", begann ich, denn selbstverständlich war dies nicht. Der Kaiser war vielbeschäftigt und genau das war ja überhaupt die Daseinsberechtigung für mich als a memoria . "...ist der cursus honorum für ihn in meinen Augen der weitaus besser geeignete Weg, um der res publica zu dienen. Titus ist redegewandt..." - so er denn redete, fügte ich in Gedanken hinzu - "...und hat am Museion eine außergewöhnliche Bildung erfahren. Er hat zudem ein Talent für die Juristerei; zweifellos fehlt es ihm noch an politischem Instinkt, jedoch konnte ich Consular Flavius akquirieren, ihn im Rahmen eines tirocinium fori auch dahingehend vorzubereiten und zu unterrichten", erklärte ich ohne seine - auch altersbedingten - Schwächen zu verbergen. Ein Kandidat, der bereits alles konnte, war wohl eine Illusion und ohnehin lag mir meiner Überzeugung von der Sache wegen nichts daran, dem Kaiser vermeintliche Perfektion vorzugaukeln.

  • Der Augustus nickte auf die Ausführungen des A Memoria anerkennend.
    "Ein Mann mit Potential also." meinte er an den älteren Fabius gewandt.
    Es schien als hätte Torquatus Senior da ziemlich viel richtig gemacht. Der Princeps wandte sich dem Jüngeren zu.
    "Nun, dein Wunsch in den Dienst des Gemeinwesens zu treten und die Ämterlaufbahn zu beschreiten, ist natürlich sehr lobenswert und gebildete Leute mit einem Talent zur Juristerei werden immer gebraucht. Und ich denke, du wirst dein Tirocinium bei Flavius Gracchus genießen. "
    Der Princeps war sich zwar ziemlich sicher, dass Spurgitius Macer der Patron von Torquatus war und fragte sich deshalb, warum der jüngere Fabier sein Tirocinium nicht dort absolvierte. Aber welche Arrangements Cnaeus Fabius Torquatus im Hintergrund getroffen hatte, erregte allerdings dann doch nicht die Neugier des Princeps genug, um danach zu fragen. Wenn der Fabier seine Beziehungen zu den Flaviern verbessern wollte, dann hielt der Princeps das für eine äußerst schlaue Idee.
    "In der Tat. Und ein Tirocinium bei Flavius Gracchus bietet natürlich exzellente Möglichkeiten sich mit den Wundern des Cursus Deorum vertraut zu machen."
    Er lächelte kurz über sein Wortspiel. Wunder - Deorum, Götter. Naja. Ihm waren schon bessere eingefallen.
    "Hat denn auch etwas im Bereich des Cursus vielleicht deine Aufmerksamkeit erregt?" fragte er Titus.

  • Der kleine Versprecher machte den Kaiser für Titus greifbarer und ließ ihn weitaus irdischer wirken, als der Jüngling ihn sich zuvor in seiner Vorstellung ausgemalen hatte. Offensichtlich war also auch ein Augustus nicht von Fehlern gefeit. Im Übrigen verhielt er sich weitaus überlegter als sein Vater und strahlte eine royale Milde aus, die Titus weitaus mehr imponierte, als die zuweilen lästige Selbstinszenierung des alten Torquatus. Die Sachlichkeit des Augustus machte es aber auch umso schwerer, irgendeine Präferenz in seinen Worten zu erkennen, wenngleich sie zumindest erkennen ließen, dass er die Ausbildung bei Consular Flavius als zuträglich erachtete. Als der Kaiser sodann Titus direkt befragte, trat dieser einen kleinen Schritt nach vorne und räusperte sich, bevor er seine Pläne offenlegte: "Es wäre mir eine große Ehre, wenn ich vom Collegium Pontificium als würdig erachtet werden würde. In meinen Augen sollte jeder Römer, der sich in der Politik beweisen und das Vertrauen des Volkes verdienen will, auch im kultischen Bereich mit gutem Beispiel vorangehen", erklärte Titus mit fester Stimme. Sicher war dies auch ein Seitenhieb in Richtung seines Vaters, der den Göttern mit besorgniserregender Gleichgültigkeit begegnete, sodass es für Titus nur eine Frage der Zeit war, bis ihn diese auch mit Konsequenzen belegen würden. Minor dagegen war überzeugt, dass er nur mit gewissenhafter Pflege und Einhaltung der Rituale die Gunst der Götter für seine Ambitionen gewinnen konnte.

  • Der jüngere Torquatus war sehr ernsthaft. Mit Frömmigkeit und Pflichbewusstsein. Soweit so gut.

    "Vollkommen deiner Meinung, Titus. Wenn das Pontificum dein Interesse geweckt hat, bist du ja bei Gracchus zweifellos am richtigen Platz." Der besagte hatte als Pontifex Pro Magistro stets loyale Dienste geleistet. Im Übrigen war eine Mitgliedschaft in diesem Gremium auch alles andere als karrierehinderlich. Das zog auch in Zweifel, was der ältere Furius über die politischen Instinkte des jüngeren gesagt hatte. Die schienen dem Augustus für Minors Alter doch durchaus gesund zu sein. Aber er wollte dieser Bemerkung doch auf den Grund gehen. Und vielleicht noch das eine oder andere heraus finden. "Dein Vater behauptet, es fehle dir an politischem Instinkt. Ich frage mich, ob er dich nicht vielleicht unterschätzt. Mhm, sehen wir mal... versetze dich doch einmal kurz in meine Lage: Sagen wir, es gibt ein Kriminalitätsproblem in der Stadt. Bewaffnete Banden treiben in den Armenvierteln der Stadt ihr Unwesen. Welche Amtsträger würdest du in deinem Consilium in dieser Frage versammeln und welche Maßnahmen würdest du zur Diskussion stellen?"

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Die Zustimmung des Kaisers zu seinen kultischen Plänen erfüllte Titus mit ehrlicher Freude, entlockte ihm aber dennoch nur ein sehr vage angedeutetes Lächeln. Manch einer mochte seiner Reserviertheit wegen auf eine gewisse Arroganz und Kälte schließen, wiewohl er im Grunde jedwede Emotion zu verspüren durchaus imstande war, sie nach außen sichtbar zu machen hingegen nicht. Konsequenterweise stellte er deshalb auch nicht seine Genugtuung offen zur Schau, als der Kaiser sich ein eigenes Bild von Titus' politischen Fähigkeiten machen wollte und dem Vater damit einen kleinen Stich versetzte. Denn dass der Ältere das Vorhandensein solcher ihm fast gänzlich absprach, lag in Titus Augen nicht am Fehlen selbst, sondern vielmehr an der grundsätzlich unterschiedlichen Interpretation der Begrifflichkeit. Er blickte kurz in Gedanken gen Boden und dann wieder zum Kaiser. "Da die Stadtkohorten für die Sicherheit in der Urbs zuständig sind, würde ich allen voran den Praefectus Urbi sowie seine wichtigsten Tribune hinzuziehen. Um die Legitimation und die Einbindung des Senats zu erwirken, sollten die Consuln ebenfalls befragt werden", begann Titus mit sachlicher Ernsthaftigkeit und führte sogleich weiter aus: "Eine gewaltsame Verfolgung und Unterdrückung aller Banden scheint mir wenig erfolgsversprechend, da dies womöglich nur die Kriminellen in ihrem gemeinsamen Groll vereinigt, Unruhe in den Armenvierteln stiftet und letztlich in stetig wiederkehrender Eskalation endet. Stattdessen würde ich an den mächtigsten Bandenführer herantreten und ihn mit gewissen...Vorzügen gefügig machen - sei es mit Sesterzen oder sonstigen Annehmlichkeiten. Dieser könnte als Marionette damit betraut werden, die unterschiedlichen Strömungen und Vereinigungen unter seiner Führung zu versammeln und zu koordinieren. Eine gänzliche Beseitigung der Kriminalität in den Armenvierteln erscheint mir unrealistisch, die Installation eines solchen Tugendwächters mit Anerkennung in den eigenen Reihen könnte aber womöglich bewirken, dass die Bandenaktivitäten eingedämmt werden, besser nachverfolgbar und letztlich auch nur auf Ziele gerichtet sind, deren Schädigung nicht wesentlich oder gar in unserem Sinne ist. Oder kurz gefasst: Die Einrichtung eines staatlich kontrollierten Kartells, gewissermaßen", beendete Titus seinen ausführlichen Monolog, der den Vater angesichts seiner sonst eher wortkargen Art sicher überraschen musste. Titus grübelte kurz und fügte dann noch hinzu: "Vielleicht sollten auch die Prätorianer noch mit einbezogen werden...um die Schwachstellen der potentiellen Marionette ausfindig zu machen."

  • Diese Antwort offenbarte dem Augustus mehrere Fakten über den jüngeren Torquatus. Eine kreative Lösung, die gleichzeitig direkt am Herzen des Problems ansetzte. Außerdem schien der Fabier doch kein solcher Institutionalist zu sein, wie seine Antwort zum Cultus Deorum vielleicht vermuten hätte lassen. Im Gegenteil ließt er traditionelle Mittel der Gesetzesdurchsetzung ausßen vor, wenn man einmal von den Prätorianern absah. Damit einher ging trotz aller Frömmigkeit offenbar ein gesundes Maß an Pragmatismus. Ihm ging es darum was funktionierte, nicht um das was konventionell war. Vorzüglich.

    Aber nun musste man bei so einer innovativen Lösung natürlich die Kehrseite bedenken.


    "Mhm. Und was würdest du dem besorgten Praefectus Urbi und den Cohortes sagen, wenn sie besorgt feststellen, dass man nun, wie sagtest du... an die Bandenführer heran treten sollte?"

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Titus hielt kurz inne und grübelte über die Nachfrage des Kaisers, dessen Blick für das Gesamte zweifellos weitaus ausgeprägter war als der des Jünglings. Allerdings hatte Titus auch nicht erwartet, dass er dem Augustus eine Lösung präsentieren konnte, die ihn vollumfänglich begeisterte. Das Problem der Kriminalität in den Straßen Roms war so komplex und indifferent, das es wohl kaum einer klaren und eindeutigen Lösung zugänglich war, sondern verschiedenen Seiten Kompromisse und Eingeständnisse abnötigte. So erforderte in seinen Augen vielleicht auch eine Einlassung des Praefectus Urbi und seiner Männer, obgleich ihnen das vielleicht nicht schmeckte. "Ich würde für deren Besorgnis zunächst Verständnis aufbringen, sind es doch eigentliche die Stadtkohorten, die für die Sicherheit Sorge tragen und nicht die Banden, von denen selbst ja gerade das Urproblem der Kriminalität ausgeht. Aber vielleicht ist das Unkonventionelle unter dem Deckmantel des Konventionellem etwas erträglicher. Mein Vorschlag zielt nicht darauf ab, die Sicherheit in den Armenvierteln gänzlich dem zu schaffenden Kartell zu überlassen und damit eine Art Selbstjustiz im Dunkel heraufzubeschwören, sondern vielmehr eine Koexistenz der Strafverfolgung zu schaffen. Unsere Marionette könnte entscheidende Hinweise geben, die den Stadtkohorten konventionelle Festnahmen ermöglichen und damit auch nach außen hin das Bild eines starken Staats wahren. Es ist nur Spekulation, aber ich würde dem Praefectus Urbi sagen, dass durch die Installation dieses Kartells die Strafverfolgung auch für die Stadtkohorten erfolgsversprechender wäre, da man Personen unschädlich machen könnte, auf die man ohne die Informationen des Kartells überhaupt keinen Zugriff hätte. Natürlich werden auch die Aktivitäten des Kartells nach wie vor krimineller Natur sein, jedoch wären sie staatlicher Einsicht und Kontrolle nicht wie bisher gänzlich unzugänglich. Man würde sozusagen Licht in den dunklen Tunnel bringen", führte Titus weiter aus, wohlgedenk der Tatsache, dass er keinerlei praktische Expertise besaß. Allein deshalb müsste seine Idee auch im Kreise der Verantwortlichen diskutiert werden - und sicher auch, um Probleme zu erkennen, die er bisher völlig unberücksichtigt gelassen hatte.

  • Der Augustus verfolgte die Erwiderung mit die Augen leicht verengt und das Kinn auf die linke Hand gestützt und nickte dann.

    "Mhm, ja. Eine gute Antwort, in der Tat. Es ist ein ziemlicher Balanceakt, den man hier einfädeln und am Laufen halten müsste, aber er geht die meisten Ebenen des Problems an. Sehr schön." An mangelnder Intelligenz, Weitblick oder politischem Gespür würde es jedenfalls nicht scheitern. Der Augustus war zufrieden mit dem Ergebnis der kleinen Probe auf die er den jüngeren Fabier gestellt hatte. "Und ihr sagtet, es fehlte noch der Ordo Senatorius?"

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Ich war durchaus überrascht ob der Redegewandtheit und der Besonnenheit, die mein Jüngling im Dialog mit dem Kaiser an den Tag gelegt hatte. Viel wichtiger war aber, dass er damit offensichtlich auch den Princeps zufrieden gestimmt hatte. Kurzzeitig hatte ich mich darüber gegrämt, dass der Kaiser mein Urteil im Hinblick auf Minors Fähigkeiten in Zweifel gezogen und einer eigenhändigen Prüfung unterzogen hatte - was ich natürlich hinter einem verschmitzten Grinsen verbarg - jedoch war ich mit dem Ausgang mehr als zufrieden. Das Fortkommen meines Erbes war sogar mir wichtiger als persönliche Befindlichkeiten. "So ist es", griff ich wieder in das Gespräch ein, als der Kaiser noch einmal den Grund für die Zusammenkunft erfragte. Die Prüfung der persönlichen Eignung konnte ich für Titus natürlich nicht ablegen, die Fragen der Gestaltung seines Lebens oblagen aber noch immer meiner Verantwortung, solange er unter meiner patria potestas stand.

  • "Mhm, ich sehe das Potential durchaus. Ich würde sagen, Titus, du bewährst dich in deinem Tirocinium bei Pontifex Gracchus und wenn auch er von deiner Eignung überzeugt ist, dann soll einer Erhebung in den Ordo nichts im Weg stehen."

    So hätte der Augustus noch eine zweite Meinung eingeholt, die auf mehr gründete, als nur einem Gespräch. Aber wenn der Furier es nicht vermasselte, würde der Augustus sicher nicht im Wege stehen. So lange mochte sie Titus aber noch in Geduld üben. Und Cnaeus auch.

    "Ich nehme an, das findet eure Zustimmung." Weniger eine Frage, als eine Feststellung.Wenn er den jüngeren Furier richtig einschätzte, würde er die Chance nutzen, die sich ihm bot. Und alles daran setzen, die in ihn gesetzten Erwartungen zu übertreffen.

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • "Ausgezeichnet. Natürlich, mein Kaiser", entgegnete ich zufrieden grinsend. Obgleich Titus' Erhebung nun nicht mehr in meinen Händen lag, genügte mir diese Zusicherung allemal. Letztlich musste er auch den Weg in den Senat, den ich für ihn auserkoren hatte, alleine gehen und da war das Tirocinium bei meinem neuen flavischen Bekannten nur eine erste Bewährungsprobe. Wenn er diese Hürde nicht nahm, war er für meine Ambitionen ohnehin gänzlich ungeeignet. Mit einer Handbewegung deutete ich Titus, sich nun vom Kaiser zu verabschieden. Es galt noch das Tagesgeschäft zu besprechen und dabei verbat sich natürlich die Anwesenheit jedes Zivilisten, auch wenn es sich um meinen Sohn handelte. Sobald ich also mit dem Kaiser in trauter Zweisamkeit war, würde die Besprechung ihren üblichen Verlauf nehmen.

  • Titus war über die Gelegenheit, sich als Tiro für eine Erhebung in den Ordo Senatorius zu empfehlen, überaus erfreut. Deswegen verdeutlichte er seine Zustimmung mit einem ehrerbietenden Senken seines Kopfes, wenngleich er sich darüber im Klaren war, dass dies weder seiner noch überhaupt einer Zustimmung bedurfte. Der Kaiser hatte entschieden und Titus ordnete sich dieser Entscheidung ehrfürchtig unter. Als sein Vater ihm sodann signalisierte, sich gebührlich zu verabschieden, ergriff er noch einmal das Wort: "Ich danke dir für deine Zeit, mein Kaiser. Vale." Sodann verließ er das Tablinum und überließ wieder seinem alten Herren die Bühne, die er so liebte.

  • Einige Tage später griff ich bei einer der morgendlichen Besprechungen die informellen Sitzungen wieder auf, mit deren Organisation mich der Kaiser beauftragt hatte. "Ich habe eine Liste potentieller Teilnehmer für eine Sitzung zur Kriminalität in den Straßen Roms zusammengestellt", begann ich und reichte dem Kaiser eine Tabula. Bevor ich zu den einzelnen Männern Stellung nahm, gab ich ihm aber einen kurzen Moment, um die Liste zu studieren. "Consilium Principis natürlich unter Vorbehalt. Womöglich wäre auch eine dezentere Bezeichnung angemessen, wenn die Zusammenkunft informellerer Natur sein soll."



    Consilium Principis zur Kriminalität in den Straßen Roms


    Teilnehmer:

    1. Gaius Octavius Victor, Praefectus Urbi, sowie Lucius Petronius Crispus, Tribunus Cohortis Urbanae, als Vertreter der Cohortes Urbanae.
    2. Caius Heius Vibulanus, Praefectus Praetorio, sowie Faustus Decimus Serapio, Tribunus Cohortis Praetoriae, als Vertreter der Cohortes Praetoriae.
    3. Iullus Curtilius Victor, Consul, sowie Quintus Ninnius Hasta, Consul, sowie Caius Siculus Publicola*, Tribunus Plebis, sowie Marcus Iulius Dives, Senator, als Vertreter des Senats und Volkes.
    4. Manius Flavius Gracchus, Senator und Pontifex, als Vertreter des Senats und des Cultus Deorum.



    Sim-Off:

    *Erfunden, da bisher kein NSC im Tabularium eingetragen.

  • Der Augustus studierte den Vorschlag des a Memoria genau.


    "Eine exzellente Auswahl, Torquatus. Ja.

    Es könnte in der Tat von großem Vorteil sein, den Pontifex auch dabei zu haben. Man darf die stabilisierende Wirkung, die ein reibungsloses Funktionieren des Cultus Deorum hat, nicht unterschätzen."


    Es war in der Tat jeder Bereich der Regierung des Gemeinwesens vertreten. Senat, Cultus Deorum, Volk, das Militär. Gleichzeitig aber war die Versammlung nicht zu groß, als dass sie nicht mehr sinnvoll arbeiten würde können und auch nicht zu klein um überhaupt zu funktionieren.


    "Gut. Arrangiere das doch in dieser Besetzung."

    ir-augustus.png 4fjhbrgq.png

    CENSOR - CURSUS HONORUM

    PONTIFEX MAXIMUS - COLLEGIUM PONTIFICUM

  • Mir war es vor allem ein Anliegen gewesen, Senator Flavius Gracchus in den Kreis des Consiliums aufzunehmen, um meine neuerliche Verbindung zu stärken. Freilich gab es für sein Beisein schon seiner Stellung im Cultus Deorum wegen reichlich Gründe - dennoch, hätte ich mein Angebot zurückziehen müssen, wäre ich wohl außerordentlich dumm vor ihm dagestanden. Umso zufriedener erstrahlte ich, als der Kaiser mir eine ausgezeichnete Auswahl attestierte und auch von jeglichen Rückfragen zum Personenkreis absah.

    »Das werde ich«

  • »Die Empfehlung des Consulars Flavius für meinen Sohn«, reichte ich dem Kaiser an einem Morgen das Schreiben meiner patrizischen Bekanntschaft.

    »Er beabsichtigt schon zur kommenden Wahlperiode zu kandidieren« Da der Kaiser die Erhebung von Titus nur noch an die Empfehlung des Consulars geknüpft hatte, ging ich natürlich davon aus, dass Titus`Plan aufging.



    Ad Imperator Caesar Tib Aquilius Severus Augustus

    Palatium Augusti

    M' Flavius Gracchus Imp Caes Tib Aquilio Severo Aug s.p.d.


    Mit diesem Schreiben möchte ich dir Titus Fabius Torquatus, Sohn des Cnaeus Fabius Torquatus, für eine Erbebung in den Ordo Senatorius empfehlen. Neben seiner exquisiten Bildung verfügt er über einen wachen Verstand und eine vortreffliche Attitüde, welche er in einem tirocinium fori unter meiner Obhut weiter verfeinerte. Nun ist er bestrebt, im nächsten Amtsjahr seine Diligenz in den Dienste des Staatswesens zu stellen und dazu den Cursus Honorum zu beschreiten. Ich kann dieses Ansinnen nur sekundieren, da ich überzeugt bin, dass Titus Fabius Torquatus ein Gewinn für Rom sein wird.


    Mögen die Götter dir und den deinen stets gewogen sein!

    Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen.

    Bitte melde dich an, um dieses Bild zu sehen.


Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!