[Exedra] Stabsbesprechung der Cohortes Urbanae

  • "Stertinius Quartus wird den teilnehmenden Einheiten kollektiv eine Phalera verleihen. Außerdem werden alle, die sich hervorgetan haben, nochmals separat ausgezeichnet werden. Am besten alle Kohorten reichen mir bis morgen eine Liste ein."
    bemerkte Pegasus zu Antoninus' Empfehlung. Dann waren die übrigen Tribune mit ihren Kohorten an der Reihe. Sie hatten fast gar keine Toten - Lucius "führte" mit seinen 38 Gefallenen. Pegasus runzelte deshalb ein wenig die Stirn und sprach den Petronier direkt an:
    "Wie kam es zu so hohen Verlusten bei der XII?"
    Das hatte Lucius schon befürchtet - obwohl es ihn eher zornig als nervös machte, denn hier wurden natürlich wieder Äpfel mit Birnen verglichen, wie Xanthippus das genannt hatte:
    "Im Gegensatz zur Cohors XIII standen unseren Kräften eine größere Abteilung Gladiatoren gegenüber, die deutlich höhere Kampferfahrung hatten. Die anderen Kohorten haben hauptsächlich das Gebiet abgesperrt, deshalb hatten sie geringe Verluste. Meine Männer haben ihr Bestes ge-"
    "Danke, ist gut."
    unterbrach ihn Pegasus und der Petronier verschluckte seinen letzten Satz. Wenn er genauer darüber nachdachte, hätte er vielleicht wirklich klüger agieren können, wenn er die "Vorhut" häufiger ausgetauscht hätte - aber er hatte noch nie eine Schlacht geschlagen. Und wer machte schon von Anfang an alles perfekt? Aber wenn die anderen Tribunen ihn nicht weiter fertig machen wollten, war das ja umso besser...


    Tatsächlich begann der Pinarier direkt zum nächsten Punkt:
    "Wir werden dafür sorgen müssen, dass diese Verluste ausgeglichen werden. Petronier hat ja schon vorgeschlagen, interne Versetzungen vorzunehmen. Die gefallenen Offiziersstellen müssen ebenfalls neu besetzt werden. Vielleicht lassen sich von den Legionen einige Stellen besetzen, ein paar werden aber auch intern befördert werden. Gibt es hierfür Vorschläge?"

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  • Auch in Antoninus Augen würde ein Vergleich der Verlustzahlen hinken. Er war ja dabei gewesen und wusste das er selbst erst recht späht an die Gladiatoren geraten war. Die anderen Orts schon in Gefechte mit den Urbanii verstrickt waren.
    Das man von Seiten der Führung aber immer nach unten trat um sich nicht selbst eine Blöße geben zu müssen das kannte er mit seinen über 20 Dienstjahren schon mehr als Genug. Da musste man als Betroffener einfach Augen zu und durch. Jede Form der Rechtfertigung würde der Übergeordneten Führung sauer aufstoßen. Zum Glück kam man wieder recht schnell ohne Großes Hig Hag zum Nächsten Punkt.


    Es war nicht unüblich das man nun versuchte erst mal intern die Posten neu zu vergeben. Doch er war erst so kurz da das er nicht zusagen vermochte ob der eine oder andere zum Centurio taugte. Er zuckte wenig sagend mit den Schultern. „Wie schon erwähnt führt der Rangfolge folgend erst mal der Optio Faustus Marcilius Nicanor erst mal die Centuria. Doch ob er schon eine Beförderung verdient, vermag ich nicht zu sagen.“ Immerhin war er erst seit einigen Tagen wieder in der Stadt. Woher sollte er wissen ob der Optio Beziehungen hatte die so gut waren oder ob man ihn wegen seiner Leistungen befördern sollte. „Die anderen Verluste sollten doch sicher durch Anwerbungen ausgeglichen werden können oder?“ Immerhin war der Dienst bei den Urbanii ein Ehrendienst und es sollte nicht all zu schwer sein ein paar Italica auf dem Weg zu einer Legion umzuleiten. Immer hin würde Einer der für die Legion angeworben worden war doch sicher mit Kusshand nach Rom gehen wollen.

  • "Optio Octavius Maro kommandiert derzeit auch direkt seine Centuria."
    warf auch Lucius ein und zuckte mit den Schultern.
    "Er ist aber noch nicht so alt, soweit ich weiß. Insofern weiß ich nicht, ob er genug Erfahrung für einen Centurio hat."


    "Generell werden wir schon werben, aber es wird trotzdem Zeit brauchen, bis die Verluste ausgeglichen sind. Wir sollten beim Schreiben der Dienstpläne auf jeden Fall daran denken. Und vielleicht zeitnah eine kleine Werbe-Aktion starten. Nach dem Aufstand könnte es einen patriotischen Schub in der Stadt geben, sodass sich vielleicht ein paar junge Männer freiwillig melden."
    Der Petronier hörte zu - dieser Pegasus hatte vielleicht nicht ganz dumme Ideen. Es war zwar unlogisch, dass man sich von einem Einzelereignis, das wohl eher Zufall oder Pech war als sonst etwas, bei seiner Lebensplanung beeinflussen ließ. Aber wie er schmerzlich hatte lernen müssen, dachten die meisten Menschen völlig unlogisch - es wunderte ihn also nicht, wenn die Idee des Tribuns stimmte.
    "Prüft auf jeden Fall die Optionen in euren Einheiten und gebt Bescheid, wenn es Kandidaten gibt. Ich werde dem Ab Epistulis dann schreiben, wie viele Centurionen wir brauchen."
    Noch einmal überlegte Lucius, ob es in seiner Truppe jemanden gab - aber er kannte die Einheit einfach nicht gut genug...


    "Dann wurde ich informiert, dass der Kaiser eine Gedenkveranstaltung für die Gefallenen auf dem Marsfeld abhalten will. Er wird dabei Auszeichnungen vergeben und uns-"
    Pegasus sah zum dem Prätorianer-Tribun, der heute seitens der Schwarzröcke zu Gast war.
    "und unsere Kameraden von den Prätorianern für unseren Einsatz ehren. Wir müssten das vorbereiten."
    Kurz überlegte Lucius - eine Veranstaltung mit dem Kaiser zu planen war sicherlich sehr aufwändig. Andererseits war es sicherlich klug, dem Kaiser aufzufallen, wenn er voran kommen wollte - also entschied er spontan:
    "Ich könnte das übernehmen!"

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  • Antoninus war sich natürlich im Klaren darüber das man Verluste ad hoc ausgleichen konnte. Zur Not und das war ja durchaus auch noch einen Option konnte man Männer ausheben wenn es sein musste. Auch wenn das lange nicht gemacht wurde. Warum man nach dem Bürgerkrieg nicht auf dieses Mittel zurückgegriffen hatte, fragte er sich aber ernsthaft. Aber bei den Urbanern sollte das wohl eher nicht nötig sein. „Meinst Du eine Flugblattaktion oder einen Aushang in Rom oder eine Werbereise oder gar eine Aushebung?“ Fragte er nach wie sich der Pegasus eine Werbeaktion vorstellte. Wobei Aushebung natürlich drastisch klang. Doch formal gab es ja die Wehrpflicht noch für jeden Bürger auch wenn sie nicht zur Anwendung kam. Da ja meist mit den Voluntarii ausgekommen wurde.


    Er notierte weiter auf seiner Tabula den Prüfauftrag. Vielleicht stand ja ein anderer Optio zum Centurio an und ein anderer konnte zum Optio aufrücken.


    Oh der Augustus war hier ein Mann der schnellen Entscheidungen. Gleich am Tag darauf kam die Info das es eine öffentliche Ehrung geben würde, dass ging wirklich fix. Aber auch wenn er schon bei so einigen Bestattungen dabei gewesen war hielt er sich zurück um dem Petronius nicht den Auftrag wegg zuschnappen. Immerhin hatte er den Auftrag mit den Schwertern noch nicht abgearbeitet.

  • Sim-Off:

    Ich dachte eigentlich, das ist einfach der nächste Tagesordnungspunkt :D


    "Ich hatte eigentlich an eine Werbung hier in der Stadt gedacht. Aber wenn es weitere Ideen gibt, können wir da auch gern zu etwas anderem greifen."
    erklärte Pegasus seine Ankündigung. Lucius fragte sich währenddessen, wie man sich eine Flugblattaktion vorstellen sollte - jede Menge Papyrus, der in den Straßen verteilt wurde? Eine komische Vorstellung irgendwie...


    Zu seiner Meldung erklärte der "vorsitzende" Tribun schließlich:
    "Ausgezeichnet. Setz dich mit der kaiserlichen Kanzlei in Verbindung wegen der genaueren Planung."
    Lucius nickte. Er hatte ja schon einmal einige Zeit auf dem Palatin gearbeitet, als er noch als Klient hinter Tiberius Lepidus hergetigert war... lange war es her! Wobei ihn das daran erinnerte, dass er sich dringend einen neuen Patron suchen musste!

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  • "Petronius, du übernimmst dann die allgemeine Planung."
    fuhr Pegasus fort und sah dann wieder zu allen.
    "Wir anderen können aber auch nicht untätig bleiben. Ich erwarte von jeder Cohors eine Aufstellung, welche Männer für welche Auszeichnungen vorzuschlagen sind. Außerdem erwarte ich natürlich, dass ihr alle an den Feierlichkeiten teilnehmt."
    Lucius seufzte - das klang doch nach der größten Aktion, die er je übernommen hatte. Wobei... die Getreideflotte war wohl doch mindestens in der selben Größenordnung gewesen. Aber eben auch irgendwie eine ganz andere Kategorie - Feiern waren nicht so sein Ding. Feiern waren nur eine unnötige Verschwendung von Ressourcen...

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  • Hm eine Werbung in der Stadt. Das sah für Antoninus doch ganze vielversprechend aus. „Ich denke man könnte den Ausrufer eine Ankündigung machen lassen. Die Stadt hat eine Million Einwohner davon sicher einige hundert Fleischer oder Dachdecker oder im allgemeinen kräftige Burschen.“ Sie brauchten alles in allem etwas über sechzig Mann die würden sich ja wohl in Rom finden lassen. Junge Kerle die in ihrer Stadt nun gegen eine, im Vergleich zum Handwerk üppige Bezahlung mehr Prestige hatten. Ein einfacher Arbeiter bekam im Jahr vielleicht 500 Sesterzen ein Miles der Legion 1200 und die Urbaner und Prätorianer noch mehr. Antoninus sah da eigentlich kein Problem.


    Zum zweiten Teil machte er sich nun wieder Notizen auf seiner Tabula. Da würde er aber an die einzelnen Vorgesetzten herangehen. Er war noch nicht lang da und selbst wenn konnte er nicht alle Männer so gut kennen dafür waren es bei einer Cohorte einfach zu viele. „Verstanden.“ Murmelte er wehrend er auf dem Wachs rumkratzte. Das sie alle bei den Feierlichkeiten anwesend waren verstand sich von selbst und bedurfte keines weiteren Kommentars.

  • "Vielleicht könnte man das mit einer kleinen Demonstration verbinden."
    warf einer der anderen Tribunen ein. Lucius überlegte - ihn hatten Paraden und Manöver der Legion als Kind tatsächlich auch informiert. Auch wenn wahrscheinlich jeder Römer eine grobe Vorstellung davon hatte, was die Cohortes Urbanae machten, war es doch aus irgendeinem Grund eindrücklicher, wenn man etwas gezeigt bekam. Deshalb stimmte er in die Idee ein:
    "Vielleicht auf dem Forum."
    "Nein, Waffendemonstrationen auf dem Forum sind keine gute Idee. Das liegt innerhalb des Pomerium."
    lehnte Pegasus die Idee aber schon wieder ab. Der Petronier blickte verärgert zu Boden und biss sich auf die Lippe - das Pomerium war einer der größeren Blödsinn-Ideen der römischen Religion: Jeder Idiot hatte einen Dolch bei sich, wenn er in den Straßen Roms unterwegs war - besonders nachts - trotzdem versuchten die Behörden beständig, das Verbot des Waffentragens in der Stadt nach außen aufrechtzuerhalten. Und dazu das ganze mit den Göttern in Verbindung zu bringen - als ob es die nicht mehr stören würde, wenn die Prätorianer ihre Gladii unter einer Toga versteckten! Aus den Augen aus dem Sinn - eine absurde Vorstellung für Götter!

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  • Und eine Demonstration von der Waffenkunst war aus Antoninus sicht noch aus einem anderen Grund nicht so passend. Ja die Urbaner hatten in den Straßen gut gekämpft doch war dies eben nicht ihr Hauptauftrag. Der bestand nun mal darin in der Hauptstadt Polizeidienst zu versehen. Wenn sie auch dafür natürlich viel zu wenige waren. Zum Glück wurde er Vorschlag aber gleich vom Tisch gewischt. „Nun wie gesagt ich denke das wir die Zahl an Rekruten schon bekommen werden. Die Zahl an sich ist nicht so hoch und Bezahlung und Ansehen sollten ein Übriges tun.“ Es war ja nun so das sich immer mehr um die Dienststellen bei den Urbanii und Prätorianern gedrängt wurde. Der Ausrufer sollte sein Übriges dazutun um so viele Willige in die Probatio zubringen das sie sogar aussuchen konnten, was ja auch üblich war. Der Dienst bei den Urbanern war eben Dienst in der Hauptstadt. Gute Bezahlung und ein Arbeitsplatz im warmen inbegriffen.


    Sim-Off:

    [SIZE=7]Tatsächlich wird es wohl eher so gewesen sein, dass man ohne Empfehlungsschreiben von einer entsprechend einflussreichen Person, nicht bei den Urbanii rein gekommen ist. ;)[/SIZE]

  • Sim-Off:

    Naja, war jetzt eher als eine Spielmöglichkeit für die CUler gedacht :P


    "Na, dann beginnen wir wohl lieber erstmal mit dem Ausrufer. Kannst du einen kleinen Text für ihn vorbereiten, Iulius?"
    beschloss Pegasus. Der Petronier war froh, dass das ihn nicht traf - er hasste es seit den Schultagen bei Xanthippus, Texte zu verfassen. Wobei er die Sache vielleicht auch einfach an seinen Cornicularius abwälzen konnte - das war das Praktische als Offizier!


    Ein kurzes Schweigen trat ein, ehe Pegasus noch einmal in die Runde fragte:
    "Gibt es sonst noch etwas im Nachgang des Sklavenaufstands zu besprechen?"
    Lucius zuckte mit den Schultern - er war die häufigen Stabsbesprechungen noch nicht gewohnt. Bei der Classis hatte es irgendwie weniger Absprachen gegeben, weil der Praefectus Aegypti oft keine Zeit dafür gehabt hatte...

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  • Nachdem der petronische Tribun den Ausbildungsentwurf von Optio Octavius durchgesehen hatte, ließ er sich bei der nächsten Stabsbesprechung auf die Tagesordnung setzen. Er war schon ein bisschen gespannt, was die anderen sagen würden - er war sicherlich nicht der Offizier mit der meisten praktischen Erfahrung in diesem Kreis, hielt sich aber immerhin für den klügsten.


    Als Pegasus ihn aufrief, begann er also:
    "Im Gespräch mit den Ausbildern sind einige Wünsche über eine Überarbeitung der Ausbildungsrichtlinien aufgekommen. Der Sklavenaufstand hat gezeigt, dass für das Einsatzgebiet der Cohortes Urbanae andere taktische Notwendigkeiten vorliegen als für die Legionen. Ich schlage deshalb vor, die Ausbildung streckenweise anzupassen, beziehungsweise eigene Schwerpunkte zu setzen."
    Er holte das Memorandum von Optio Octavius hervor - er wusste zwar, dass gute Redner alles aus dem Kopf vortrugen, aber er hatte eine gewisse Schwäche, sich Dinge zu merken. Also kontrollierte er seine Gedanken noch einmal anhand des Memorandum:


    MEMORANDUM
    - Änderungen im Ablauf der Grundausbildung der Tirones -
    - I. Entwurf -


    Ziel: Möglichst umfassende Vorbereitung auf möglichst viele Situationen, die Milites bei den Chohrtes Urbanae zu erwarten haben.


    Vorschlag: Bisherigen Ablauf um Einheiten zum Häuserkampf, zum Fernkampf mit der Schleuder und um Formationsübungen in Kleingruppen ergänzen.


    Geänderter Ablauf:
    I. Einführung [FONT=freestyle script, amaze]Fehlt: Fitnesstraining[/FONT]


    II. Grundlagen des Exerzierens
    A) Haltung
    B) Marschieren


    III. Waffenübungen
    A) Theorie
    B) Gladius und Hasta (allein und in Kleingruppen) [FONT=freestyle script, amaze]Pilum?[/FONT]
    C) Schleuder
    Empfehlung: Verwendung des Schleudermodells "Funda"; Grund: Platzersparnis
    Empfehlung: Schleuderschießübungen auf dem Exerzierplatz auf verschiedene Entfernungen auf Standard-Hasta-Ziele.
    Begründung der Änderung:
    + Bisher fehlende Möglichkeiten zur Ergreifung von Gegenmaßnahmen gegen Feinde in Entfernungen weiter als Pilum-Wurfweite.
    + Verbesserung der Kampfeffektivität im urbanen Kampfbereich.
    [FONT=freestyle script, amaze]Gut![/FONT]
    IV. Formationen
    A) Theorie
    B) Grundlegende Formationen (in Kleingruppen und mit der ganzen Einheit)
    C) Formationenwechsel


    V. Häuserkampf
    Angriff und Verteidigung einer Insula. [FONT=freestyle script, amaze]Verteidigung kaum nötig[/FONT]
    (Geeignete, leerstehende Insula sollte ohne größere Probleme aufzutreiben sein.) [FONT=freestyle script, amaze]evtl. auch Attrappe auf Exerzierplatz[/FONT]
    Empfehlung: Häuserkampfübungen zusätzlich in den regelmäßigen Exerzierkanon der aktiven Milites aufnehmen.
    + Begründung der Änderung: Häuserkampf ist in einer Stadt ein wahrscheinliches Scenario, auf welches Standardkampftaktiken und Techniken, wie sie bisher eingeübt wurden, nur unzureichend vorbereiten.


    VI. Schwimmen [FONT=freestyle script, amaze]Weitere Fertigkeiten[/FONT]
    Im Tiber [FONT=freestyle script, amaze]schwimmen[/FONT]
    [FONT=freestyle script, amaze]Grundlagen des Reitens[/FONT]


    Gezeichnet


    Marcus Octavius Maro [FONT=freestyle script, amaze]und L Petr. Crispus, Tribun[/FONT]
    Optio
    Centurio ad Interim
    Cohors XII · Centuria III


    [FONT=freestyle script, amaze]Weitere Überlegungen: Kontrollen? Verhalten auf Patrouille?[/FONT]


    Danach setzte er an:
    "Die wesentlichen Ergänzungen sind zwei: Zum einen wurde vorgeschlagen, die Rekruten auch an der Schleuder auszubilden und mit der Funda auszurüsten. Diese Schleuderform nimmt wenig Platz weg und ist hochgradig effektiv, gerade wenn wir unter Beschuss geraten - ähm. Wie ja beim Sklavenaufstand mehrfach geschehen."
    Er sah in die ausdruckslosen Mienen der anderen Tribunen und Centurionen - er konnte nicht wirklich sagen, was sie dachten.
    "Der zweite Punkt ist der Häuserkampf. Der Schwerpunkt unserer Ausbildung liegt immer noch auf dem Formationskampf. Für das Stadtgebiet Roms, unser wichtigstes Operationsgebiet, ist der Kampf in größeren Formationen aber meist nicht möglich."
    Er räusperte sich. Natürlich wusste er, dass die Cohortes Urbanae vor allem als "Bereitschaftspolizei" eingesetzt wurden und entsprechend auch öfter Plätze räumten oder sowas - trotzdem waren sie eben auch oft als Patrouillen und Kleingruppen unterwegs. Und gegen einen asymmetrischen Gegner...
    "Ich empfehle deshalb, dass wir die Tirones auch im Räumen von Insulae und sowas schulen. Und vielleicht auch eine Spezialeinheit für solche Dinge zusammenstellen."
    Eigentlich waren das alles die Ideen des Octaviers gewesen - aber der hatte nunmal das Pech, dass er hier nicht vertreten war. Und Lucius hatte die Vorschläge ja auch erst kritisch geprüft und sie deshalb sozusagen zu seinen gemacht!

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  • "Das klingt vernünftig!"
    antwortete Pegasus, was Lucius ein bisschen erleichterte - seiner Erfahrung nach war das Exercitus Romanus nicht unbedingt innovativ, sodass man selbst mit rationalen Argumenten für Veränderung oft nicht recht weiterkam. Und tatsächlich kam von anderer Seite direkt Kritik - wenn auch nicht mit dem Traditionsargument:
    "Eine Spezialeinheit scheint mir aber wenig sinnvoll: Häuserkämpfe ergeben sich üblicherweise doch mitten im regulären Dienst, sodass wir kaum immer nach einer Spezialeinheit schicken können, die dann einen ewigen Weg zurückzulegen hat."
    Der Petronier zuckte mit den Schultern - genau deshalb hatte er das mit der Spezialeinheit so vorsichtig formuliert! Trotzdem gab es natürlich auch gute Argumente:
    "Im Fall von Aufständen oder so können aber durchaus bestimmte Truppenteile - zum Beispiel eine Centuria pro Kohorte - speziell mit dem Räumen von Gebäuden betraut werden. Es muss ja nicht nur eine Centuria in allen Einheiten sein!"
    Pegasus kratzte sich nachdenklich am Kinn - er schien erst jetzt wirklich darüber nachzudenken, was Lucius da genau vorgeschlagen hatte. Es dauerte also einen Moment, ehe er beschloss:
    "Die Sache mit der Spezialeinheit sollten wir vielleicht dem Praefectus vorlegen. Petronius, du kannst dazu ein kleines Gutachten abfassen. Das mit der Ergänzung der Ausbildung können wir meiner Meinung nach direkt beschließen."
    Lucius versuchte sich nicht anmerken zu lassen, dass die Sache mit dem Gutachten ihm nur mäßig gefiel - er war kein Freund von langen Texten, weder bei Lesen, schon gar nicht aber beim Schreiben! Das würde vielleicht Ulpianus für ihn machen können... sie konnten ja in einer kleinen Diskussion die Argumente herausarbeiten...


    Alle schienen mit Pegasus' Vorschlag einverstanden. Da Lucius sich auch bei der Ausbildung hervortun wollte, warf er schließlich noch ein:
    "Ich habe einen fähigen Optio, der die Einführung der Ausbildungsergänzung vorbereiten könnte. Also zum Beispiel konkrete Übungen entwerfen, die dann in allen Kohorten eingeführt werden könnten!"
    Natürlich dachte er an Octavius Maro - der Mann war ihm jetzt schon mehrmals aufgefallen...

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  • In Begleitung der Tribune betrat Menecrates nach seiner Amtseinsetzung den Besprechungsraum. Nicht alle der sonst teilnehmenden Centurionen folgten ihnen, einzelne nahmen die zugesagten Freistunden wahr. Im Groben diente diese erste Besprechung dem Kennenlernen und der Regelung organisatorischer Fragen. Ob bei diesen Themen der Offizier der Cohortes Praetoriae zu ihnen stoßen würde, blieb offen. Menecrates plante nach der Besprechung einen spontanen Besuch in den benachbarten Arbeitsräumen. Vielleicht würde er dabei einen der beiden Präfekten antreffen.
    Nach einem schweifenden Blick, der ihm den Überblick über den Raum verschaffte, schritt er zum Kopfende des Tisches und nahm Platz. Sein Arm vollführte eine einladende Geste.

    "Meine Herren!" Diese Anrede hatte sich Menecrates erst nach der Zeit als Legat angeeignet und da er zukünftig beständig zwischen Offizieren und Beamten pendeln würde, fand er sie zweckmäßig. Er musste sich nicht ständig umstellen. "Falls ich irgendwem nicht ausreichend bekannt sein sollte, dann stelle ich mich gern noch einmal vor. Erst einmal gehe ich aber davon aus, dass dafür kein Bedarf besteht. Anders sieht das für mich aus, denn außer Tribun Petronius kenne ich keinen von euch. Ich bitte also um eine kurze Vorstellung, damit ich Namen und Antlitze zusammenfügen kann. Den Werdegang könnt ihr aussparen, dafür gibt es Akten."

    Er blickte von einem zum anderen, ohne vorschreiben zu wollen, wer begann.

  • Lucius war den anderen Stabsoffizieren und Centurionen in die Principia gefolgt, wo der neue PU direkt mit der ersten Stabsbesprechung begann. Der Petronier setzte sich mit seinen tribunizischen Kollegen direkt an den Tisch mit dem Stadtplan, die Centurionen stellten sich dahinter auf.


    Als Menecrates mit der Vorstellungsrunde begann, meldete sich als erster Lucius Pinarius Pegasus, der Tribun der Cohors X zu Wort - was der Petronier schon erwartet hatte:
    "Lucius Pinarius Pegasus, Kommandeur der Cohors X. Ich bin der dienstälteste Tribun und habe in der Vergangenheit Stertinius bei der Stabsbesprechung häufiger vertreten."
    Natürlich erwartete er, dass er auch in Zukunft unter den Tribunen den höchsten Rang einnehmen würde - seinem Alter nach zu urteilen würde er aber sicherlich bald einen neuen Posten erhalten. Danach stellte sich der Tribun der Cohors XI vor, bevor Lucius an der Reihe war - was er lakonisch knapp hielt, wie es der Präfekt seiner Meinung nach vorgegeben hatte:
    "Lucius Petronius Crispus, Cohors XII. Cohors XIII ist momentan vakant."
    Dort hatte zuletzt Tribun Iulius das Kommando geführt.


    Danach kamen die Centurionen an die Reihe. Hinter dem Petronier meldete sich unter anderem ein relativ junger Offizier zu Wort, der den Angustus Clavus des Ordo Equester trug - und seit neustem auch den Ritterring, wie Lucius bei einem kurzen Seitenblick hinter sich bemerkte. Hatte Virginianus' Vater - ein angesehener Eques aus Italia - also endlich für die Verleihung des Ritterstandes an seinen Sprössling gesorgt!
    "Mein Name ist Quintus Falcidius Virginianus, Centurio der Centuria III. Ich befinde mich quasi auf dem Sprung, denn ich werde in Kürze ein Tribunat bei der Legio V Macedonica antreten. Ich habe gestern die Papiere der kaiserlichen Kanzlei erhalten."
    Crispus zog die Augenbrauen zusammen - davon wusste er selbst noch nicht einmal! Wie peinlich! Und was für eine Frechheit von diesem eingebildeten Schnösel, seinen Vorgesetzten nicht zu informieren! Das würde ja bedeuten, dass eine seiner Centuriae vakant wurde!
    Trotzdem schluckte er seinen Ärger herunter und wartete geduldig ab, bis die Vorstellungsrunde abgeschlossen war.

    Sim-Off:

    Mehr NSCs hatte ich nicht eingeführt.


    Nach der Vorstellungsrunde nahm sich wieder Pegasus das Wort:
    "Wenn du erlaubst, Praefectus, werde ich einen kurzen Überblick über die Lage der Cohortes Urbanae geben: Unsere Verluste seit dem Sklavenaufstand konnten inzwischen wieder weitgehend ausgeglichen werden. Momentan fasst die Centuria X 474 Mann, die XI 432, die XII 411 und die XIII 391. In Ausbildung befinden sich momentan 49 Tirones. Wir liegen also etwas unter Soll, allerdings war das bei den Cohortes Urbanae in den letzten Jahren der Normalfall. Ausbildungsstand und Ausrüstung sind ebenfalls in gutem Zustand. Über Personalia berichtet am besten jeder Tribun für seine Kohorte.


    Allgemein vielleicht nur noch: Die Sicherheitslage ist weitgehend ruhig. Seit dem Sklavenaufstand gibt es keine nennenswerten Aufruhre oder dergleichen. Wir bewachen wie üblich die wichtigsten öffentlichen Plätze und patrouillieren stichprobenartig durch die verschiedenen Viertel Roms. Außerdem haben wir den Praefectus Urbi natürlich auf seinen Gerichtsreisen in die Städte innerhalb der Hundert-Meilen-Zone begleitet.
    Bauprojekte oder andere Zusatz-Einsätze gibt es momentan keine."

    Das war der Moment für den Petronier um einzuhaken - er meldete sich also und warf ein:
    "Das dürfte sich demnächst ändern. Der Architectus Italiae Helvetius Commodus ist mit einer Bitte um Arbeitskräfte für eine Reparatur der Via Appia nach Süden an mich herangetreten. Meine Kohorte hätte genügend Kapazitäten frei, allerdings sind wir noch in der Verhandlung, wie viele Mann wir stellen können."
    Pegasus nickte nur knapp - so etwas lag durchaus im Kompetenzbereich eines Tribuns. Zumindest bisher.
    Lucius zögerte kurz, beschloss dann aber, einen Einfall, der ihm gerade spontan gekommen war, in die Tat umzusetzen:
    "Und wenn ich gleich meine Personal-Angelegenheiten vorziehen darf: Ich habe wie schon erwähnt einen Verlust als Centurio. Ich habe bereits einen Vorschlag für einen Nachfolger: Mein Cornicularius Marcus Octavius Maro hat mir gute Dienste geleistet und schon als Optio Führungsqualitäten bewiesen. Er kennt die Männer der Centuria und wäre sicherlich hervorragend geeignet. Da der aktuelle Optio Octavius Frugi momentan für die Reise der Augusta nach Germania abkommandiert ist, wäre es sinnvoll, ihn zeitnah zu ernennen - sonst stünde die Centuria bei der Abreise von Falcidius führungslos da."
    Lucius war ein bisschen stolz - er hatte die unerwartete Situation in seinen Augen hervorragend verarbeitet und gleich zu seinem Vorteil genutzt. Damit konnte er seinem Klienten Maro schnell einen Posten verschaffen und gleichzeitig cachieren, dass er gerade eben erst von der Beförderung seines Centurios gehört hatte!

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

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  • Licinus hielt sich im Hintergrund der Veranstaltung. Er saß seitlich an dem dem Präfekten abgewandten Ende des großen Besprechungstisches. Dies war eine Besprechung der städtischen Kohorten und er selbst, wie seine prätorianischen Kollegen wohl aus einer Mischung aus Galanterie zwischen den Einheiten und geübter Praxis hergebeten worden.


    "Marcus Iulius Licinus, praefectus castrorum. Ich verantworte den baulichen Zustand auch der durch deine Kohorten genutzten Bauwerke und koordiniere mit den tribuni die Besetzung der gemeinsam genutzten Einrichtungen, valetudinarium, horreae, fabricae et cetera."
    er war gespannt, ob dies so bleiben würde, oder ob der neue praefectus urbi eine schärfere Trennung der Abteilung befürwortete. Etwas, was in Licinus Augen nur doppelte Arbeit schaffte. Erwarten tat er dies von dem Claudier freilich nicht.


    Den Rest der Unterhaltung verfolgte er erstmal schweigend, auch wenn sen Hirn unabwegig Notizen machte. Die Bauarbeiten würden einen erhöhten Werkzeugbedaf bedeuten, was sich wieder auf die fabricae auswirken würde. Außerdem mochten Zelte und Marschverpflegung gestellt werden. Auch hiermit würde Licinus indirekt zu tun bekommen. Er kämpfte den Impuls wieder, einzuhaken, nachzufragen über welche Mannstärke hier geredet wurde. Es war weder der richtige Anlass noch eigentlich seine Einheit, das erforderte manchmal mehr Fingerspitzengefühl, als Licinus naturgemäß zu eigen war.

  • Die Besprechung gelangte schneller als gedacht zu den relevanten Themen. Dabei hatte Menecrates noch gar nicht alles Organisatorische angesprochen. Er unterbrach den Redefluss aber nicht. Vielmehr wertete er ihn positiv, weil er eine produktive Zusammenarbeit versprach.
    Er schob seine eigenen Belange zur Seite und folgte nach den einzelnen Vorstellungen den Themen, zu denen er sich jeweils Notizen machte. Bereits bei der Vorstellungsrunde setzte er eine alte Tradition um und vermerkte oder skizzierte ein Erkennungsmerkmal zur jeweiligen Person. Schon in früherer Zeit halfen ihm diese Notizen beim schnellen Aneignen von Personennamen.
    Bei Pegasus notierte er eine eins. Er blickte durchaus überrascht auf, als Pinarius erwähnte, er hätte Stertinius häufiger vertreten. Sicherlich, eine Vertretung zu gegebener Zeit konnte immer einmal vorkommen, aber häufiger? "Danke Tribun Pinarius. Eine häufige Vertretung wird sicherlich nicht notwendig werden, aber falls doch, greife ich auf dich zurück."
    Anschließend ergriff der Tribun der Cohors XI das Wort. Da weder die Person noch der Inhalt etwas hergab, was ins Auge stach, notierte Menecrates das Wort 'blass'. "Vielen Dank!", erwiderte Menecrates, bevor Tribun Petronius an der Reihe war. Ihn kannte der Praefect, also sparte er sich jede Notiz. "Danke für die Zuordnung, Tribun Petronius", sagte Menecrates nach dessen Vorstellung, denn er kannte zwar die Person, aber nicht dessen Einheit. "Iulius Antoninus führte das Kommando, nehme ich an", warf Menecrates ein, als die Sprache auf die Cohors XIII kam. Vielleicht überraschte er damit die Offiziere, aber da Antoninus sein Klient war, wusste Menecrates auch ohne Präfektenamt, wo und als was dieser diente.
    "Darum müssen wir uns kümmern", stellte er fest, bevor er den weiteren Vorstellungen folgte. Jeder Centurio erhielt ein Notiz, die vom spitzen Kinn über große Nase und abweichender Körperstatur bis hin zu auffallender Haarfarbe oder Sprachfehler reichte. Menecrates nickte jedem einzelnen Centurio zu, nur bei Falcidius setzte er ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit ein.
    "Ein Tribunat", wiederholte Menecrates. Er sah es nicht als Beinbruch an, dass ein Centurio die Einheit verließ, aber um die Neubesetzung dieses Postens musste er sich auch noch kümmern. Eine Notiz wanderte auf die Wachstafel.
    Dem letzten Urbaner folgte die Vorstellung des anwesenden Prätorianeroffiziers. Es handelte sich um den Praefectus castrorum - Mitglied des Kommandostabs der Praetorianer, aber gleichzeitig auch relevant für die Cohorten, die Menecrates befehligte. Sie nutzten schließlich dasselbe Gelände.
    Der Praefectus castrorum stellte für Menecrates eine aus Legionszeiten sehr bekannte Größe dar, wenngleich er zu wissen glaubte, dass die Bezeichnung bei den Prätorianern eher unüblich war. Auf alle Fälle konnte er den Tätigkeitsbereich bestens einschätzen. "Vielen Dank, Iulius Licinus. Wir kommen gleich noch einmal auf für dich relevante Bereiche zu sprechen." Auch diesbezüglich landete eine Notiz auf Menecrates' Wachstafel.


    Es folgte ein Überblick über die Mannstärke der Cohorten, der Menecrates sehr interessiert folgte. In seinem bisherigen Soldatenleben hatte er es nie erlebt, dass eine Einheit auf Sollstärke stand, weswegen ihn die Zahlen nicht verwunderten. Sie gaben in ihrer Größenordnung auch keinen Anlass zur Beunruhigung, zumal sich eine nennenswerte Zahl an Tirones in Ausbildung befand.
    Die Sicherheitslage folgte, was Menecrates begrüßte. Er kannte die Lage weitgehend durch sein Consulat, aber er besaß keinerlei Einblick über die Aufstellung der Patrouillen. Hier hakte er sogar nach.
    "In welcher Mannstärke wird patrouilliert und in welchen Abständen erfolgen die Ablösungen? Insbesondere wüsste ich gern die Angaben für das Suburaviertel."


    Ein Thema ergab schon fast das nächste und ehe sie sich versahen, befanden sie sich in der Klärung über die freien Kapazitäten. Tribun Petronius legte dar, dass er sich aktuell in Verhandlungen mit dem Architectus Helvetius befand. Offensichtlich besaß er die Zustimmung des ältesten Tribuns. Da dies Menecrates eigenen Plänen entgegenlief, hob er die Hand.
    "Wie hoch ist nach deiner Einschätzung die freie Kapazität in deiner Kohorte? Und wie hoch ist die in den anderen?" Er blickte von einem Tribun zum anderen. "Die Lage nach dem Sklavenaufstand ist zwar ruhig, aber ich beabsichtige, mich nicht darauf auszuruhen. Ich möchte an der Grundsituation etwas ändern, damit die Basis für Unruhen nicht so bleibt wie sie ist bzw. war. Dafür benötigen wir ebenfalls Kapazität. Vorschläge, wie beides unter einen Hut gebracht werden kann?" Menecrates wollte weder die Verhandlungsarbeit des Petroniers schmälern noch den Architectus vor den Kopf stoßen. Die Via Appia besaß ebenfalls Relevanz.


    Sie kamen zum Thema Personalien und an Menecrates wurde ein Vorschlag zur Neubesetzung des scheidenden Centurio Falcidius herangetragen. Da er die Männer aktuell nicht einzuschätzen wusste und auch später sicherlich nicht den Überblick über die einzelnen Unteroffiziere behalten würde, musste er sich auf die Einschätzung seiner Stabsoffiziere verlassen.
    "Einverstanden. Der Optio Maro soll die Beförderung erhalten und sich bewähren können."
    Menecrates warf einen Blick auf seine Notiztafel, dann richtete er den Blick auf Iulius Licinius.
    "Ich bin ein Befürworter des Miteinanders und strebe an, das teils vorhandene Konkurrenzdenken zwischen unseren Einheiten zu minimieren. Das Reich profitiert davon, wenn wir zukünftig weitgehend miteinander arbeiten. Ich strebe außerdem eine Optimierung der Kommunikation an. Wir können heute gemeinsam überlegen, an welchen Stellschrauben wir drehen können. Darüber hinaus setze ich mich aber noch und am liebsten mit beiden Präfekten zusammensetzen. Vielleicht könntest du das terminlich arrangieren."
    Sein Blick verweilte länger auf Iulius als nötig, weil er überlegte, wieso ihm das Gesicht bekannt vorkam. Er nahm sich vor, am Ende der Besprechung noch das Gespräch unter vier Augen mit dem Praetorianeroffizier zu suchen.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Danke für die Zuordnung, Tribun Petronius", sagte Menecrates nach dessen Vorstellung, denn er kannte zwar die Person, aber nicht dessen Einheit. "Iulius Antoninus führte das Kommando, nehme ich an", warf Menecrates ein, als die Sprache auf die Cohors XIII kam. Vielleicht überraschte er damit die Offiziere, aber da Antoninus sein Klient war, wusste Menecrates auch ohne Präfektenamt, wo und als was dieser diente.
    "Darum müssen wir uns kümmern", stellte er fest, bevor er den weiteren Vorstellungen folgte. Jeder Centurio erhielt ein Notiz, die vom spitzen Kinn über große Nase und abweichender Körperstatur bis hin zu auffallender Haarfarbe oder Sprachfehler reichte. Menecrates nickte jedem einzelnen Centurio zu, nur bei Falcidius setzte er ein erhöhtes Maß an Aufmerksamkeit ein.
    "Ein Tribunat", wiederholte Menecrates. Er sah es nicht als Beinbruch an, dass ein Centurio die Einheit verließ, aber um die Neubesetzung dieses Postens musste er sich auch noch kümmern. Eine Notiz wanderte auf die Wachstafel.


    Menecrates hatte offensichtlich seine Hausaufgaben gemacht - er schien den Iulier zu kennen. Lucius konnte das nicht von sich behaupten - die kurze Zeit, die sie zusammen gedient hatten, hatte nicht gereicht, um sich näher kennen zu lernen. Zumal der Petronier das für irrational gehalten hatte, da der Iulier ihm keine Vorteile versprach.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "In welcher Mannstärke wird patrouilliert und in welchen Abständen erfolgen die Ablösungen? Insbesondere wüsste ich gern die Angaben für das Suburaviertel."

    Hier antwortete wieder Pegasus, der sich ja quasi als Stellvertreter des PU betrachtete:
    "Das kommt darauf an. An öffentlichen Plätzen sind die Männer oft nur zu zweit unterwegs, bei den sporadischen Patrouillen in den Stadtvierteln üblicherweise in Contubernium-Stärke."
    Wo man nicht so oft hinkam, kannte man die Verhältnisse ja auch nicht so gut - da war es besser, wenn man auf alle Eventualitäten vorbereitet war!
    "In der Subura und anderen Problemvierteln patrouillieren wir nur in Ausnahmefällen und dann mit größerer Mannstärke. Dort kam es schon mehrfach zu gewaltsamen Zusammenstößen mit den dort herrschenden Banden."
    Man konnte erkennen, dass der Tribun nichts davon hielt, seine Männer in dieses unwegsame Gelände zu schicken - die Gassen waren eng, die Bevölkerung feindselig, der Gewinn quasi gleich Null.

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    "Wie hoch ist nach deiner Einschätzung die freie Kapazität in deiner Kohorte? Und wie hoch ist die in den anderen?" Er blickte von einem Tribun zum anderen. "Die Lage nach dem Sklavenaufstand ist zwar ruhig, aber ich beabsichtige, mich nicht darauf auszuruhen. Ich möchte an der Grundsituation etwas ändern, damit die Basis für Unruhen nicht so bleibt wie sie ist bzw. war. Dafür benötigen wir ebenfalls Kapazität. Vorschläge, wie beides unter einen Hut gebracht werden kann?" Menecrates wollte weder die Verhandlungsarbeit des Petroniers schmälern noch den Architectus vor den Kopf stoßen. Die Via Appia besaß ebenfalls Relevanz.


    "Das schwankt stark. Unsere Hauptaufgabe sind ja Sicherungsaufgaben bei Großveranstaltungen wie Wagenrennen, Gladiatorenspielen oder Sacra publica. Zu solchen Terminen ist meist mindestens eine Kohorte im Einsatz. Sonst ist jeweils eine Kohorte in Bereitschaft, sodass wir im Fall der Fälle schnell einschreiten können. Für den regulären Tagesdienst brauche ich etwa eine Centuria, die anderen vier sind je nach Intensität der Patrouillen und so weiter eingeplant oder werden mit Übungen auf Trab gehalten. Die Kapazitäten sind also ziemlich flexibel."
    erklärte der Petronier auf die Frage des Präfekten - momentan hatte er tatsächlich keine festen Aufgaben für seine Kohorte! Pegasus pflichtete ihm bei:
    "Dasselbe gilt im Grunde für die anderen Kohorten. Die freien Kapazitäten variieren und unsere Personalplanung für Einsätze berücksichtigt jeweils kurzfristig die Ausfälle durch Sonderaufgaben wie so ein Bauprojekt oder Gerichtsreisen oder dergleichen."

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Sie kamen zum Thema Personalien und an Menecrates wurde ein Vorschlag zur Neubesetzung des scheidenden Centurio Falcidius herangetragen. Da er die Männer aktuell nicht einzuschätzen wusste und auch später sicherlich nicht den Überblick über die einzelnen Unteroffiziere behalten würde, musste er sich auf die Einschätzung seiner Stabsoffiziere verlassen.
    "Einverstanden. Der Optio Maro soll die Beförderung erhalten und sich bewähren können."


    "Danke, Praefectus."
    erwiderte Lucius und nickte knapp - das würde seinen Cornicularius freuen! Aber auch bedeuten, dass er sich einen neuen persönlichen Mitarbeiter suchen musste... vielleicht konnte er irgendwie Ulpianus zurückbekommen...

    Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Menecrates warf einen Blick auf seine Notiztafel, dann richtete er den Blick auf Iulius Licinius.
    "Ich bin ein Befürworter des Miteinanders und strebe an, das teils vorhandene Konkurrenzdenken zwischen unseren Einheiten zu minimieren. Das Reich profitiert davon, wenn wir zukünftig weitgehend miteinander arbeiten. Ich strebe außerdem eine Optimierung der Kommunikation an. Wir können heute gemeinsam überlegen, an welchen Stellschrauben wir drehen können. Darüber hinaus setze ich mich aber noch und am liebsten mit beiden Präfekten zusammensetzen. Vielleicht könntest du das terminlich arrangieren."


    Die Miene des Petroniers versteinerte sich, als der Claudier über das Miteinander mit den Prätorianern sprach - in seinen Augen lag es an den Schwarzröcken, dass die Kooperation stockte, insbesondere an diesem geheimniskrämerischen Tiberier, der aber glücklicherweise seit einiger Zeit durch einen Giftanschlag ausgeschaltet war. Noch immer schienen Ermittlungen gegen Lucius zu laufen - wobei er zugeben musste, dass er durchaus genug Motive hatte, den Trecenarius um die Ecke zu bringen... nur leider war ihm offensichtlich jemand zuvor gekommen!

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  • Die Antwort auf die Frage nach den Patrouillen interessierte Menecrates besonders. Mit einer Mannstärke in Contubernium-Größe hatte er gerechnet. Die Doppelmannige Patrouille verwunderte ihn ein wenig, aber wahrscheinlich teilte sich der Trupp auf öffentlichen Plätzen auf, um sich beim Abmarsch wieder zu vereinen. So oder so, es basierte alles auf Erfahrungswerten, die Menecrates noch fehlten. Einzig in der Subura schien es so, als besäße er - bedingt durch die Arbeit der Ermittlungskommission - die größere Erfahrung, denn die Aussage, in der Subura würde nur in Ausnahmefällen patrouilliert, überraschte ihn sichtlich.


    Er lehnte sich zurück und faltete die Hände hinter dem Kopf. Aus der bequemen Haltung heraus erwiderte er: "Tatsächlich?" Er zweifelte die Aussage keineswegs an, er konnte sie nur kaum glauben. So erklärte sich natürlich, wie sich das Sklavenheer über Monate von allen unbemerkt organisieren konnte. Er sammelte sich aber rasch und setzte sich wieder aufrecht hin.


    "Das muss und wird sich ändern. Wir sprechen gleich noch über unsere Kapazitäten und selbstverständlich bleiben unsere Hauptaufgaben bei der Sicherstellung der Ordnung zu allen Großereignissen, von denen ja eins das andere ablöst.
    Jetzt erörtern wir aber zunächst, wie wir vorgehen, um mehr Sicherheit in die Subura zu bringen. Ich denke, das ist das mit Abstand größte Problemviertel. Ich habe dazu bereits Pläne, die ich hier vorstelle, damit wir über konkrete Mannstärken sprechen können. Ich plane, parallel zur erhöhten Präsenz der Urbaner eine regelmäßige Lebensmittelversorgung für das Armenviertel einzuführen. Die Umsetzung wird Zeit in Anspruch nehmen, weil eine Örtlichkeit gefunden und eingerichtet werden muss, die als Lebensmittelausgabe UND feste Station für eine noch festzulegende Anzahl von Urbanern dienen soll. Wir werden beides nur in Kombination installieren. Die Bevölkerung kann somit die Lebenserleichterung unmittelbar mit den Soldaten verknüpfen. Die Banden werden wir damit nicht in den Griff bekommen, das ist klar. Wir setzen einen Schritt vor dem anderen.
    Für sehr kleines Geld werden die Armen Lebensmittel erwerben können, die überlagert oder überzählig sind. Um die Verhandlung mit Zulieferern/Händlern wird sich noch gekümmert. Ob auch Spender gesucht werden müssen, weiß ich zum jetzigen Zeitpunkt nicht einzuschätzen."

    Der Plan war umrissen. Es ging ab jetzt um die Umsetzung.


    "Vorschläge, wie groß die fest installierte Truppe bei der Station sein sollte? Die Lebensmittelausgabe wird von zwei Zivilkräften übernommen, nicht von uns. Bedenkt trotzdem, die Soldaten sollen nicht nur die Station bewachen, sondern in mindestens Contubernium-Größe eher Doppelcontubernium auch patrouillieren und den Transport der Lebensmittel zur Station sichern." Er wiegte den Kopf. "Die Ablösungen könnten das übernehmen, aber das ist schon zu weit vorgegriffen."


    Er legte eine kurze Atempause ein, fügte aber recht schnell noch an: "Meine Frage, wie sowohl die Suburapläne als auch die des Architectus unter einen Hut gebracht werden können, blieb etwas vage beantwortet. Hat der Mann Wünsche geäußert oder sind unsererseits Vorschläge an ihn unterbreitet worden?"


    Menecrates sah in die Runde. Er erwartete zu beiden Themen Meinungen - zur Mannstärke in der Station und zur Kapazität für den Straßenbau. .

  • Die Pläne des Claudiers erschienen Lucius reichlich optimistisch. Er selbst hatte die Subura selten betreten, am eindrücklichsten während des Sklavenaufstands - an der Spitze einer Armee! Aber er hatte genügend Berichte gelesen um zu wissen, dass diese Gegend - wie andere Gegenden Roms auch, besonders die Armenviertel in den "Tälern" der sieben Hügel - es nicht wert waren, "zurückerobert" zu werden. Dort lebten Arme, Ausländer, zwielichtige Gestalten, die sich sowieso lieber von irgendwelchen Banden beherrschen ließen als durch den Kaiser. Zu den Spielen kamen sie natürlich - da waren das die Männer, die besonders gewaltbereit waren und deshalb im Fokus der Stadtkohorten standen - aber sonst war es das rationalste, sie einfach sich selbst zu überlassen. Die Patrouillen gerieten regelmäßig in Hinterhalte, wenn sie dort für Ordnung sorgen wollten, und die Bewohnerschaft half den Milites nie - im Gegenteil, sie kooperierten nur dort, wo man sie mit Gewalt dazu zwang. Es war ähnlich wie in Alexandria mit der Plebs in den Fremdenmärkten - der soziale Mob musste mit Gewalt unterjocht werden!
    "Mit Verlaub, Praefectus, aber welchen Nutzen versprichst du dir davon, den Bewohnern der Subura Brot zu geben und ihnen Soldaten vor die Nase zu setzen? Sicher gibt es dort erhöhte Kriminalität, aber das liegt daran, dass dort der Abschaum Roms versammelt ist. Das wird sich durch ein bisschen Brot und ein paar Soldaten, die dort noch nicht einmal erwünscht sind, nicht ändern. Die stillschweigende Übereinkunft, diese Leute sich selbst zu überlassen, solange sie sich auf ihr Viertel beschränken, ist bisher eigentlich ganz gut aufgegangen."
    Natürlich gab es Ausreißer wie der Sklavenaufstand - aber das lag ja weniger an den Menschen in der Subura als daran, dass das Spitzelsystem der Prätorianer versagt hatte!
    "Wäre es nicht viel kosteneffizienter, ein paar Spitzel in die dortigen Strukturen einzuschleusen, sodass wir von größeren Gefährdungen rechtzeitig erfahren und dann gezielt zuschlagen können?"
    Der Vorschlag kam dem Petronier spontan, aber wenn er darüber nachdachte, war das eine weitaus rationalere Lösung - die Stationierung von Soldaten dort würde Kräfte permanent binden, dazu kosteten Nahrungsspenden viel Geld. Zumal man nicht wusste, ob die Kriminellen dort das nicht wieder ausnutzen und das Brot anderswo gewinnbringend verkaufen würden...

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    Klient - Herius Claudius Menecrates

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  • Ein Spitzelsystem und der Claudier - weiter konnten zwei Dinge nicht auseinanderliegen. Selbst wenn Menecrates die Voraussetzungen erfüllt hätte, er wäre nie und nimmer Präfekt der Prätorier geworden.
    "Wir sind die Tagwache für Rom und wir werden unserer Verantwortung gerecht werden. Wir schieben sie nicht den Prätorianern zu, wir werden nicht kneifen und wir werden auch nicht den Kopf in den Sand stecken, nachdem die Ermittlungen ergeben haben, dass sich erhebliche Teile der Bevölkerung in der Subura im Stich gelassen fühlen. Tribun Petronius, du warst als Mitglied der Ermittlungskommission bei der Befragung der Zeuginnen Ines, Greta und Dedina anwesend, oder? Ohne die Protokolle hier zu haben, verweise ich auf diverse Anmerkungen dieser Frauen, die auf ein Fehlen von Soldaten und den Mangel an Nahrungsmitteln verweisen." Die Lage in der Subura war klar, die notwendigen Veränderungen lagen auf der Hand, denn nach dem Sklavenaufstand die Hände in den Schoß zu legen, hielt Menecrates für fahrlässig.


    "Aber du bringst mich auf eine gute Idee. Ich werde Kontakt zu den Vigiles herstellen, die uns nachts unterstützen könnten." Menecrates wusste, er war seiner Zeit voraus und konnte nicht wissen, ob sein Vorstoß zukunftsträchtig sein würde. Und doch würde es so kommen, dass ab dem ausgehenden 2. Jahrhundert n. Chr. an besonders gefährdeten Stellen der Stadt permanente Stationes eingerichtet wurden.


    Menecrates schaute zu den anderen Tribunen und wartete immer noch auf Meinungen zur Besetzung der geplanten Station.

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