Ich war durchaus verblüfft, als Axilla nach der Kenntnisnahme der Überraschung im Freudentaumel ihre Kreise zog. Für mich war es nur ein Gefallen gewesen, mein Teil einer geschäftlichen Vereinbarung, die sich allmählich zu einer persönlicheren Beziehung zu entwickeln schien. Für sie schien es sich um etwas Großes zu handeln, was es zweifellos auch war. Allerdings war ich wohl schlichtweg von nüchternerem Gemüt, sodass ich meinen Gefühlen in vergleichbarer Situation kaum auf diese Weise Ausdruck verliehen hätte. Nichtsdestotrotz war ich erfreut sie so zu sehen und fühlte mich bestätigt, immerhin hatte ich ihr gegeben wonach sie sich gesehnt hatte. Ich lächelte zufrieden, nicht nur aufgrund von Axillas Freude, sondern auch weil sich die Gewissheit in mir breit machte, dass ich kein kleines Rädchen im Zahnrad der Zeit mehr war. Ganz im Gegenteil, ich war nun in einer Position, um mein Leben und das meiner Familie nach Belieben zu gestalten. Die Möglichkeiten schienen mir in diesem Moment grenzenlos zu sein und ich war mir sicher, dass mein Weg noch lange nicht am Ende war. Manch einer mochte mir vielleicht einen gewissen Größenwahn oder Hochmut attestieren, ich hingegen betrachtete dies als meine Stärke. Sollten die Neider nur denken, was sie wollten, früher oder später würden sie alle mein Officium als Bittsteller betreten und als Speichellecker verlassen!
Versunken in meinen Vorstellungen nahm ich ihren zweiten Tanz nicht mehr wirklich wahr und fand mich erst wieder in der Realität zurück, als sie sich an mich lehnend eine Belohnung in Aussicht stellte. Es bedurfte keiner großen Vorstellungskraft, um beim Anblick dieser Frau eine Belohnung zu ersinnen. Andererseits war dies etwas, was ich von nun an immer haben konnte. Außerdem war es im Garten recht frisch, sodass ich meinen Appetit, den mir Axillas Schauspiel zum einen und ihre generelle Wirkung zum anderen natürlich gemacht hatten, ohnehin erst im warmen Cubiculum stillen konnte. Und vielleicht war es nun auch an der Zeit zwischenmenschliche Begehrlichkeiten für einen Moment zurückzustellen. Vielleicht konnte sie mir ja auch etwas bieten, von dem ich noch nichts wusste. "Ein vorzeitiges Hochzeitsgeschenk des Kaisers, wie er es selbst bezeichnete", entgegnete ich zunächst. Angeblich mahlten die Mühlen der Bürokratie ja langsam - was in den meisten Fällen wohl auch seine Richtigkeit hatte. In wenigen Fällen konnte das Verfahren allerdings beschleunigt werden, was ich letztlich von rein persönlichen Interessen abhängig machte - und dieses persönliche Interesse war hier natürlich gegeben. "Was gedenkst du denn dem Mann zu bieten, der dir deinen Wunsch erfüllt hat?", sprach ich und lächelte dabei verschmitzt. Mir gefiel dieses Spiel und ich wollte natürlich herausfinden, was Axilla mir zu geben bereit war.