Turma I - Stube des Decurio Germanicus Varro

  • Ein Kopfschütteln und Augenrollen war die einzige Antwort auf das Thema mit dem Sub.

    Eigentlich unfassbar was für Schindluder mit Ressourcen getrieben wird. Aber gut. .wenn die hellen Köpfe meinen es ist in Ordnung.

    Die Frage wegen der Reise wollte er nicht aus eigenen Stücken beantworten.

    " Was denkst du? Wenn du mir den Befehl erteilst nach Rom zu gehen als Begleitung dann werde ich das natürlich machen Und....steht jemand anderer zur Verfügung? Vermutlich nicht da du sonst nicht mich danach fragst."

  • Varro schüttelte lächelnd den Kopf. Andriscus war eher der schweigsamere Typ , aber wenn er doch redete dann ohne Punkt und Komma. Andriscus, natürlich steht auch jemand anderes zur Verfügung,...aber da du die beiden Tirones am besten kennst drängt es sich auf, daß du sie begleitest. Er kritzelte etwas auf seine Kladde die er für den Bericht anfertigte. Andriscus war gerade erst wieder im Castellum, er wollte ihm nicht befehlen, daß er mitreiten sollte...

    Nun? Im Grunde war es klar wie Kloßbrühe.

  • " Die beiden allein nach Rom...." Andriscus grinste bei den Bildern dieihm durch den Kopf schossen.


    " Gut. Melde mich hiermit als " Aufsichtsperson" zur Reise nach Rom.

  • Varro nickte beruhigt. Gut, du meldest dich heute noch bei Decurio Equitius Calenus. Der wird die Missio leiten...alles Gute Andriscus, grüß mir die Heimat!

    Ein teil von ihm beneidete die Teilnehmer der Missio. Es würde kein Spaziergang werden aber eine willkommene Abwechslung zum Dienstalltag und den andauernden Patrouillen mit ihren unkalkulierbaren Wagnissen...abgesehen davon, daß es in Roma sicherlich deutlich milder war als hier.

  • " Danke, Germanicus. Werde ich ausrichten. Soll ich etwas mitbringen?" Er grinste, erhob sich und grüsste nochmals, diesmal formellen.

  • Varro lag auf seiner Pritsche. Mit leerem Blick starrte er an die Decke. Wenn man ihn fragen würde was in seinem Kopf vor sich ging könnte er darauf keine Antwort geben. Erinnerungsfetzen kollidierten mit Eingebungen von zu erfüllenden Aufgaben, Bilder von Blut, Tod und Verlust manifestierten sich. Er lag wie er aus dem Stall, ja, wie vom Gefecht gekommen war auf der Pritsche. Wie immer hatte er zuerst seine Männer verabschiedet, dafür gesorgt, daß die Toten im kühlsten Raum des Castellums aufgebahrt wurden, dann Ocella ins Valetudinarium begleitet, sein Pferd versorgt und sich anschließend zur Abschlußbesprechung zum Praefecten. Die war Honos sei dank, recht kurz und nun lag er hier ungewaschen, verdreckt zerschunden und alleine auf seiner Pritsche und fragte sich was nun weiter würde. Er hatte vier gute Kameraden verloren. Die Ala sogar weitere vier. Ocella war übel verletzt.

    Er schloß die Augen,...nur einen kurzen Moment...

  • Varro hatte entgegen seiner Befürchtung gut geschlafen. Er kam leicht aus dem Bett. Nach der morgendlichen Waschung legte Josephus ihm nach und nach die Paraderüstung an die er am Vortag bis zum Exzess poliert hatte. Varro stand als würde er am Kreutz hängen, beide Arme von sich gestreckt, damit Josephus ihm die seitlichen Verschnürungen anbringen konnte.

    Es war still im Raum, lediglich die Geräusche von Josephus´Arbeit ertönten seltsam laut.

    Varro war in Gedanken, in Gedanken um die nahe Zukunft. Ein seltsamer Laut von Josephus ließ ihn aufhorchen.

    Was ist los? fragte er. Och nur daß du anscheinend abgenommen hast seit dem letzten Mal,...ich muss noch ein weiteres Loch in den Lederriemen machen. Wenn das so weiter geht musst du dir bald einen neuen Brustpanzer zulegen. Josephus ging los um einen Dorn zu holen.

    Es war schon seltsam, dachte Varro, normalerweise nahm man zu, je älter man wurde, selbst Ocella. Er hingegen nahm stetig ab. Zuviele Sorgen, zuwenig Zeit zum Essen. Vielleicht war es eine gute Idee das Angebot des Praefecten anzunehmen und die Mahlzeiten bei und mit ihm einzunehmen? Josephus kam und bohrte ein weiteres Loch in die Lederriemen, zog sie durch die Schnalle und nickte skeptisch. Siehst du was ich meine? Brust- und Rückenpanzerüberlappen bald!

    Varro nickte nur abwesend und ließ sich Spatha und Puggio umlegen. Es folgte der Mantel, den Josephus über die Schultern drapierte. Varro wußte jedoch, daß die kunstvoll gelegten Falten nicht halten würden.Arm- und Beinstutzen angelegt und fertig war er.

    Josephus betrachtete ihn mit der Skepsis eines Schneiders der sein Werk betrachtete und niemals zufrieden war.

    Doch Varro war es genug, er verließ sein Cubicullum und durchquerte die Baracke der Prima zum Ausgang. Vor der Baracke warteten bereits die Equites der Prima in vollem Ornat vor ihren Pferden. Vier Calones führten die Pferde der Gefallenen. Varro warf einen Blick auf die Equites, zog den Helm auf und nickte Ocella zu.

    Dann schwang er sich in den Sattel. Nike tänzelte kurz, ob des ungewohnten Gewichts des Paraderüstung. Ruhig, mein Freund,...heute ist ein großer Tag...

    Er sah sich um, alle bis auf die Calones saßen im Sattel.

    Sein rechter Arm hob und senkte sich, und unter Klirren und Knirschen machte sich die Turma Prima auf den Weg zum >> Campus.

  • Varro trat in seinen Raum. Josephus hatte bereit für angenehme Wärme gesorgt und begann ihn aus seiner Rüstung zu helfen. Wortlos ging dies von statten, wohl auch weil Varro es mit leerem Blick geschehen ließ. Willst du etwas zu essen?...oder einen heißen Gewürzwein?...ich könnte dir auch noch Met besorgen?!

    Josephus machte sich Sorgen um seinen Decurio. So in sich gekehrt kannte er ihn nicht.

    Nein,...danke,...schon gut Josephs,... entgegnete Varro. ...ich hatte was in der Regia...lass mich jetzt bitte alleine!

    Josephus nickte still, hängte den Brustpanzer über das Gestell, verstaute die übrige Ausrüstung und verließ dann still und leise den Raum. Varro war allein...und starrte in die Glut der Feuerschale.


    Sim-Off:

    Seltsamerweise kann ich die Schriftfarbe nicht mehr in Schwarz ändern






  • So fand ihn Ocella vor. Er schloß die Türe und stellte sich neben seinen alten Freund. Irgendetwas schien ihn zu belasten. Was ist los mein Freund? fragte er, während er dem Geruch von Würzwein folgte und zwei Becher einschenkte. Er reichte einen Varro und stieß mit ihm an. Hör´zu,...Eila arbeitet jetzt in der Taberna...ich weiß nicht ob du das weißt, aber...

    So war sie Freiwild für jeden notgeilen Zecher. Er wußte um Varro´s Schwäche für Eila, er wußte aber auch daß er sie nicht in sein Leben einzuordnen vermochte.

    ...lass uns über die Patrouille reden...morgen geht´s los?

    Varro hielt den Becher unangetastet in der Hand und starrte weiter in die Glut der Feuerschale. Er schien weit entrückt zu sein.

    Ocela schüttelte hilflos den Kopf und nahm einen Schluck Würzwein.

  • Varro bemerkte Ocella kaum, nahm den dargebotenen Becher, trank aber nicht. Eila ließ ihn kurz aufhorchen. Er starrte wieder in die Flammen.

    Ja,...entgegnete er, ...weiß´ich, was soll ich denn dagegen tun? Sie ist eine freie Frau, sie kann tun und lassen was sie will.

    Eila hatte kurz sein Herz berührt, doch sie hatte Pläne. Pläne die sich nicht mit ihm vereinbaren ließen. Deshalb hatte er sie aus seinem Kopf vertrieben, was gut gelang, aber sie hatte sich tief in sein Herz eingenistet und das nagte an ihm. Es störte ihn ungemein, daß sie in der Taberna arbeitete.

    Er ging zum Schreibtisch und stellte den Becher dort ab um sich über eine Karte zu beugen.


  • Ocella folgte Varro an den Schreibtisch und warf einen Blick auf die Karte. Ihm fielen Markierungen auf. Er erkannte sie als bereits erkundete Bereiche auf der Suche nach Atius Scarpus.

    Also würde die Patrouille eine Such- und Rettungsmissio werden. Nicht daß ihn das störte, aber wenn sie erfolgreich waren würde er seine Turma Secunda wieder abgeben müssen.

    Sie besprachen die Einzelheiten und bestimmten die Männer, die an der Suche teilnehmen würden.

    Ocella wurde ein wenig schwer um´s Herz als Varro die in Frage kommenden Männer der Prima aufzählte. Alles alte Kumpels. Sie fehlten ihm.

    Er nahm noch einen letzten Schluck des nur noch lauwarmen Würzweins und klopfte mit den Knöcheln auf den Tisch.

    Gut,...dann bis Morgen zum Sonnenaufgang.

    Er unterband seinen Drang Varro auf die Schulter zu klopfen. Irgendetwas nagte an ihm und er hielt es für sich. Ocella kannte ihn gut genug um zu wissen, daß er dann lieber für sich war und respektierte das. Also nickte er ihm nur zu und verließ dann den Raum. Gedankenvoll schloß er leise die Türe und machte sich auf zu seinen Leuten.

  • Nachdem Ocella den Raum verlassen hatte machte sich Varro bereit für seinen Rundgang. Es galt die Wachen, den Vallum, die Ställe zu inspizieren. Einen Blick auf die nächtliche Gemeinschaft zu werfen. In letzter Zeit kamen ihm Zweifel ob dies hier sein Weg war. Durch die Rettung des Caesar war ihm Ehre und Aufmerksamkeit zuteil geworden. Sie hatte ihn aus seiner Anonymität gerissen, drohte ihn seinen Männern zu entziehen.

    Er war immer einer der ihren gewesen, hatte mit ihnen gegessen, gekämpft, geblutet. Sie akzeptierten das. Sein neuer Rang hob ihn in die Spähren der höheren Ebenen. Wollte er das? Er war Soldat, kein Politiker. Er legte den ledernen Brustschutz an, gürtete sich mit Spatha und Puggio, warf den Mantel über und trat hinaus in die rauchgeschwängerte Luft eines milden Novemberabends.

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