Entspannung in der Therme

  • Mit geschlossenen Augen saß Valentina im gut temperierten Becken im Caldarium. Ihre Sklavin stand unweit von ihr und trug neben der Aufgabe für ihr Wohl zu sorgen auch den Armreif mit Valentinas Habseligkeiten. Unter anderem befand sich darin der Verlobungsring, den sie einst geschenkt bekommen hatte. Seit einigen Tagen trug die junge Quintilia diesen nicht mehr am Finger. Doch auch wenn sie auf ihren Verlobten vorerst verzichten musste, durfte sie sich weiterhin seiner Sklaven bedienen, von was Valentina heute auch Gebrauch machte. Sie wollte den Tag in der Therme verbringen um ein bisschen zur Ruhe zu kommen. Zu anstrengend und vor allem zu emotional waren die letzten Tage und Wochen. Wer löste schon gerne seine Verlobung nur weil man nicht wusste wann der zukünftige Gatte wieder zurück kam?

  • Mit ihrer Schwester im Schlepptau, hatte sie heute beschlossen die Thermae Agrippae aufzusuchen. Natürlich bot die Villa Claudia auch den Luxus eines Bades. Aber hier ging es ja nur sekundär um das Bad, sondern um das sehen und gesehen werden. Sassia hatte sich also entsprechend aufbrezeln lassen, nur auf das Schminken hatte sie heute verzichtet. Es sah auch immer so unschön aus, wenn die Farben ob der warmen Temperaturen in der Therme im Gesicht verlief.
    Und wo Sassia und ihre Schwester war, war natürlich auch Cara nicht weit. Sie sorgte dafür, dass die Kleidung der jungen Frauen sicher verstaut wurde und hielt sich in der Nähe der Beiden auf um eventuelle Wünsche zu erfüllen. Nachdem Sassia nun ein paar Runden laufend zurückgelegt hatte – so ein Thermenbesuch nutze sie ja auch immer gern um ihren Körper fit zu halten, war es nun an der zeit zum gemütlichen teil überzugehen. Langsam glitt sie in das Becken, in dem sich schon eine weitere Frau befand. Da sie ihre Augen geschlossen hatte. Flüstere Sassia leise. „Salve.“ Sie wollte die Frau schließlich nicht erschrecken. Hier in dem Thermen war es ja per se recht ruhig, alles dienste der Entspannung und diese Atmosphäre störte man nicht durch zu lautes Gerede.

  • Und so folgte die geliebte Schwester der großen Anführerin mit festen aber dennoch vorsichtigen Schritten. Fast einem Soldaten gleich marschierte die junge Frau hinter Sassia her, ohne auf wirklich andere Dinge zu achten. Scheinbar spielte Silana wieder eine ihrer Traumrealitäten nach, da sie die Augen geschlossen hatte. Schließlich, nach dem Sportprogramm, folgte Silana nun weniger eifrig, da sie erschöpft war, ihrer Schwester zum Becken. Man merkte ihr an, dass der Tagtraum, welcher den Sport erleichtert hatte, verklungen war. Im Gegensatz zu ihrer Schwester kletterte Silana frech in das Becken, platschte dabei mit beiden Händen ins Wasser, um ein paar Wellen zu erzeugen und durchbrach die Stille des Momentes mit den hektischen Handbewegungen. "Ah! Wasser," scherzte sie und grinste zu Sassia. Erst jetzt bemerkte sie, dass sie wohl doch recht unhöflich agiert hatte und nickte der anderen Frau zu, welche Sassia gegrüßt hatte. "Salve," entgegnete nun auch Silana, etwas peinlich berührt, da sie die Stille im Eifer ihrer Jugend frech durchbrochen hatte.

  • Wie sie so dasaß, die Augen geschlossen und ganz für sich alleine, dachte Valentina wieder an ihren Verlobten. Bessergesagt an ihren ehemaligen Verlobten und eine Träne löste sich aus ihrem Augenwinkel. Wieder einmal war sie alleine. Doch im nächsten Moment schalt sie sich einen Narren, sie war nicht alleine, sie hatte ihre lieben Nichten bei sich. Nur einen Mann, den schienen die Götter nicht für sie bestimmt zu haben.
    In dem Moment spürt sie wie jemand ins Becken stieg und das Wasser sich bewegte. Schnell wischt sich die junge Quintilia mit dem nassen Handrücken über die Wange und versuchte so die Spur der Träne zu verwischen.
    Sie lächelte über die stürmische Art der einen Badenden und begrüßte beide dann. "Salve. Es ist schön Gesellschaft zu haben." Das war es in diesem Moment wirklich, denn alleine kam Valentina nur auf traurige Gedanken. "Mein Name ist Quintilia Valentina. und mit wem habe ich das Vergnügen?" Es war nicht falsch zu wissen mit wem man es zu tun hatte. Dann wusste man auch was man sagen durfte und was vielleicht besser nicht.

  • Sie hatte nicht nur ihre Herrin samt Schwester im Blick, die Kleider der beiden, sondern auch die Umgebung. Cara wusste doch, mit die schlimmsten Gerüchteküchen waren die Thermen. Warum sollte es in der Thermae Agrippae anders sein? Kaum schnappte jemand den Bruchteil eines Gespräches oder sogar eines Satzes auf, so brodelte es in den oft unheilbringenden Küchen. Aus einem sonnigen Tag entstand dann oft sogar ein winterliches Schneegestöber.
    Sieh da, wachsame Mitbürgerinnen hoben interessiert die Köpfe als die Schwestern sich näherten. Die ein oder andere kicherte bei Silanas Platscher und hie und da steckte man tuschelnd die Köpfe zusammen.
    Ja das war Rom wie die Sklavin es kennen gelernt hatte, das riesige Centrum der Welt, aber auch ein Dorf.

  • Sassia war wirklich um Haltung bemüht, als ihre Schwester sich mal wieder – in ihren Augen – vollkommen daneben benahm. Da platschte sie mit ihren Händen einem Kleinkind gleich im Wasser, als ob sie in ihrem Leben noch nie welches gesehen hatte. Da sie hier aber mehr oder minder in der Öffentlichkeit und nicht allein waren, blieb der kleinen Schwester eine Standpauke erspart. Aber einen strafenden Blick und ein genervtes Augenrollen bekam sie dennoch ab, Während Sassia sich nun langsam und vorsichtig ins Wasser gleiten ließ.
    „Ich bin Sassia und das ist meine kleine Schwester Silana. Wir gehören zu den Claudiern. Das Vergnügen ist ganz auf unserer Seite.“ Sagte sie und nahm in der Nähe der Frau Platz. „Wir sind ja noch nicht lange in Rom...“ Sagte sie während sie überlegte ob ihr der Name nicht irgendwoher bekannt vorkam. Quintilia??...Quintilia... Sassias Kopf neige sich wie immer wenn sie über etwas nachdachte leicht zur Seite. Dann fiel ihr ein in welchem Zusammenhang sie den Namen schon gehört hatte. Schließlich hatte man sie gut unterrichtet und ihr die Namen der wichtigsten Frauen hier
    in Rom genannt und der der Quintilia war auch darunter gewesen. Schließlich war sie die zukünftige Frau des Präfekten der Prätorianer. Also definitiv eine Frau mit der man es sich nicht verscherzen sollte.„... von daher freut es mich natürlich außerordentlich, die Verlobte des Praefectus Praetorio persönlich kennenzulernen.“ Das sie damit wohl einen wunden Punkt traf konnte die junge Claudia ja nicht ahnen.,

  • Hm. Silana ging für einen Moment in sich, um ihren eigenen Gedanken zu folgen. Denn sie selbst neigte zum Tagträumen, verlor sich in kleinen Fantasiewelten und des Wasser unterstützte nur ihre Fantasie, die wie ein Ozean sprudelte. Man mochte es ihr anmerken, da sie plötzlich abwesend wirkte und ihre Augen strahlend über den Wasserboden wanderten. Zum Glück konnte sich Silana auf ihre Schwester verlassen, die jene Vorstellung übernahm und sogar die Quintilia einordnen konnte. Noch war die junge Claudia nicht ganz fit im Klatsch und Tratsch von Rom aber sie übte sich darin, wenn nicht die flausigen Tagträume wären. Nach einem Atemzug, einem weiteren Wasserplatschen ihrer linken Hand, kehrte sie zurück in diese Realität und lächelte Valentina frech zu. "Es ehrt uns," fügte sie dann an die Ausführung ihrer Schwester an und nickte freundlich. Beiläufig hatte sie noch mitbekommen, dass diese Frau wohl die Verlobte des mächtigen Prätorianerpräfekten war. Sie konnte ja nicht ahnen, dass sie damit in eine Wunde stieß und hätte es wohl auch getan, wenn sie es gewusst hätte. Zu schön war die Freude daran, falsche Hoffnungen und Illusionen zu zerstören.

  • Nachdem sie die beiden Neuankömmlinge begrüßt hatte, ließ Valentina sich wieder etwas weiter ins Wasser zurück gleiten. Es sollte schließlich nicht den Anschein machen als hätte sie gerade darauf gewartet abgelenkt zu werden. Gelangweilt bis desinteressiert war doch der allgemeine Eindruck den man vermitteln wollte, während man gleichzeitig lebhaft an Unterhaltungen teilnahm.
    Etwas, dass Valentina wohl noch nicht ganz gelernt hatte obwohl sie in dieser Stadt aufgewachsen war.
    Bei der Nennung der Namen sah Valentina von der Einen zur Anderen. Claudier also. Wie erwartet niemand, bei dem man sich einfach so ausheulen sollte auch wenn sie vorgaben noch nicht lange in Rom zu sein. Teile ihrer Familie waren schon sehr lange in Rom. Leider aber waren die Beiden wohl lange genug in der Stadt um genau das zu wissen was sie nicht hätten wissen sollen. Als die Sprecherin ihre Verlobung ansprach blickte Valentina schlagartig ins Wasser als hätte sie von der Dunkelhaarigen gerade eine Ohrfeige erhalten. Sie biss sich auf die Unterlippe und starrte ihr Konterfei auf der Wasseroberfläche an. Was tun? Lügen und so tun als wäre alles in Ordnung? Doch sie war noch nie gut beim lügen und irgendwann würde es ohnehin aufkommen. Was am Ende vielleicht schlimmer war als die Wahrheit.
    "Hab Dank für die freundlichen Worte..." Sie blickte wieder auf und atmete tief durch. Besser einen Kopfsprung ins kalte Wasser, dann hatte die römische Gesellschaft ein neues Thema über das sie reden konnten. "... aber ich muss dich leider darüber in Kenntnis setzen, dass es diese Verlobung zumindest vorerst nicht mehr gibt." Und Valentina brachte es fertig ihrer Gesprächspartnerin dabei ins Gesicht zu sehen.

  • „Oh...“ entfuhr es der Claudia, na da war sie ja wohl mal wieder mit der Tür ins Haus geflogen und zwar mit Anlauf. „Ähm...“ Wie fand man jetzt die richtigen Worte ohne das es peinlich wurde? Verdammt, wie machte ihre Schwester das immer, die konnte mit derartigen Situationen so herrlich unbedarft umgehen, dass man es ihr einfach nicht krumm nehmen konnte. Bevor das Schweigen noch peinlicher für alle Beteiligte wurde entschied sich die Claudia für den direkten Weg. „Das tut mir wirklich leid. Darf ich fragen wieso ihr die Verlobung vorerst lösen musstet?“ Natürlich interessierte sie dass, zumal dieses Ende der Verlobung ja noch nicht allgemein bekannt war. Und Wissensvorsprung war gerade hier in Rom immer unbezahlbar.

  • Silana machte ein vielsagendes Gesicht, welches verschiedene Emotionen gleichzeitig abspielte und kaum beständig war. Es war so, als ob sie sich nicht entscheiden konnte, welche emotionale Maske sie trug. Eine Verlobung war zerbrochen? War dies traurig oder gut? War es schlecht, dass man einen guten Mann, wie den Prätorianerpräfekten verlor oder garnicht so schlecht, weil solche Männer oft ihre Leichen im Keller hatten? Der starrende Blick der Quintilia sagte ihr vieles. Valentina hatte sich auf die die Unterlippe gebissen, wohl ein Zeichen von frustrierter Unsicherheit und hatte danach ihr Spiegelschema auf der Wasseroberfläche angeblickt, ebenso ein Zeichen des Nachdenkens und der gezwungenen Einkehr. Silana versuchte zu deuten, was sie gesehen hatte. Die junge Claudia wollte ganz lieb und fürsorglich erscheinen, hob bereits die Hand zu einer sanften Berührung der fremden Hand jener Quintilia an, wie es unter Frauen üblich war, aber unterließ dies. Die Hand sank zurück ins Becken, um unter der Wasserkrone versteckt zu bleiben. Es wäre unpassend, jetzt Vertrauen zu zeigen. Zu früh, wenn sie es sich genau überlegte. Sassia übernahm, gewohnt, die Gesprächsführung und durchschnitt die peinliche Stille mit einer Frage, die Silana selbst zu hart erschien. So etwas erfragte man niemals direkt, sondern nur über Umwege. Auch Silana hatte eine gewisse Neugier zu erfahren, wie es dazu kommen konnte und noch viel mehr, liebte es so, Menschen über diese emotionalen Befindlichkeiten zu kontrollieren oder ein bisschen zu steuern. Sassia war etwas plumb vorgegangen. "Es wird seine Gründe haben," baute Silana nun doch - im Versuch geschickt - eine Wortkonstruktion, die Vertrauen signalisieren sollte. Silana wollte sich im Gespräch als Vertrauensposten zeigen, damit Valentina, sofern sie emotional stark betroffen war, anfällig für vermeindlich helfende Menschen war. So konnte Silana geschickt weitere Informationen aus dem offenen Gedankenverließ einer Person ziehen. Wieder etablierte sich das claudische Gespann nach alter Methode: gute/böse Schwester. Silana achtete nun mit großen Augen auf jede Regung der Quintilia und lächelte sanft, wie fürsorglich, in ihre Richtung.

  • Oh, ja das war wohl die passendste Erwiderung. Valentina hielt tapfer den Kopf oben. Natürlich wollte ihre Gegenüber nun wissen warum die Verlobung gelöst werden musste. Sie war den beiden Claudiern keine Antwort schuldig. Aber nun war Valentina schon so weit gegangen, da konnte sie auch noch den Rest des Weges beschreiten. Nichts war so schlimm wie halbe Wahrheiten, sie wusste das leider zur Genüge. Also besser sie nannte wenigstens einmal die Wahrheit, was die beiden Frauen dann daraus machten konnte sie nicht weiter beeinflussen.
    Sie wollte gerade antworten, als die Jüngere einen Satz aussprach, der Valentina dann doch etwas traf. Dementsprechend war der Blick, den sie der als Silana vorgestellten Claudia zuwarf. "Das hat es allerdings." Meinte sie dann etwas lauter als sie beabsichtig hatte. Als ihr das bewusst wurde, atmete sie tief durch und fuhr in deutlich leiseren Lautstärke fort.
    "Er wurde auf eine geheime Mission geschickt. Niemand konnte sagen wie lange diese andauert und er wollte mich für diese Zeit freigeben."
    Aus dem Augenwinkel beobachtete Valentina Silana und wartete was diese nun dazu zu sagen hatte.

  • Und wieder einmal handelte sich die kleine Schwester einen strafenden Blick ein. Sassia musste dringend an dem Auftreten der Schwester arbeiten. Nein es ging nicht, dass man aussprach, was einem auf der Zunge brannte. Mitunter musste man derartige Dinge hinunterschlucken. Und promt kam auch eine bissige Reaktion der Quintilia, die prompt lauter redete.
    „Entschuldige meine Schwester. Sie ist.. nun noch sehr jung und unerfahren.“ Das die Schwester zumeist nur Flausen im Kopf hatte und der auch sehr oft durcheinander war, lies sie ungesagt.
    Sassia jedoch wusste sehr wohl was sich gehörte. Und irgendwie tat ihr die Frau wirklich leid. So legte sie vorsichtig ihre Hand auf die ihre. „Es tut mir wirklich leid für dich. Es bleibt also zu hoffen, dass dein Ver... also das er schnell und gesund zurückkehrt. Es ist aber auch sehr unglücklich, dass man ihn auf eine Mission geschickt hat, bevor ihr.. na du weißt schon. Aber das ist wohl das Los des Amtes. Es geht bestimmt um die Sicherheit des Reiches und nun ja das geht halt immer vor. Nicht wahr?“ Ja Sassia wusste sehr wohl, warum sie einen Mann bevorzugte, der mit den Einheiten – egal welcher – nichts zu tun haben würde. Sie wollte keinen Mann der sich auf Schlachtfelder herumdrückte.
    "Aber es ist doch sehr rücksichtsvoll von ihm... " Ja das war es, schließlich gab es da ja auch dieses komische Gesetzt, dass man innerhalb einer bestimmten Zeit nach der Verlobung heiraten musste. In Sassias Augen vollkommen überflüssig. Sie tätschelte nochmal die Hand der Frau. "Er kommt bestimmt bald wieder..." Ja sie versuchte der Frau Hoffnung zugeben.

  • Unerfahren? Sassia! Das war jetzt gemein. Silana schniefte gespielt, so als ob sie Wasser in die Nase bekommen hätte und schmollte bitter in die Richtung ihrer Schwester. Aber gut, manche Dinge konnte sie nicht sofort korrigieren, ohne ihrer Schwester in den Rücken zu fallen, so dass sie sich damit abfand. Immerhin gab es nun interessante Informationen abzustauben, die über den ungalanten Ausspruch ihrer Sassia hinweg täuschten. Geheime Missionen! Oder zumindest ein Geheimnis konnte gelüftet werden. Silana hatte einen Schatz gefunden und der lag im Verstand der Valentina verborgen, sofern sie denn etwas von den Staatsgeheimnissen wusste. Als Fast-Frau des Präfekten konnte sie es vielleicht wissen. Neugierig kniff Silana beide Augen zusammen, wusch sich mit einer Ladung Wasser aus dem Becken das Gesicht und blickte dann zwischen beiden Frauen hin sowie her. "Ehm," machte sie, um ihrer Schwester ein Zeichen zu geben, dass sie bereit war, etwas zu sagen. "Es ist sehr rücksichtsvoll," wiederholte sie dann, um das Gespräch nicht direkt in die gewünschte Richtung zu führen. Silana musste ihre Gesprächsstrategie ändern, um nicht erneut in eine Falle zu tappen. Scheinbar traf sie diese Sache zu schmerzlich und selbst ein Gespräch darüber konnte die Schatztruhe, die Valentina war, verschließen. Ein Geheimnis musste gelüftet werden. "Eine geheime Mission...," brabbelte sie leise und hoffte, dass Valentina unbemerkt weitere Dinge offenbaren würde.

  • Irgendwie bereute Valentina es bereits schon wieder überhaupt mit dem Thema angefangen zu haben. Aber es hätte nichts daran geändert, dass sie eine schlechte Lügnerin war und irgendwie wären die beiden Frauen über kurz oder lang drauf gekommen und so hatte sie den direkten Weg gewählt.
    Die Jüngere der beiden vermittelte keinen wirklich sympathischen Eindruck, was die junge Quintilia aber für sich behielt. Die Versuche der älteren Schwester das Verhalten zu entschuldigen blieben ebenfalls ohne Reaktion. Solch ein Benehmen hatte nichts damit zu tun wo man aufgewachsen war oder wie lange man bereits in Rom lebte. Aber Valentina stand es nicht zu zu urteilen und so schwieg sie auch lieber darüber. Wenngleich etwas in ihrem Blick war, dass der Jüngeren der Beiden sehr wohl klar machte was sie von ihr hielt.
    Statt dessen wandte sich Valentina dann wieder der Älteren zu vor allem als diese ihr Hand auf die Ihre legte. Fast hätte diese Geste der Quintilia wieder die Tränen in die Augen getrieben doch sie blieb stark und nickte. "Hab Dank für deine netten Worte. Es geht immer um die Sicherheit des Reiches. Und ja, es war wahrlich rücksichtsvoll von ihm." Sie lächelte. Anders kannte sie ihren Verlobten nicht. Er würde sie zwar nie lieben wie sie es sich erträumt hatte, doch er war mehr als rücksichtsvoll ihr gegenüber gewesen.
    "Aber nun habe ich genug von mir erzählt. Du hast erwähnt ihr seit noch nicht lange in Rom. Was hat euch hergeführt?"

  • Natürlich fing Sassia den Blick der Quintila auf. Sie ärgerte sich über ihre Schwester. Aber natürlich würde auch sie das nicht weiter kommentieren. Sie wand sich lieber der neuen Bekanntschaft zu. Wenn auch nicht mehr oder wohl eher vorübergehend nicht ,mit dem Präfekten der Prätorianer verlobt, so bestand doch die Chance, dass die Beiden heiraten würden. Also sollte man sich mit dieser Frau hier definitiv gut stellen. Schließlich wäre sie bei einer Eheschließung die Frau eines der wichtigsten Männer Roms, also wenn man vom Kaiser mal absah. Also hieß es freundlich zu sein und wenn möglich die Sympathien der Frau zu gewinnen.
    So lächelt sie auf die Frage hin. „Nun dass was natürlich wohl die meisten herführt. Wir sollen in die gesellschaft eingeführt werden.“ Dass das mit der suche nach einem passenden Ehemann einherging musste sie wohl kaum erklären. „Und außerdem war unser Großvater lang genug allein. Etwas Gesellschaft in der Villa tut ihm sichtlich gut. Von daher war es eine kluge Entscheidung unserer Eltern uns nach Rom zu schicken.“ Sassia lächelte und an dem Klang ihrer Stimmen konnte man wohl erkennen, dass sie eine tiefe Zuneigung zu ihrem Großvater empfand. „Und du wie lang lebst du schon in Rom?“

  • Mist. Ihre Strategie war grandios gescheitert. Sehr zu ihrem Misslieben grummelte sie nun, denn sie konnte es garnicht leiden, wenn sie scheiterte. Doch fing sich die junge Claudia schnell wieder. Immerhin hatte sie das Gespräch nicht vollkommen getötet. Immerhin, so denn mit etwas Glück doch noch wertvolle Informationen herausbrechen konnten. Man musste der Sache nur Zeit geben. Silana wusste, wenn sie keine passende Strategie hatte und zog sich etwas aus dem Gespräch zurück, um ihrer Schwester das verbale Feld zu überlassen. Sofort übernahm Sassia und Silana nickte ihr kaum merklich zu. Sie hatte verstanden, was vor sich ging. Silana zeigte kein Lächeln mehr, schien erstarrt, als sie mit beiden Händen im Wasser plätscherte und kleine Wellen erzeugte, die zwischen den Frauen trieben.

  • Eigentlich wollte Valentina hier nur einen gemütlichen Nachmittag verbringen und nicht an ihre gescheiterte Hochzeit denken. Leider war das nicht ganz gelungen aber zum Glück konnte sie das Thema nun wechseln und obwohl Valentina noch nie zu der neugierigen Frauenfraktion gehörte, hatte sie sehr wohl gelernt, dass es besser ist, wenn man viel wusste. Am besten mehr als du selbst über dich wusstest.
    So hörte sie also aufmerksam zu, wobei sie einen letzten Blick auf die jüngere Schwester warf, die sich scheinbar wieder für die Wasseroberfläche interessierte. Was Valentinas Meinung nach auch besser so war.
    "Ich bin schon in Rom geboren worden und bis auf eine kurze Unterbrechung war ich immer schon hier." Antwortete die Quintilia dann. "Sozusagen eine waschechte Römerin." Ob das nun gut oder schlecht war durften andere entscheiden. "Ich bin mir sicher es war die richtige Entscheidung hierher zu kommen. Auch das ihr beide euren Großvater nicht alleine lassen wollt ist sehr ehrenvoll."

  • Sassia bemerkte sehr wohl, dass die Frau nur wenig von sich preis geben wollte. Sie nahm dies erst mal so hin und verstand es natürlich auch. Immerhin kannten sie sich gerade mal ein paar Moment und waren sich völlig fremd. Wer schüttete schon Fremden sein Herz aus. So griff sie nun also auch nur die letzten Worte der Frau auf. „Nun dies ist doch selbstverständlich. Familie ist doch das wichtigste.Wenn die Familien nicht zusammenhalten, wie sollte denn dann das Imperium zusammenhalten.“ Ja genau. Wie sollte das gehen? Sassia mochte Zwist in der Familie nicht. Kleine Streitigkeiten ja, aber die Familie musste nach außen immer als geschlossene Einheit dastehen. „Hast du denn noch Verwandte hier in Rom?“ Fragte Sassia – typisch Familienmensch eben – nach.

  • Valentina streckte ihre Beine aus um es sich im warmen Wasser wieder etwas gemütlicher zu machen. Unbewusst hatte sie sich etwas verkrampft als das Gespräch auf ihre nicht mehr existierende Verlobung fiel. Dabei war sie doch hierher gekommen um ihren Nerven etwas Erholung zukommen zu lassen. Aber dann war das Bad vermutlich der falscheste Platz dafür.
    "Meine beiden Nichten wohnen noch bei mir im Haus." Antwortete Valentina dann. "Leider ist meine Familie nicht mehr besonders vielzählig." Und nicht besonders reich wäre die passende Ergänzung für den Satz gewesen. Doch das behielt sie mal schön für sich. Das würden die beiden schon herausbekommen, wenn sie ein bisschen aufmerksam herumschnüffelten. Es war kein Geheimnis, dass es die Gens Quintilia praktisch nicht mehr gab und diese über keine großen finanziellen Mittel verfügte. Auch ein guter Grund warum sie heiraten musste, damit wenigstens ihre Nichten später gut versorgt waren.
    "Wart ihr schon auf einem der Märkte hier? Es gibt so viele schöne Dinge zu kaufen. Die neuesten Stoffe werden dort angeboten. Da müsst ihr unbedingt vorbeischauen, wenn ihr Zeit habt. Schließlich wollt ihr euch doch nicht nachsagen lassen müssen, dass ihr nicht mit der neuesten Mode geht. Lästermäuler gibt es hier nämlich an jeder Straßenecke." Wechselte die junge Frau dann hoffentlich geschickt das Thema. Einkaufen und Mode war doch immer etwas über das man sprechen konnte.


    Sim-Off:

    Hatte es so versanden, dass Silana eine Runde aussetzt. Wenn das ein Missverständnis war, dann bitte sorry!

  • Sassia bemerkte sehr wohl, dass die Quintilla das Thema wechselte. Scheinbar fiel es ihr schwer über ihre Familie zu reden. Da die Claudier auch viele Tote hatte hinnehmen müssen konnte sich Sassia fast schon denen warum die Familie der jungen Frau wohl sehr klein war.
    „Nein leider haben wir es noch nicht geschafft die Märkte zu besuchen.“ sie ging also auf das von der Frau vorgeschlagenen Thema ein. „Kannst du den einen Händler besonders empfehlen? Was ich bisher gehört habe, das man hier auch sehr auf der Hut sein muss, damit einem nicht die zweite Wahl angedreht wird.“ Nun musste sie schmunzeln „Ja ich kann mir gut vorstellen, dass es hier viele gibt die sich gern über andere auslassen.“ Dass sie das mitunter auch gern tat, gerade zusammen mit ihrer Schwester sagte sie natürlich nicht. Aber he, wo wären wir denn, wenn Frau sich nicht über Frisur oder die Kleidung der „Konkurrenz“ auslassen würden? Dennoch hakte sie nach. „Gibt es denn jemanden vor dem man sich besonders in Acht nehmen sollte?“ Ja es konnte nicht schaden schon im Vorfeld zu wissen, bei wem man besser darauf achtete was man sagt.

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