Der Exkurs unseres Kaiser hätte an Überzeugungskraft doch sehr sehr gewonnen, wenn unser Kaiser sein Handeln auch bisher nach jenen Grundsätzen ausgerichtet hatte. Dass dieses jähe Sicherheitsbewußtsein ihn jedoch bei seinen bisherigen Entscheidungen und Erhebungen in keiner Weise bewegt hatte – im Gegenteil – ihn heute jedoch ganz plötzlich und unerwartet heimsuchte, machte das Ganze recht absurd.
Doch eines war klar – wenn man vor einer Wand steht, die taub ist für Argumente, dann steht man vor einer Wand, und sollte seine Stimme nicht damit verschwenden gegen diese Wand anzureden. Wenn ein Kaiser der Meinung ist, dass es sinnvoll ist, treue Unterstützer von sich zu stoßen, indem man ihnen präventiv schon mal baldigen Verrat unterstellt, dann hält dieser Kaiser das wohl für sinnvoll. Wer selbst ehrlos ist, vermag sich nicht vorzustellen, dass andere ehrenhaft handeln. Wenn ein Gegenüber ein ausschließlich taktisches Verhältnis zur Wahrheit hat, und beschlossen hat, Verbrechen, die wie Elefanten im Raum stehen, zu übersehen... dann ist das zwar schändlich - doch es ist sinnlos, ihn erneut auf die Elefanten hinzuweisen.
Und wenn unser neuer Kaiser, der in seiner Antrittsrede so verheißungsvoll erklärt hatte, ein neutraler neuer Kaiser zu sein, beschlossen hatte, dessen ungeachtet mit zweierlei Maß zu messen... dann war das zwar sehr enttäuschend. Doch diese Doppelzüngigkeit zur Sprache zu bringen hätte lediglich mir selbst geschadet und mein Ithaka, meine seit Ewigkeiten längst mehr als überfällige Wiedereinsetzung, wieder am Horizont entschwinden lassen...
Mein Vater jedenfalls schien seine Gründe zu haben, um das sinnlose Opfer relativ bereitwillig zu bringen. Ich spürte seinen beschwörenden Blick, unter dem mir gar nichts anderes mehr übrig blieb, als resigniert zu bemerken:
"Ich sehe, dass die Entscheidung gefallen ist."