[Ludi Palatini] Eröffnung und Hinrichtungen

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Menecrates dachte kurz über das selbst Gesagte nach, dann tippte er sich an die Stirn. "Faustus, ich habe Quatsch erzählt. Wir haben ja nur drei qualifizierte Finalisten. Den Fahrer aus der Russata, den aus der Veneta und unseren eigenen. Der aus der Purpurea hat verzichtet, Albata hat den Start verweigert, Aurata ist gar nicht erst erschienen. Ich höre mir gerne deinen Alternativvorschlag an, mir kommt aber selbst eine recht passable Idee.
    Was hältst du davon, wenn wir zu den drei Finalisten den jeweils Zweiten der Factio starten lassen? Dann wären wir bei sechs besetzten Finalplätzen, wobei die Zweitplatzierten nicht um den Sieg fahren. Zu besetzen gilt es dann noch die beiden letzten Plätze. Diese Fahrer starten ebenfalls außer Konkurrenz."

    Menecrates schaute verschmitzt. Infrage kam Syennesis. Ihm hatte er einen Startplatz bei den Ludi versprochen. Für Marsyas standen die Chancen nicht so gut, eher für einen der Factiolosen oder ein gänzlich Unbekannter. Der Consul rätselte noch, während er auf Faustus' Vorschläge wartete.


    Claudius Menecrates riss mich gerade aus den gedanklichen Möglichkeiten verschiedenster Lösungen. So wirklich kam ich nicht zu einem Ergebnis und war deshalb nicht gerade undankbar über die Störung.
    Meine Augenbrauen schossen hoch, bei den Worten des Claudier.
    Ich verstehe nicht,
    doch meine Frage kamen nicht an oder war unwichtig, denn der Consul lieferte schon seine Erklärung.
    Das gefällt mir, ja Erst und Zweitplatzierte starten lassen klingt gut.
    Über die weiteren Vorschläge schüttelte ich den Kopf. Ich konnte nicht sagen warum, es schien mir aber besser Syennesis, egal was ihm versprochen wurde, nicht starten zu lassen.
    Wir sollten absolut unbekannte Fahrer starten lassen und nicht Syennesis. Er hat ein gutes Angebot und wenn er klug ist bleibt er dabei, auch wenn er bei diesem Rennen nicht mehr startet. Es ist klar, du gerätst ihm gegenüber in Erklärungsnot. Puh,
    stieß ich ein wenig erschöpft die Luft aus.
    Ich weiß nicht, ob ich auf längere Sicht für diese Art Freizeitgestaltung der richtige bin. So hätte ich es mir nicht vorgestellt. Dich kann ich nur bewundern, dass du dir dies antust und all den frustrierten Neidern und Stimmungsmachern die Stirn bietest.

  • Menecrates nickte mehrmals bedächtig, als Faustus seine Zweifel bezüglich seiner Eignung für den Rennsport äußerte. Sein Nicken bedeutete keine Zustimmung, was die Eignung ansich betraf, sondern eher die Zustände im Rennsport.
    "Glaub mir, ich habe mir das auch anders vorgestellt", sagte der Consul und atmete einmal aus. "In meiner Naivität habe ich angenommen, ein Rennstall sei leitbar wie ein Unternehmen. Besitzt du Geld, gute Ideen und jede Menge Fleiß, zahlt sich das irgendwann aus. Ich hätte nicht angenommen, dass die kleinste Regung zu den Füßen erfolgreicher Fahrer von denen gleich als Bedrohung wahrgenommen wird. Ein Start außer Konkurrenz…" Er schüttelte den Kopf. "Wie ängstlich oder habgierig muss man sein, um das einem Neuling zu neiden?" Wieder schüttelte er den Kopf. "Wobei wir gerechterweise festhalten müssen, so lächerlich hat sich nur die Albata samt Finalist der Purpurea aufgeführt. Es gibt also Unterschiede.
    Naja, wir können später noch darüber sprechen, jetzt muss ich schnellstens Entscheidungen treffen."


    Der Consul nahm sich Wachstafeln zu Hand, die er bereits bei der Planung des dritten Vorlaufes konsultierte. "Also noch mal von vorn. Der dritte Vorlauf fällt aus. Im Finale starten… Faustus, schreibst du bitte mit … Hamiris und Prusias Kynegros von der Veneta, Bagoas und Amasis für die Russata, Rianorix und Braecus für die Praesina." Er überlegte kurz, dann fasste er einen Entschluss. "Ich werde auf deinen Rat hören und das Finale nur mit unangreifbaren Fahrern besetzen und zwar den und den, alternativ den." Er tippte auf die einzelnen Kandidaten.
    Während Faustus die neue Wachstafel beschrieb, dachte der Consul angestrengt nach. Die Lösung gefiel ihm nur zum Teil, denn die Zuschauer würden sicherlich kaum mit Verständnis reagieren, wenn der dritte Vorlauf und Abschluss des heutigen Tages ersatzlos ins Wasser fiel.
    "Faustus, ich werde anstelle des dritten Vorlaufs eine Art Freundschaftsrennen veranstalten, was rein gar nichts mit dem Wettkampf zu tun hat. Es soll einzig der Unterhaltung der Zuschauer dienen, denn die erwarten nach der letzten Hinrichtung noch ein Rennen. Es gibt keinen Preis, bestenfalls eine Ehrenrunde für den Sieger. Ich weiß nicht, ob dir das Vorhaben gefällt, aber alleine der Gedanke, dass vier peregrine oder sogar unfreie Wagenlenker einen Consul in die Knie gezwungen haben, soll nicht in die Annalen der Renngeschichte eingehen.
    Die Einladung würde erhalten und bitte notiere separat: der, der….
    " Menecrates tippte nacheinander auf Fahrernamen. "Sie müssten zustimmen und können natürlich auch ablehnen.
    Marsyas…"
    Der Consul wedelte mit der Hand. Der Fahrer, stand noch immer abwartend und spielte bisher Bote. Er würde noch einmal gebraucht werden. Menecrates erklärte ihm die Aufstellung des Finales und des unabhängigen Freundschaftsrennens, weil er annahm, dass Marsyas nicht des Lesens mächtig war.
    Obwohl Faustus die Startaufstellung notierte, wusste Menecrates nicht, was er darüber dachte. "Sag schon, was meinst du?"

    Sim-Off:

    PN

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Der Consul wedelte mit der Hand. Der Fahrer, stand noch immer abwartend und spielte bisher Bote. Er würde noch einmal gebraucht werden. Menecrates erklärte ihm die Aufstellung des Finales und des unabhängigen Freundschaftsrennens, weil er annahm, dass Marsyas nicht des Lesens mächtig war.


    Marsyas freute sich über den Wink und trat näher. Wenn er schon nicht beim dritten Vorlauf starten konnte, besaß er wenigstens eine Aufgabe und fühlte sich wichtig. Er folgte den Erklärungen des Consuls und nickte bei jedem Namen. Die Fahrer des Finallaufes konnte er sich leicht merken. Beim Freundschaftsrennen wiederholte er die Namen leise, bis er stutzte.
    "Ähm, ich habe da noch eine Mitteilung." Er kratzte sich hinterm Ohr. Da seine Loyalität aber ausschließlich bei seiner Factio und bei seinem Geldgeber lag, packte er aus. "Hermippus und Athenodorus haben sich abfällig über dein Angebot geäußert. Hermippus hat sogar ausgespuckt und danach gingen die Beschimpfungen der Albatafahrer los. Ähm, sie haben dich beschimpft.
    Ich hab ja gesagt, die verbreiten, dass Hermippus und Athenodorus schon ausgelost waren und nach dem ausgeschlagenen Angebot den Startplatz wieder abgeben mussten."

  • Was ich sage? Ich wundere mich wie du immer neue Ideen entwickelst. Ein Freundschaftsrennen gefällt mir, und wird den Zuschauern gefallen. Ja und eine Ehrenrunde sollte dem Sieger gewährt werden. Solche Gesten lieben die Zuschauer und der Sieger kann sich im Ruhm sonnen. Die Miesmacher werden sich über ihre vertane Chance ärgern, denn sie werden keine Möglichkeit bekommen im Rampenlicht zu erscheinen.
    Halb irritiert, halb verwundert sah ich Marsyas auf mich zukommen. Der hat trotz allem seinen Spaß, stellte ich fest, als dieser natürlich nicht mich sondern den Consul ansprach. Während ich alle Namen notierte, hörte ich ihm mit halben Ohr zu.
    Na bitte, hatte ich es doch geahnt, hörte man doch bis zu uns Bruchstücke der Schmähgesänge, es wurde übles geplant.
    Wenn sie meinen, sie verpassen eine Chance, sooft im Jahr gibt es auch nicht die ganz große Bühne für sie, in der sie ihr Können unter Beweis stellen können. Hier bitte,
    damit reichte ich Marsyas die Tabula. Ein wenig erbost klang schon mein Gemurmel. Was sollte es aber, es war nun einmal wie es war.

  • Zitat

    Original von Marsyas
    "Ähm, ich habe da noch eine Mitteilung." Er kratzte sich hinterm Ohr. Da seine Loyalität aber ausschließlich bei seiner Factio und bei seinem Geldgeber lag, packte er aus. "Hermippus und Athenodorus haben sich abfällig über dein Angebot geäußert. Hermippus hat sogar ausgespuckt und danach gingen die Beschimpfungen der Albatafahrer los. Ähm, sie haben dich beschimpft.
    Ich hab ja gesagt, die verbreiten, dass Hermippus und Athenodorus schon ausgelost waren und nach dem ausgeschlagenen Angebot den Startplatz wieder abgeben mussten."


    "So so, die Albatafahrer verbreiten, dass Hermippus und Athenodorus schon ausgelost waren. Dann wissen sie mehr als ich, denn es wurde nicht gelost. Ich bin ziemlich sicher, dass sie selbst auch nicht ausgelost, sondern aus taktischen Gründen von der Albata aufgestellt wurden." Dummes Volk eben und dreist noch dazu.
    "Darf ich mal", sagte Menecrates, wies auf Faustus' Griffel und hielt die Hand auf. Als er das Schreibgerät erhielt, nahm er Marsyas die eben überreichten Wachstafeln wieder ab und führte Striche aus. "So, das Feld ist jetzt kleiner, aber dafür sympathischer." Anschließend gab er Marsyas durch einen Wink zu verstehen, noch ein wenig näher zu treten. "Finde für mich heraus, ..." Der Consul erklärte Marsyas sein Anliegen und schickte ihn anschließend los.


    Während Marsyas davoneilte, wandte sich Menecrates an seinen Sekretär. "Vermutlich ist diese Aufstellung", er hob die Tafeln an und legte sie wieder zurück auf den Schoß, "immer noch nicht die letzte. Ich habe Verschiedenes aus diesen Spielen gelernt:
    1. Warte nicht zu lange auf eine Factio, selbst wenn ein guter Freund sie anführt.
    2. Wickle Vertragsangelegenheiten außerhalb von Spielen ab.
    3. Regele vorher mit jeder Factioleitung, wo die Eigeninitiative ihrer Fahrer endet.
    4. Lass dir nicht die Laune von raffgierigen Stimmungsmachern vermiesen.
    " Er blickte zu Faustus und probierte ein Lächeln.

  • Marsyas gab die Wachstafeln hin und musste sich fortan auf sein Gedächtnis verlassen. Allerdings galt es nur, einen Teilauftrag zu erledigen. Er spritzte davon und fühlte sich gut. Zwar fungierte er nur als Laufbursche, aber immerhin als der eines Consuls und somit stieg auch sein Wert als Bursche. Er trat mit einem gestärkten Selbstbewusstsein vor seine Mitstreiter und die der Konkurrenz.

    "Hört mal her, ich habe mit der Rennleitung gesprochen."
    Die Aussage stimmte inhaltlich, auch wenn sie hochtrabender klang als das, was dahintersteckte. Er wartete, bis alle beisammen standen, wobei Lusorix durch Abwesenheit glänzte. Er turnte offensichtlich auf den Zuschauerrängen herum. "Menekles von Thiria und Mastana..., wie auch immer. Ich kann mir den Namen nicht merken. Falls ihr Position beziehen wollt, wäre jetzt der richtige Zeitpunkt. Zwei Positionen gibt es zur Auswahl: Position eins befindet sich im Schulterschluss mit eurem Kollegen Pheidon und Position zwei besagt, dass ihr euch von ihm distanziert. Zeit ist knapp, also legt los."


  • Ja sicher so geht es auch, macht vielleicht mehr Sinn, dachte ich und nahm den Stift zurück.
    Dem kann ich nur zustimmen,
    erwiderte ich mit einem sehr schiefen Grinsen.
    Für Neueinsteiger möchte ich noch hinzufügen, überlege es dir gut und frag dich vorher, ob dein Fell dick genug ist.
    Ich für meinen Teil hätte vielleicht besser in jungen Jahren die Fahrer Seite gewählt. Damit wäre ich nur für mein eigenes Tun verantwortlich. Es war aber müssig weiter darüber nachzudenken, denn zu der Zeit hatte ich mich, leider viel zu früh, um mein Erbe zu kümmern. In der Landwirtschaft war der einzige unberechenbare Gegner das Wetter.
    Für mich kann ich nur sagen, es sind interessante Lehrstunden, die ich hier erlebe. Das hätte ich so nicht erwartet.
    Jetzt wollte ich mich aber wirklich einmal um meinen knurrenden Magen kümmern.

  • Da sich besagte Fahrer nicht qualifiziert hatten und nur in Vorbereitung des Startes ihres Kollegen überhaupt noch anwesend waren, und dieser, wie es aussah, auch nicht starten würde, waren sie auch nicht gerade erpicht auf irgendwelche Mitteilungen der Rennleitung. “Wir haben uns nicht qualifiziert. Was gibt es da noch zu sagen?“
    Wie irgendein Mensch auf die Idee kommen könnte, dass sich innerhalb einer Factio Fahrer voneinander distanzieren würden, fragten sie gar nicht erst. Stattdessen packten sie einfach weiter zusammmen.

  • "Also gut, keine Positionierung ist auch wiederum eine. Das war eure Chance und ihr habt sie vertan." Marsyas zuckte mit den Schultern und drehte sich den anderen Fahrern zu.
    "Ich kann euch erst jetzt sagen, worum es geht. Die Rennleitung wollte das so, weil Angebote zu schnell verdreht und als Erpressung ausgelegt werden." Er rief sich noch einmal die Aufstellungen ins Gedächtnis und begann mit dem Teil, der unverändert geblieben war.


    "Durch den Wegfall der Finalisten für die Albata und die Purpurea sowie dem Gesamtausfall der Aurata hat die Rennleitung nachnominiert. An den Start im morgigen Finale dürfen die Zweitplatzierten der Russata, der Veneta und der Praesina."
    Der Zweitplatzierte der Purpurea wäre auchnachträglich qualifiziert gewesen, wenn er sich vom unprofessionellen Verhalten seines Factiokollegen distanziert hätte. Querulanten wollte der Consul nicht in ihren schlechten Anlagen fördern. Er betrachtete ohnehin die Verweigerung der Fahrer als Vertragsbruch. "Ich bräuchte hier und jetzt eure Zustimmung, damit der Herold nicht jemand ankündigt, der es sich auch wieder anders überlegt." Er warf einen Blick über die Schulter in Richtung der packenden Purpureafahrer, bevor er weitersprach.


    "Das dritte Vorlaufrennen heute ist vom Tisch. Stattdessen will der Consul den Zuschauern ein Freundschaftsrennen bieten. Es hat nichts mit dem Wettkampf zu tun. Fürs Finale qualifizieren kann sich auch keiner. An den Start dürfen die Drittplatzierten der Russata, der Veneta und der Praesina. Purpurea ist auch hier raus, hat sich nicht von den Verweigerern distanziert." Nun allerdings musste Marsyas scharf nachdenken, damit er jetzt die richtigen Namen nannte. Er fing mit dem einfach Teil an. "Dazu kommen: Syennesis und Strabax." Da der dritte Purpurne raus war, rutschte jetzt ein weiterer Factioloser rein. "Genau, so war das. Hermippus und Athenodorus kommen nicht infrage wegen ungebührlichem Auftreten - Ausspucken und so. Dafür darf Manius Scorpus starten."


    Er überlegte noch mal kurz. "Auch von euch allen bräuchte ich eine verlässliche Zusage."


    Sim-Off:

    Setzdaten bitte per PN an Menecrates

  • Sim-Off:

    Callistus: Du hast die Veneta dankenswerterweise hier angemeldet. Du darfst gerne entscheiden über die Setzdaten & Co.


    Nicht nur in der Factio Purpurea wurde zusammengepackt. Auch für die im selben Vorlauf gestartete Factio Veneta war ebenjener Vorlauf vorbei, sodass auch hier bereits alle nicht für das Finale qualifizierten Wagen und Pferde für den Rücktransport in den blauen Rennstall vorbereitet wurden. Da man nun jedoch die Stars der Veneta selbstredend nicht allein mit dieser Aufgabe belasten wollte, waren ihnen zu diesem Zweck einige Helfer abgestellt, welche je nach Lust und Laune der Wagenlenker entweder mit diesen zusammen oder aber ohne die Aurigae allein das Material zusammenpackten.


    "Uff.", schnaufte Viridovix. Er war einer der besagten Helfer im Team der Veneta, der sich gerade an einem der blauen Wagen zu schaffen machte, als er den persönlichen Laufboten hörte, wie dieser neuerlich zu den Aurigae sprach. Die Ludi Palatini kamen ihm in diesem Jahr vor wie ein einziges Hin und Her. Zu Beginn hatten die Herolde des Veranstalters noch laut verkündet, es würde drei Vorläufe geben. Nun gab es also doch nur zwei, weil die Factio Aurata allem Anschein nach - dies hatte Viridovix den ersten Worten des Marsyas entnommen - erst fristgerecht bis drei Tage vor Rennbeginn zugesagt hatte, dann jedoch offenkundig und aus welchen Gründen auch immer nicht hier erschienen war, was letztlich wiederum - man sah es - den kompletten Ablauf durcheinander brachte. Ferner hatten die Herolde zunächst verkündet, dass sich der im Vorlauf beste Fahrer einer jeden Factio für das Finale qualifizierte. Nun erklärte der Laufbote der Praesina, dass sich spontan auch der jeweils Zweitplatzierte zum Start bereit machen sollte. Zudem sollte anstelle des dritten Vorlaufs nun ein Freundschaftsrennen stattfinden zwischen unter anderem dem roten Proteneas, Oxtaius aus der Veneta sowie den beiden der Praesina verpflichteten Fahrern Marsyas und Syennesis. Ein wenig verwundert blickte Viridovix von seinem Wagen auf und hinüber zu Marsyas und den Aurigae. Weshalb sollte die Praesina mit zwei Fahrern starten, während die anderen Factiones - die überhaupt zugelassen wurden - nur jeweils einen eigenen Wagen ins Rennen schicken durften?


    "Ähm, Entschuldigung?", meldete er sich schließlich aus dem Hintergrund zu Wort und trat von dem blauen Wagen aus ein wenig an die Gruppe heran. "Entschuldigung, ich möchte nicht unhöflich sein und mich eigentlich auch gar nicht einmischen.", erklärte Viridovix anschließend. Er gehörte weder zur Chefetage einer Factio noch war er ein Auriga. Als Helfer des Veneta-Teams war er lediglich ein einfacher Angestellter des Rennstalls. Doch ein wenig kannte er sich durchaus aus in der Branche. "Ich wollte bei so viel Hin und Her nur fragen, ob das denn jetzt auch mit allen anderen schon so abgesprochen ist.", äußerte er sich hernach vorsichtig, bevor er sich sogleich dazu genötigt sah, seine Wortmeldung noch ein wenig zu spezifizieren. "Ich meine, hat dieser eine Verein, für den Manius Scorpus sozusagen "arbeitet", denn auch schon zugestimmt zu seinem Start?", interessierte den Helfer aus dem Rennstall der Veneta. Scorpus war ihm in dieser Hinsicht als gewissermaßen kleines Kuriosum innerhalb der Welt des Wagenrennsports durchaus ein nicht unvertrauter Name. Bis heute hatte dieser Wagenlenker keinen Vertrag bei einer der großen Factiones abgeschlossen, was - so die starke Vermutung des Viridovix - wohl auch an seiner externen Verpflichtung gegenüber diesen Verein, dessen Name ihm gerade entfallen war, lag.


    MID

  • Viridovix antwortete als erster und Marsyas hörte ihm zu. Allerdings war er mit der Anfrage schlichtweg überfragt.
    "Das weiß ich ehrlich gesagt nicht", antwortete er. "Ich habe gesehen, dass der Consul die Namen von einer Tafel übernommen hat. Da muss der Fahrer mit draufgestanden haben. Da kann ich nur anbieten, diese Anfrage weiterzugeben." Er zuckte bedauernd mit den Schultern.

    Sim-Off:

    Die factiolosen Fahrer sind nicht mit Link unterlegt, sodass man da nichts nachforschen kann. Von der SL gab es den SimOff-Hinweis: Du kannst NSC-Fahrer von der Liste starten lassen, um das Feld aufzufüllen, ohne dass du dafür eine spezielle Erlaubnis brauchst oder dafür vorab etwas ausspielen musst. Die mussten nur SimOn da sein und das waren sie geplantermaßen, weil die Aurata gekippelt hatte.


    Marsyas sah sich um und rief einige Lautstärkepegel höher: "Oder ist ein Vertreter dieses Vereins mit hier?"

  • Auch die Fahrer der Russata hörten sich die neuerlichen Verlautbarungen der Rennleitung an, auch wenn sie es etwas befremdlich fanden, dass diese von einem der teilnehmenden Fahrer vorgetragen wurden, noch dazu nicht einmal vom ältesten Fahrer eine Factio. Dann gingen die Blicke zu Proteneas, dem nominellen Spitzenfahrer der Roten, der heute aber nur den dritten Platz geholt hatte. Er saß eine Weile nachdenklich auf einer Kiste, dann stand er auf. "Wenn's freigestellt ist, ob wir da starten, dann verzichte ich. Ist besser für die Pferde und so ein Freundschaftsrennen unter den jungen Wilden mit 'nem alten Sack wie mir dazwischen ist ja auch nicht die reine Freude. Wenn ich gewinne, bringt das irgendjemand anderen um seinen gerechten Jubel und wenn ich nicht gewinne, heißt es entweder, ich hätte heute die ganze Veranstaltung nicht ernst genommen, oder meine Karriere geht dem Ende entgegen. Auf beides kann ich verzichten", erklärte er seine Gründe. Sein Ton war ruhig und ernsthaft, mit einem zum Ende hin deutlich breiter werdenden Grinsen. Er gönnte den anderen offensichtlich ehrlich ihre Extrarunde und konnte für sich darauf verzichten, dachte aber offenbar keineswegs an ein Karriereende.

  • Was der Fahrer der Russata äußerte, konnte Marsyas nachvollziehen. "Klingt plausibel, geb ich so weiter. Allerdings weiß ich nicht, ob die Teilnahme freigestellt ist oder nur davon ausgegangen wird, dass heute ohnehin jeder macht, was er will." Er kratzte sich hinterm Ohr, so konnte er besser überlegen. "Ist ja nur ein Freundschaftrennen mit einer zusammengeflickten Besetzung, ist kein Wettkampf." Ob der Consul das genauso sah, entzog sich seiner Kenntnis.

  • Sim-Off:

    In der Regel sind die factiolosen Aurigae lediglich NSCs. Manius Scorpus jedoch ist eine ID, die folglich ein Recht auf Selbstbestimmung hat - beziehungsweise als Gruppen-ID ein Recht darauf hat, auch nur von Mitgliedern der entsprechenden Gruppe bestimmt zu werden.


    "Oh, okay.", nickte Viridovix seinerseits mit leicht betretener Miene, da er doch eigentlich niemandem irgendwelche Schwierigkeiten bereiten wollte. Andererseits allerdings hatte er seine Nachfrage auch nicht für sich behalten können. Denn falls sich bei so viel Hin und Her die Veneta an dem Freundschaftsrennen beteiligen wollte und sollte - infolgedessen Viridovix also völlig vergebens bereits mit dem Zusammenpacken begonnen hätte -, dann wäre es dem Gallier zumindest wichtig, dass eine neuerliche Präparation von Wagen und Pferden sich auch insofern lohnte, als dass es auch tatsächlich zu besagtem Rennen käme.


    Nachdem anschließend Proteneas von der Russata seinen gewiss nachvollziehbaren Standpunkt klar gemacht hatte, war es wohl an der Zeit, dass sich auch die Wagenlenker der Veneta auf die eine oder andere Weise positionierten. Gespannt, ob er weiter zusammenpacken oder bereits Zusammengepacktes erneut entpacken sollte, sah Viridovix zu den Veneta-Fahrern. Dass die beiden Grünen Marsyas und Syennesis starten wollten, stand wohl außer Frage. Proteneas hatte soeben seinen Verzicht erklärt. Und was Manius Scorpus, dessen Namen der Consul also bisher lediglich von einer Tafel übernommen hatte, über ein Freundschaftsrennen dachte, wusste wohl keiner der bislang hier zu Wort gekommenen. Wie entschied sich nun die Veneta?


    MID

  • Sim-Off:

    Setzdaten gehen dann per PN an Menecrates.


    Die Fahrer der Veneta staunten nicht schlecht, als sie Marsyas' neuerliche Ankündigung hörten. Hamiris mochte es fast etwas delikat finden, dass ein parteiischer Teilnehmer aus einer der Factiones Mitteilungen im Rahmen der - theoretisch - neutralen Rennleitung verkündete. Andererseits war ein Bestehen auf der Neutralität des Rennleiters ohnehin nur Formalismus, wenn dieser selbst Sodalis einer Factio war.


    Oxtaius jedenfalls war baff, als er nun die Möglichkeit bekam, seine schlechte Leistung im Vorlauf vor seinen Fans wett zu machen. Er meldete sich nach kurzer Rücksprache mit seinen Teamkollegen: "Ich fahre in dem Freundschaftsrennen", gab er Marsyas bekannt.


    Und auch Prusias Kynegros verkündete seine Teilnahme am Finallauf. "Bin dabei." Seine Aufholjagd im Vorlauf hatte sich also doch gelohnt! Die Blauen würden jubeln und er würde ihnen eine ordentliche Show bieten. Außerdem stiegen seine Chancen auf eine gute Platzierung mit jedem Fahrer, der sich von dem Rennen abmeldete. Auch, wenn die Umstände der Nichtteilnahme der Fahrer von der Purpurea einigen Gesprächsstoff boten. Auch die Art und Weise, wie die factiolosen Fahrer schlussendlich ausgebootet wurden, konnte mindestens zu einem nachdenklichen Stirnrunzeln veranlassen. Es war doch irgendwie unverständlich, wie die Organisation der Vorläufe derart in die Binsen hatte gehen können.

  • Von Syennesis brauchte Marsyas keine Auskunft einholen, weil der Consul bereits direkt mit ihm gesprochen hatte. Blieb noch Strabax. Obwohl Marsyas sich nicht vorstellen konnte, dass ein Factioloser eine Chance ausschlug, sollte er ihn fragen. Er verstand dieses Vorgehen nicht, weil sich dadurch die Fahrer wie Könige fühlen mussten. Trotzdem führte er den Auftrag aus.


    "Wie lautet deine Entscheidung, Strabax?"


    Da sich auch noch niemand aus besagtem Verein zu Wort gemeldet hatte, rief Marsyas noch einmal vernehmlich. "Weiß jemand, ob Manius Scorpus überhaupt hier ist?" Daran zweifelte er nämlich mittlerweile.

    Sim-Off:

    Ganz klar, dass eine bespielte ID nicht einfach so bewegt werden kann.
    Da beide Vereinsmitglieder länger nicht da waren, wird dieser Fahrer wohl nicht starten können.

  • Zitat

    Original von Marsyas
    "Wie lautet deine Entscheidung, Strabax?"


    Da sich auch noch niemand aus besagtem Verein zu Wort gemeldet hatte, rief Marsyas noch einmal vernehmlich. "Weiß jemand, ob Manius Scorpus überhaupt hier ist?" Daran zweifelte er nämlich mittlerweile.


    Strabax war naturgemäß aufgeregt, weil nun plötzlich sein erstes Rennen vor ihm lag. Auf Einladung des Rennveranstalters hatte er seinen Wagen herbringen lassen, aber ernsthaft mit einem Start seiner selbst hatte er nicht gerechnet. Dass er nun - wenn auch nur in einem Freundschaftsrennen - starten konnte, machte ihn beinahe sprachlos.
    Aber nur beinahe. Deshalb beeilte er sich dann auch, seine Teilnahme zu erklären: "Sag' dem Consul, ich gehe gerne an den Start!" Er teilte zwar die Abneigung der anderen Fahrer gegen die Art und Weise der Organisation dieses Rennens, aber diese einmalige Chance wollte er sich nicht entgehen lassen.


    Manius Scorpus hingegen war nicht aufzufinden. Er war offenbar gar nicht erst mit einem Gespann angetreten. Die umstehenden Fahrer schüttelten daher achselzuckend die Köpfe.

  • Marsyas nickte, als Strabax zusagte. Alles andere hätte er auch nicht verstanden. Er glaubte sogar zu wissen, dass sich der nicht angereiste Manius Scorpus im Nachhinein über die verpasste Chance ärgern würde.

    "Dann mach mal dein Gespann startklar"
    , sagte er zu Strabax, bevor er zum Venetafahrer Qxtaius blickte.
    "Du auch." Sein eigenes Gespann wartete bereits.


    Er überflog noch einmal seinen Auftrag und kam zu dem Schluss, alles erfüllt zu haben. Deswegen kehrte er schnurstracks zur Loge des Consuls zurück. Die Informationen bewahrte er in seinem Kopf. Damit sie nicht verloren gingen, wiederholte er sie flüsternd auf dem Weg dorthin.

  • Zitat

    Original von Herius Claudius Menecrates
    Ein Hornsignal erklang, was auch den Letzten auf den Beginn der Hinrichtung aufmerksam machen sollte. Da Raubtiere in der Regel nicht auf ein Startsignal warteten, sondern ihre eigene Zeitplanung besaßen, richteten die Herolde schon vor dem Eintreffen der restlichen Tiere das Wort an den Consul.
    "Wir bitten den Consul Claudius die Kampfarena für eröffnet zu erklären und damit die Vollstreckung des Todesurteils zu befehlen.“
    Der Consul erhob sich. Er richtete den Blick zunächst auf den Raubtierkäfig und anschließend auf den Gittertunnel, in dem an hinterster Stelle ein Löwenmännchen mit dem Schwanz peitschte, während es die vor ihm befindlichen Menschen fixierte. Diese rückten langsam und in gebeugter Haltung Richtung Käfig vor, ohne den Blick vom Raubtier zu lassen. Haltsuchend krallten sie sich aneinander fest. Kein Schrei erklang, sie schienen innerlich erstarrt, was sich schlagartig änderte, als ein zweites Löwenmännchen aus der Dunkelheit in den Tunnel sprang. Jungtier und Altlöwe fauchten sich zunächst an, bevor sie beide nach vorn zu den aufschreienden Todeskandidaten blickten.


    Höchste Zeit für den Consul, die Freigabe zu erteilen.
    "Lege age!", sagte er, was die Herolde weiter verkündeten und das Schauspiel begann. Zuschauer grölten. Während diejenigen in Nähe des Schaukäfigs eher still und voller Erwartung saßen, erzeugten diejenigen mit schlechter Sicht einen höllenartigen Lärm. Sie konnten die Nuancen des Geschehens nicht wahrnehmen, sie benötigten bewegungsfreudige Aktionen.


    [Blockierte Grafik: https://cruxnow.com/wp-content/uploads/2016/12/Christian_Martyrs_Last_Prayer_-_Walters_37113.jpg] *
    Für Momente standen alle erstarrt: die Todeskandidaten, die Löwenmännchen und so mancher Zuschauer an der Bande. Ein Fauchen aus dem Dunkel des Tunnels riss alle aus ihrer Starre. Die Verurteilten rückten näher zusammen und die Löwenmännchen drehten die Köpfe um. Eine schwarzen Nase rückte ins Licht, bevor ein mit feinen Linien überzogener Kopf sichtbar wurde. Der Tiger verhielt den Schritt, fauchte erneut und sprang mit einem Satz ans Tageslicht. Eines der Löwenmännchen fühlte sich bedrängt und holte mit der Tatze aus. Der Tiger - ohnehin gereizt - ließ sich provozieren und griff den Löwen an. Der zweite Löwe, womöglich ein Bruder des ersten - zeigte sich solidarisch und stand seinem Gefährten bei. Innerhalb weniger Augenblicke entwickelte sich eine Balgerei zwischen den Tieren, die zu ersten Verletzungen führte.


    Helfer eilten herbei und schütteten eimerweise Wasser auf die Raubtiere. Sie sollten sich nicht gegenseitig zerfleischen, sondern ein Todesurteil vollstrecken. Während sich die einen darum kümmerten, die Tiere zu trennen, scheuchten andere die Todeskandidaten auf, um die Aufmerksamkeit der Tiere auf sie zu lenken. Peitschen sorgen für Bewegung und Schreie, was nicht unbemerkt blieb. Die drei Raubtiere ließen voneinander ab und sahen in Richtung des Käfigs.


    Langsam setzten sie sich in Bewegung und folgten ihrer Bestimmung.


    [SIZE=7]*Jean-Léon Gérôme (Französisch, 1824-1904) (Künstler) Bild Lizenzfrei[/SIZE]

  • Zitat

    Original von Vulpis Lupus

    Vinicia Livenineae - Liv


    Liv hatte bis zum Ende des Theaterstückes ausgeharrt, was sie auch nicht bereute, trotzdem regte sich nun etwas wie ein schlechtes Gewissen in ihr. Sie musste genau wie die anderen ihren Beitrag leisten. Seufzend erhob sie sich und schaute sich um. Wo konnte sie gut Beute machen? Nun die Geldsäcke saßen gut bewacht in ihren Logen, doch ihre Sklaven rannten bestimmt mit gefülltem Beutel herum, um ihre Herrschaften gut zu versorgen. Oder sollte sie versuchen an die Beutel von Geschäftsleuten heran zu kommen, die standen doch bestimmt überall in Grüppchen herum und nutzten den Tag, an dem sich Hinz und Kunz begegnete um gute Geschäfte zu machen.
    Beides erschien Liv als guter Plan und so machte sie sich auf um ihren Teil, an ihrem gemeinsamen Unternehmen, beizutragen.


    Thierza war durch die Reihen gelaufen, hatte sich immer wieder umgesehen, gesucht und gesucht, bis sie schließlich hier landete. Etwas unbehaglich war ihr zumute, doch endlich entdeckte sie die Gesuchte. "Liv!" Während sie auf Liv zurannte, stieß sie unweigerlich gegen den ein oder anderen, entschuldigte sich kurz und lief weiter. "Liv!!" Ihr Rufen wurde lauter, denn auch hier war es nicht gerade still und sie sollte Liv doch zurückholen. Endlich, völlig außer Atem, hatte sie sie eingeholt und tippte an ihre Schulter. "Liv..." Keuchend hielt sie sich die Seite. "Du sollst zu Lupus kommen." Während sie auf eine Antwort wartete, holte sie tief Luft und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Hier war es ganz schön stickig und Thierza wäre froh, wieder nach draußen zu kommen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!