• Varro sah sich die Turma an. Das war sie also, zumindest optisch. Es war ungewohnt in voller Ausrüstung auf dem Pferd zu sitzen. Sicherlich war es von Nachteil, daß er und fünf andere von den Plattfüßen hierher versetzt worden waren. Jedoch glichen sie diesen Nachteil durch intensives Üben und viele Patrouillen aus.
    Sein Blick fiel auf den letzten Neuzugang. Matinius,...ein schweigsamer Kerl.
    Doch wie du Anderen wirkte er unaufgeregt und sicher.
    Da kam der Decurio. Varro ließ die Truppen stillstehen. Mal sehen was bevorstand.

  • Ocella saß auf seinem Pferd und starrte nach vor. Wochenlang hatte er sich an das Pferd gewöhnt, wie dieses sich an ihn. Mit seinen Kumpels hatte er gelernt die umfangreiche Ausrüstung am Pferd anzubringen, so daß nichts störte. Doch bisher
    war alles nur ein ewiges Exerzieren. Das hier war Ernst,...so sah es zumindest aus.
    Der Germanicer ließ ihn aufhorchen und im Sattel erstrarren.

  • Wieder schlecht geschlafen. Dieser Umstand trat immer öfter auf und dies war an der Miene des Decurio schon von weitem anzusehen.


    Ohne Hast kam er zu Fuss, sein Pferd neben ihm auf den großen Platzan und plazierte sich neben dem Dublicarius.


    Morgen, Germanicus sprach er diesen zuerst an um sich dann an die Truppen zu wenden die, nachdem einige die Ausbildung abgeschlossen hatten, in tadelloser Formation angetreten waren. Leicht erhellte sich der Gesichtsausdruck deswegen und auch in seiner Stimme konnte man ein wenig Freude hören.


    Guten Morgen, Equites. Es freut mich sehr dass die Tirones die Ausbildung erfolgreich absolviert haben. Es freut mich dass keiner von euch verzagte und sich davon gemacht hat.
    Und es freut mich nun dass die Turma I keine Einheit von Tölpeln und Barbaren ist sondern eine Einheit die der römischen Armee alle Ehre macht.


    Ein kurzes Hüsteln unterbrach den Decurio....das Kratzen im Hals hatte wieder eingesetzt.


    Aber genug des Gesülzes.
    Wie ihr vermutlich schon über die eine oder andere Quelle vernommen habt gibt es seit einigen Wochen Probleme mit Wegelagerern. zuletzt hatte es sogar Opfer gegeben. Deshalb werden wir nun diesen Gesindel den Gar aus machen. Ihr werdet vermutlich das erste mal in Kampfhandlungen verwickelt sein deswegen ermahne ich jeden......bewahrt külen Kopf. Vergesset nicht was ihr in der Ausbildung gelernt habt. Und habt zusätzlich ein Auge auf eure Kameraden. Den die werden es ebenso tun um euch zu Hilfe eilen zu können wenn es nötig ist. Habt ihr das verstanden?


    Gespannt wartete Scarpus nun auf Antwort. Eine positive Antwort........

  • Varro sah in Gesichter mit einer Mischung aus unterdrückter Anspannung, Gruppenhysterie und Angst. Oh, ja,...die Kerle waren soweit.
    Guten Morgen Decurio...
    Er hob kurz das Kinn um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Was ihm zu seiner Zufriedenheit gelang. Verstanden Decurio! Es war zufriedenstellend, daß die Truppe nahezu zeitgleich einstimmte.
    Nun war es also soweit.

  • BlahBlahBlah...irgendeinen Grund gab es immer der indigenen Bevölkerung zu zeigen was es bedeutet sich mit der größten Militärmacht des Weltkreises anzulegen.
    Gefangen in einem System würde er die nächsten 15 Jahre mitmachen, er würde mit diesen Kerlen hier anderen Menschen das Joch des Imperiums aufzwingen. Wie er sich dabei fühlte? Eben fiel wieder einmal ein großes kollektives Geschrei.
    Bei Decuriuoooo! fiel er mit ein. Gefangen...

  • Ein wenig unschlüssig rutschte Varro in seinem Satteln herum,...nur kurz um nicht aufzufallen. Was erwartete der Decurio jetzt? Er hatte sein Bestätigung, daß die Männer bereit waren. Nun war es sicher nicht so, daß sie jetzt loszogen und ein paar Schurken den Garaus machen sollten, ...aber so langsam begannen die Pferde mit Rektaläpfeln zu wetteifern,...unschön anzusehen...
    Decurio?!...wandte er sich an den Atier,...offen für Alles außer hier weiterhin Maulaffen feilzuhalten.

  • Damit nun niemanden langweilig wurde vom rumstehen schixkte sich der Decurio an seinem Pferd die Fersen in die Flanken zu drücken um es zum bewegen zu bewegen.


    "Dann auf....Abenteuer warten auf uns und vllt der Tod" Kurz grinste er den Equites im vorrüberreiten entgegen und führte die Kolonne aus dem Castellum.

  • Seltsam,...Kommados waren hier wohl unüblich. Varro ließ die Equites passieren und ritt als letzter an. Es ging also los...nun denn. Ihr Weg führte sie quer durch das Castellum, vorbei an glotzenden Neulingen und stoisch dreinblickenden Equites.
    Die Turma Prima ritt in den Kampf,...jetzt würde sich zeigen ob der Elitegedanke sich bestätigen würde. Bisher lief es eigentlich ganz gut, weder war einer vom Gaul gefallen, noch mussteman über verlorengegangene Ausrüstung steigen.
    Varro spürte, wie seine Befürchtungen einem Gefühl der Neugier wich.

  • Sich auf dem Pferd zu halten war bei dem ganzen Behänge keine Kunst, solange es langsam geradeaus ging. Wie würde es sein bei plötzlichen Richtungswechseln? Oder wenn er wider Erwarten im Gefecht vom Pferd fallen würde? Es wunderte ihn, daß es dem Gaul bei al dem Gewicht nicht das Kreutz brach,...zumindest bei kräftigeren Männern als er es war. Er fühlte sich unangenehm, ...Scheiß Erwartungshaltung,...hier zwickte was, da wurde was abgeklemmt. Ein Stoßseufzer verließ seine Lippen.

  • Turma I stand vollzählig da. 30 waffenstarrende ernst dreinblickende Krieger. Voller Tatendrang. Varro fragte sich ob diese Geplänkel jetzt ein Ende hatten. Er hatte schon lange den Hals voll von diesen Samthandschuhpolitik. Er hoffte auf eine Kampagne gegen die Aufrührer und Banditen. Seine Hand umklammerte die Zügel...ja ...er war darauf aus ein paar Schädel einzuschlagen.

  • Die Turma war angetreten und der Praefectus war ebenfalls bereit, es konnte also losgehen. Gen Germania Magna, oder ins freie Germanien, obwohl Seneca diesen Begriff nicht mochte, denn Rom war in seinen Augen kein Unterdrücker, sondern Rom war das Licht in der Finsternis welches diese Länder umgab..
    "Männer, plündernde Banden plagen unsere Heimat. Bauern verlieren ihr Hab und Gut, manchmal gar ihr Leben, und der Handel der so wichtig ist für diese Provinz wird von diesen Kreaturen paralysiert." erklärte Seneca seiner Entourage und fuhr fort, "Wir vermuten dass es sich bei den Banden zum Großteil um barbarische Plünderer handelt. Doch wir sind uns nicht sicher. Um das zu klären, und um unsere Verbündeten jenseits des Limes zu treffen, werden wir die nächsten Tage auf der anderen Seite des Rhenus verbringen. Vergesst nicht: Dies ist eine diplomatische Mission. Es wird nicht geraubt und es wird auch kein Blut vergossen. Ich habe euch ausgewählt weil die Turma I einen ausgezeichneten Ruf genießt."

  • Stumm, seine Männer mit wachsamen Blick musternd, verharrte Scarpus wenige Schritte hinter dem Iunier. Er konnte stolz auf diese Truppe sein denn für diplomatische Aufgaben wurden nur die Besten ausgesucht.


    Der Iunier endete und Scarpus wartete auf ein Zeichen von diesem ob nun er übernehmen sollte oder der Praefect selbst noch etwas hinzuzufügen hatte.

  • Varro, ...endlich genesen von der üblen fiebrigen Grippe saß in seinem Sattel. Schwach zwar und gegen den Rat des Medicus, jedoch spürte er, daß er gebraucht wurde. Als er jedoch hörte was der Praefectus so von sich gab verfinsterte sich seine Miene. Diplomatische Mission? Sollten sie sich weiterhin derart provozieren lassen?
    Die Demütigung am Bauernhof verfolgte ihn noch immer in seinen Träumen und hatte einen anderen Mann aus ihm gemacht. Er konnte jedenfalls nicht versichern, sollte er diesem Gurox begegnen, daß dieser keinen Schaden nehmen würde.
    Diplomatische Mission,...alles in ihm wollte ausbrechen und seinen Frust in die Germanische Welt schreien. Doch stattdessen miemte er den braven Reiter der Turma Prima, die doch einen so guten Ruf besaß...

  • Diplomatische Mission,...Scheisse. Ocella reckte das Kinn ein wenig und drehte den Kopf leicht im Gelenk. Eine seiner typischen Gesten.
    Er saß inzwischen sicher auf seinem Pferd,...dank Varro. Er hatte unermüdlich mit ihm trainiert. Was dazu führte, daß Ocellus ein sehr guter Equites geworden war der seine anfängliche Skepsis vergessen und der Reiterei seine Passion widmete. Neben dem Kampf seine einzige Freude am Leben. Nun stand da ein Offizier lobte die Turma über den grünen Klee und verlangte von ihnen eine Paradesoldaten Missio.
    Er sah ein wenig nach Rechts und Links,...Popelte Pulcher etwa?!
    Ocellus konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen...

  • Bevor die Reise losgehen konnte, wollte der Atier noch ein paar Worte an seine Männer richten. Da Seneca ja kein Unmensch war, und selbst sowieso nicht allzu viel zu sagen hatte außer dem was den Männern sowieso schon klar war, ließ er seinen Offizier auch nicht allzu lange warten ( :D ).
    "Nun Atius, deine Männer warten. Ein letztes Wort an sie?" fragte der Iunier und deutete ihm mit einer Handbewegung an dass er vortreten solle.

  • Scarpus nickte, schritt nach vorne.



    "Dilpomatische Mission heisst sich von der besten Seite zu zeigen. Es wird nicht bis zur Besinnungslosigkeit gesoffen. Es werden keine Weiber belästigt. Es wird auch nicht in der Nase gebohrt und dumm aus der Lorica geguggt. Kurz gesagt.... reißt euch am Riemen." Megr wollte er nun nicht sagen. Es wurde Zeit dass man sich aufmachte.

  • Nachdem sich nun auch der Atier ausgiebig zum Thema geäußert hatte war nun der Charakter der Missio auchg beim kleinsten Licht der Turma angekommen, wobei das mit dem Saufen eine infame Unterstellung und das mit der Belästigung weiblicher Indigener ein unbestätigtes Gerücht war, zumindest was ihn selbst betraf.
    Fehlte also nur noch der Abmarschbefehl...entsprechend der offerierten, reichlich eingeschränkten Prämissen.

  • Ocellas Laune sackte langsam auf den Nullpunkt. Nicht nur, daß er niemanden den Schädel einschlagen durfte, jetzt gab es auch noch ein Sauf- Rauf- und Vögelverbot.
    Seine Miene verhärtete sich und seine Unlust wurde sichtbar.
    Er wäre am liebsten abgestiegen, hätte dem Praefectus seine Klamotten vor die Füße geworfen und hätte diesen traurigen Haufen den Rücken gekehrt.
    Stattdessen fingerte er an seiner Spatha herum,...im Bewußtsein, daß die Auslegung der Missio ja nur eine Absichtsbekundung war von der das Germanenpack auf der anderen Seite nicht wußte, ließ er die Spatha ein, zweimal kurz angehoben in die Scheide zurück gleiten. Leicht, geschmeidig und bereit,...er grinste wieder,...von ihm aus konnte es los gehen.

  • "Equites! Milites! Pergite!" befahl Seneca den versammelten Männern der Ala II und der Legio, welche sich ebenfalls in einer geringen Zahl eingefunden hatten. Natürlich war er in seiner feinsten Rüstung angetreten, mit einem schönen roten Gewand, schließlich musste man den Barbaren zeigen wer der Chef im Ring war ohne gleich die Klingen zu ziehen. Aber nachdem er die Truppe vom Exerzierplatz führen würde, würde er sich ein wenig zurückfallen lassen und dem Decurio das Pfadfinden überlassen, schließlich war er weder sonderlich ortskundig, noch hatte er groß Lust darauf die Truppe im Marsch anzuführen, sodass er weiter hinten im Tross mit seinem Kumpel Licinus plaudern würde.

  • Ocellus betrachtete das Ganze vom Wachturm aus. Er konnte sich lebhaft vorstellen was jetzt in den Equites vor sich ging. Schöne Reden über Diplomatitische Missionen, ein Praefectus der mit seiner blinkenden Rüstung weithin sichtbar die Feinde noch vor dem Huflärm warnen würde. Ein saftiger Husten ließ seinen Körper erbeben und ihn den Mantel ein wenig enger angelegen. Sein Blick wanderte zum Horizont, wo im Flusstal der Nebel gegen die Morgensonne kämpfte.
    Bald würden die Tage wieder kurz und die Nächte lang sein. Er überlegte wieviele Winter er nun hier verbracht hatte. Dabei legte sich ein wehmütiger Zug über sein wettergegerbtes Gesicht .Wieviele Winter waren es nun seit Primus und Lucius gefallen sind? In all den Jahren war niemand gekommen und auch nur annähernd aus ihrem Schatten getreten.
    Er machte sich zu seinem Rundgang auf...nach diesen Winter, dann würde er endlich frei sein und zurück nach Spanien gehen. Er sehnte das Frühjahr herbei.

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