Turma II - Stuben der Equites

  • "Ja Fango, die meisten sind wohl Lügner, aber was nützt ihnen dass? Oder was nützt es Dir? Ich verstehe was Du gesucht hast, Du wolltest dass man Dir die Entscheidungen abnimmt. Ein süßes Leben bei dem man Dir sagt, was Du zu tun hast. Im Grunde so, als würdest Du bei einem Vater leben, der alles für Dich plant, Dich behütet und versorgt. So ist die Ala auch.


    Weißt Du Fango es wird Dich erstaunen, aber ich bin auch nicht hier, weil ich kämpfen will. Ich bin hier, weil ich hoffe eines Tages muss nie wieder jemand kämpfen. Weder ich, noch Du, noch irgendwer. Jedoch denke ich ganz ehrlich, das werden wir beide wohl nicht miterleben. Aber einer muss die Aufgabe erledigen, einer muss die Kämpfe kämpfen. Falls Du nicht aktiv dabei bist Fango, kannst Du nur zuschauen und im schlimmsten Fall Dich nicht einmal verteidigen. Es sind immer die Zivilisten, die es zuerst trifft. Du hast wenigstens Waffen in der Hand.


    Im Kampf sterben immer Kameraden Fango, das ist etwas woran Du Dich nie gewöhnenw wirst, wenn Du keiner der Lügner oder Wahnsinnigen bist. Dir gelingt es vielleicht, es im Einsatz auf Distanz zu halten. Weil Du es musst, um den Kopf frei zu bekommen. Aber jeder der Dir ehrlich antwortet wird Dir sagen, es kommt die Nacht da kehren sie alle zurück und Du heulst in Dein Kissen.


    Du kannst nicht auf dem Schlachtfeld zusammenbrechen Fango, dann bist Du wirklich der Nächste, der stirbt. Lerne Deine Trauer aufzuschieben, aber verlerne sie nicht. Sonst wirst Du eines Tages nicht mehr wissen für was und für wen Du dort stehst. Denn dann stehst Du auf dem Feld des Wahnsinns und der Lügen. Du bist zudem nicht für immer hier, sondern nur einige Jahrzehnte. Klingt nicht gerade aufmunternd was? Aber irgendwann Fango schaust Du zurück und wirst denken, ich habe es gepackt. Du hast Angst nicht wahr? Angst zu versagen und Angst zu sterben. Das verstehe ich Fango.


    Solltest Du kämpfen müssen und eine Wahl haben, wann und wofür würdest Du zur Waffe greifen? Ich stehe Dir bei, ich kann Dir versuchen meinen Weg beizubringen. Wie gesagt, er mag nicht der Beste sein und Du wirst keine Lorbeeren ernten, aber Du wirst hoffentlich mit heiler Haut aus jeder brenzligen Situation kommen und Dich zu wehren und zu verhalten wissen", gab Cimber freundlich zurück.

  • "Ich würde für gar nichts zur Waffe greifen", stellte Fango fest. "Ich bin hier total falsch! Und weil ich keinen Kampfgeist habe, werde ich umkommen! Wahrscheinlich auch noch alle mit mir reißen! Es war dumm von mir, mich freiwillig zu melden, ein riesengroßer Fehler!"


    Er wälzte sein Selbstmitleid noch etwas weiter aus und Cimber musste sich eine geraume Weile anhören, wie schlecht es Fango zur Zeit ging. Würde Ocella das gehört haben, er würde ihn rund machen wie ein Wagenrad, aber es war nicht mal jemand da, der Fango für sein weinerliches Gehabe zurechtstutzte und aus ihm einen Soldaten formte, der diese Bezeichnung verdiente.

  • Cimber schaute Fango ernst an.

    "Du würdest für nichts und niemanden zur Waffe greifen? Nun dann bist Du wirklich falsch in der Legion. Fango ich weiß nicht ob Du im Moment gerade nur so sprichst, weil Dir alles zu viel wird. Weil Du Dinge gesehen hast, die niemand sehen möchte. Oder ob das schon immer Deine Meinung war.


    Wie gesagt, entweder Du lässt Dich drauf ein und lernst, da biete ich Dir Hilfe an. Oder Du meinst tatsächlich das was Du sagst und zwar genauso wie Du es sagst. Dann kann ich Dir nur beipflichten, dann hast Du bei der Ala oder der Legion generell überhaupt nichts verloren.


    Das kannst Du Dir aber nur allein beantworten. Solltest Du wirklich unter keinen Umständen zur Waffe greifen wollen, hast Du mit dem Einschreiben in die Legion voll in die Scheiße gegriffen. Entschuldige aber ich kann es nicht anders sagen.


    Aber auch hier ist nichts in Stein gemeißelt. Es wird sicher Möglichkeiten geben, aus der Ala auszutreten. Entweder fragst Du nach, ob Du den Dienst quittieren kannst oder musst Dir etwas einfallen lassen. Das heißt, entweder kostet es Dich eine Stange Geld oder es kostet Dich ein Körperteil.


    Die Entscheidung liegt bei Dir, was möchtest Du Fango?

    Gehen oder bleiben?

    Lernen ein Soldat zu werden, oder den Preis für die Entlassung zu zahlen?


    Die Entscheidung musst Du nicht über das Knie brechen, aber Du solltest ehrlich mit Dir selbst sein. Vielleicht wärst Du hier in einer Schreibstube besser aufgehoben, wenn Du weder bleiben noch gehen kannst. Suche Dir eine Alternative", bot Cimber an.

  • "Keinesfalls", prustete Fango entsetzt und spuckte dabei, weil er sich so aufregte.


    "Das wäre Fahnenflucht! Nichts wird noch härter bestraft! Ich zitiere: Die Selbstverstümmelung, um dem Militärdienst zu entgehen, oder ein Selbstmordversuch gelten als schändliche Flucht vor der militärischen Pflichterfüllung! Das steht im Handbuch für das Militärrechtswesen! Dafür erwartet mich das Fustuarium oder die Hinrichtung mit dem Beil oder Schwert! Willst du mir das antun? Bei den Göttern! Warum machst du mir so einen Vorschlag?"


    Fango war kreideweiß geworden und japste nach Luft.


    "Das, das, das war ein Test, oder? Du wolltest meine Loyalität prüfen! Du kannst die Idee nicht ernst gemeint haben!"

  • Cimber schaute Fango ernst an, seine einzige Reaktion war, dass er eine Augenbraue hob. Er wartete einen Moment, ehe er langsam aber sicher den Kopf schüttelte.


    "Zuerst einmal solltest Du Dich fragen, weshalb Du so gut das Handbuch zitieren kannst, wenn Du hier völlig fehl am Platz bist. Und ich Fango, ich werde Dir überhaupt nichts antun. Deinen Kopf sollst Du dort behalten wo er sich gerade befindet, auf den Schultern. Aber wenn Du nicht bleiben möchtest und auch nicht gehen willst, was möchtest Du dann? Fango Du musst eine Entscheidung treffen und manchmal ist dabei ein Restrisiko. Ja sogar Dich hier einzuschreiben hat ein gewaltiges Restrisiko. Mal ehrlich was hast Du erwartet?


    Das man Dich zur Ausbildung an die Hand nimmt, Dir die Städte der Umgebung zeigt, am Nachmittag ein bisschen ausreitet und den Rest des Tages in der Taberna verbringt? Das Du alte Haudegengeschichten am abendlichen Feuer hörst, dass man Euch eine gute Nachtgeschichte erzählt und dass Ihr beschützt und behütet werdet? Fango, dass hier ist die Realität. Das Militär, dass sich die meisten so heroisch und glorreich vorstellen, das Militär gibt es nicht. Kampf ist Schweiß, Dreck, Blut und noch wesentlich mehr. Es ist Angst, es ist Pflichterfüllung, es ist sogar Langeweile. All das kommt auf Dich zu. Du kannst einen Posten erwischen, wo Dein Schwert verrostet. Oder Du kannst einen Posten erwischen, wo Du jeden Tag kämpfen musst. Niemand weiß es Fango. Du hast Dich hier eingeschrieben Fango und Du wirst Deine Gründe dafür gehabt haben.


    Was Du hast ist Angst und einen Koller, von dem was Du miterleben musstest. Das ist völlig normal Fango. Mehr als meine Hand und Freundschaft kann ich Dir nicht bieten. Ob Du sie nimmst, liegt bei Dir", antwortete Cimber ruhig.

  • "Woher soll ich wissen, was ich will", quiekte Fango. "Natürlich habe ich nicht auf eine Gute-Nacht-Geschichte gehofft, wofür hältst du mich? Aber auf Anleitung. Ich hatte gehofft, hier würde mir jemand alles erklären. Nicht nur die Handgriffe zum Kämpfen und Reiten, sondern auch die Dinge im Kopf.


    Bei der Ala ist unglaublich viel Selbstständigkeit gefragt. Wir müssen mit allem allein klarkommen. Auch mit den schwierigen Dingen. Ein Soldat muss bei klarem Verstand sein, warum wird der Geist dann so sträflich vernachlässigt und niemand erklärt uns, wie man damit umgeht, solche Dinge zu erleben? Ist das nur bei der Ala so? Oder nur bei mir? Warum lacht man mich aus, wenn ich Dinge weiß, die andere nicht wissen? Warum bin ich so traurig? Ich glaube, bin zu jung für all das."


    Während er sprach, wurde seine Stimme wieder leise. Seine Nerven lagen blank, Fango fühlte sich wie gerädert.


    "Deine Hand und deine Freundschaft nehme ich gern an." Und Fango griff tatsächlich nach der rauen Kriegerhand von Cimber, so als würden sie einen Pakt besiegeln. "Bring mir bei, ein würdiger Soldat Roms zu sein. Lehre mich die Kunst, Herz und Geist zu leeren und ganz Waffe zu werden."

  • Cimber umschloss die Hand von Fango, sein Griff war fest aber nicht brutal.


    "Du wirst keine Waffe werden Fango und ich bin kein Schmied. Ich werde Dich nicht ins Feuer halten, um Dich danach ins eiskalte Wasser stürzen zu lassen. Genau das geschieht mit Waffen, wenn sie geschmiedet werden. Du weißt nicht was Du willst? Das ist doch eine Aussage mit der wir etwas anfangen können. Du gestehst Dir das offen ein und das ist sehr gut. Wir fangen also mit einer Suche an und zwar suchen wir Dich - Fango. Wer ist Fango? Was sind seine Wünsche und Träume? Was liebt er? Was fürchtet er? Nur wer sich selbst kennt, kann auch seine Wünsche und Bedürfnisse ergründen. Klingt hochtrabend, ist aber gar nicht so schwer wie man denkt. Alles was Du dafür brauchst ist ein freier Kopf und Ruhe. Wir suchen gemeinsam, dann wirst Du schon bald wissen wer Du wirklich bist.


    Deine Fragen sind ausgezeichnet und führen uns wieder ein Stück weiter. Warum wird der Geist vernachlässigt, wenn gerade Selbstständigkeit gefragt wird? Warum wird man dahingehend nicht geschult? Fällt Dir etwas auf? Genau dass was Dir in der Ausbildung gefehlt hat, führst Du auf. Andere sind einfach froh, alles erstmal hinter sich zu haben. Nur wer fragt Fango lernt Neues und kann etwas besser machen. Ich denke Du würdest in der Ausbildung ganz andere Themen zusätzlich aufgreifen. Vielleicht ist das Dein Platz?


    Warum man Dich auslacht, für Dinge die Du weißt und die andere nicht wissen? Weil dumme, umfähige Leute damit von ihrer eigenen Unzulänglichkeit ablenken wollen. Unfähigkeit wird sehr oft hinter Unfreundlichkeit versteckt. Anstatt von Dir zu lernen und zu sagen - schau an, dass habe ich ja noch gar nicht gewusst, lachen sie und tun so, als wärst Du der Sonderling. Dabei sind sie es, über die sie sich lieber Gedanken machen sollten.


    Zudem bedenke eines Fango, wer fragt möchte voran kommen. Er geht seinen Weg, wohin er auch führen mag. Und sehen Leute das, versuchen sie Dich aufzuhalten. Es ist der Neid der Besitzlosen. Anstatt sich auch hier ein Beispiel zu nehmen und gleichzuziehen, versuchen sie lieber Leute aufzuhalten. Es gibt zwei Möglichkeiten, entweder man läuft mit oder man hält alle auf. So hast Du auch den Gleichstand gewahrt oder? Lass Dich von solchen Leuten nicht aufhalten. Im Grunde lachen sie Dich gar nicht aus, sondern sich selbst.


    Du bist nicht zu jung Fango, Du bist empfindsam. Du hast ein Herz und Dir geht nahe was geschehen ist. Daran ist überhaupt nichts verkehrt. Das glaubst Du nur, weil viele hier so tun, als wären sie hart und würden über den Dingen schweben. Aber wie ich Dir schon sagte, entweder lügen diese Leute und fühlen wie Du oder sie fühlen nichts. Heißt entweder hast Du es mit Lügnern oder Wahnsinnigen zu tun. Halte Dich von beiden fern. Das ist mein Rat.


    Freunde Fango. Schwingen wir uns auf die Pferde und reiten ein Stück, was meinst Du?", bot Cimber freundlich an.

  • "Ich finde es sehr aufmerksam von dir, dass du dich so um mich kümmerst. Das müsstest du nicht, aber du tust es trotzdem. Ich weiß das zu würdigen", sprach Fango förmlich, als er die Reste seiner für heute noch zur Verfügung stehenden Selbstbeherrschung zusammenkratzte. "Wenn du so freundlich wärst, würde ich gern mit dir an einem anderen Tag über meine Zukunft sprechen. Ich komme gerade von einem Gefecht zurück." Schlagartig verstummte er, obwohl seine Lippen sich noch einige Zeit bewegten.


    Dann straffte er seinen schmalen Körper. "Ich habe ein Herz, aber das nützt weder mir noch anderen etwas! Reiß es mir heraus. Ich brauche härteres Training und brutaleren Schliff. Aber nicht mehr heute, ich muss noch in die Therme und dann schlafen. Vielleicht müssen wir in wenigen Stunden schon wieder raus! Man weiß nie, was einen erwartet, jede Minute ist kostbar. Es ist alles durcheinander, ich benötige ein neues System. Natürlich stehe ich dir für ein Gespräch jederzeit zur Verfügung. Sag einfach, wann es dir recht ist! Oh und schau mal. Mein Glücksbringer."


    Er drückte dem Duplicarius seinen zahmen schwarzen Hahn in die Arme, der bei den Pferden wohnte und in einem unter dem Dach aufgehängten Korb schlief. Oft kam er herunter und wühlte im Stroh nach Getreidekörnern, saß auf dem Rand der Tränke oder auf dem Rücken der Pferde. Nun saß er in den muskulösen Armen von Cimber, vor dem Fango stand und ihn mit glasigen Augen betrachtete.

  • Cimber hielt das schwarze Tier behutsam fest und hörte sich an was Fango zu sagen hatte. Langsam schüttelte Umbrenus freundlich den Kopf.

    "Weder reiße ich Dir den Kopf ab, noch das Herz aus der Brust. Beides benötigst Du noch, auch wenn Du das im Moment weder sehen noch glauben kannst. Darüber reden wir ein anderes Mal Fango. Da gebe ich Dir Recht. Was Du brauchst ist Ruhe und einen Moment der Stille. Einen Augenblick der Dir gehört und wo Du Deine Tränen fließen lassen kannst.


    Würden wir alle nur die Dinge tun, die wir tun müssen Fango, wäre die Welt ein wesentlich finsterer Ort, als sie schon ist. Du gehörst zur Familie und dafür ist Familie da. Du brauchst Halt, ich reiche Dir die Hand. Du benötigst Führung, Du erhältst sie ebenso. Du benötigst einen Rat? Ich versuche ihn Dir zu geben.


    Bezüglich des Gesprächs, mir muss da nichts Recht sein. Du musst entscheiden, wann Du tatsächlich darüber reden kannst. Jetzt kannst Du es nicht Fango", antwortete Cimber und fühlte Fangos Stirn.


    "Wie fühlst Du Dich? Körperlich meine ich, fühlst Du Dich fiebrig?", fragte Umbrenus besorgt.

  • "Es ist noch frisch und ich bin durcheinander", gab Fango zu. "Heulen muss ich aber nicht, nein. Ich bekomme nur manchmal Fieber, wenn ich Stress habe. Ich bin nicht krank, ich bedarf nur der Ruhe. Morgen früh bin ich wieder einsatzbereit.


    Ich wünschte, ich wäre wie jene, die du Wahnsinnige nennst, aber man kann alles lernen, wenn man nur den nötigen Ehrgeiz an den Tag legt! Ich kann sehr gut auswendiglernen und bin fest entschlossen, meinen Weg zu gehen und nicht zu kneifen, nur weil es mir gerade schlecht geht. Ich gehöre zu den Jüngsten. Ich werde alles lernen, was ich wissen muss, um nicht mehr so unter Stress zu geraten, wenn mir nur einer sagt, wie!


    Wann beginnt das Training unter deinem Kommando? Du wirst uns doch trainieren, jetzt, wo du Duplicarius bist, oder?"

  • "Das ist verständlich Fango, mache Dir keine Vorwürfe. Du wünscht Dir, Du wärst wie einer der Wahnsinnigen? Glaube mir Fango, es gibt viele von ihnen, die würden alles für einen Tag geben, wo sie die Welt noch einmal mit Augen wie den Deinen sehen dürften. Heute mag das für Dich hart und eine Bürde sein, aber irgendwann wirst Du begreifen welchen Schatz Du da eigentlich in Händen hältst. Das es leicht werden würde, dass hat niemand gesagt.


    Ich verspreche Dir das auch nicht. Aber Du wirst nie vergessen, weshalb Du hierher gekommen bist. Oder wofür Du einstehst. Was Dir wichtig im Leben ist. Kein Grauen sehen zu wollen, heißt Grauen verhindern wollen Fango. Du brauchst Zeit und manchmal einen Übersetzer für Dich. Macht nichts, den habe ich früher auch benötigt.


    Natürlich werde ich Euch trainieren und ich werde sogar ausbilden. Was sagst Du dazu? Ich freue mich darüber sehr. Wenn Du magst, binde ich Dich in die Ausbildung mit ein. Dann kannst Du Dein Können und Deine Erfahrungen weitergeben. Interesse?", fragte Cimber und strich Fango die Haare nach hinten. Behütende Geste und Temperaturkontrolle in einem.

  • "Kein Grauen sehen zu wollen, heißt Grauen verhindern wollen." Fango wiederholte die Worte so langsam und deutlich, als wolle er ihren Geschmack kosten. Er war nicht sicher, ob er verstand, aber es klang nach einem Leitbild, an dem er sich orientieren konnte. Außerdem beruhigte ihm, dass Cimber ihm erklärte, er hätte früher einen Übersetzer für seine Gefühlswelt benötigt. "Wer war denn der Übersetzer", hakte er nach.


    "Leicht ist es wahrlich nicht, aber ich halte durch. Auf das Training mit dir und die Ausbildung freue ich mich. Wobei darf ich dir denn helfen?" Nun gähnte Fango herzhaft, kniff die blutunterlaufenen Augen zusammen und bekam sie kaum wieder auf. Endlich meldete sich gesunde Müdigkeit. Das freundliche Plaudern mit Cimber hatte ihm gut getan.

  • "Richtig, Du willst das Grauen aus der Welt verbannen, dann musst Du Dich ihm entgegenstellen und es bekämpfen Fango. Du hast die Möglichkeit dazu. Ich freue mich auch Fango. Sehr sogar. Du darfst mir beim Bogenschießen helfen, denn wir wissen was Du da kannst und das ist beeindruckend. Aber jetzt lieber Fango, gehörst Du ins Bett. Na komm, morgen hole ich Dich aus den Federn und wir legen los", sagte Cimber aufmunternd.


    Ganz vorsichtig setzte er den schwarzen Hahn auf den Boden und zog Fango mit sich mit. Er gehörte ins Bett.

  • "Finde ich einen guten Gedanken." Wie ein Blatt im Wind verlor dieser gute Gedanke sich in den Wirren von Fangos aufgewühltem Verstand. Der junge Eques zwang sich zu einem Lächeln. Dass der Tag so schrecklich verlaufen war, dafür konnte Cimber nichts. Bereitwillig ließ er sich mitziehen und ins Bett manövrieren. Erst, als er schon eingekuschelt dalag, das leise, gleichmäßige Atmen von Zisimos in den Ohren, bemerkte er, dass er das Baden vergessen hatte. Doch es kümmerte ihn heute nicht. So, wie er war, sank er in einen tiefen Schlaf, aus dem ihn trotz der Ereignisse kein Alptraum riss. Cimber hatte mit seiner Fürsorge ganze Arbeit geleistet, das Sorgenkind der Turma II zu beruhigen.

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