Das Gold liegt auf der Straße

  • Aufrecht im Sattel sitzend, sah ich von einer kleinen Anhöhe, die Hand als Sonnenschutz gegen die Stirn gehoben, in Richtung Süd Westen. Endlich war es soweit, sie kamen, es waren mehr als wir erwartet hatten. Also mussten wir den zweiten Plan nehmen. Eilig schlug ich dem kleinen struppigen Pferd die Fersen in die Lenden und galoppierte in Richtung eines Waldstückes davon.


    Bewusst hatte ich dieses, für einen Laien, recht unansehnliches kleines Pferd ausgewählt, damals als ich als Begleitschutz mit einer Händlergruppe über die Alpes gekommen war. Die kleine Stute war kräftig, wendig, gut für unwegbare Strecken. Für das was ich vorhatte das ideale Tier.


    Ich der eingefleischte Stadtmensch hatte Rom verlassen. In meinen Augen gab es da nur noch wenig zu holen, außer Ärger mit der Stadtwache, einmal da aufgefallen war man bekannt wie ein bunter Hund. Alles was anfiel wurde einem in die Schuhe geschoben.
    So hatte ich kurzerhand meine Sachen gepackt, Rom verlassen und Anschluss in Richtung Norden gesucht.
    Bei den Germanen, so hatte ich mir sagen lassen, sollte zur Zeit viel zu holen sein. Die Geschäfte dort würden immer besser laufen.


    Dumpf klangen die Huftritte meiner Virtus, was Tapferkeit bedeutet, auf dem Waldboden. Ich lenkte sie zwischen die Bäume, bis schließlich eine Lichtung zu sehen war. Leises Gemurmel war zu hören und verstummte bei den Geräuschen meines Näherkommens.
    „Unser Hauptplan wird nicht funktionieren dafür sind es zu viele“, erklärte ich nachdem ich in ihrer Mitte Platz genommen hatte. „Wir werden also den Ausweichplan nehmen. Ihr wisst was zu tun ist. Seht zu, dass ihr gleich nachdem sie an ihrem Rastplatz angekommen sind und ihre Tiere versorgt haben, eure Plätze einnehmt.“ Kurz überlegte ich ob ich noch etwas vergessen hatte, zur Sicherheit fügte ich aber noch hinzu, „denkt daran, wenn die Eule zweimal kurz hintereinander schreit und ein drittes Mal etwas später geht es los.“ Es war allgemeines Gemurmel auch hier und da ein kichern zu hören, bis dann urplötzlich absolute Ruhe eingetreten war.
    Virtus bekam noch etwas zu fressen und zu trinken, dann schwang ich mich in den Sattel und verließ den Wald. Ich ritt noch ein gutes Stück und hatte dann die Händlerkarawane, welche nach Confluentes unterwegs war, eingeholt. Die Leute freundlich grüßend und die misstrauisch schauende Bewachung kaum beachtend, ritt ich immer wieder einen kurzen Plausch haltend, weiter bis ich sie dann irgendwann überholt hatte. Natürlich hatte ich so genau erfahren wo sich der nächste Straßenposten befand und konnte beruhigt meinen Weg fortsetzen.

  • Alles klappte hervorragend, genau da wo wir vermutete hatten, hatte die Händlergruppe halt gemacht und ihr Nachtlager aufgeschlagen. Wir konnten noch während der Dämmerung unsere Plätze einnehmen und so noch sehen wo die Männer der Begleitmannschaft ihren Platz eingenommen hatte. Auch hatten wir mitbekommen, dass sie eine Doppelwache eingesetzt hatten.
    Irgendwann gab ich das vereinbarte Signal und schon huschten lautlose Schatten über dem Lagerplatz, versorgten die Wachen und dann den Rest der Wachmannschaft . Alle sollten, so hatte ich festgelegt sich strickt daran halten niemanden zu töten, nur mundtot machen. Nachdem Die Begleitmannschaft versorgt war wollten wir so viel Händler wie möglich handlungsunfähig machen, ehe das ganze Lager erwacht wäre.


    Zunächst lief auch dies ganz gut, bis dann einer der Händler einen Schreianfall bekam und völlig hysterisch wie ein ein Weib los kreischte. Natürlich war im nächsten Augenblick das ganze Lager wach. Je nachdem wie schnell die einzelnen wach waren standen sie bewaffnet aber meist doch orientierungslos da.
    Wir hatten mit solch einer Situation gerechnet und schon jeder von uns bei einem der je nach Temperament lärmend, schreiend, zitternden Händler.
    Ehe ich noch meine wohlüberlegte Rede an die Händler halten konnte, zeigte sich dass einer ihrer Knechte nicht so kopflos reagierte wie die anderen und wehrte sich und wie er sich wehrte. Er schaffte es innerhalb kürzester Zeit drei unserer Männer kampfunfähig zu machen und das mit bloßen Händen. Endlich hatte es einer geschafft ihn mit dem Griff des Dolches kampfunfähig zu machen.
    Ich selber hatte den Anführer der Gruppe übernommen. „RUHE brüllte, schon trat schlagartig Ruhe ein und alle starrten mich an. „So nun hört mir gut zu, ihr könnt es euch leicht machen und euer leben erhalten indem ihr einfach, das macht was ich euch sage. Ihr händigt uns einfach, euer Geld, Schmuck oder sonstige Wertsachen aus, einige eurer Knechte helfen unseren Männer bestimmte Waren in einige Wagen um zu laden. Morgen früh wird eine Patrouille einen Hinweis finden wo ihr zu finden seit.“ Nach einer kurzen Pause, um den Händlern Gelegenheit zu geben das ganze zu verdauen, hörten sie den Rest meiner Ansprache. „Solltet ihr jedoch der Meinung sein, es lohnte sich für dies hier mit seinem Leben zu bezahlen dann nehmen wir auch diese Bezahlung.
    Von da an lief alles nach unseren Vorstellungen ab.

  • Für den heutigen Überfall hatten wir etwas anderes geplant, der Händlerzug war etwas größer als üblich und unsere Gruppe war zu klein um alle gleichzeitig von ihren Waren zu erleichtern.
    Wir hatten von Freunden erfahren, dass Händler aus Genua und Ravenna unterwegs nach Raetien unterwegs waren, dort sollte sich auch zwei Händler anschließen um dann schließlich über Augusta Vindelicorum, nach Mogontiacum zu reisen.


    Kurz vor Raetien schloss sich ein Stoffhändler mit vier gut bewaffneten Knechten an. Angeblich hatten sie den Kontakt mit ihrer Reisegruppe wegen einer Krankheit des Händlers verloren. Da es üblich war, dass die Letzten sich immer zum Schluss eingliedern mussten, war dieser nun zwischen allen neu hinzukommenden untergekommen.

    Als die kleine Karawane im Gebiet von Mogontiacum unterwegs war, kam an einer unübersichtlichen Stelle, aus einem unwegsamen Seitenweg ein Bauer mit seinem Karren, welcher genau hinter dem eingeschleusten Händler zusammenbrach. So wurde die Straße blockiert und der fordere Teil des Wagenzuges, der dies nicht mit bekam, zog weiter. Ein Stück weiter würde der hintere Teil noch auf einen umgestürzten Baum treffen und sie abermals aufhalten.
    Mit diesem Vorsprung konnten wir in aller Ruhe die ersten Händler gefangen nehmen und mit samt ihrer Ware in den Wäldern verschwinden lassen.


    Wir hatten zwar nur die Hälfte bekommen, doch ich wollte nicht, dass unsere Gruppe größer würde. Außerdem wollte ich unseren Gewinn nicht mit irgendwelchen Germanenstämmen teilen.
    Sollten die restlichen Händler nur nach Mogontiacum weiter reisen und von ihrem Unglück berichten. Was hatte sie zu beklagen? Sie waren doch davon gekommen.


    Die Händler wurden wie üblich gut verpackt und wir schafften Karren, Tier und Waren weg, nördlich von Mogontiacum, um von dort kommend die Stadt wieder mit neuen Waren zu versorgen.

  • Alles lief vortrefflich, alle waren zur vereinbarten Zeit am vereinbartem Ort. Leise huschten wir zum Bauernhof. Ein griechischer Sklave hatte, gegen gute Bezahlung, uns die Hintertüre geöffnet. Für mich war der Grieche in Ordnung, wäre es ein Germane gewesen hätte ich mich nicht darauf eingelassen. Mit denen wollte ich mich nicht einlassen. Mir reichten bei eventuellen Problemen schon das Militär, Germanenstämme brauchte ich nicht, man konnte bei denen ja nie wissen.
    Alles lief präzise wie eine militärische Operation ab. Während die meisten Männer sich um den Viehbestand kümmerten, zuerst die schlafenden Hühner, damit diese nicht ihr lautes Gegacker ausstießen und den gesamten Haushalt weckten, dann die Schweine und die Kühe. Alle Tiere jeder Art immer möglichst gleichzeitig, so dass es möglichst wenig Geschrei gab. Pferde und Ochsen wurden gleich in den Wald gebracht. Das geschlachtete Viehzeug auf bereitstehende wagen gepackt.
    Meine Gruppe drang in das Wohnhaus ein. Der Grieche leuchtete uns und wies den Weg zu lohnenswerten Sachen, danach ging es weiter zur Vorratskammer. Diese war reich gefüllt und gut sortiert. Grinsend betrachtete ich eine Amphore, wenn das nicht etwas für Vaters Sohn ist dachte ich dabei.
    Gerade als der letzte Sack Mehl auf dem Karren verschwand, meinte ich Pferdegetrappel zu hören. Am Waldrand schaute ich mich um hatte man uns noch gesehen? Ich wusste es nicht, gab aber ein Zeichen man sollte sich beeilen.

  • Die Randgebiete der Civitas waren für die Turma deutlich von Vorteil, kein sich durch Menschenmengen drängen,m kein böses Blut. Die von Varro geführte Turma ritt langsam auf das Gehöft zu. Es sollte die letzte Kontrolle des Tages für sie sein. Varro kannte den Bauern, Er lieferte Käse für die Offiziere ins Castellum. Ab und zu auch mal ein Stück gutes Rindfleisch. Ein ruhiger ehemaliger Legionär, der sich nach seinem anfänglichen Frust über die Donation in Germania besonnen und das Beste daraus gemacht hatte.
    Jedoch gab es für die Tageszeit ungewöhnliche Bewegungen.
    Er hob die Hand und ließ die Turma halten.
    Zu sich selbst murmelte er,
    ...seltsam,...kein Vieh auf der Weide, keine Pferde in der Koppel...dafür latschen da einige Gestalten rum... dabei hat Herius keine Knechte, nur seine Frau und drei halbwüchsige Söhne.
    Wieder ein Handzeichen und die Turma bildete eine Linie hinter ihm. Drei kurze Fingerzeichen und jeder Reiter vergrößerte seinen Abstand zum Nebenmann um drei Pferdebreiten. Alles schön sichtbar für das Gehöft. Sollte da jetzt jemand Reissaus nehmen würden sie angreifen...

  • Eilig sprang ich hinter einen Baum, weg aus ihrem Blickfeld und schaute mich nach den Männern hinter mir um. Bis auf, zwei nein drei waren nun alle weg. Diese Drei rannten um ihr Leben. Da passierte es Spuntex stolperte und fiel hin, raffte sich auf um weiter zu laufen, fiel aber stolpernd wieder hin, nur noch wenige Pferdelänge und einer der Reiter wäre bei ihm. Spuntex griff sich an den Knöchel, scheinbar war dieser verletzt. Erneut kam er hoch hinkte zwei Schritte und sackte zu Boden.


    Ausgerechnet Spuntex, fluchte ich. Er war einer seiner besten Leute, konnte mit allen Waffen umgehen. Sein bestes Stück war aber ein Dolch, den er immer bei sich trug. Wahre Meisterstücke brachte er mit dem zustande. Wenn ich mich recht erinnerte, war er nicht nur ein ehemaliger Legionär, nein er war hier stationiert gewesen. War er nicht hier in der Legio gewesen. Er war dann aber irgendwann desertiert, denn er wollte den Rest seines Lebens in Freiheit verbringen.
    Einmal hatte Spuntex ihm anvertraut, als sie eine Patrouille beobachteten, „lebend bekommen die mich nie. Ich weiß wie die mit solchen wie uns umgehen, ich war ja schließlich selber einmal ein gehorsamer und eifriger Legionär des Kaisers“.


    Ich schaute mich um um alle anderen hatten es geschafft. Nur Spuntex lag da. Etwas silbernes sah in seiner Hand auf glitzern. Ganz so als ob die Morgensonne Spuntex Worte von eins bestätigen wollte. Sein Körper krümmte sich ruckartig.
    Nachdenklich bahnte ich mir einen Weg durch das Gestrüpp des immer dichter werdenden Walde.

  • Es kam Bewegung in die Gestalten,...Fluchtbewegungen. Varro ließ antraben und beobachtete wie sich einer der Kerle selbst richtete, der Rest verschwand im nahegelegenem Wald.Also doch,...ein Überfall...Sie preschten an der Leiche vorbei und sprangen vor dem Waldrand ab. Varro hielt die Turma jedoch zurück. Es würde wenig Sinn machen einer unbekannten Anzahl Männer mit unbekannter Bewaffnung in der Wald zu folgen. Seit Varus wußte man wozu es führte wenn hochgerüstete Soldaten in für sie ungünstigem Gelände auf wendige, zu allem entschossene Männer trafen. Er ließ ein paar Pfeile in das Gehölz schießen,...keine Schreie...Gut, ...wir umreiten den Wald, Ocella, du bleibst mit 10 Mann hier und sondierst die Lage. Er griff nach seinem Zügel. Der Rest folgt mir,...wir umreiten das Waldstück,...irgendwo müssen die ja rauskommen! Mit einem Schwung war er im Sattel und zog den Kopf des Pferdes in Richtung Osten. Turma,...Ab!
    Kurz darauf preschten 20 Equites davon.

  • Ocella schluckte ein wenig, als er den Auftrag bekam und sah den davonjagenden Kameraden kurz nach. Dann fiel sein Blick auf den Waldrand. Ein Ruck ging durch seinen Körper.Erhöhte Wachsamkeit! Cassius, Nemnon und Felix,...auf die Dächer, beobachtet den Waldrand und nehmt eure Bögen mit. Während sich die Drei davonmachten und Posten bezogen zeigte Ocella auf drei weitere Equites, Manius, Ennius, Titus,...durchsucht das Haupthaus und dann die Scheune nach den Bauern. Die drei machte sich mit gezücktem Puggio auf den Weg.
    Ihr beide sammelt die Pferde ein und bindet sich am Brunnen dort fest,...Philo, du kommst mit mir.
    Kurz darauf kamen sie bei dem Leichnam an. Ocella stieß sachte mit dem Fuß gegen die Schulter,...man wußte ja nie. Doch er regte sich nicht. Langsam zog er seine Spatha und zielte auf die Hüfte Gut, Philo,...dreh´ihn um! Falls er sich in irgendeiner Form bewegen sollte, würde er dies bereuen.
    Philo drehte ihn um. Nichts geschah.Er ist wirklich hinüber...
    Wer richtet sich denn Selbst beim Anblick einer Patrouille? In der Herzgegend ragte ein Dolchgriff hervor. Ocella bückte sich und zog ihn heraus. Ein Puggio,...Offizierswaffe.
    Eine Untersuchung des Leichnams brachte einen gut gefüllten Beutel mit Münzen hervor, ein paar Ringe an den Fingern, eine dicke Kette um den Hals und eine Tätowierung.
    Sieh an,...ein Kamerad... Dem Alter nach eher ein Deserteur. Ocella schätzte ihn auf Mitte-Ende Zwanzig. Er stand wieder auf und nahm die Meldungen entgegen. Das Vieh war komplett verschwunden, ebenso Vorräte und Wertgegenstände. Die Bauern waren fort. Eine Miene des Hasses überzog sein Gesicht, sicherlich entführt und irgendwo erschlagen.
    Die Wachposten meldeten nichts...alles ruhig.
    ...den Kerl hier nehmen wir mit, vielleicht kennt ihn jemand im Castellum...jetzt zurück auf die Posten, Augen offen halten!
    Während die Männer zurück an die Posten gingen dachte Ocella an Varro,...ob er etwas erreichen würde? Wohl kaum,...der Wald war zu groß.
    Dann fiel sein Blick wieder auf den Waldrand.

  • Sim-Off:

    Bitte nicht vergessen, schiebt uns keine Toten in die Schuhe. :no:


    Vereinbart war, unsere Beute würde in der Mitte dies Waldstückes gesammelt und bis auf eine kleine Gruppe sollten alle Sternenförmig den Wald verlassen. Als ich an unserem Versteck ankam, sah ich, dass die ersten wieder zurück kamen. Sie meinten zur Zeit gäbe es da draußen kein Durchkommen, wir müssten abwarten bis sich alles beruhigt hätte oder es Nacht würde. „Gut“, meinte ich, "verhungern werdet ihr nicht, da vorne meine ich ist ein kleiner Bach, für den Durst, vergesst mir die Tiere nicht. Und ja, Finger weg von der Amphore“ Drohend blickte ich in die Runde. "Ich muss auf jedenfalls in die Stadt, ihr wisst die Eröffnung. Wo und wann wir uns zusammenfinden wisst ihr auch.“


    Ich ging zu dem Karren wo sich die Kleidertruhen des Bauern befanden und suchte mir passende Kleidung zusammen, um als Bauer oder Knecht durch zugehen.


    Etwas abseits hörte ich wie sich zwei aufgeregt unterhielten.


    Das haben wir jetzt von deiner Dämlichkeit. Du kennst die Anweisung, keine Toten.


    Was sollte ich denn machen? Die Alte wurde wach und wollte los kreischen.


    Du hättest sie unsanft in den Schlaf schicken sollen, so wie wir es dann handhaben.


    Die Frauenzimmer des Hauses reizten mich aber, du weißt schon.
    Sein Grinsen erstarrte auf seinem Gesicht, ehe es sich langsam zu einer Grimasse verzog mit weit aufgerissenen Augen.
    Obwohl er es nicht mehr hörte, sagte ich laut und vernehmlich für alle, Und du weißt schon, ich sagte keine Toten“, damit zog ich meinen Dolch aus seinem Rücken. Mit einem Blick auf dem inzwischen auf dem Boden liegenden meinte ich noch, „schafft ihn weg“.
    Während ich mich dafür entschied als Knecht mit steifen Bein die Straße zu betreten, zog ich mich dementsprechend um und verließ dann meine Leute.

  • Varro jagte an der Spitze der Turma in Richtung Osten, doch bald schon war ihm klar, daß dies der falsche Entschluss war. Er ließ halten und holte sich zwei Equites heran.
    Alwin, Beowulf,...ihr reitet vor um zu sehen wie weit sich der Wald erstreckt. Sollte er in 10 Minuten nicht durch Ackerflächen oder Wiesen unterbrochjen sein kommt ihr zurück,...ab! Die beiden preschten davon.
    Turma! Weiter in Richtung Osten,...vier Pferdelängen Abstand,...haltet den Waldrand im Auge! Im Schritt ...ab!
    Langsam setzten sie sich in Bewegung,die beiden Späher waren nur noch kleine Punkte die sich rasch entfernten.
    Varro hoffte ein paar von den Räubern aufzugreifen. Das war wichtig, man musste ein Exempel statuieren. Da,...100 Fuß entfernt leuchtete etwas Rotes. Er ließ halten. Wenn da jemand den Wald verlassen wollte mußten sie unsichbar werden. Eine Zeichen und die Equites glittes aus den Sätteln und brachte die Pferde ausser Sicht.
    Vier Mann bleiben auf den Pferden, ...die besten Bogenschützen zu mir! Hinter ihm hechelten die Männer heran. Er sah sich um und blickte in vier verschwitzte Gesichter. Gut, lasst alles hier was euch behindert, reflektiert und Krach macht...jeder 20 Pfeile, und den Puggio.
    Kurz darauf hatten die Männer nur noch ihre grünenTuniken und das Cingullum an.
    Helma, Schuppenpanzer und Langschwerter nahmen die Kameraden in Verwahrung.
    Auch Varro war dermaßen ausgerüstet. Ihr vier haltet euch bereit,wenn da jemand herauskommt versuchen wir sie vom Wald wegzutreiben,...auf offenem Feld habt ihr leichtes Spiel,...die anderen folgen dann auf mein Kommando,...alles klar?
    Entschlossene Gesichter nickten. Varro wandte sich wieder dem roten Etwas zu.
    Tatsächlich da brach jemand aus dem Wald. Varro verteilte seine vier Bogenschützen, da brach noch jemand hervor,...sie zogen etwas hinter sich her.

  • Verdammt, verdammt, was war denn das? Hatte die Ala dazu gelernt oder hatten sie einen Neuen bekommen? Was trieben die da vorne?
    Zu ärgerlich hier war kein vorkommen. Als ich kehrt machen wollte sah ich etwas was mich stutzen ließ. War das die Möglichkeit da standen doch wirklich welche nur in Tunika und leicht bewaffnet. Ich musste sofort zurück. Wir mussten unseren unseren Plan ändern.
    Bei meinen Leuten angekommen, gab ich kurze Präzise Anweisungen.
    „Ihr lasst alles erbeutet hier, teilt euch in Gruppen von vier Mann auf.
    Die vier schnellsten zu mir. Alle anderen verlassen auf eigene Faust wie immer Sternen förmig das Gebiet. Auf freier Strecke rennt und sucht euch neue Verstecke. Ihr vier habt die Wichtigste Aufgabe ihr müsst sie ablenken, sie kommen von dort
    “, ich zeigte in die Richtung aus der ich selber kam. „Nehmt die Bäume als Schutz so lange es geht, draußen rennt um euer Leben, Hasenlauf, ihr versteht? Notfalls rennt zum Rhenus und durchschwimmt ihn."


    Ich selber nahm mir einen Ochsen und bahnt mir einen Weg durch den Wald. Immer wieder blieb ich lauschend stehen. Endlich, der Lichteinfall wurde stärker hier musste ich irgendwie rauskommen. Den Ochsen band ich zuerst einmal fest um die Lage zu sondieren. Sehr gut da war die Straße. Mich immer weiter vorwärts arbeitend konnte ich sie bald überblicken, kein größeres Truppenaufkommen zu sehen. Nur ein paar Bauern mit ihren Karren, die bestimmt zum Markt wollten. Hastig eilte ich zurück und nahm den Ochsen und zerrte an ihm. „Nun komm schon blödes Vieh.“ Der Bauer der gerade vorbeikam guckte zwar ziemlich ungläubig, als wir beide aus dem Wald kamen, nickte dann aber zum Gruß, den ich freundlich grinsend erwiderte. Reihte mich hinkend hinter ihm ein und schimpfte auf den unschuldigen Ochsen ein. Dat sag ig dir, dat mäste net nochmol met mir. Menste de Bouer sillz mi verkloppen, wegen dir? Der Bauer drehte sich kurz um und grinste mich an. „Da hast du wohl noch mal Glück gehabt?“„Dat sägste richtig“.
    So schaffte ich es unbemerkt zum Markt in die Stadt zu kommen. Ich schaute mich um und entdeckte den bestimmt ärmsten Bauer der auf dem Marktplatz vertreten war. Ging zu ihm, drückte im das Seil des Ochsen in die Hand und meinte zu dem verdutzt dreinschauenden Bauer, “hier der ist für dich verkauf ihn.“ Schon war ich in der Menge untergetaucht.
    Auf dem Weg zu der Taverne war ich in Gedanken bei den Vieren die die schwerste Aufgabe hatten. Würden sie es schaffen? Sie mussten es schaffen. Hoffentlich auch alle anderen. Wie viele von den zwanzig würde ich wieder sehen?

  • Die Späher kamen zurück. In diesem Moment brachen vier Gestalten aus dem Gehölz und rannten sehr schnell in Richtung Stadt. Varro sah wie die beide Späher die Richtung änderten und schickte seine Bereitschaft zur Unterstützung, Ich brauche mindestens einen lebend! Gab er ihnen mit, während die vier ohne einen Ton, mit grimmiger Miene die Spatha im Anschlag davon preschten.
    Es dauerte etwas länger, da die Kerle flink und schnell wie Karnickel ihre Haken schlugen, doch entkommen konnte keiner, überlebt hat nur einer.
    Während die Berittenen auf der Jagd waren, ließ Varro die Ausrüstung wieder aufnehmen. Ich denke das war eine Finte,...die teilen sich auf und die da,...die Schnellsten sollten uns ablenken vom Tross.
    Er schwang sich in den Sattel. Zurück zum Gehöft! ...ab!
    Die Späher schlossen mit dem verschnürten Gefangenen auf.
    Nach kurzer Zeit erreichten sie das Gehöft. Ocella hatte gute Arbeit geleistet und nach dem kurzen Rapport entgegnete Varro,
    Da wir nicht wissen wieviele es waren denke ich, daß sich die übrigen entweder noch im Wald bei der Beute aufhalten,...oder... Auf der Strasse zog gerade ein kleinerer Treck mit Ochsenkarren. ...sie mischen sich unters Volk,...quod erat demonstrandum,...Er rieb sich das Kinn. Nein, wir müssen sie in Flagranti erwischen. Wir brechen auf, der Gefangee hat uns sicher etwas zu erzählen. Soll die Legio doch den Wald durchkämmen,...
    Kurz darauf rückte die Turma ab gen Mogontiacum.

  • Ocella sah dem kleinen Treck nach. Er wollte zumindest ein paar hundert Fuß in den Wald. Er fühlte, daß sie dort noch etwas oder jemanden finden würden. Doch Varro hatte das Kommando...ein wenig widerwillig reihte er sich ein und hielt die Augen auf.

  • Noch ehe das Stadttor geöffnet wurde hörte man an verschieden Stellen der Stadt ein leises kurzes klopfen und jeder Bürger konnte dort später auf einem auffälligen Plakat eine Nachricht lesen.





    Mitbürger aus Mogontiacum


    Wir treiben schlimmen Zeiten entgegen. Unser verehrter Aedil wurde tätlich angegriffen, leider ist über seinem derzeitigen Zustand nichts in Erfahrung zu bringen.


    Die Überfälle häufen sich. In der vergangenen Nacht wurde wieder ein Bauernhof, in der Nähe der Stadt, das Opfer eines solchen Überfalls.


    Wir fragen uns schon seit einiger Zeit, sind die Sicherheitskräfte noch in der Lage, für eure Sicherheit und die Versorgung Sorge zu tragen?


    Wir, besorgte Bürger, raten zu einer Bürgerversammlung, zur Beratung von weiterer Maßnahmen von unserer aller Seiten, zu unserem Schutze.

    Zeitpunkt: kommender dies martis, zur hora secunda.


    Diese Maßnahmen können wie folgt aussehen:
    Einen Brief an den Kaiser. Gründung einer Stadtwache, welche mit der Legio und der Ala eng zusammen arbeitet. Für weitere Vorschläge wären wir dankbar.


    Wir, besorgte Bürger aus Mogontiacum




    Nicht nur innerhalb der Stadt fand man diese Plakate, auch an den großen Villen und Höfen der Vorstadt, am Theater, am Ludus, an der Rhenusbrücke, sowie in der Nähe der Legio und der Ala.[/FONT]

  • Varro, mit Ocella und vier weiteren Equites auf Frühpatrouille sah in der Nähe des Alencastells einen Anschlag. Selstsam,..der war doch Gestern noch nicht,... Er ritt hin und las den Inhalt. Dort stand nichts was nicht den Tatsachen entsprach, jedoch bezweifelte er, daß die Öffentlichkeit mit dieser Wahrheit umgehen konnte.
    Kopfschüttelnd riss der den Anschlag ab und rollte ihn zusammen.
    Es war an der Zeit daß die Bürger die Häuser verliessen und ihren Beschäftigungen nachgingen. Wenn noch mehr von diesen ...Wir müssen versuchen noch mehr von diesen Anschlägen hier zu finden... Doch es war sicher zu spät, die Saat war gelegt.
    Hier versuchte jemand einen Aufstand...
    Sie schafften es lediglich noch drei weitere Anschläge zu entfernen, an mindestens einem weiteren standen schon Bürger und unterhielten sich.
    Varro ließ wenden und ritt zurück zum Castell.
    Das würde den Praefecten nicht gerade amüsieren!

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