• ~~~Atrium der Casa Furia~~~


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    Nach seiner Ankunft in Osita hatte Gnaeus erst mal die Stadtvilla aufgesucht und sich erst mal ein bisschen erholt. Erlag erst mal erledigt im Atrium herum und sammelte nach der Reise erst mal wieder Kraft. Seine Tante Stella wohnte nun auch wieder im Haus hatten ihm die Sklaven berichtet. Er hatte sie aber noch nicht gesehen. Genau genommen hatte er sie seit Jahren nicht gesehen. Als er das letzte Mal in Rom war, stand das ganze Haus lehr. Nur der Mann seiner verstorbenen Cousine x-ten Grades hatten einen Vilicus eingesetzt damit nicht Sodom und Gomorra ausbrachen.


    Doch nun schien wieder alles in der Hand der Furii zu sein wie ihm die Sklaven berichteten. Hoffentlich würde er auch bald mal wieder seiner Tante begegnen. Naja das würde sich schon ergeben denn er war grade erst angekommen.
    Natürlich hatte er wie auch das letzte mal zwei eigene Sklaven mitgebracht die ihm persönlich zur Hand gingen. Jetzt wurde es mal wieder Zeit sich gründlich Gedanken zu machen. *Was als Nächstes tun Gnaeus. Was als Nächstes?* So lag Er erst mal gedankenverhohlen im Atrium.

  • Wochen waren vergangen als Cerretanus letztens im Haus war. Viel zu lange eigentlich denn Stella war nicht bei bester Gesundheit. Auch wenn sich Sklaven um sie kümmerten war es doch etwas anderes als wenn sich ein Verwandter um einen kümmerte.


    “ Hallo? Jemand im Haus?“ erkundigte sich Cerretanus laut. Still war es als er das Atrium betrat. Sogar an der Porta begegnete er niemanden. Ungewöhnlich. Zumindest Ptolomäus sollte da sein.

  • Lyda war gerade unterwegs in die Küche, wo sie das Essen für die kranke Stella vorbereiten wollte, Stellas Lieblingsessen - die Käsebrote, da hörte sie eine laute Stimme, die anscheinend aus dem Atrium kam. Sie eilte dorthin und erblickte zu ihrer Freude den jungen Herr Cerretanus...


    "Ja, natürlich ist jemand im Haus..." sie lächelte ihn zärtlich an, war er doch ein sehr netter junger Mann. "Du warst aber sehr lange abwesend und Domina Stella hat nach dir oft gefragt..." Lyda dachte kurz nach, "bleibst du lange hier? "

  • “ Lyda!“ Erleichtert ging der junge Furier auf Lyda zu und wollte sie umarmen, hielt jedoch in der Bewegung inne und legte seiine Hande stattdessen auf ihre Oberarme. “ Ich dachte schon es wurde keiner hier sein. Das etwas schlimmes passiert sei.“


    Cerretanus trst einen Schritt zurück. “ Wie geht es Stella?“ erkundigte er sich sorgvoll.
    “ Ich durfte die Wochen nicht aus der Castra. Es.ist Tirones in der Ausbildung nicht erlaubt die Castra zu verlassen.“


    “ Ich war auch sehr in Sirgr um alle hier. Der Aufstand der Sklaven hat einige Opfer gefordert. Auch viele Häuser von Bürgern und sogar Patrizier wurden zerstört.“

  • Lyda war sehr bewegt, so wie Cerretanus auf sie zuging und beinahe sie umarmen wollte ... Das ging natürlich nicht, sie war ja nur eine alte Sklavin, aber als er seine Hände auf ihre Arme legte, kamen ihr vor lauter Rührung die Träne in die Augen,


    "Nun, der Herrin geht es nicht gut, der Arzt sagte, wir müssen bis zum Frühling warten, wenn es warm und schön wird, dann hofft er, dass Stella sich langsam erholen wird ..." Lyda hoffte es auch und nickte mit dem Kopf,


    "Ja, ja ... über den Aufstand haben wir hier auch etwas mibekommen, aber zum Glück gingen diese Krawallen an uns vorbei ... " sie seufzte erleichtert und wechselte das Thema.


    "Übrigens, in deiner Abwesenheit hat uns eine junge Verwandte von euch besucht. Hat mir der alte, gute Ptolomäus erzählt, eine Furia, die Tochter von Decimus Furius Licinus, ich habe sie noch nicht zu Gesicht bekommen, sie muss sich aber irgendwo hier in der Casa aufhalten ... ", dabei machte Lyda eine undefinierbare Geste und sah Cerretanus besorgt an,


    "Ach, was stehe ich da ... Du hast bestimmt Hunger und Durst, was möchtest du trinken?" und dann ist ihr noch etwas eingefallen, , " Ist das Essen in der Castra gut? " ... was sie insgeheim bezweifelte...

  • “ Dann is es ja gut.“ kam die Antwort bezüglich der Aufstands. “ Es war wirklich schlimm. Unsere Cohorte und auch andere waren direkt mit den Aufrührern in Kontakt geraten. Ich will dir aber Details ersparen. Hauptsache ist dass es euch allen gut geht.“


    “ Wie? Besuch?“ Cerretanus war überrascht. “ Ich wusste nicht dass mein Onkel eine Tochter hat. Dann hat er nochmals geheiratet. Und niemand war informiert. Aber....Egal. Ich freu mich jedenfalls dass Furia...Furia??...“ Er musste überlegen ob Lyda nicht doch den Namen seiner Cousine genannt hatte.


    “ Was das essen angeht so verhungern wir schon nicht. Die Rationen an Fleisch, Brot und Gemüse und anderes Essbares sind ausreichend. Wir sind ja selbst für unser Mahl verantwortlich. Müssen selbst kochen. Und es gibt einige Kameraden die wirklich gut kochen können.


    Also mach dir jetzt bitte keine Umstände und wurschtel hier rum. Es reicht mir etwas Brot, Käse und Obst. Das wars. Und ich werde mir das alles selbst besorgen.“ Der junge Furier zwinkerte grinsend Lyda zu und wandte sich Richtung Küche.

  • Mit seinem neuen Sklaven im Schlepp war Gnaeus nach seinem Besuch bei der Schneiderin und den anderen Dingen die es heute noch so zu erledigen geben hatte, wieder in der Villa am Hang des Quirinal knapp nördlich der Porta Sanquaris angekommen.


    Da für ihn dieses Haus sein Wohnort in Rom war er für ihn nichts besonderes aber für einen der das erste mal hier herkam war es schon beindruckend. Und auch wenn das Atrium nicht das größte in der Stadt war aber die Wände und die Denken waren bemalt. Auch die Ausstattung des Hauses war nicht grade von bescheidener Qualität. Er hatte ein paar aus Edelholz und mit Elfenbein eingelegte Möbel aus Syrien mitgebracht und ein paar standen im Artium. Aber natürlich stand das meiste in seinen Räumen. „Dies Tiberius ist die Villa Furia. Du wirst dich mit dem Verwalter besprechen müssen ich habe keinen richtigen Überblick wo man eine Unterbringung für dich finden wird. Wenn du hungrig bist geh in die Culina und lass dir was geben." Sagte er an Tiberius gewannt der grade das erste in Rom angekommen war. Sicher würde er hier nicht so einen Hätschelpaltz erhalten wie seinerzeit in Alexandria hatte aber wenn er den guten Eindruck den er gemacht hatte verteidigte dann konnte er ein gutes Auskommen hier haben.

  • Tiberios hatte sich darum bemüht , sich den Weg in die Villa zu merken, hatte aber bald aufgeben müssen.
    Zu verwirrend waren die Straßen und die Menschen Romas.
    Nun trat er mit seinem neuen Herren in dessen Haus am Hang des Quirinals.


    Die Einrichtung des Atriums war gediegen,, aus erlesenen Materialien, aber weit weniger überladen, als es in Alexandria oder Palmyra üblich gewesen wäre. Einige Möbel erkannte er jedoch als syrisch .
    Tiberios fand, dass das Atrium elegant und beeindruckend war.


    Fast wäre er stehen geblieben, um die Decken und Wandgemälde genauer anzusehen , aber dafür würde irgendwann noch Zeit sein, er verbeugte sich kurz :


    " Wo finde ich den Verwalter, dominus ?"
    .
    Mit dem Schlafplatz war er nicht besonders anspruchsvoll. Als kleiner Junge hatte er bei seiner Mutter geschlafen, später auf dem Boden vor der Türschwelle seines Herren, wenn dieser bis in die späte Nacht vorgelesen haben wollte.


    Culina war eine hervorragende Idee, Tiberios hatte seit dem puls
    heute morgen nichts gegessen, doch er wollte nicht gierig erscheinen. Er merkte allerdings an dieser
    Bemerkung, dass es wenig gab, was den Augen Furius Philus'entging.

  • Ja es war verwirrend in Rom den Leider war Rom nicht wie Alexandria als Planstadt angelegt worden. Mit graden quadratisch angelegten Straßen und einer sauberen Eiteilung in Straßenzüge und Viertel. Und wenn er um die Verwirrung seines Sklaven gewusst hätte, hätte er sie verstanden. Denn eine Umstellung von Alex auf Rom war schon hartes Brot wenn man so wollte.


    Die Frage nach dem Verwalter war leicht beantwortet, Gnaeus zeigte in eine Richtung auf einen der abgehenden Nebenräume. „Gleich hier links ist ein Raum dort findest du ihn er heißt Bas. Du erkennst ihn leicht, er hat an der linken Hand nur drei Finger."
    Dort würde sich auch die Sache mit dem Essen leicht regeln lassen. Und sicher war auch mehr als eine Türschwelle als Schlafplatz da. Die Sklaven schliefen in einem separaten Raum und bekamen alle eine Strohmatratze und eine eigene Decke. Die beide regelmäßig getauscht und gereinigt wurden. Mehr als die meisten Armen in der Subura hatten. Aber so war es eben wenn man Sklave in einem der besseren Haushalten war. Die meisten der gutgestellten Herren waren klug genug um Krankheiten zu wissen die schnell bei mangelnder Sauberkeit grassierten. Und auch das diese dann nicht nur die Sklaven befielen. „Wenn du weist wo du schlafen kannst und gegessen hast komm wieder zu mir." Hängte er an. Er würde sich jetzt erst noch mal Gedanken zu seinem Termin in der Kanzlei machen und sich dann mit dem neuen Sklaven beschäftigen.

  • Tiberios fand Bas dort , wo sein dominus gesagt hatte , ein älterer Sklave , der die Würde verbreitete,
    wie es einem Verwalter in einem gehobenen Haushalt zukam.
    Er stellte sich als Tiberius vor , und er merkte dass der Mann ob des sehr römischen Vornamens neugierig wurde , aber ihn nicht ausfragen wollte. Es würde für das alles noch genug Zeit sein .
    Bas ging ihm voraus ins Untergeschoss zur Sklavenunterkunft

  • Nachdem Tiberios ein Bett und Essen bekommen hatte, hatte ihn Bas erneut zum Atrium geführt.
    Sie warteten schweigend.
    Diese Räume eigneten sich nicht für Privatgespräche unter Sklaven, dafür waren die Küche und die Unterkünfte da.
    Tiberios bewunderte erneut die Wandmalereien. Was für ein schöner Ort, dachte er .
    Er war satt ,und die Sattigkeit machte ihn etwas müde - es war ein langer, aufregender Tag - aber er
    verscheuchte die Müdigkeit , in dem er überlegte, welche Aufgaben ihn erwarten würden.

  • Nach dem Bas mit dem Neuen wieder im Atrium war entließ er den Verwalter mit einer Geste. „Geh und hol eine der Bronze Tafeln." Sagte er dem Verwalter und meinte eine jener bronzenen Täfelchen die, die Römer ihren Sklaven um den Hals zu hängen pflegten. Von Marken im Ohr oder Tätowierungen oder Brandmalen hielt Gnaeus nichts. Das mochte bei Sklaven die im Steinbruch oder bei denen die auf dem Land schuften mussten gut sein aber nicht in der Stadt. Ob der neue Sklave mit dem Satz etwas anfangen konnte wusste er nicht aber er würde es ja gleich erfahren. Der Verwalter verschwand also erst mal.


    „Gut gut ich hoffe du hast dich mit dem Nötigsten vertraut gemacht." Sagte er und winkte Tiberius zu sich. „Zunächst solltest du einiges erfahren das wichtig für dich ist. Dies ist das Haus meiner Tante Furia Stella der du mit dem gleichen Respekt gegenübertrittst wie mir." Was eigentlich eine Selbstverständlichkeit war. „Ich wohne nur während meiner Aufenthalte in Rom hier und hab auch nur ein paar Möbel hier. Ansonsten gibt es der Zeit nur wenige Furii dieser Familie hier. Wir sind eine Gens die seit zwei drei Generationen Bürger des Imperiums sind und kommen ursprünglich aus Sparta." Was auch erklärte warum er Koiné wie seine Muttersprache sprach. „Trotzdem gehöre ich dank meinem Vater zum Ritteradel und meine Mutter ist die Tochter des ehemaligen Censors Publius Matinius Agrippa, dass heißt ich bin ein Eques. Ich bin auf einem Landgut meines Großvater in Hispania aufgewachsen und erzogen worden.
    Du wirst merken das es Vorteile hat einer angesehen Familie zu dienen."
    Aber das wusste er wahrscheinlich schon durch seinen vorhergehenden Herren. „Diene mir gut und ich werde dich gut behandeln. Diene mir schlecht und ich werde dich in ein Bergwerk verkaufen." Dies war eine Drohung und ein Versprechen zu gleich. „Also mach Dir und mir keine Schande."


    „Ach ja eine meiner Cousinen Furia Calliphana war mit dem Senator Iulius Centho verheiratet. Sie ist leider gestorben, aber ich sehe ihn und seine Familie als meine Freunde an besonders meine Neffen und Nichten aus dieser Ehe. Wenn du also einem dieser Verwandten dienstbar sein kannst dann tu was du kannst um ihnen zu helfen." Der Senator hatte ihm Land überlassen damit er den Census für den Ritterstand halten konnten. Eine Tatsache die hier nicht thematisiert werden musste aber er schuldete den Iulii mehr als nur Freundlichkeit weil sie seine Verwandten waren. Aber aus dieser Geschichte konnte der junge Sklave lernen das er mit hochgestellten Personen zu tun haben konnte. „Was natürlich auch für die Verwandten meiner Mutter gilt."

    Dann überlegte Er kurz und dann reichte er ihm eine Wachstafel und Griffel. „Ich will wissen wie Gut deine Handschrift ist. Schreibe etwas, was kannst du selbst entscheiden. Aber den gleichen Text auf Latein, Koiné und Attisch."

  • Tiberios sah seinen Herren gespannt an.
    Er wußte, dass Sklaven als Eigentum gekennzeichnet wurden, wenn man das mi ihm auch nie gemacht hatte , als oikogenés , als ein im Haus geborener Sklave - wohin hätte er auch weglaufen sollen und vorallendingen warum? Das Haus seines kyrios war das einzige Zuhause, das er kannte.


    Was Furius Philus ihm nun sagte, verblüffte ihn. Die Vorväter seines dominus, der so römisch wirkte, waren ursprünglich Lakedaimonier. Und die Furier waren von hohem Rang , es gab Ritter und Senatoren. Das war wohl eine dieser außergewöhnlichen Karrieren gewesen , die das Imperium bot.


    Als Furius Philus die Bergwerke erwähnte, wurde Tiberios etwas blass. Die Minenarbeit war der Sklaven- Albtraum. Keiner überlebte die harte Arbeit lange.
    Also mach Dir und mir keine Schande.", sagte sein Herr, und Tiberios erhob beide Hände :
    "Ich denke nicht einmal daran, dominus ", flüsterte er.


    Furius Philus fuhr fort mit seiner Unterweisung.


    Furia Stella, die domina, merkte sich Tiberios : Der Senator Iulius Centho und seine Familie, besonders vertraute Freunde.


    Als der Römer dem jungen Sklaven ein Wachstäfelchen und den Griffel reichte , zitterten dessen Hände etwas. Er hatte seit Alexandria kein Schreibwerkzeug mehr in der Hand gehabt.


    Einen Text , dachte Tiberios, auf dem Sklavenmarkt hat mein dominus Platon zitiert, er schätzt den Autoren bestimmt , also ist es gut, einen weiteren Satz von Platon zu wählen. Nicht zu lange, auf der Tafel ist nicht so viel Platz.
    Ah, ich weiß, etwas Unverfängliches :


    Von dem Gewordenen aber sagen wir, daß es notwendig aus einer Ursache entstanden sei.


    Er schrieb mit seiner sorgfältigen Schrift die lateinische Übersetzung :
    Ex praemissis autem facti dicimus quod necesse est causa effectus.
    ,
    dann übertrug er den Satz in Koiné , wobei er nicht allzu viel ändern musste, weil Platon Attisch geschrieben hatte,
    und dann das Original :
    Tõ, d’ au genoméno phamèn hyp’ aitíou tinòs anágken einai genésthai
    Tiberios brauchte etwas und war abwechselnd rot und blass geworden, als er dem dominus das Täfelchen reichte.




    Sim-Off:

    Leider werden von der Software nicht alle griechischen Buchstaben akzeptiert, daher die (vereinfachte) Umschrift

  • Nun ja das Täfelchen das man dem neuen Sklaven nun um den Hals hängen würde nicht mit einem eisernen Kragen befestigt werden. Sondern an einer Lederschur hängen so das man es auch abnehmen konnte. Es hatte mehr die Funktion anderen klar zumachen das der Sklave das Eigentum eines anderen war und das es Ärger geben würde wenn ihn jemand schlug oder sonst wie beeinträchtigte. Natürlich gab es auch Welche auf denen Stand das der Sklave entlaufen war und das dem der ihn zurückbrachte eine Belohnung winkte. Diese aber waren an einem Eisernen Halsring befestig der hinten Vernietet war. So das der Sklave ihn nicht abnehmen konnte.


    Gut er hatte also verstanden was von ihm erwartet wurde. „Gut das freut mich zu hören." Kommentierte er die Antwort, die er aber auch so erwarte hatte. Er hatte bei diesem Sklaven ein gutes Gefühl. Er war augenscheinlich klug und aufmerksam, beides war gut für einen talentierten Haussklaven. Auch hatte Gnaeus bemerkt das seinem neuen Sklaven die Angst bei der Erwähnung der Bergwerke in die Glieder gefahren war. Auch das war gut denn etwas Angst konnte nicht schaden.
    Er nahm die Tabula wieder entgegen und überflog sie.


    Von dem Gewordenen aber sagen wir, daß es notwendig aus einer Ursache entstanden sei.


    x praemissis autem facti dicimus quod necesse est causa effectus.


    Tõ, d’ au genoméno phamèn hyp’ aitíou tinòs anágken einai genésthai


    Ja die Handschrift war sehr gut, dass reichte ihm durch aus. „Das sieht gut aus du wirst mir zunächst als Schreiber dienen." Sagte er und dann kam auch schon der Verwalter zurück und reichte Tiberius das an einer Lederschnur hängende Bronzetäfelchen. Auf dem geschrieben stand:

    SERVUS AUTEM
    GN.FURIUS C.F SUB PHILUS


    „Trage es und mach deiner Familie Ehre. So weiß jeder zu wem Du gehörst." Es war nichts weiter, schmucklos aber aussagekräftig. Alle seine Haussklaven trugen so eines. Jene aber die auf seinem Landgut schufteten trugen tatsächlich eines mit einem eisernen Kragen damit sie nicht weit kamen wenn sie wegliefen.
    Bei seinem Anverwandten dem Senator Iulius hatte er gesehen das der Maiordomus eine massive Kette aus purem Silber mit einem schön gearbeitetem Täfelchen um den Hals trug.

  • Tiberios zog das Lederband über seinen Kopf . Er war sichtlich beeindruckt .
    Ihm stiegen Tränen in die Augen, mit denen er kämpfte. Er war sehr erleichtert.
    Seine Schrift war dem dominus recht gewesen. Der junge Sklave würde weder weiter verkauft werden noch schwere Arbeit verrichten müssen. Er durfte als Schreiber arbeiten.
    Aber was noch mehr wog: Furius Philus hatte ihn in die Familie aufgenommen.
    Tiberios drückte das Bronzetäfelchen. Er registrierte, dass sein Herr seinen Vornamen mit Gn abgekürzt hatte, also Gnaeus hieß.
    Er fiel auf die Knie . Fast hätte er sich zu Boden geworfen, wie es im Orient Sitte war, aber er wußte nicht, ob man das in Roma auch tat.
    "Ich danke dir, dominus. ", sagte er: "Ich werde alles mir Mögliche tun, damit du mit mir zufrieden bist!"

  • Gnaeus musste etwas grinsen als sich der Alexsandrinner auf die Knie warf. Ein Brauch der in Rom nicht üblich war auch nicht bei Sklaven bei Römern schon gar nicht. „Du brauchst nicht in die Kien zu gehen. Das ist etwas das wir hier nur vor den Standbildern der Götter tun." Und nicht mal da so richtig ein Gebet wurde im Stehen dargebracht. Gnaeus viel so richtig nur eine Gelegenheit ein, wenn ein Sklave sich wegen unzumutbarer Grausamkeit seines Herren zu den Standbildern der Götter flüchtete. Da war es üblich das der Sklave die Knie der Götterfigur mit den Armen umschloss. Wie früher es auch in Achaia bei Menschen üblich gewesen war. Es war die Geste des Flehenden und unter Römern wirklich unüblich. Vielleicht in alle größter Not aber erlebt hatte er es noch nicht.


    „Gut also beginnen wir.
    Du sagtest das dein Herr in Alexandria bekannt ist. Womit verdient er sein Geld, Handel?"
    Wie alle die im Handel tätig waren war Gnaeus an neuen Märkten oder hier in dem Fall einer Bezugsquelle interessiert. Tiberius hatte erzählt das sie in Petra waren, dass war sehr gut. Den er hatte nur in Alexandria römische Handelspartner. Vielleicht bot sich ja hier und jetzt eine Möglichkeit neue Händler in Petra kennen zu lernen. Weihrauch war teuer wenn man da einen Zwischenhändler umgehen konnte dann würde es Profitabler.

  • Tiberios erhob sich von den Knien .
    Auf die Frage von Furius Philus hin musste er weiter ausholen, auch wenn das bedeutete, dass man ihn vielleicht für geschwätzig hielt :
    " Mein ehemaliger Herr heißt Athenodorus und lebt schon viele Jahre in Alexandria im Viertel der Ausländer , aber eigentlich stammt er aus Palmyra. Er leitet die Niederlassung der Bene- Attar in Alexandria, die Bene- Attar sind einer der wichtigen Stämme....",
    Tiberios benutzte das griechische Wort phyle, was durchaus mehrdeutig war.
    " Nur so viel, dominus : Obwohl Palmyra in allem einer polis gleicht, spielen die Stämme eine große Rolle. Sie bilden den Rat der Stadt und haben Verwandttschaft bis in die Wüste hinein, in der Stadt Petra und sogar im Reich der Parther. Die Bene - Attar sind nicht vorwiegend Händler, sie finanzieren und beschützen große Karawanen durch die Syrische Wüste und durch Mesopotamien. Mein früherer Herr hatte aber auch zwei Kaufleute, die für ihn Seide aus Serica importierten. ", erklärte er eifrig .
    Tiberios hatte ein wenig das Gefühl, dies war nicht ganz das, was sein Herr hören wollte. Aber wie sollte er es besser beschreiben ?
    Athenodoros von Palmyra ließ sich vorwiegend dafür bezahlen, dass seine Verwandten die Karawanen, die von Osten kamen, nicht ausplünderten, die Seide war ein einträgliches Nebeneinkommen.

  • Gnaeus hörte erst mal zu und lies sich alles erst mal durch den Sinn gehen. Das alles klang zu fantastisch und passte in sein Konzept. Möglicherweise konnte ihm dieses Wissen eine neue günstigere Bezugsquelle für Weihrauch erschließen. Aber auch andere wichtige Wahren wurden in Petra verhandelt. Aber er hörte erst mal zu. „Und dieser Athenodorus ist aber Attiker nehme ich mal an?" Das war eine Vermutung den warum sollt ein Stammessohn aus einem Wustenstamm Athenodorus heißen.


    Die Stammesstrukturen zu verstehen versuchte er erst nicht mal. Das war mit Sicherheit viel zu kompliziert dafür hatte er ja jetzt diesen Sklaven. Was wieder für ihn Interessant wurde war die Geschichte mit den Händlern die Seide Importierten. Wenn Gnaeus da an Kontakte anknüpfen konnte wäre das sehr hilfreich. Das er bei dem Thema Kaufleute und Seide besser hinhörte war ihm deutlich an zu sehen. „Du kennst diese Kaufleute nehme ich mal an?" Hakte er aber natürlich noch mal nach.




  • „Und dieser Athenodorus ist aber Attiker nehme ich mal an?", hatte der Herr gefragt.
    "Nein, dominus , er hat seinen Namen ins Griechische übertragen , wie es unter reichen Palmyrenern oft vorkommt. ", erwiderte Tiberios .


    Zumindest unter den romfreundlichen Palmyrenern, dachte er. Sie imitieren alles Griechische , weil sie das für römisch und damit für vornehm halten.


    "Ich kenne die beiden Kaufleute, Herr, sie waren oft in unserer Niederlassung , um meinem ehemaligen Herren ihren Respekt zu erweisen .Die Männer heißen Gereon aus Alexandria und Jabel der Nabatäer , aus Petra, und nach orientalischer Sitte war ich es , der sie im Namen meines Herren empfing."

    Tiberios erwähnte geschickt seine eigene Rolle als vertrauter Diener.


    Gereon und Jabel waren ehrgeizige Männer , aber erst auf dem Weg nach oben. Ein Kontakt mit einem vornehmen Römer würde ihr Ansehen steigern und ihte Position stärken.
    Sie würden alles daran setzen, dass er mit ihnen zufrieden war.


    Um Athenodoros zu schmeicheln , wäre es dagegen das Beste , dem Palmyrener eine Votivtafel zu widmen, etwa mit dem Text : "Dem Athenodoros als Dank für seine Hilfe von Gn. Furius Philus"
    Tiberios nahm sich vor, seinem dominus dieses Vorgehen zu empfehlen, sobald es zu Geschäften mit seiner ehemaligen Herrschaft und deren Klienten kommen würde. Wenn die Bene Attar die Karawanen mit Waren für das Handelshaus Furii schützen würden, könnte Jabel der Nabatäer direkt in Arabien einkaufen. Das würde Geld sparen und den Gewinn vergrößern.


    Tiberios hob den Blick, seine Augen leuchteten vor Eifer.
    " Darf ich offen sprechen, Herr ? Welche Ware ist von Interesse für dich? Seide ? Weihrauch ? "

  • Bibliothek >>


    In einem Moment kam es Tiberios vor, als hätte er ungewohnten Lärm gehört, der die Stille der Casa Furia störte, und er trat aus der Tür der Bibliothek , um zu sehen, was es gab.
    Die Porta war ziemlich fest zugeschlagen worden.


    Von seinem Standpunkt aus konnte der furische Sklave auch nichts erkennen, und er machte einen Schritt Richtung Atrium .
    An der Porta standen der dominus Appius Furius Cerretanus und der Ianitor Aischylos.
    Tiberios, der wußte, dass der Furier Optio bei den Cohortes Urbanae war, hatte eine Frage, die ihm sehr am Herzen lag , und die Eireann betraf.
    Aber er wußte nicht recht, wie er den Herren ansprechen sollte, der ihn nicht gerufen hatte.

    Tiberios stellte sich so hin, dass der Furier ihn hoffentlich bemerkte. Er hob die Hand zum Zeichen, dass er sprechen wollte.
    In Alexandria hätte er sich hingekniet, aber sein dominus Gnaeus Furius Philus hatte ihm schon erklärt, dass man das in Roma nicht so machte.

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