Privataudienz für den Senator H. Claudius Menecrates

  • Menecrates musste selbst noch einmal nach dem Brief seines Klienten greifen, um die Fragen des Kaisers beantworten zu können.


    "Der Sachverhalt ist wohl so, dass er zwar die Missio Honesta mit seiner Entlassung erteilt bekommen hat, aber eine Ehelichung der Mutter aus dem Grund nicht mehr möglich ist, weil sie wohl schon im Vorfeld verstorben ist. Er schreibt weiter, dass er eine Petitio an dich gerichtet hat, in der er um Anerkennung seines Sohnes bat. Das muss meines Wissens bereits vor seiner Entlassung geschehen sein." Er blickte auf, um zu ergründen, ob der Kaiser davon Kenntnis hatte, denn vieles wurde ja von diesem oder jenen Procurator abgewickelt.


    "Worum es ihm geht, ist die Anerkennung der Vaterschaft, damit sein Kind seinen Namen tragen kann und damit die römischen Bürgerrechte und das Erbrecht greift." Einen solchen Sachverhalt musste Menecrates selbst noch nie vortragen. Es erschien ihm alles logisch, aber die rechtliche Seite konnte er aus dem Stehgreif nicht beurteilen.

  • "Oh." kommentierte der Kaiser die Nachricht vom Tod der Mutter. Nicht, dass es ihn berührte. Eher aus Pietät. "Wenn Iulius sowieso bereits an die Kanzlei geschrieben hat, wird sein Fall sicherlich dort stecken." Manchmal versickerten Bittschriften irgendwo zwischen den Abteilungen.


    Er gab seinem Sekretär ein Zeichen. "Ich werde nachhaken und dafür Sorge tragen, dass sein Anliegen zu seinen Gunsten bearbeitet wird." Dann konnten Juristen sich damit befassen und eine wasserdichte Lösung finden. Immerhin konnte auch Severus diesen Fall nicht aus dem Stegreif beurteilen.

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  • Menecrates atmete einmal zufrieden durch.
    "Dann möchte ich mich an dieser Stelle für dein Ohr, deine Geduld und dein Entgegenkommen bedanken. Ich sehe deinem Besuch in meinem Haus mit Freude entgegen und bitte darum, der Augusta noch einmal meine besten Wünsche auszurichten. Ich freue mich darauf, ihre Gegenwart bei einem gemütlichen Beisammensein und gepflegtem Essen etwas länger genießen zu dürfen. Wenn sie besondere kulinarische Gelüste verspürt, dann höre ich gerne davon, um mich darauf einzustellen."


    Immerhin kannte Menecrates die teils verwunderlichen Geschmäcker schwangerer Frauen und wollte nicht riskieren, dass die Kaiserin nichts für sich Attraktives zum essen fand.
    Er wartete noch ab, ob der Kaiser seinerseits ein Anliegen an ihn richten würde.

  • "Ich denke, wir lassen uns ganz von dir überraschen." antwortete Severus mit einem Lächeln. Natürlich wusste ganz Rom, dass er keinen Koriander mochte. Das war der Vorteil von Gerüchten. Jeder wusste, was er mochte und was nicht.


    Da aber keine neuen Anliegen von den beiden Claudiern gaben, setzte er sich nun auf. "Dann haben wir es für heute, denke ich." Er reichte zuerst dem jüngeren Gast die Hand. "Claudius Sabinus, ich erwarte deine Kandidatur!" Dann ging er zu Menecrates. "Und ich freue mich, bei dir zu Gast sein zu dürfen und deinen Enkel kennen zu lernen." Damit war die Audienz beendet und die beiden wurden hinausgeleitet. Der Aquilier eilte hingegen zu seiner Frau. Es gab sicherlich viel zu bereden!

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