• Ad
    Aulus Iunius Seneca
    Domus Iunia
    Mogontiacum, Germania superior



    Aulus Avianus Senecae suo s.p.d.


    Seneca, verdammte Axt, du glaubst gar nicht, was mir in den letzten Wochen und Monaten alles passiert ist! Gar nicht mal so schlimm also, dass dein letzter Brief ewig und drei Tage auf sich hat warten lassen, sonst hätte ich jetzt nur halb so viel zu berichten, obwohl ich natürlich gerne öfter von dir hören würde. Jedenfalls: Es gibt ausschließlich gute Neuigkeiten und davon jede Menge.
    Wie ist es dir lieber? In chronologischer Reihenfolge oder sortiert von der kleinen, guten Nachricht bis hin zum allerbesten Ereignis überhaupt? Letzteres? Gut, das Beste immer zum Schluss, nicht wahr?


    Du solltest definitiv Rom mal wieder einen Besuch abstatten, denn die Domus ist ein klein wenig voller geworden. Einer unserer Cousins, Vitulus, ist nach Rom gekommen, um sich nützlich zu machen. Er ist der Sohn von einem deiner Onkel, Iunius Victorius, sagte er, glaube ich. Er will den Cohortes Urbanae beitreten. Eine blendende Idee, meiner Meinung nach. Dort kann ich zumindest ein Auge auf ihn haben. Wer weiß, vielleicht schreibt er dir ja mal.
    Axilla und ihre Söhne sind noch immer hier in der Domus. Den dreien geht es gut und Axilla verhält sich zudem recht ruhig in letzter Zeit. Ich weiß nicht, ob sie noch immer etwas im Schilde führt oder ob die Moralpredigt, die ich ihr gehalten habe, entgegen aller Erwartungen doch etwas gebracht hat, was ich natürlich hoffe.
    Wie gesagt, hier in Rom wird mir nicht langweilig, und ich bin wirklich froh, dass ich regelmäßig zu Hause sein kann. Irgendwer muss ja für Ordnung sorgen und Sibel kann in nächster Zeit keinen unnötigen Stress vertragen. Da wären wir auch schon bei den Neuigkeiten Nummer Zwei und Drei. Aber eins nach dem anderen.


    Ja, du hast richtig gelesen. Ich bin inzwischen regelmäßig daheim. Warum? Ich gebe dir ein paar Hinweise: Ich musste mir ein paar neue Tuniken besorgen, lauf jetzt höchstens mit einem dieser polierten, dekorativen Brustpanzer herum und durfte mir einen Ring an den Finger stecken. Schweres Rätsel, nicht wahr? Überraschung! Der Praefectus Urbi hat dafür gesorgt, dass ich zum Eques und Tribunus ernannt werde. Der hat nicht nur mit dem Kaiser gesprochen, nein, ein Grundstück habe ich auch noch erhalten! Ich hätte mich beinahe angesabbert, so perplex war ich, als er es mir erzählt hat! Ich wusste von nichts, und plötzlich sagt der Decimus: "Du wirst Ritter. Ach ja, und ein Stück Land habe ich auch für dich."
    Da dachte ich früher, alles, was ich anfasse, geht einfach aus Prinzip schief, und jetzt tut mir vor lauter Glück schon das Gesicht weh, weil ich das Grinsen nicht loswerde, denn:


    Am Abend des Tages, an dem ich von meiner Erhebung erfahren habe, das war vor drei Tagen, ist dazu noch mein erster Sohn gesund zur Welt gekommen. Wirklich, ich verstehe jetzt, warum du immer so ein dümmliches Grinsen im Gesicht hast, wenn du von Silana erzählst. Mir geht es gerade genauso. Dieses Grinsen. Es kommt einfach. Er ist gesund und Sibel hat die Geburt auch gut überstanden. Was in aller Welt könnte besser sein? Ich weiß, es kann noch immer alles Mögliche schief gehen und schon jetzt merke ich, dass Kinder haben nicht immer lustig ist, aber in diesem Moment fühlt sich trotzdem alles perfekt an. Übrigens: Bis zum dies lustricus sind es zwar noch ein paar Tage hin, aber er wird Lucius Lucullus heißen. Kein Silanus.
    Spaß beiseite … ich wünschte, ich könnte euch einander vorstellen, aber jetzt können wir dir und Seiana in Germania natürlich erst recht keinen Besuch abstatten, so gern ich euer neues Heim auch begutachten und auch Silana einmal kennenlernen würde. Wir holen das nach, ja? Und wie geht es deinen werten Damen? Beide wohlauf? Richte ihnen liebe Grüße von mir aus.


    Jedenfalls wünsche ich dir alles erdenkliche Gute. Der viele Schnee hat dich in der Zwischenzeit doch hoffentlich nicht verschüttet?
    Pass wie immer gut auf dich auf und schreib bald zurück.



    Aulus Iunius Avianus
    TRIBVNVS · COHORS XII VRBANA



    PS: Tut mir leid, das musste einfach sein. Ich konnte nicht anders.


    PPS: Ist eigentlich dein Lararium schon angekommen? Vermutlich nicht. Ich habe es jedenfalls letztens mal losgeschickt. Selbst wenn es aber jetzt noch nicht da ist, bestimmt bekommst du es noch, bevor dieser Brief dich erreicht.


  • Ad
    Aulus Iunius Seneca
    Domus Iunia
    Mogontiacum, Germania superior



    Aulus Avianus Senecae suo s.p.d.


    Nicht nur die Ahnen schauen breit grinsend auf mich herab, alter Freund, selbst die Götter scheinen es zu tun. Ich kann mich nicht erinnern, je in meinem Leben so viel Glück auf einem Haufen gesehen zu haben.


    Es ist beruhigend zu hören, dass oben im Norden alle wohlauf sind. Der Gedanke, dass ein Wiedersehen vermutlich noch ein ganzes Stück in der Zukunft liegt, stimmt mich zwar ein wenig wehmütig, denn natürlich würde ich mich von eurem Glück nur zu gerne selbst überzeugen, aber über deine Briefe freue ich mich natürlich trotzdem jedes Mal wie blöd!


    Ich kann dich beruhigen, vom fett werden bin ich weit entfernt, schon allein deswegen, weil mir schlicht und ergreifend die Zeit zum Essen fehlt. Ich habe inzwischen ein paar eigene Betriebe auf die Beine gestellt, die römischen Iunii haben noch mehr Zuwachs bekommen, dann ist da noch meine Frau, der kleine Lucius bekommt jedem Abend vor dem Einschlafen Besuch von mir – Ja, lach du nur! Ich merke selbst, wie ich zu der Sorte Kerl werde, über die ich mich früher immer lustig gemacht habe – und für den Rest des Tages bin ich Tribunus. Keine Sorge, wie immer übertreibe ich ein wenig. Es geht mir blendend. Trotzdem habe ich manchmal mehr um die Ohren, als mir lieb ist.
    Der erneute Zuwachs also. Kann man das Zuwachs nennen? Die waren ja eigentlich schon vorher da, nur eben nicht in Rom. Jedenfalls hat es noch mehr Iunii in unsere Domus gezogen. Diadematas kleine Geschwister sind aus Baiae zu uns gereist um in Rom eine gute Ausbildung zu genießen. Schade das Diademata die beiden nicht begleitet hat. Sie schuldet mir noch einen gemeinsamen Besuch beim Circus.
    Und dann ist noch mein Neffe Agricola aus der Versenkung wieder aufgetaucht, in der er vor locker 13 Jahren verschwunden ist. Hab ich dir je von ihm erzählt? Ich weiß es nicht mehr. Etwas schwierig ist er, was wohl seinem Alter zuzuschreiben ist, sonst aber ist er ein ganz passabler Junge.
    Du solltest definitiv Rom wieder einen Besuch abstatten, sonst kennst du hier in der Domus bald kein Schwein mehr!


    Von Lucius und meinen allabendlichen Besuche habe ich ja bereits geschrieben. Es geht ihm nach wie vor ausgesprochen gut. Er hat vor nicht allzu langer Zeit das Grinsen als neue Freizeitbeschäftigung für sich entdeckt, strahlt inzwischen alles und jeden an und bringt damit jedes noch nicht tote Herz zum Schmelzen, und wenn er nicht strahlt oder schreit dann quakt und quietscht er fröhlich vor sich hin. Rede ich zu viel über ihn? Muss daran liegen, dass der Kleine derzeit der Mittelpunkt unseres Lebens ist. Sibel verzichtet auf eine Amme und kümmert sich buchstäblich Tag und Nacht um ihn. Du kannst dir also sicherlich auch vorstellen, wie die Nächte derzeit aussehen. Kleiner Tipp: Kurz. Und da ich nicht dauerhaft in ein anderes Zimmer will, muss ich mich wohl oder übel damit abfinden.
    Da kommt mir bei dem Thema gerade noch eine andere Frage: Weißt du bereits, was ihr mit Silana machen werdet? Ich weiß, im Grunde geht es mich nichts an und ich habe auch keine konkrete Idee, wie du das regeln könntest, aber möchtest du wirklich, dass sie ohne deinen Namen und als vaterloses Kind aufwächst? Irgendwann wird sie Fragen stellen, was willst du ihr dann sagen? Ich weiß, es ist vielleicht nicht das beste, sowas über Brief zu bereden, aber ich wollte es zumindest mal ansprechen.


    Und ansonsten? In Rom gibt es auch ein paar Neuerungen, Veränderungen im Stab der Cohortes Praetoriae und Urbanae. Aber bestimmt ist das bereits zu dir durchgedrungen. Es ist ja nicht seit eben erst davon die Rede und als Praefectus ist man zweifellos gut informiert. Ansonsten tut sich überraschend wenig, was mich nicht einmal stört. Ich habe derzeit mehr um die Ohren als mir lieb ist.
    Wenigstens ist der Frühling schon da, ein wahrer Segen, da hast du Recht.


    Setz dich für mich auch hin und wieder vor ein warmes Feuer, wir wollen ja nicht, dass dir die Finger abfallen. Die brauchst du schließlich, um mir zu antworten. Ich werde derweil hier in Rom für Ordnung sorgen, in der Domus in der Urbs, wo auch immer.


    Cura ut valeas.


    Avianus



    PS: Kannst mir meine Freude nicht einfach lassen, was? Aber wenn's dich glücklich macht, salutier ich dann auch dreimal, werter Praefectus.


  • Ad
    Aulus Iunius Seneca
    Domus Iunia
    Mogontiacum, Germania superior



    Aulus Avianus Senecae suo s.p.d.


    Zuerst einmal: Es tut mir ausgesprochen leid, dass mein letzter Brief so lange her ist. Allerdings ist auch lange nichts Ungewöhnliches passiert, wovon ich dir in mehr als drei Sätzen hätte berichten können.


    Die Cohortes Urbanae machen sich gut, es mangelt nicht an Leuten und an Arbeit sowieso nie. Ich kann mich nicht beklagen.
    Die iunische Domus ist inzwischen leider wieder weniger gut gefüllt. Iunius Vitulus hat uns verlassen, wenn man das so sagen kann. Es tut mir wahnsinnig leid, dir das berichten zu müssen.
    Zumindest macht sich aber mein Neffe Agricola einigermaßen gut. Ich würde mir wünschen, dass er sich etwas mehr am gesellschaftlichen Treiben in Rom beteiligen würde, doch zumindest liegt er nicht nur auf der faulen Haut. Angeblich sitzt er praktisch den ganzen Tag über in der Bibliotheca und lernt, wie mir Aesara erzählt hat. Ein seltsamer Bursche. Ich werde ihn mal aus dem Haus zerren müssen.


    Sibel ist derzeit leider etwas angeschlagen. Wie ich dir letztes Mal geschrieben habe, hat sie sich praktisch pausenlos um Lucius gekümmert und sich kaum Auszeiten gegönnt, es ist also weniger verwunderlich, dass nach Monaten ihre Gesundheit ein wenig in Mitleidenschaft gezogen ist, dabei wäre der Junge alt genug, dass sie sich auch einmal etwas Ruhe gönnen könnte. Frag mich nicht wie, aber ich habe es glücklicherweise geschafft, sie davon zu überzeugen, vorerst ein wenig aufs Land zu ziehen auf mein Gut in Süditalia. Im Nachhinein tut es mir leid, aber wäre sie hier würde sie zweifellos weitermachen wie zuvor. Sie lässt sich in der Hinsicht ja nichts sagen.


    Lucius gefällt das natürlich weniger. Ich hätte nicht auf Sibel hören sollen, als sie sagte, sie will auf keinen Fall eine Amme oder ein Kindermädchen, sondern sich vollkommen allein um das Kind kümmern. Anfangs, als Sibel die ersten paar Tage fort war, machte er nämlich ein Riesentheater und klammerte sich umso mehr an mich, und das obwohl ich sowieso schon kaum Zeit habe. Inzwischen wird es besser und ansonsten geht es ihm glücklicherweise gut. Der Name Seneca ist ihm noch zu kompliziert und was ein Patruus ist, scheint er auch nicht zu verstehen, aber ich glaube, er lässt dich grüßen.


    Der kleinen Silana geht es hoffentlich ähnlich gut? Trägt sie schon unseren Namen? Wenn du wirklich möchtest, dass sie als Iunia aufwächst, würde ich damit nicht mehr allzu lange warten. Ich weiß, es geht mich im Grunde nichts an. Sie ist deine Tochter und es ist deine Entscheidung, aber der Name Iunia sollte eine Selbstverständlichkeit für sie sein, nicht etwas an das sie sich, wenn sie ihn einmal erhält, erst noch gewöhnen muss.


    Aber wie geht es dir? Die Barbaren machen doch hoffentlich keine Probleme?
    Oder das Schmelzwasser? Ich glaube mich daran zu erinnern, dass du im Frühling etwas von Überschwemmungen geschrieben hast. Die haben euer Haus doch verschont?


    Fac valeas.


    Avianus



  • Ad
    Aulus Iunius Seneca
    Domus Iunia
    Mogontiacum, Germania superior



    Aulus Avianus Senecae suo s.p.d.


    Über die guten Nachrichten aus Germania habe ich mich sehr gefreut, treuer Freund. Gut, der Ärger mit den Stämmen jenseits der Grenze zählt wohl kaum zu der Art Vorkommnisse, die irgendjemand als erfreulich bezeichnen würde, aber du und deine Familie seid wohlauf und das scheint mir das Wichtigste zu sein.


    Die Lage in der Domus Iunia kommt mir dagegen weniger erfreulich vor.
    Mein Neffe kriecht kaum zwischen seinen Büchern hervor, und ist inzwischen noch aufmüpfiger geworden als ohnehin schon. Ich verstehe, ich bin weder sein Vater, noch habe mich in der Vergangenheit groß um ihn gekümmert. Aber wenn er in der Domus Iunia bleiben will, wird er seinem Patruus zwangsläufig den nötigen Respekt entgegenbringen müssen. Furchtbar. Und ich dachte, Lucius mit seinem Geschrei wäre anstrengend. Es wird wohl Zeit deinen Rat zu befolgen und Agricola daran zu erinnern, welcher Familie er angehört.


    Apropos Lucius. Der hat inzwischen ein Kindermädchen. Ich habs nicht mehr ausgehalten und die anderen Sklavinnen auch nicht. Die beste Enscheidung die ich je getroffen habe, obwohl das bestimmt noch was werden wird, wenn Sibel wieder in die Domus einzieht. Sie hat sich geweigert, ein Kindermädchen - oder eigentlich irgendjemand anderen als uns beide - an den Jungen ranzulassen. Am besten lege ich mir schon jetzt ein paar Worte zurecht, für den Tag, an dem Sibel wieder nach Rom zurückkehrt. Verflucht, ich bin Pater familias, nicht wahr? Wenn ich eine Entscheidung treffe, dass etwas so oder so gemacht wird, dann wird das so gemacht. Würde man meinen. Aber du weißt ja, wie empfindlich meine Frau sein kann.
    Aber gut, wir leben alle und sind mehr oder minder gesund. Im Grunde also alles halb so wild, würde ich meinen.


    Gibt es was Neues von der Grenze? Wie sieht es mit euen plündernden Barbaren aus? Hier in Roma ist es dasselbe wie immer. Diebe, andere Kleinkriminelle, Banden, du kennst es ja. Wir haben eine heiße Spur, was einen Hehler und seine Kollegen angeht und ich hoffe, dass wir auch diese Bande demnächst ausheben können, ansonsten ist alles beim Alten.


    Ach, beinahe hätte ich es vergessen: Diesem Kacksack von einem Offizier hast du nicht die Fresse poliert? Du hast ihm Wein angeboten? Und sowas nennt sich Bruder. Sollte es mich mal nach Germania verschlagen, sieh lieber zu, dass du deinen neuen Freund zügig beiseite schaffst.


    Na jedenfalls, grüß deine Familie herzlichst von mir. Vielleicht kannst du Silana ja mit diesem Brief ein wenig vertrösten, aber lass bitte die Stelle mit dem Kacksack aus, wenn du ihn ihr vorliest, ja?
    Ich würde dir furchtbar gerne Grüße von meiner kleinen Familie ausrichten, aber Sibel ist nicht da, Agricola hat sich wieder mal in Büchern vergraben und Lucius versteht beim besten Willen nicht, was bitteschön ein Seneca sein soll. Aber ich bin mir sicher, allesamt würden sich freuen, von dir zu hören und dass es euch oben im Norden gut geht.


    Stell keinen Blödsinn an und pass gut auf dich auf.


    Avianus


  • Phrynes Antwort ließ nicht lang auf sich warten.


    Ad Praefectus Alae
    Aulus Iunius Seneca
    Domus Iunia


    Io Saturnalia,


    besten Dank, werter Praefectus Alae Iunius Seneca. Gerne sage ich meine Teilnahme an deiner Saturnalienfeier vor den Toren der Stadt zu.


    Zu gerne würde ich auch die Gelegenheit wahrnehmen, mit deiner werten Gattin über ein Bildungsprojekt zu sprechen, das ich gemeinsam mit Duccia Silvana unterstütze. Richte ihr also bitte meine besten Grüße aus. Ich freue mich sehr auf die Gelegenheit zum gegenseitigen Kennenlernen.


    Mögen die Götter euch beschützen,
    Aciliana Phryne

  • Ad
    Iunia Caerellia
    Domus Iunia
    Mogontiacum | Germania superior


    Salve Iunia,


    es freut mich dir mitteilen zu können, dass der Cultus Deorum Provinciae Germaniae dein Gesuch, eine Ausbildung zur Aeditua im Dienste des Mars anzutreten, bewilligt hat. Um dich in den Rang einer Discipula des Cultus Deorum erheben zu können, musst du noch den Eid schwören, damit die geheiligten Riten unserer Vorfahren gewart werden und somit der Dienst angetreten werden darf. Finde dich dazu am ANTE DIEM VI ID AUG DCCCLXVII A.U.C. (8.8.2017/114 n.Chr.) im Tempel des Augustus ein.


    Vale


    Marcus Ranius Fullo




    DDV

  • Ein Bote des Cultus Deorum stellte die Ernennungsurkunde des Cultus Deorum für Iunia Caerellia zu.


    IN NOMINE DECURIONUM POPULIQUE MOGONTIACI
    ET IMPERATORIS CAESARIS AUGUSTI


    ERNENNE ICH
    IUNIA CAERELLIA


    MIT WIRKUNG VOM
    PRIDIE ID AUG DCCCLXVII A.U.C. (12.8.2017/114 n.Chr.)


    ZUR
    DISCIPULA - MOGONTIACUM



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    [Blockierte Grafik: http://www.kulueke.net/pics/ir/wappenduccia/siegelgruenverus.png]

  • Ein Reiter der Ala brachte mit einigen dienstlichen Unterlagen auch ein weiteres Schreiben



    Ad
    Decima Seiana
    Domus Praefecti Alae II Numidia
    Mogontiacum
    Germania Superior


    Salve Seiana,


    es ist lange her. Ich weiß nicht warum ich dir nicht einmal habe eine Nachricht zukommen lassen. Vielleicht aus Scham, mein Leben als civis nie richtig im Griff hatte.
    Der größte Teil meines Vermögens ist mir wie Sand durch die Finger gerieselt. Die Bewirtschaftung meiner Villa rustica hat mich total überfordert.
    Vor ein paar Monaten habe ich sie verkauft und bin beim Praefectus Aegyptii vorstellig geworden.
    Seine Fürsprache brachte mich zurück auf italischen Boden und ich erhielt eine Private Audienz beim Kaiser. Der eröffnete mir, dass ich als Tribun augusticlavius bei der Legio II. Germanica eingesetzt werde.
    Meine Tage in Rom sind demnach gezählt. Sobald ich alles zusammen habe werde ich nach Germania aufbrechen. Ich hoffe die Unruhen in Rom sind bis dahin beendet.
    Du musst dich nicht sorgen, die Casa Decima wird gut bewacht. Decimus Casca kümmert sich um alles. So lange ich noch in Rom bin, werde ich meine bestes zum Schutz der casa tun.
    Eine Sklavin scheint die treibende Kraft dieser Unruhen zu sein. Augenzeugen haben berichtet, dass man die Casa Helvetia überfallen und geplündert hat.
    Am schlimmsten traf es die Tiberer und die Annaeer. Die Tiberer haben einen Toten in ihren Reihen zu beklagen. Ihre Villa wurde geplündert und niedergebrannt. Was den Annaeern widerfahren ist, ist schlimmer als der Tod. Ich weiß nicht ob dir Duccia Sorana bekannt ist. Sie war mit ihrem Sohn in der casa als man diese überfiel. Sie sollen sich tapfer gewehrt haben bis man sie überwältigte. Man vergewaltigte Duccia Sorana vor den Augen ihres Sohnes. Das Haus wurde geplündert und angezündet. Bei allen den Überfällen wurden die Sklaven umgebracht.
    Es gab noch mehr Übergriffe, Brandstiftungen, Plünderungen. Die Unglücklichen hier alle aufzuzählen, dazu würde die Tabula nicht ausreichen. Jedenfalls werden diese Verbrecher nicht mehr lange wüten. Die Urbaner und Prätorianer sind ihnen auf den Fersen.


    Dir geht es hoffentlich gut. Die Götter mögen dich und deine Familie beschützen.


    Vale




    [Blockierte Grafik: https://www2.pic-upload.de/img/33733314/decimatabulasiegel.png]

    Appius Decimus Massa



  • An
    Decima Seiana
    Domus Iunia
    Mogontiacum, Germania superior




    Liebe Seiana,


    Meine letzte Mission führte mich über die Grenzen des Reiches hinaus. Jetzt bin ich wieder in Rom. Zwischenzeitlich sah es nicht so rosig aus, und wie das so ist... in so Momenten kommen ja immer die existenziellen Fragen. Unser Zerwürfnis lastet mir nach all den Jahren immer schwerer auf der Seele. Ich denke zurück an unsere Kinderzeit, an Deine heiteren Briefe aus Ägypten, die Jahre in Rom und daran wie Du mir immer ein Pharos in der Nacht und ein Fels in der Brandung gewesen bist.
    Du hast unsere Familie zusammengehalten, unter großen Opfern an Dir selbst, und ich war dies von meiner großen Schwester gewöhnt und habe wohl oft gar nicht so richtig bemerkt was dies auch Dir abverlangte. Zurückblickend sehe ich erst in welchem Ausmaß. Es war nicht recht von mir, Dir Entscheidungen vorzuwerfen, die Du mit realistischem Sinn zum Wohl der Familie getroffen hast. Es war auch nicht recht von mir, so unverständig zu sein, als Du endlich auch einmal selbst für Dich nach etwas privatem Glück gegriffen hast.
    Liebe Seiana, ich möchte Dich von ganzem Herzen um Verzeihung bitten. Verzeih mir meine giftigen Worte, verzeih mir meinen gekränkten Stolz und meine blinde Wut. Ich vermisse Dich.


    Unsere alten Haussklavinnen haben mir berichtet, Du seist in Germanien ein zweites mal Mutter geworden. Meinen Glückwunsch und den Segen der Götter für Dich und Deine Kinder. Zugleich geht das Gerücht, Dein Ehemann sei verstorben? Wenn dies wahr sein sollte – ich fühle mit Dir und lege, wenn Du dies erlaubst, die Arme fest um Dich, große Schwester. Mögen die Götter Dich immer behüten.


    [Blockierte Grafik: http://www11.pic-upload.de/13.09.15/tq82u1mfkuz9.png]

  • Ein Bote brachte einen Brief:


    Ad

    Sisenna Iunius Scato

    Domus Iunia

    Mogontiacum

    Provincia Germania Superior


    De

    Aulus Iunius Tacitus

    Domus Iunia

    Roma


    Salve, Cousin Scato,


    ich hätte wahrscheinlich schon eher schreiben sollen, doch wurde ich nach meiner Ankunft in Roma unmittelbar okkupiert.


    Jedoch sollte ich zunächst mit den relevanten Informationen anfangen. Wir hatten ja eher spärlich Kontakt, so dass ich davon ausgehe, dass dir von meinen nahen Verwandten nicht mitgeteilt wurde, dass ich meine Studien in Alexandria beendet habe. Zehn Jahre sollten auch genügen. Deshalb hatte ich mich auf den Weg zurück nach Rom gemacht. Entsprechend habe ich mich im Domus Iunia in Roma einquartiert. Ich denke, dass du damit kein Problem hast.


    Kaum in Roma angekommen, hat mich ein Mandant meines Vaters kontaktiert. Er suchte einen Juristen für einen zugegebenermaßen recht komplizierten Fall. Ich denke, dass ich einer Lösung recht nahe bin, allerdings werde ich dich nicht mit Details langweilen. Auch wenn mein letzter Brief aus Alexandria an dich ein paar Jahre her ist, weißt du, dass ich nie gedacht hätte, einmal in die Fußstapfen meines Vaters als Jurist zu treten. Nun bin ich genau das geworden. Und, wie es scheint, bin ich darin ziemlich gut. Das zeigt nicht nur mein aktuelles Mandat, sondern auch die Tatsache, dass mein erster verfasster Kommentar direkt in die Bibliothek der Basilica Ulpia aufgenommen wurde. Damit hätte ich nicht gerechnet, aber es ist auf jeden Fall ein guter Start einer Karriere als Jurist in Roma.


    Im Gegensatz zu meinem Vater habe ich mir auch einen Patron gesucht und mit dem Senator Lucius Annaeus Florus Minor eine meines Erachtens sehr gute Wahl getroffen. Er wurde erst kürzlich zum Praetor gewählt, was meiner Juristenkarriere sicher auch nutzen wird.


    Meine Mutter scheint mit meiner Schwester nach Germania Inferior unterwegs zu sein, wo Matidia ihren Verlobten in Colonia Claudia Ara Agrippinensium heiraten wird. Vielleicht sind sie ja durch Mogontiacum gereist und du hast sie getroffen. Falls sie noch da sind, grüße beide bitte recht herzlich von mir.


    Du solltest jetzt, was mich betrifft, auf dem neuesten Stand sein. Ich hoffe, dass es dir gut geht und dein Dienst nicht allzu hart ist. Was macht überhaupt ein Prätorianer in Germania Superior? Wobei ich nicht weiß, ob du mir das überhaupt mitteilen darfst. Falls nicht, ignoriere diese Frage.


    Vale bene


    Aulus Iunius Tacitus

  • Fango kam von der Castra der Ala, weil er seinem Bruder etwas ausrichten sollte. Deswegen zu den Prätorianern zu gehen, traute er sich nicht. Weil er Scato daheim nicht antraf, warf Fango eine Nachricht in den Briefkasten:


    Salve Scato!


    Vexillarius Matinius Ocella lässt dich bitten, mal nach Decurio Matinius Sabaco zu sehen. Letzterer ist aufgewacht und kann schon wieder mit seinem Bruder streiten, zumindest ließ dessen Gesichtsausdruck darauf schließen.


    Und bitte kümmere dich um die Post, da liegt seit ewig und drei Tagen ein Brief von einem Verwandten aus Rom auf deinem Arbeitstisch und staubt vor sich hin. Ich weiß, du hast in Anbetracht der Seuche andere Sorgen, aber so lange nicht zu antworten ist ausgesprochen unhöflich. Immerhin bist du nun das Oberhaupt der Familie.


    Das musste ich sagen, dazu konnte ich nicht schweigen. Hab dich trotzdem lieb.


    Vale bene

    Fango

  • Da Unauris mal wieder die Post nicht gelehrt hatte und Scato selbst nicht daran dachte, dauerte es geraume Zeit, bis die beiden Schreiben ihren Adressaten erreichten: ein Brief von Aulus Iunius Tacitus aus Rom, der nach all der Zeit annehmen musste, Scato wolle gar nicht mit ihm korrespondieren, und ein Anschiss seines kleinen Bruders, weil er die Beantwortung des Briefes versäumt hatte. Der Giftzwerg traute sich was. Scato musste grinsen. Er nahm die beiden Schreiben und verzog sich damit in sein Zimmer.


    [Cubiculum] Sisenna Iunius Scato >>

  • Der persische Sklave Anaxis warf ein Schreiben für Iunia Matidia in den Postkasten der Domus Iunia:


    gens_seia.png


    Liebe Iunia Matidia,


    meine Amtszeit als Tribunus laticlavius neigt sich ihrem Ende entgegen. Ich bedaure, so wenig Zeit für dich gefunden zu haben. So viel hätte es zu besprechen und unternehmen gegeben, denn Mogontiacum ist trotz seiner rauen Natur nicht ohne Reiz, wie man es bisweilen auch von den Menschen kennt. Die größte Schönheit erschließt sich nicht mit dem Auge, sondern mit dem Herzen.


    Da ich meine Unterkunft im befestigten Lager der Legio XXII bald verlassen muss, ist leider ein Umzug deiner Mutter erforderlich. Es geht ihr den Umständen entsprechend gut und die Sklaven kümmern sich reizend um sie. Ich habe den Eindruck, sie genießt die zuvorkommende Behandlung und lässt sich mit ihrer Genesung Zeit, damit diese vollständig ist. Diese darf sie sich nach Jahren der Pflichterfüllung und der Hast gern nehmen: Langsam heilende Wunden heilen am besten.


    So es in deinem Sinne ist, werde ich ihren Umzug in die Domus Iunia organisieren und durchführen lassen. Natürlich helfe ich auch bei einem Umzug an jedweden anderen Ort, so es im Rahmen meiner Möglichkeiten liegt. Bitte teile mir dazu kurz deine Entscheidung mit. Falls wir uns nicht wiedersehen, genügt eine kurze Notiz in meinem Postkasten.


    Ich verbleibe nicht ohne Hoffnung, dass wir uns eines Tages unter günstigeren Sternen wiedersehen mögen, und ich dir die Aufmerksamkeit widmen kann, welche deiner gebührt.


    Vale, Iunia Matidia.


    Herzlich, dein


    Siegel Galeo Seius Ravilla - Tribunus Laticlavius Legio XXII Primigenia


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