[Officium] Tribunus Cohortis Urbanae Lucius Petronius Crispus

  • Von der Porta kommend erfuhr der Petronier rasch, dass Pinarius Pegasus gerade der diensthabende Tribun war und war zu ihm vorgelassen worden. Pegasus war genauso dicklich und erfolglos, wie Lucius ihn zurückgelassen hatte - obwohl er selbst ja auch nicht gerade gesund war, spürte er doch schon jetzt eine gewisse Überlegenheit, obwohl Pegasus weiterhin die Cohors X kommandierte.
    Natürlich hatte man die CU auch schon informiert, dass Petronius Crispus wieder im Dienst war. Pegasus versuchte zuerst, ein bisschen Smalltalk zu betreiben, aber da der Petronier immer noch nicht gut darin war und die Nachfragen nach seiner Gesundheit, seinen Erlebnissen und irgendwelchen Klatsch aus Rom recht einsilbig beantwortete, beschloss der Pinarier schließlich, denen Kameraden direkt in sein neues altes Officium zu führen.
    "Dein Vorgänger war nicht sehr lange hier - er hatte wohl irgendwie gute Kontakte zum Kaiserhof und hat nach nur zwei Jahren hier die Präfektur bei der Ala I Gallorum Tauriana bekommen... kannst also direkt dort wieder anknüpfen, wo du aufgehört hast."
    Er öffnete die Tür zum Officium, das komplett leer war, ebenso das Vorzimmer des Cornicularius.
    "Sein Büro hat er alles mitgenommen. Den Cornicularius auch."
    erklärte Pegasus und Lucius zuckte mit den Schultern. Das mit dem Mobiliar war kein Problem, aber einen fähigen Assistenten brauchte man.
    "Ist Ulpius noch im Stab?"
    "Welcher Ulpius?"
    "Na, mein früherer Cornicularius! Ich hatte ihn damals aus Alexandria mitgebracht..."
    "Ach der! Der ist inzwischen nach Germania versetzt worden. Zur Legio XXI glaube ich... ist jetzt Centurio!"
    Tja, wie der Petronius prophezeit hatte - Ulpius war ihm ein treuer Mitarbeiter gewesen und ein kluges Köpfchen. Eigentlich logisch, dass er wirklich Karriere machte!
    "Na, dann werde ich mich mal umschauen müssen... Aber zuerst einmal brauche ich einen Tisch, einen Stuhl und einen Abakus. Sonst kann ich nicht arbeiten!"
    entschied er. Pegasus grinste.
    "Du weißt ja, wo du die Zuständigen finden kannst! Ich schick' dir einen Soldaten als Ordonnanz für's Erste!"
    Mit diesen Worten ließ der Pinarier Lucius allein in dem leeren Büroraum. Der Petronier seufzte - es war doch irgendwie komisch, hierher zurückzukommen... alles war gleich, aber doch irgendwie auch komplett verändert!

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Maro war höchst erfreut gewesen, als er gehört hatte, dass sein alter Chef wieder von seienr Krankheit genesen war.
    Entsprechend guter Stimmung kam er zur anberaumten Besprechung und klopfte an die Tür.

  • Da es in letzter Zeit eher ruhig gewesen war, zumindest was Bekanntmachungen betraf, war es ein reiner Zufall daß Appius sich die Zeit nahm im die Tafel eingehender zu studieren. Meist waren es die üblichen Befehle sie jeden Tag ausgegeben wurden. Also reine Routine. Aber er übersah nicht jenen Befehl der nicht ins Bild passte. Allein der Verfasser ließ den Furier aufhorchen oder besser gesagt er interessiert zu lesen.


    Petronius Crispus war zurück. Der neue " alte" Tribun hatte wieder seine Patz eingenommen und machte auch gleich mit dem Befehl, es solle sich jeder Centurio und Optio der 12. bei ihm melden, auf sich aufmerksam.
    Während des Lesen dachte über den Grund nach. Irgendwie fühlte er sich nicht angesprochen weil er nicht im Kopf hatte dass er ebenfalls zur 12. gehörte. Was seine Gedanken zur Zeit dominierte war eine Begegnung der anderen Art.


    Der Schluss der Geschichte war dass er sich erinnerte und nun, zusammen mit Maro, vor der Türe des Tribuna stand.


    " Ich bin ja sehr gespannt. Weißt du vllt genaueres? erkundigte er sich bei Maro.

  • Die Offiziere kamen alle zusammen ins Officium und stellt sich vor dem Schreibtisch auf. Lucius erkannte einige von ihnen sofort wieder, andere hatten sich offensichtlich in der Zeit seiner Abwesenheit neu hoch gedient. Als Maro ein trat, nickte der Petronier ihm zu – auch sein erster Klient war offensichtlich noch immer da!


    "Meine Herren! Die meisten von euch kennen mich noch! Leider war ich für eine geraume Zeit gezwungen, meinen Dienst nieder zu legen – Jetzt bin ich aber wieder da an alter Stelle und will umgehend meine Arbeit wieder aufnehmen! Zuerst muss ich wissen: was gibt es neues bei der Truppe? Ich habe gehört, dass der Plan von Praefectus Claudius mit der Station in der Subura umgesetzt wurde – kann mir dazu jemand genaueres berichten? Oder gibt es sonst Wissenswertes?"
    kam der Tribun gleich zur Sache.

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

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  • Kurz schwenkte der Blick des Furiuers in die Runde. Nachdem aber niemand sofort auf die Frage des Petroniers reagierte meldete er sich zu Wort.


    " Tribun.Die Informationen sind nicht ganz korrekt. Die Station in der Subura wurde nicht vollständig fertig gestellt. Grund dafür war kriminelles Einwirken in den Baufortschritt. Sprich, Sabotage."


    " Dieser gemeine Angriff gegen die Urbaner direkt und indirekt auf die Sicherheit Roms würde aber bereits aufgeklärt und die Gefahr eleminiert. Dazu möchte ich die Miles der 12. Cohorte löblich hervorheben. Insbesondere Miles Lurco."


    " Der Angriff war nur eine Fortsetzung anderer Verbrechen die sich zuvor ereignet hatten. Nach intensiver Recherche hat sich herausgestellt dass " Die Krähe" für sämtliche Verbrechen verantwortlich ist."


    " Die Fortsetzung am Bau der Station ist im Gange und geschieht nun unter verschärften Sicherheitsauflagen."


    Damit beendete Cerretanus mit dem kurzen Bericht und trat einen Schritt zurück den er vorher nach vorne gemacht hatte

  • Sabotage beim Bau einer Urbaner-Station mitten in der Subura - was für eine Überraschung! Hatte der Petronier ja gleich gesagt, dass das eine Schnapsidee gewesen war, sich dort einzumischen! Dass sie nach der langen Zeit immer noch nicht fertig war, sprach für sich... vielleicht konnte man diesen Unsinn ja noch abblasen!
    "Gut, dass unsere Männer sich hervorgetan haben!"
    bestätigte er.
    "Ist diese Krähenbande dann also Geschichte?"
    Er sah sich um.
    "Und gibt es Anzeichen, dass die Sicherheitslage in anderen Vierteln sich auch verschlechtert hat durch unser Eindringen in die Subura?"
    Das wäre zumindest ein gutes Argument gegenüber dem neuen Präfekten...

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

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  • Bevor Maro noch auf die Frage des Optios antworten konnte, ging die Tür auch schon auf.


    Auf die Frage des Tribun nickte Maro. "Wir haben seither keine Aktivitäten, die mit dieser Gruppe in Verbindung standen mehr registriert. Aber natürlich ist das nur die Ruhe vor dem Sturm. Es war ja bisher immer so, dass eine Gruppe, die sich zerschagen hat, über kurz oder lang von einer anderen ersetzt wird, die sich in der entstandenen Lücke breit macht. Wir können in unserer Aufmerksamkeit nicht nachlassen. Ich möchte ausdrücklich die hervorragende Leistung der Milites hervor heben. Und die der Optiones." meinte er mit einem Seitenblick auf Cerretanus.
    Die Männer hatten sich unter schweren Bedingungen hervorragend bewiesen und das durfte der Tribun auch wissen.
    "Was die allgemeine Lage angeht würde ich sagen, dass es insgesamt positiv aussieht. Auch von der Bilanz her. Der Angriff auf die Station zeigt, dass wir sie stören in ihren Aktivitäten und sie uns gerne los werden würden. Gestörte Feinde machen Fehler. Und wir können den Kampf endlich konsequent dort hin tragen, wo unsere Gegner sind, was eine proaktive Strategie ermöglicht."

  • Zitat

    Original von Marcus Octavius Maro
    Bevor Maro noch auf die Frage des Optios antworten konnte, ging die Tür auch schon auf.


    Auf die Frage des Tribun nickte Maro. "Wir haben seither keine Aktivitäten, die mit dieser Gruppe in Verbindung standen mehr registriert. Aber natürlich ist das nur die Ruhe vor dem Sturm. Es war ja bisher immer so, dass eine Gruppe, die sich zerschagen hat, über kurz oder lang von einer anderen ersetzt wird, die sich in der entstandenen Lücke breit macht. Wir können in unserer Aufmerksamkeit nicht nachlassen. Ich möchte ausdrücklich die hervorragende Leistung der Milites hervor heben. Und die der Optiones." meinte er mit einem Seitenblick auf Cerretanus.
    Die Männer hatten sich unter schweren Bedingungen hervorragend bewiesen und das durfte der Tribun auch wissen.
    "Was die allgemeine Lage angeht würde ich sagen, dass es insgesamt positiv aussieht. Auch von der Bilanz her. Der Angriff auf die Station zeigt, dass wir sie stören in ihren Aktivitäten und sie uns gerne los werden würden. Gestörte Feinde machen Fehler. Und wir können den Kampf endlich konsequent dort hin tragen, wo unsere Gegner sind, was eine proaktive Strategie ermöglicht."


    Dass Octavius Maro sich zu Wort meldete, registrierte der Tribun wohlwollend - immerhin bestätigte jede intelligente Anmerkung von ihm, dass er sich einen guten Klienten ausgesucht hatte!
    "Wurde schon geklärt, ob man die beteiligten Soldaten auszeichnet?"
    hakte er nach, nachdem gleich zweimal die hervorragenden Leistungen der Truppe erwähnt wurden. Normalerweise war das natürlich etwas, was sein Vorgänger hätte tun müssen - aber Lucius wusste ja gar nicht, ob der zum Zeitpunkt dieses Gefechts noch da gewesen war!
    "Wir werden prüfen müssen, ob unsere Präsenz mitten in der Subura mehr Kosten oder mehr Nutzen hat. Ich werde mit dem neuen Praefectus Urbi darüber sprechen."
    Soweit zu dieser Subura-Station.


    "Was gibt es noch an relevanten Entwicklungen seit meiner Abwesenheit? Wie ist die Sicherheitslage sonst? Gab es irgendwelche besonderen Vorkommnisse?"
    Es hatten sich ja hoffentlich nicht alle nur mit dieser Station beschäftigt!
    "Und wie ist der Einsatzstatus der Kohorte?"

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

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  • Maro räusperte sich.
    "In der Tat wollte ich die beteiligten Soldaten für eine Auszeichnung vorschlagen. Sie haben sie sich redlich verdient."


    Über die Sicherheit in der Stadt und die Kohorte hatte er eine allgemein positive Anischt.


    "Die Sicherheit der Stadt ist nach dem Untergang dieser Bande merklich besser geworden würde ich sagen, die Kohorte ist annähernd bei Sollstärke und einsatzbereit, Tribun."


    Der Tribun war von der Idee der Station offenbar nicht völlig überzeugt.

  • "Wenn das so ist, werde ich mich darum kümmern. Ich nehme an, eine Phalera wäre angemessen? Oder haben sich einzelne Soldaten sogar Armillae verdient?"
    Natürlich würde er sich schlau machen müssen - aber wenn sein Klient jemanden für eine Auszeichnung vorschlug, dann war er erstmal geneigt, ihm zu glauben!


    Dass eine einzelne Bande mehr Sicherheit für ganz Rom ausmachte, überraschte den Tribun dagegen wieder ein bisschen - aber vielleicht galt die Aussage auch eher für den Teil, den ein einzelner Centurio eben überblicken konnte...
    "Wurden die Verluste durch diese Hinterhalte der Krähen schon wieder ausgeglichen?"

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  • Maro nickte.
    "Es wäre einiges an diversen Auszeichnungen zu verteilen, Tribun. Wenn du wünschst, lasse ich dir umgehend eine vollständige Liste mit den Namen, den Taten und den Auszeichnungen, die angemessen sein könnten, zukommen."


    Aus dem Stand konnte er das nicht herunter rattern. Aber er war froh, dass der Tribun sich um solche Sachen kümmerte. So mancher Vorgesetzte verfuhr ja nach dem Motto: "Rom zu dienen ist der Ehre genug", aber Maro war da anderer Meinung. Kleine Auszeichnungen erhielten die Moral.


    "Der Ausgleich der Verluste macht gute Fortschritte. Wir sind was Ersatz für Ausfälle angeht, annähernd bei Normalbetrieb."


    Ausfälle gab es immer. Einsatz in der Stadt bedeutete einen stetigen Konflikt von niedriger Intensität. Due Männer sahhen sich häufig Feindseligkeiten ausgesetzt. Sei es in normalen Schlägereien oder Schwerkriminalität. Aber man war hier dann doch nicht auf einem Schlachtfeld, sodass Ausfälle meistens temporäre Verwundungen waren. Ein verbeulter Schädel, eine Schnittwunde hier und da bei Messerstechereien. Der Angriff auf die Station war ein verhältnismäßig schweres Gefecht gewesen. Trotzdem gab es bei der Rekrutierung weiterhin keine Probleme.


    Maro war auch gespannt, was der neue Praefectus Urbi - der ja mithin sein Verwandter Octavius Victor war - so an Neuerungen im Kopf hatte. Sicher würde man hier bald neues erfahren.

  • "Ausgezeichnet. Gib mir eine Liste, genau."

    bestätigte der Tribun und nickte. Dass die Kohorte ebenfalls auf Sollstärke war, stellte ihn natürlich auch zufrieden.

    "Ich will auch eine Liste zum Status der Einheit: Mannstärke der Centuriae, Namen der Offiziere, Krankenstand, Absenzen und so weiter."

    Er sah zu einem der dienstältesten Centurionen, die er schon von früher kannte.

    "Und ich brauche einen Cornicularius, der sich mit Buchhaltung auskennt!"

    Sein alter stand ja nicht mehr zur Verfügung...

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  • Einige Zeit nach der Besprechung fand Maro sich zur Besprechung mit dem Tribun ein. Dabei hatte er auch die vom Tribun angefragte Liste. Er klopfte.

  • Der Tribun hatte sich schnell wieder eingefunden in seinen Arbeitsalltag. Mit dem sportlichen Training sah es zwar noch schlecht aus - zu viel Anstrengung erzeugte immer noch Übelkeit - aber die Arbeit am Schreibtisch ging ihm ganz gut von der Hand.


    Als es klopfte, rief er

    "Herein!"

    und begrüßte dann seinen Klienten und Centurio:

    "Salve, Octavius! Ich wollte dich auch noch einmal persönlich sprechen - wir haben uns ja lange nicht gesehen, aber ich hoffe, du bist weiterhin mein treuer Klient und kannst mir berichten, was es Neues gibt in Rom und bei den Cohortes."

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  • Es war gut zu hören, dass er immer noch das Vertrauen des Tribun zu genießen schien. Es würde wahrscheinlich noch einige Zeit ins Land gehen bis sein Patron wieder bei vollen Kräften war, aber Maro hatte den Petronier ohnedies nie als jemand eingeschätzt, der viel im Lazarett herum jammerte. Deswegen hatte es ih nicht überrascht, als er Petronius Crispus zwar noch nicht in alter Frische, aber immerhin in alter Position wieder fand.


    "Salve Tribun. Es gibt in der Tat viel neues zu berichten. Vieles haben wir schon in der Besprechung mit allen... angesprochen. Die Zerstörung dieser Bande der "Krähe" und die ganzen Aktionen in der Subura, die ihr voraus gingen haben uns ganz schön auf Trapp gehalten.

    Die Lage ist dann mit der Ermordnung des Vigintivir Caesoninus eskaliert. Dann haben wir die Bande zerschlagen. Seit dem warte ich auf die Nachricht, dass sich jemand an ihre Stelle setzt. Ein neuer Haufen. Vielleicht erleben wir auch einen offenen Krieg um die Kontrolle des kriminellen Geschäfts da unten. Mit der neuen Station haben wir dort unten gegebenenfalls die besten Plätze um das Schauspiel anzusehen. Auf diesem Bereich lag also in den letzten Monaten auch der Fokus. Was sich dankenswerterweise nicht materialisiert hat, ist weitere Unruhe unter den Sklaven nach dem letzten Aufstand. An dieser Front ist alles ruhig seit dem Ausbruch vor ein paar Jahren und das hat sich auch während deiner... Abwesenheit nicht geändert. Es scheint, dass wir sie damals ordentlich getroffen haben.

    Während wir die Station gebaut haben, haben wir auch mit alternativen Waffen für den Häuserkampf experimentiert."


    Der Tribun hatte von dem Projekt Station bei der Besprechung neulich nicht überzeugt gewirkt. Bevor Maro fortfuhr fragte er also:


    "Du warst dir noch nicht sicher, ob das mit dieser Station eine gute Idee war?"

  • "Die Station ist also weiter im Bau befindlich und wird aktuell aber auch nicht angegriffen oder so? Ich zweifle, ob es den Aufwand wert ist, eine Station zu unterhalten, die ständig angegriffen wird. Claudius Menecrates glaubte damals, dass man die Subura befrieden kann, wenn man vor Ort ist. Ich bin da weniger optimistisch."

    erklärte der Petronier, der aufmerksam zugehört hatte. Das meiste wusste er schon, aber das mit der Ermordung des Vigintivirs hatte er noch nicht mitbekommen.

    "Kannst du mir mehr zu der Ermordung dieses Magistrats sagen? Wie hängen diese Krähen damit zusammen?"

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

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  • Maro nickte. "Diese Krähen steckten hinter dem Anschlag auf den Magistraten." Er wiederholte das wichtigste von dem was er auch schon den Iuliern erzählt hatte:"Diese Krähe war eine klassische Bande von Schwerkriminellen. Und deswegen hatten wir auch so viele Schwierigkeiten, sie überhaupt zu ermitteln. Du weißt schon, keiner hat was gesehen, immer das selbe. Bis sie dann den Vigintivir auf offener Straße ermordet haben. Wenig später haben Männer von meiner Centuria jemanden ausfindig gemacht, der endlich geredet hat. Als die Männer dann zu ihren Verstecken kamen, hatten sie sich schon selbst erledigt. Alles höchst dubios. Ich habe hier den Bericht, den die ermittelnden Milites verfasst haben gleich hier."



    Manius Purgitius Lurco

    Cohortes Urbanae

    Zwölfte Kohorte

    dritte Zenturie

    siebtes Contubernium




    Bericht Anschlag auf die Urbaner-Station




    Tatort: Urbaner Station in der Subura

    Einsatzgrund: Ermittlungen bezüglich des v.g. Vorfalls samt der dazugehörigen Morde



    Bei der Durchsuchung des Geschäftes gegenüber der Urbaner Station direkt nach dem Mord an dessen Besitzer und im Anschluss in der schwer beschädigten Urbaner Station selbst, fand der Unterzeichner Vogelschädel. Diese waren als Mahnung oder Warnung an den jeweiligen Tatorten zurückgelassen worden.


    Zwecks Aufklärung des Anschlags auf die Urbaner Station und die vorherigen Morde um den Anschlag zu verschleiern, erhielt der Unterzeichner von der inhaftierten Sklavin Eireann zweckdienliche Hinweise, dass sich ebenfalls im Ganymed ähnliche Vogelschädel befunden hätten. Ferner führte das Subjekt aus, dass der Besitzer des "blinden Esels" einer Taberna eine Krähe, wenn nicht die Krähe schlechthin wäre. Bei den Krähen handelt es sich laut dem Subjekt um eine Untergrundorganisation.


    Das Subjekt wurde inhaftiert, als der Unterzeichner seinerseits sich an die Schädel erinnerte und das Ganymed zwecks Tatortschau erneut aufsuchte. Hierbei erwischte er die besagte Sklavin, wie sie sich unrechtmäßig in der Brandruine des Ganymed aufhielt und über Steine wischte. Die Sklavin wurde daraufhin umgehend verhaftet und in Etappen verhört.


    Anzumerken ist hier besonders, dass der Sklavin die Untergrundorganisation und deren Kopf wohlbekannt waren. Ferner legte sie ein Geständnis darüber ab, weshalb sie sich in den Ruinen befunden hatte. Sie versuchte Spuren zu vernichten.


    Vorherige Ermittlungen bestätigten bereits, dass es sich bei den Krähen um eine Untergrundorganisation handelte. Der ehemalige Besitzer und Geschädigte des Ganymeds bestätigte, dass es sich bei den Krähen um eine Untergrundorganisation handelte.


    Um die Morde im Zusammenhang mit dem Anschlag auf die Urbaner Station aufzuklären wurde umgehend die Taberna zum Blinden Esel von Kollegen Potitus Sittius Pullus und dem Unterzeichner aufgesucht.


    Die Taberna zum blinden Esel war verwüstet worden. Vor Ort wurden von dem Unterzeichner und dessen Kollegen drei hingerichtete Leichen aufgefunden. Ein junger Zeuge, der verängstigt und verstümmelt aufgefunden wurde, äußerte sich vor den Urbanern dahingehend, dass es sich um einen Angriff unter Räubern gehandelt haben musste. Bei den Leichen handelte es sich um Mitglieder der Bande der Krähen.


    Darauf angesprochen, was er sonst noch bezüglich der Krähen wüsste, teilte der junge Zeugen den Urbanern mit, dass er belauscht habe, dass die Krähe - sprich der Unterweltboss in einer Gasse ermordet worden wäre. Er könne die Urbaner an den Tatort führen. Als Gegenleistung verlangte er nur Geleit, um den Tatort sicher verlassen zu können.


    Das Geleit wurde dem jungen Zeugen zugesagt und gewährt. Dieser führte die beiden Urbaner ohne Umwege direkt zu der Leiche der Krähe. Der Unterzeichner konnte eine der Leichen zweifelsfrei als den ehemaligen Besitzer des blinden Esels identifizieren. Eine weitere Leiche lag neben der dem Besitzer des blinden Esels.


    Die Tatortspuren waren dahingehend eindeutig, dass die "Krähe" von einem Vertrauen niedergestreckt worden war. Ein Mann seines Geschäftes, hätte keine andere Person derart nah an sich herangelassen. Der überraschte Gesichtsausdruck des Toten und die Ausbreitung der Blutlache sprachen ebenfalls dafür, dass es sich bei dem Besitzer des blinden Esels um die erste Leiche gehandelt hatte.


    Die zweite Leiche wies einen ebenso erstaunten Gesichtsausdruck auf. Diese unbekannte Person muss ebenfalls eine Krähe gewesen sein, sonst wäre ein derartiges Vertrauensverhältnis zu der Krähe nicht möglich gewesen. Folglich hat ein dritter Tatverdächtiger den ersten Mörder hingerichtet. Die zweite Leiche wurde überrascht, denn sie wurde hinterrücks erstochen. Sie stürzte in die Blutlache der ersten, so dass das Blutbild eindeutig aufzeigt, wer zuerst verstorben war.


    Auch der Umstand, dass die zweite Leiche von hinten erstochen wurde, die erste aber von vorne erdolcht wurde, lässt nur einen Rückschluss zu - der Besitzer des blinden Esels starb zuerst im Angesicht seines Feindes. Hätte zuerst der dritte Mann zugestochen, hätte der Besitzer des blinden Esels diesen bemerkt, da er seinem eigenen Mörder ins Gesicht blickte und so mitbekommen hätte, wer sich diesem von hinten nähert.


    Die Urbaner befragten erneut den jungen Zeugen, dieser teilte mit, dass er mit angehört habe, wie sich einige Krähen in das Haus ihres Anführers zurückziehen wollten. Sogar den Standort des Hauses konnte er in Erfahrung bringen und gab diesen unmittelbar an die Urbaner weiter.


    Da der junge Zeuge verletzt war, entschieden sich die Urbaner sich zu trennen. Kollege Potitus Sittius Pullus brachte den jungen Zeugen zu einem Medicus, während der Unterzeichner sich auf den Weg zum Nest der Krähe machte.


    Dort angekommen bot sich ihm ein Bild des Grauens. Bereits vor dem Haus fand der Unterzeichner mehrere Leichen. Folglich nahm er seine Waffe zur Hand und betrat das Gebäude, die Eigensicherung selbstverständlich stets berücksichtigend.


    In dem zweistöckigen Haus selbst, fand der Unterzeichner weitere Leichen vor. Scheinbar hatten im Hauptquartier der Krähe die letzten Überlebenden Zuflucht gesucht und hier gemeinschaftlich den Tod gefunden.


    Aufgrund der harten und effektiven Vorgehensweise kann nur von einer Reinigungsaktion einer befeindeten Bande ausgegangen werden.


    Insgesamt wurden von dem Unterzeichner 27 Krähen-Leichen aufgefunden.


    Spezifizierung der Funde:

    3 Krähen-Leichen in der Taberna blinder Esel

    2 Krähen-Leichen in der Gosse, darunter die Krähe der Unterweltboss (Besitzer des blinden Esels)

    22 Krähen-Leichen vor und in dem Haus der Krähe in der Subura


    Gesamt: 27 Krähen-Leichen.



    Zusatzbemerkung:

    In welchem Zusammenhang die Sklavin Eireann mit den Krähen stand, ist nicht offensichtlich. Es muss davon ausgegangen werden, dass das Subjekt aufgrund seiner staatsfeindlichen Einstellung Kontakte zu dieser Untergrundorganisation pflegte.


    Hier ist im Zusammenhang der Brand des Ganymed hervorzuheben. Dass Subjekt kann das Lupanar im Auftrag und im Namen der Krähen angesteckt haben.


    Die Ermittlungen haben eindeutig ergeben, dass die Krähen für den Anschlag auf das Ganymed (möglicherweise durch die Sklavin Eireann als Täterin), für den Anschlag auf das Geschäft gegenüber der Urbaner-Station, für die Anschläge auf offener Straße und für den Anschlag auf die Urbaner-Station verantwortlich sind.


    Ferner ist festzuhalten, dass alle Krähen die durch Ermittlungsarbeit aufgespürt wurden, nur als Leichen aufgefunden werden konnten.



    Zeugen:

    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Potitus Sittius Pullus

    Freier römischer Bürger, Cohortes Urbanae, Miles Manius Purgitius Lurco


    Unterzeichnet

    Manius Purgitius Lurco

    Urbaner, Zwölfte Kohorte, dritte Zenturie, siebtes Contubernium



    "Die Milites, die hier ermittelt haben, würde ich auch gerne für eine Auszeichnung vorschlagen, Tribun. Es ist keine geringe Leistung. Ich denke eine Phalera wäre das Minimum."

  • Der Tribun hörte zu und nahm den Bericht entgegen. Er war lang, aber relativ schnell zu erfassen: Banditen, mysteriöse Morde, am Ende alle tot - vermutlich wirklich eine Art Bandenkrieg... am interessantesten war der Autor: Manius Purgitius Lurco - das war ja sein Gastgeber! Zunächst ließ er sich nichts anmerken, sondern war eher neugierig, was über diesen Burschen zu wissen gab. Er begann mit einer Feststellung:

    "Na, dieser Purgitius Lurco hat scharf kombiniert, würde ich sagen."

    Die zeitlichen Zusammenhänge, die sich daraus ergaben, wer in wessen Blutspur lag, war zumindest nicht jedem einfachen Miles zuzutrauen. Andere Schlüsse waren dagegen weniger logisch - aus eigener Erfahrung wusste der Petronier, dass nicht nur "Krähen" staatsfeindliche Einstellungen hatten!

    "Ein besonderes Gespür für die Eigensicherung hat er aber nicht: Allein in den Stützpunkt einer kriminellen Organisation zu spazieren ist nicht gerade das, was wir unseren Milites beibringen, nicht wahr? Was kannst du mir noch über den Soldaten berichten?"

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

    DECURIO - MOGONTIACUM

    MUNICEPS - MOGONTIACUM

  • Maro war fast geneigt zu kichern. Nein, Eigensicherung war in der Tat nicht Lurcos Stärke.

    "Er hat durchaus Qualitäten, die nützlich sind und die man durchaus, sagen wir, herausrausstellen sollte. Zum einen hat er nicht nur Scharfsinn bewiesen, als er diese Leute aufgespürt hat, sondern auch Tatkraft und Courage und die Bereitschaft wenn es notwendig ist und der Moment da ist, auch entsprechend handfest die Initiative zu ergreifen um ein Ergebnis zu liefern."

    Gerade letztes war natürlich eine ambivalente Tugend in einer Einheit des Exercitus. Aber hier in der Urbs musste ein Miles bei Bedarf auch selbst denken können. Schließlich waren sie hier nicht an der Grenze, wo man bloß koordieniert in einer Reihe marschieren, Dreck schüppen und bei der Wache nicht einpennen können musste. Deswegen wusste Maro Eigeninitiative bei seinen Soldaten immer sehr zu schätzen.

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