Der armenische Thron

  • Recht kurzfristig hatte der Kaiser eine Senatssitzung einberufen lassen. Erst am Vortag hatten ihn Nachrichten aus dem Klientelkönigreich Armenien erhalten hatte. Oder genaugenommen aus Cappadocia. Er hatte sich mit erfahrenen Außenpolitikern beraten. Jetzt war das Plenum an der Reihe:


    "Verehrte Senatoren,
    ehe ich heute mein Anliegen vortrage, bitte ich den vorsitzenden Consul, die aktuelle Diskussion zum Staatsgeheimnis zu erklären."

    Der Consul Egnatius Cicero, der heute den Vorsitz führte, nickte. Das ganze war natürlich abgesprochen. "Ich erkläre die heutige Senatssitzung zum Staatsgeheimnis. Wer Redebeiträge aus dieser Sitzung ohne die Erlaubnis des Imperator Caesar Augustus weiter trägt, macht sich nach § 72, Codex Iuridicialis, des Landesverrats schuldig." Die Liktoren traten ans Portal der Curia Iulia und verriegelten es. Dann verließen sie den Saal durch einen Nebeneingang.
    Aufgeregtes Gemurmel kam in den Reihen der Senatoren auf, doch Severus hob mahnend die Hand. "Ich bitte euch, diese Vorsichtsmaßnahme nachzusehen. Wenn ich geendet habe, werdet ihr hoffentlich erkennen, dass sie sinnvoll ist.
    Er wartete, bis das Geschnatter verstummt war. Dann begann er: "Ich habe euch heute hierher rufen lassen, weil ich Nachrichten von jenseits der Grenzen unseres Imperiums erhalten habe. Parthamasiris, der König von Armenia, ist verstorben." Er hielt einen Augenblick inne. Mancher mochte sich noch erinnern, dass dieser Mann nach dem Tod des Iulianus Exedares, den vorherigen König von Roms Gnaden, vom Thron vertrieben hatte. Wer das nicht mehr präsent hatte, dem sagte Severus es direkt:
    "Er bestieg den Thron, nachdem unser Freund und Verbündeter Exedares auf Druck des Partherkönig Osroes zurücktreten musste. Zuvor war es eine lange und gute Tradition gewesen, dass Rom und Parthia gemeinsam bestimmten, wer dort herrschte. Mit Parthamasiris brach Osroes mit dieser Tradition. Er nutzte die Verwirrung unseres Reiches aus, nachdem unser Divus Iulianus im Krieg zu den Göttern entstiegen war."
    Er legte die Stirn in Falten. "Ich bin der Meinung, dass wir zur vorherigen Tradition zurückkehren sollten. Deshalb habe ich meinen Sohn in den Osten entsandt, um mit allen Parteien vor Ort zu verhandeln." Eine Weile hatte der Kaiser überlegt, selbst zu gehen. Aber seine Frau erwartete ein Kind. Er konnte sie jetzt nicht allein lassen.
    "Ich habe euch einbestellt um mit euch zu beraten, wie wir gegenüber den Parthern auftreten sollen. Wie ihr wisst, musste Divus Iulianus einen verlustreichen Krieg führen, um unsere Interessen zu vertreten. Doch unsere Informanten berichten, dass die Parther derzeit kein Interesse an einem militärischen Kräftemessen haben.
    Trotzdem müssen wir abwägen: Wir müssen entscheiden, welchen Thronanwärter wir unterstützen und wie hart mein Sohn mit den Botschaftern des Partherkönigs verhandeln soll. Dies ist zwar keine unmittelbare Bedrohung unseres Reiches. Sie bietet jedoch Chancen und Risiken für unser Volk, weshalb diese Vorsichtsmaßnahme notwendig ist."
    fügte Severus an und sah kurz zu seinen Beratern vom Vorabend.
    "Ich habe mich bereits mit erfahrenen Männern aus euren Reihen beraten, wie wir uns am klügsten verhalten sollten. Sie haben mir ihnen bekannte Kandidaten genannt und ihre Einschätzungen mitgeteilt, die sie in diesem Gremium gerne wiederholen können. Dennoch möchte ich zuerst euch allen die Gelegenheit geben, sich in dieser Angelegenheit zu Wort zu melden." Es sollte nicht so aussehen, als wolle der Kaiser lediglich ein Abnicken seines bereits geschmiedeten Planes. Was ja auch nicht stimmte.

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  • Scato hatte sich bisher nicht wirklich mit der Nachfolgerfrage des Thrones in Armenia befasst. Das Anliegen des Imperators war jedoch keines, welches auf die leichte Schulter zu nehmen war, schließlich traten hier die Interessen Roms mit denen der Parther zusammen und als große Macht im Osten war mit den Parthern nicht zu spaßen.
    Bevor der Flavier jedoch das Wort ergreifen konnte würde er mehr über die möglichen Kandidaten erfahren müssen, weshalb er stumm und auf seinem Platz blieb, jedoch die Runde aufmerksam musterte.

  • Die Außenpolitik mit den Nachbarn im Osten gehörte nicht zu Macers bevorzugten Themen, auf denen er mit besonderer Expertise hätten glänzen können. Da es andere im Senat gab, die in solchen Angelegenheiten mehr Wissen und Erfahrung hatten als er, verzichtete er auf seine Möglichkeit als Consular, rasch das Wort zu ergreifen und wartete stattdessen auf die weiteren Ausführungen des Kaisers.

  • Vorerst kamen keine unmittelbaren Reaktionen. Deshalb fuhr der Kaiser fort.
    "Wie erwähnt gibt es unterschiedliche Kandidaten. Der Tradition gemäß entstammen die Könige von Armenia einer Nebenlinie der Arsakiden, des Königshauses von Parthia, dem auch Osroes angehört." Er wusste nicht, ob dieser Umstand allen Senatoren bekannt war. Es war ja nicht jeder Fachmann für die Klientelkönigreiche des Ostens. "Allerdings stehen sie sehr unterschiedlich zum Partherkönig und zu uns, wie meine Berater euch darstellen werden."


    Mit einer Geste bedeutete er Veturius Cicurinus, dem ehemaligen Statthalter von Syria, seinen Vorschlag zu unterbreiten. Dann setzte er sich auf seinen Platz zwischen den amtierenden Consuln.
    "Patres conscripti. Ich habe über viele Jahre die wichtigste Provinz an der Grenze nach Parthia geleitet. Ich kenne die Parther. Aus meiner Erfahrung rate ich dazu, ihnen Paroli zu bieten. Seitdem Iulianus den Krieg verloren hatte, haben sie uns auf der Nase herumgetanzt. Sie haben unseren Klienten und Freund Exedares vom armenischen Thron hinweggefegt und ihren Günstling Parthamasiris an seine Stelle gesetzt, ohne sich mit uns abzustimmen. Wir haben dies hingenommen, weil wir hier im Reich unsere eigenen Probleme hatten. Aber nun ist Frieden und Stabilität in unser Reich zurückgekehrt und es wird Zeit, den Parthern gegenüber Stärke zu zeigen.
    Ich schlage deshalb vor, Publius Plautius Mithridates als Kandidaten zu unterstützen. Seine Mutter war eine parthische Prinzessin der armenischen Dynastie, sein Vater allerdings der vor Jahren verstorbene Aedilicius Publius Plautius Propertius."
    Seine Ehe mit einer Ausländerin war seinerzeit ein Skandal gewesen. Der Veturier war jedoch ein Verbündeter von ihm gewesen (Freund war vielleicht zu viel gesagt). Einige Senatoren schnaubten verächtlich, doch Cicurinus hob mahnend den Finger.
    "Unabhängig davon, wie man zu Plautius gestanden haben mag, möchte ich euch daran erinnern, dass Mithridates durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen einen Anspruch auf den Thron erheben könnte, in allem anderen jedoch ein wahrer Römer ist. Er diente im Exercitus Romanus und als kaiserlicher Procurator."
    Für einen Einstieg in den senatorischen Cursus Honorum hatte es nicht gereicht.
    "Heute lebt er in Campania auf seinen Landgütern, wäre aber sicherlich bereit, erneut Rom zu dienen - und sei es auf dem Königsthron seines Großonkels."


    Sofort erhob sich der greise Faustus Cadius Servilianus, ehemaliger Legatus Iuridicus von Cappadocia und Severus erteilte ihm das Wort.
    "Ich widerspreche vehement der Empfehlung von Veturius. Den Sohn eines römischen Senators als König von Armenia einzusetzen wäre ein Affront, dn Parthia niemals akzeptieren wird. Egal, wie sie momentan stehen - sie werden eher einen blutigen Krieg führen, als dass sie Mithridates akzeptieren werden!
    Ich habe ebenfalls einige Jahre im Osten verbracht und bin der Meinung, dass Parthamasiris kein zu schlechter Monarch war, selbst wenn seine Einsetzung ein wenig... unorthodox gewesen sein mag.
    Osroes ist ein vernünftiger Mann."
    Diesmal lachte der Veturier hönisch auf. Doch Servilianus wiederholte seine Aussage: "Osroes ist vernünftig. Er hat weder die Verwirrung unseres Landes nach dem Tode des Divus Iulianus genutzt, um in Syria einzufallen, noch hat er Armenia annektiert oder in sonstiger Weise seine Situation zu unserem Schaden ausgenutzt. Wir sollten ihm Vertrauen schenken und seinen Kandidaten akzeptieren: Pakoros ist der älteste Neffe des Parthamasiris, seit seiner Jugend ausgebildet, um zu herrschen. Sicherlich, er lebt am parthischen Hof und Gerüchte besagen, Osroes wollte ihn bereits als Satrapen in einer seiner Provinzen einsetzen. Doch ich denke, dass es ein Zeichen des Friedens und des Respekts wäre, den Kandidaten der Parther zu unterstützen. Wir sollten keinen Krieg gegen die Parther riskieren, denn sie sind nach wie vor überaus mächtig. Armenia liegt jenseits unserer Grenzen und solange es stabil ist, sind unsere Interessen weithin gewahrt."


    Während Cicurinus den Kopf schüttelte, erteilte der Consul einem jungen Quaestor das Wort. Alle wandten ihren Kopf zu den hinteren Rängen, wo er saß. "Mein Name ist Publius Cornelius Longinus und ich habe hier noch nie gesprochen. Doch der Princeps hat mich gebeten, Euch meine Gedanken mitzuteilen. Ich diente im letzten Jahr als Tribun bei der Legio XXIV Syriaca und nahm an einer Gesandtschaft an Artaxata teil. Dort lernte ich Sanatruces, einen Vetter von Parthamasiris kennen. Er ist bisher kaum öffentlich in Erscheinung getreten und verkehrt lieber in Kreisen der Priester des Zarathustra als am Hof. Entsprechend besitzt er weder enge Verbindungen nach Ktesiphon, noch ins Imperium. Er ist der Ansicht, dass Armenia weder die Protektion der Römer, noch der Parther benötigt, sondern neutral bleiben sollte. Ihn zu unterstützen könnte dazu beitragen, Armenia mehr Unabhängigkeit zu gewähren. Zwar würden wir dadurch an Einfluss verlieren, doch ebenso könnten wir sicher sein, dass Parthia seinen Griff nach Armenia lockern würde. Ich denke, ein derart neutrales Armenia wäre ein Gewinn für beide Seiten und somit auch auf friedlichem Weg zu vermitteln."


    Nun trat Maenius Firminus, der Procurator ab Epistulis, vor. "Zuletzt möchte ich die Empfehlung des Calidius Calvena, Legatus Augusti pro Praetore in Cappadocia, vorstellen: Er empfiehlt Vologases, den jüngsten Bruder des Pakoros. Vologases ist ebenfalls ein Prinz aus dem Königshaus, steht uns aber deutlich näher als sein großer Bruder. Manche von Euch mögen sogar seine Bekanntschaft gemacht haben, denn er nahm an der Gesandtschaft zu unserem Princeps teil, die vor einigen Jahren hier in Rom war. Calvena ist der Meinung, dass er unsere Interessen am ehesten berücksichtigen würde, durch seine verwandtschaftlichen Beziehungen aber leichter zu vermitteln wäre als etwa Mithridates. Allerdings steht er uns selbstverständlich auch nicht ganz so nahe."


    Schließlich erhob sich wieder der Kaiser. "Wir haben also Mithridates, einem römischen Eques, Pakoros, der am parthischen Hof lebt, Vologases, seinen Bruder, und Sanatruces, den Außenseiter. Sie alle sind in einem Alter, das ihre Erhebung zu einer eher langfristigen Lösung machen würde. Eine letzte Alternative, die ich nicht verschweigen möchte, ist schließlich Tiridates. Er ist der Onkel des Parthamasiris und entsprechend schon etwas älter. Dieses Alter lässt auch erwarten, dass er ein eher defensiver Herrscher werden wird und damit eine Art Übergangskandidat.
    Er hätte den Vorteil, die Frage der langfristigen Außenpolitik bis zu einem günstigeren Moment zu vertagen. Unsere Kundschaften nehmen an, dass die Parther zu einer solchen Lösung ebenfalls zustimmen könnten. Sie birgt allerdings das Risiko, dass unsere Position gegenüber den Parthern in einigen Jahren, wenn Tiridates stirbt, womöglich auch schwächer sein könnte als jetzt.
    Insofern gilt es abzuwägen, wie wir vorgehen. Ich bitte deshalb um Nachfragen, Einschätzungen und Ratschläge aller Art."
    Er blickte fragend in die Runde. Mindestens Nachfragen würde es sicherlich geben.

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  • Nun erhob sich Scato doch von seinem Sitz und blickte in die Runde. Ein wenig außenpolitisches Profil würde ihm sicherlich nicht schaden. Er wartete natürlich ab bis der Princeps seine Worte zu Ende gebracht hatte und erhob sich aus dem allgemeinen Getuschel heraus.
    "Ich muss Cornelius Longinus widersprechen." begann er seine Meinung kundzutun und blickte den jungen Mann an, der nur unwesentlich jünger war als er selbst.
    "Rom sollte seine Position an den Grenzen keineswegs schwächen. Er ist noch immer mit dem parthischen Herrscherhaus verbunden und darüber hinaus unbekannt für uns. Nur weil er nicht am Hofe verkehrt heißt das nicht, dass er keinerlei Ziele oder Ambitionen verfolgt." er wartete kurz die Reaktionen der anderen Senatoren ab.
    "Ich spreche mich für Vologases aus. Ein wenig Sicherheit und Berechenbarkeit und gleichzeitig ein guter Kompromiss für die Parther." erklärte er und fuhr fort "Natürlich erscheint eine allzu aggressive Linie gegen die Parther nicht angebracht und dennoch sollten wir unsere Position nicht schwächen oder uns auf einen Kuhhandel einlassen. Sofern der Senat meinem Urteil nichts abgewinnen kann spreche ich mich für einen Übergangskandidaten aus um keinerlei negative Veränderung zu festigen."

  • Macer brauchte eine Weile, um auch nach den Vorträgen noch im Kopf die Namen der Genannten und ihre Beziehungen untereinander zu sortieren. Schon bei römischen Familien fiel es ihm oft schwer, den Überblick über Verwandtschaften zu behalten, da machte es ihm der parthische Königshof nicht leichter. Dementsprechend hatte er auch zunächst einmal keine Empfehlung, die er aussprechen wollte, sondern nur eine Frage.


    "Weiß man denn, wie die Brüder Pakoros und Vologases zueinander stehen?", erkundigte er sich, als man ihm das Wort erteilt hatte. "Würde es der ältere der beiden akzeptieren, wenn man den jüngeren vorzieht? Oder würde der jüngere dem älteren den Posten neiden? Einen Kandidaten zu stützen, der eine solche absehbare Schwäche hat, wäre strategisch sicher keine gute Wahl. Andererseits könnte eine Wahl für uns günstig sein, wenn sie langfristig zu latenten Spannungen innerhalb des parthischen Königshauses führt, die es von allzu gierigen Blicken über die Grenzen abhält", spekulierte er. Eigentlich waren derartige Intrigen überhaupt nicht seine Sache, aber manchmal hatte er eben doch kurze Geistesblitze in diese Richtung.

  • Menecrates kamen die vielen Informationen viel zu schnell. Er konnte sie kaum erfassen, geschweige denn verarbeiten. Der eine oder andere Punkt in den vielen Redebeiträgen war sicherlich in seinem Kopf hängengeblieben, aber möglicherweise waren ebenfalls wichtige Details in der Flut der Informationen untergegangen. Er bat um das Wort.


    "Ich kann mir, um ehrlich zu sein, keine Meinung über die genannten Kandidaten bilden, bevor ich mir nicht über die gewünschte Rolle Armenias für Rom im Klaren bin. Ich möchte daher anregen, unsere Außenpolitik jetzt zu erörtern und nicht bis zu einem günstigen Moment zu vertagen.
    Soll Armenia möglichst dauerhaft eine neutrale Rolle spielen? Wollen wir es als eine Art Rückversicherung ausbauen, um im Falle eines Falles Parthia besser in die Schranken weisen zu können? Dass heißt, wollen wir unseren Einfluss in dieser Region ausweiten, sodass Armenia statt einer neutralen in eine Pro-Rom-Haltung schwenkt? Interessiert uns Armenia überhaupt bzw. brauchen wir es wegen Parthia, oder hängen wir nur einer Tradition nach, indem wir uns in die Thronfolge einmischen? Ich schätze Traditionen, bitte nicht falsch verstehen.
    Das Ziel gibt den Weg vor - mal diplomatisch, mal desinteressiert, mal fordernd. Das Ziel entscheidet über den passenden Kandidaten. Ich für meinen Teil tendiere nicht zu einer Parthiafreundlichen Kandidatenunterstützung, sondern in erster Linie zu einer solchen, die Roms Interessen stützt."

  • Die Vorstellung der Kandidaten brachte ein wenig mehr Leben in die Reihen des Senats. Der junge Flavier hatte sofort einen Favoriten. Die älteren Senatoren waren dagegen etwas vorsichtiger.

    Zitat

    Original von Spurius Purgitius Macer
    "Weiß man denn, wie die Brüder Pakoros und Vologases zueinander stehen?", erkundigte er sich, als man ihm das Wort erteilt hatte. "Würde es der ältere der beiden akzeptieren, wenn man den jüngeren vorzieht? Oder würde der jüngere dem älteren den Posten neiden? Einen Kandidaten zu stützen, der eine solche absehbare Schwäche hat, wäre strategisch sicher keine gute Wahl. Andererseits könnte eine Wahl für uns günstig sein, wenn sie langfristig zu latenten Spannungen innerhalb des parthischen Königshauses führt, die es von allzu gierigen Blicken über die Grenzen abhält", spekulierte er. Eigentlich waren derartige Intrigen überhaupt nicht seine Sache, aber manchmal hatte er eben doch kurze Geistesblitze in diese Richtung.


    Cadius Servilianus antwortete auf die Frage des Consulars: "Alle Parther sind stolz und Pakoros wird beleidigt sein, wenn Vologases das Rennen macht, ebenso wie Vologases enttäuscht sein wird, wenn Pakoros zum König gemacht wird. Zumindest so, wie ich sie kenne."
    Der Kaiser strich sich nachdenklich durch den Bart. Er kannte weder einen Parther, noch einen Armenier so gut, dass er hier eine qualifizierte Meinung abgeben konnte.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Ich kann mir, um ehrlich zu sein, keine Meinung über die genannten Kandidaten bilden, bevor ich mir nicht über die gewünschte Rolle Armenias für Rom im Klaren bin. Ich möchte daher anregen, unsere Außenpolitik jetzt zu erörtern und nicht bis zu einem günstigen Moment zu vertagen.
    Soll Armenia möglichst dauerhaft eine neutrale Rolle spielen? Wollen wir es als eine Art Rückversicherung ausbauen, um im Falle eines Falles Parthia besser in die Schranken weisen zu können? Dass heißt, wollen wir unseren Einfluss in dieser Region ausweiten, sodass Armenia statt einer neutralen in eine Pro-Rom-Haltung schwenkt? Interessiert uns Armenia überhaupt bzw. brauchen wir es wegen Parthia, oder hängen wir nur einer Tradition nach, indem wir uns in die Thronfolge einmischen? Ich schätze Traditionen, bitte nicht falsch verstehen.
    Das Ziel gibt den Weg vor - mal diplomatisch, mal desinteressiert, mal fordernd. Das Ziel entscheidet über den passenden Kandidaten. Ich für meinen Teil tendiere nicht zu einer Parthiafreundlichen Kandidatenunterstützung, sondern in erster Linie zu einer solchen, die Roms Interessen stützt."


    "Das ist in der Tat die Frage, die sich hier stellt." bestätigte Severus den Claudier. "Mit der Frage, welchen Monarchen wir unterstützen, entscheiden wir auch über die Art und Weise, wie wir an der Ostgrenze unseres Imperiums auftreten.
    Daher möchte ich deine Frage gern an das Plenum stellen: Welche Rolle sollte Armenia für unser Reich spielen? Sollten wir es stärker an uns binden oder eher loslassen? Das Land war bereits Satrapie der Perser, aber auch Königreich von Roms Gnaden. Wie wünschen wir uns seinen zukünftigen Status?"

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  • Die Antwort des Cadius Servilianus fiel nicht so umfangreich aus, wie Macer sich erhofft hatte, aber sie gab immerhin eine Tendenz. So konnte Macer sich später ein weiteres Mal zu Wort melden.


    "Dass der jüngere der beiden Brüder enttäuscht sein wird, erscheint mir nicht schlimmer als die erwartbare Reaktion zu sein. Wohl jeder, der sich Hoffnung auf einen Thron macht, dürfte mindestens enttäuscht sein, wenn er ihn dann doch nicht erhält. Das dürfte auf die anderen Kandidaten wohl ebenso zutreffen", spekulierte er. "Interessanter erscheint es mir, das Pakoros beleidigt wäre, wenn man seinen Bruder ihm vorzieht. Dies ist eine eindeutig negative Reaktion, die unseren Stand ihm gegenüber nicht verbessern wird. Liegt es in unserem Interesse, ihn zu beleidigen? Macht es uns Probleme, wenn er beleidigt ist? Das kann ich nicht einschätzen", gab Macer zu, dass er nur überlegte, aber noch nicht zu einer Entscheidung gelangt war. "Wenn ihm ohnehin schon ein Posten als Satrape in einer der parthischen Provinzen in Aussicht steht, könnte er sich im für uns günstigsten Fall einfach beleidigt dorthin zurückziehen und nie wieder an Armenia denken. Im schlimmsten Fall könnte er - mit oder ohne einen solchen Posten - Pläne schmieden, um sowohl uns als auch seinem Bruder eins auszuwischen." Letzteres erschien Macer nicht unbedingt die beste Aussicht zu sein.


    "Grundsätzlich erscheint es mir sinnvoll, uns Armenia gewogen zu halten, ohne jedoch allzu viel Einfluss auszuüben. Soweit mir bekannt ist - aber da kann ich mich auch irren, da mir der Osten unseres Reiches nicht aus eigener Anschauung geläufig ist - ist die wirtschaftliche Rolle Armenias für unser Reich recht überschaubar. Daher sehe ich seine Rolle eher als möglichst neutralen Puffer zwischen unseren Interessen und jenen der parthischen Könige", äußerte er sich dann noch allgemein zu der Rolle, die er Armenia am ehesten zugedachte.

  • Menecrates konnte bislang diesen Brüdern nichts abgewinnen. Da er die Diskussion um die zukünftige Rolle Armenias in Gang gesetzt hatte, meldete er sich noch einmal zu Wort.


    "Ich halte eine stärkere Bindung an Rom für unnötig, weil Armenia weder wirtschaftlich noch militärisch von größerer Bedeutung ist. Es regelrecht Loszulassen, wäre aber unklug, da es den Parthern als Nachbarland ein Feld für die Durchsetzung eigener Interessen bietet. Deswegen schlage ich einen Mittelweg vor. Wünschenswert ist also eine weitgehend neutrale Gesinnung unseres Wunschkandidaten in Bezug auf Rom UND Parthia. ich sehe das also ähnlich wie Senator Purgitius."


    Die Kandidatenfrage wäre demzufolge eingeschränkt.


    "Etwas habe ich bei der Vorstellung der Kandidaten nicht ganz verstanden: Was genau wäre bei dem ersten Kandidaten - der Name ist mir leider entfallen - der Affront gegenüber Parthia? Gut, er ist Sohn eines römischen Senators, aber gleichzeitig Sohn einer parthischen Prinzessin, wenn ich das richtig verstanden habe. Er ist in seiner Blutlinie mit beiden Reichen verbunden, was eine gewisse Balance erwarten bzw. erhoffen lässt.


    Weitgehend neutral erschien mir auch der Vetter von Parthamasiris, dessen Name mir ebenfalls entfallen ist."

  • Bei der Frage nach Armeniens Rolle in der Außenpolitik Roms meldete sich Scato erneut zu Wort,
    "Ob Armenien für Rom interessant ist oder nicht entscheidet nicht allein der Reichtum des Reiches. Rom sollte standhaft bleiben, Rom muss standhaft bleiben. Wir dürfen den Parthern gegenüber keine Schwäche zeigen und sollten ihnen dennoch mit Respekt begegnen!" erklärte Scato in die Runde und fuhr noch einmal fort "Die Ostgrenzen des Reiches sind von allergrößter Wichtigkeit und sollten wir hier zurückstecken dann könnten die Parther Morgenluft wittern."

  • "Für Cappadocia spielt Armenia durchaus eine Rolle! Gerade die Kupfervorkommen des Königreiches sind für die dortige Wirtschaft nicht unwichtig!" bemerkte Cadius Servilianus zum Zweifel an der Bedeutung Armeniens für das Imperium. Cappadocia war nun zwar nicht die wichtigste Provinz und Kupfer kam auch von vielen anderen Regionen. Aber immerhin.


    Auf die Rückfrage, die Menecrates stellte, antwortete der Kaiser knapp: "Plautius Mithridates wäre deshalb klar unser Kandidat, weil er niemals Armenia oder Parthia betreten hat und in seiner ganzen Biographie ein Römer ist. Es liegt auf der Hand, dass er als König auch primär unsere Interessen vertreten wird und kaum die seiner entfernten Verwandtschaft in Parthia."


    "Ich sehe also einerseits eine Partei unter euch, die Stärke von Rom fordert, um Parthia keinen Raum zu gewähren." Er sah zu Scato, der sich quasi als deren Sprachrohr betätigt hatte. "Und eine, die eher für eine neutrale Haltung votiert." Sie war wohl etwas größer. Zumindest hatte sie mit dem Claudier und dem Purgitier gleich zwei bekannte Fürsprecher. "Für letztere Partei wäre offenbar Sanatruces, der Vetter, ein möglicher Kandidat. Wenn wir ihm zugunsten Pakoros zurücksetzen, könnte er sich an uns auf anderer Position rächen." Er strich sich durch den Bart.
    "Das erinnert daran, dass wir bei unserer Entscheidung immer auch deren Konsequenzen beachten müssen: Wenn wir auf einen klar romtreuen Kandidaten wie Mithridates beharren, könnte dies die Parther provozieren. Wenn wir einen neutralen Kandidaten wählen, riskieren wir allerdings, dass auch wir Einfluss verlieren oder die Parther gestärkt werden. Immerhin sind sie dem Land deutlich näher als wir. Neutralität kann also ein Rückschritt sein, der uns später teuer zu stehen kommt."

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  • Nachdem der Kaiser gesprochen hatte, meldete sich wieder Macer zu Wort. "Wissen wir denn bereits, was Parthia in etwa von unserer Seite erwartet?", stellte er eine erneute Frage. "Ich meine, rechnet man am parthischen Königshof damit, dass wir unsere Stimme erheben und eigene Kandidaten ins Spiel bringen, akzeptiert man dies dort vielleicht sogar in gewisser Weise, oder werden sie alleine die Tatsache, dass der Caesar persönlich zu Verhandlungen unterwegs ist, bereits als überraschend große Einmischung betrachten?" präzisierte er dann die Frage.


    "Ich frage, weil gerade von Rückschritten die Rede war. Der gerade verstorbene Herrscher war jedoch gänzlich ohne Konsultationen mit uns eingesetzt worden, sogar durch Druck gegen den vorherigen, von uns gestützten Kandidaten. Insofern wäre wohl jede Entscheidung, bei der Parthia unser Wort hört, kein Rückschritt und jede Entscheidung, bei der wir einen Kandidaten verhindern können, bereits ein Fortschritt gegenüber dem letzten Zustand, auch wenn der neue Herrscher nicht unseren Interessen dient, sondern neutral ist", wagte er als Erläuterung der Frage eine etwas andere Interpretation der Lage als jene, die der Kaiser vorgetragen hatte. "Andererseits ist freilich klar, dass wir keinesfalls weniger fordern sollten, als Parthia ohnehin erwartet. Rechnen sie also ohnehin damit, dass wir einen Kandidaten zu Roms Gunsten favorisieren, und sind sie gewillt, dann in Verhandlung zu treten, damit wir uns dann am Ende alle auf einen neutralen Kandidaten einigen, dann sollten wir das auch tun. Hier von Anfang an zu wenig zu fordern wäre sonst tatsächlich ein Rückschritt", stimmte er dem Kaiser dennoch teilweise zu.

  • Als Macer sprach, nickte Menecrates zustimmend. Fast deckungsgleich empfand Menecrates Roms Situation wie sein Vorredner und fast sah es schon so aus, als stünden seine Gedanken auf seiner Stirn. Doch es gab bei den Wortmeldungen eine vorgegebene Reihenfolge, weswegen immer zuerst an Macer das Wort erteilt wurde.


    "Auch hier muss ich wieder beipflichten", sagte Menecrates, als er an der Reihe war. "Gleich wofür wir uns entscheiden, einen Rückschritt kann es gar nicht geben. Wir wurden damals weder befragt, als Parthamasiris eingesetzt wurde, noch vertrat dieser auch nur im Ansatz Roms Interessen.
    Da wir uns - glaube ich - alle einig sind, keinen weiteren Günstling Parthias zu unterstützen, und da wir auch nicht gewillt sind, erneut zuzuschauen, wie Parthia allein agiert, verzeichnen wir bereits einen Fortschritt im Verhältnis zum bisherigen Stand der Dinge."

    So viel zur Situation, nun zu den Kandidaten.


    "Ein sich zurückgesetzt fühlender Pakoros mag natürlich Wege und Möglichkeiten suchen, sich zu rächen. Letztlich könnte das aber jeder andere auch, der sich Hoffnungen auf den Thron macht. Das wäre für mich kein Grund, Sanatruces", so hieß er also, "zu unterstützen. Ich möchte aber genauso Plautius Mithridates noch einmal ins Gespräch bringen. Er mag unbestritten eine römische Biographie vorweisen, seine parthischen Wurzeln verleugnen kann er trotzdem nicht. Wir sollten das auch nicht, denn schließlich läge es auch bei Rom, wie sie diesen Kandidaten "verkauft". Wenn wir annehmen, er wäre ein Affront, dann wird er als Affront von Parthia gesehen werden.
    In der Blutslinie ist er nicht mehr und nicht weniger als 50 Prozent Römer und 50 Prozent Parthier. Wenn wir unsere Argumentation darauf stützen, glaubhaft stützen, dann wird er möglicherweise nicht als der Affront gesehen. Eine parthische Mutter lässt sich auch von den Parthiern nicht wegdiskutieren. Ich denke außerdem auch, dass Parthia damit rechnet, dass sich Rom nicht noch einmal überrumpeln lässt."

  • Auf die Frage, was die Parther denn erwarteten, sah Severus fragend zu seinem Ab Epistulis. Er hatte wohl am ehesten die Berichte der lokalen Beamten im Kopf.


    Maenius Firminus sah allerdings auch eher ratlos aus. "Uns liegen keine gesicherten Informationen über die Erwartungen der Parther vor. Die Nachricht über den Tod des Königs erreichte uns erst kürzlich, weitere Berichte werden sicherlich folgen, aber auch ihre Zeit dauern.
    Wir können nur zurückblicken. Und da wir uns bisher immer eingemischt hatten, wird Osroes vermutlich nicht sonderlich überrascht sein, wenn wir nun nach der Restabilisierung unseres Imperiums wieder unsere Ansprüche geltend machen. Wir wissen auch, dass die Parther momentan eher kein Interesse an einem Krieg haben. Aber sie sind auch nicht völlig unvorbereitet, denn momentan herrscht weitgehend Frieden in ihrem Land, sodass sie bei Bedarf durchaus Kräfte frei hätten."


    Der Kaiser legte die Stirn in Falten. "Ich denke, Osroes wird auch bald erfahren, dass mein Sohn in den Osten unterwegs ist, und wird sich auf Verhandlungen mit ihm einstellen."


    Als der Claudier sich wieder meldete, kommentierte der Kaiser auch diesen Beitrag kurz. "Letztlich stammen alle Kandidaten aus dem parthischen Königshaus, die meisten sogar über mehrere Vorfahren. Insofern ist Mithridates sicherlich der am wenigsten favorisierte Kandidat der Parther und ein Festhalten könnte am ehesten zu Problemen führen." Das war zumindest anzunehmen.

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  • Wieder sah der Kaiser etwas ratlos in die Runde. Keine Meldungen vorerst. "Ich entnehme der Debatte, dass wir uns durchaus einmischen wollen, auch wenn wir mangels Informationen über die Reaktionen der Parther keine genauen Grenzen definieren können. Vielleicht müssen wir doch einfach schrittweise vorgehen und fallweise entscheiden, wenn so viel Unsicherheit herrscht.
    Ein erster Schritt wäre also vielleicht doch eine Klärung, welche Kandidaten wir unterstützen und welche nicht. Bisher wurde sich für Vologases und Mithridates stark gemacht. Gibt es dazu Meinungen? Oder möchte jemand einen bestimmten Kandidaten ausschließen?"

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  • Offensichtlich wollte keiner den Anfang machen. Natürlich würde derjenige, der zuerst einen Namen in den Raum stellte, auch dafür verantwortlich gesehen werden, wenn ausgerechnet dieser Mann letztlich ausgewählt und sich im Nachhinein als großer Fehlgriff erweisen würde. Nur irgendjemand musste den Anfang wagen. Doch die hochrangigen Senatoren schwiegen.


    "Ich opfere mich einmal und werf den ersten Stein bzw. Namen: ich bleib bei Mithridates. Wenn es auf ein Aushandeln mit den Parthern hinauslaufen sollte, haben wir weit genug bei einem Romtreuen begonnen, um später nicht zu weit von unseren Interessen zu landen, falls wir uns auf einen Kompromiss einlassen müssen. Akzeptieren die Parther, ist ohnehin alles gut. Sprechen sie erst gar nicht mit uns, weil sie sich brüskiert fühlen, dann allerdings hätten wir ein kleines Problem, das wir allerdings durchaus in den Griff bekommen sollten." Menecrates sah in die Runde.
    "Meine Meinung ist jedoch nicht in Stein gemeißelt. Mit guten Argumenten lasse ich mich durchaus umstimmen."

  • Einen Moment wartete der Kaiser ab. Mithridates war in seinen Augen die Maximalforderung, die Rom machen konnte. "Gibt es weitere Unterstützer für diesen Kandidaten? Oder Gegenmeinungen?" Er hatte versprochen, ein Senatskaiser zu sein. Also versuchte er möglichst wenig Einfluss zu nehmen.

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  • "Ich spreche mich weiterhin für Vologases aus." erhob auch Scato die Stimme und zeigte dann seine Kompromissbereitschaft, welche allerdings weiterhin eine harte außenpolitische Kante zeigte "Sollte mein Kandidat jedoch von der Mehrheit nicht unterstützt werden, so wäre ich bereit auch Mithridates zu unterstützen." erklärte Scato und suchte kurz den Blick des Claudiers. Anschließend setzte er sich wieder und harrte der Dinge die da kommen würden.

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