Thula

  • Diesmal war es früh am Tage als Titus Tranquillus das Podium betrat. Es war jene Zeit ind er die Areitssklaven ausgerufen wurden, jene Tausende und Abertausende von Männern und Frauen, die die wirkliche, die körperliche Arbeit vollführten, die diese aus allen Ritzen überquellende Metropole am Laufen und leidlich sauber hielten.


    Es war auch die Zeit der einfachen Leute unter den Käufern und der Haushofmeister. Die Adligen und Reichen sah man zu dieser Zeit nur selten auf dem Forum, was ja auch der Grund war, dass Luxussklaven eher am Nachmittag versteigert wurden.


    Die Präsentationhelfer zerrten eine junge Frau auf die Bühne, rothaarig, abgerissene Kleidung.


    "Kommen wir zu meinem nächsten Angebot. Thula heißt diese junge Frau. Sie kommt aus dem hohen Norden, noch jenseits der gallischen See. Seht sie euch an, meine lieben Freunde. Eine Frau, die etwas wegarbeiten kann.
    Benötigt eure Köchin ein neues Küchenmädchen oder ihr selbst eine neue Austrägerin für eure Waren? Sie wird euch sicher eine große Hilfe sein, jung und gesund, aber keineswegs zerbrechlich oder krankheitsanfällig ist sie. Das sie Latein versteht um eure Befehle auszufrühren ist selbstverständlich."

    Allerdings hoffte Titus, dass seine Kudnen nicht zu viel von ihr hören wollten. Ihre Wortwahl war wenig preissteigernd.
    "Fangen wir an, bei sagen wir 500 Sesterzen! Wer bietet 500?"


    Sim-Off:

    Versteigerung geht bis zum 27.02.2018. 19:59:59. Danach abgebene und editierte Beiträge sind ausgeschlossen.
    [SIZE=7]Ja, das is nen Tag länger als sonst, aber am 26. bin ich nicht hier[/SIZE]

  • ‚Meine Fresse, da hast du’s ja echt weit gebracht, Dreckskröte!‘ würde Callinax jetzt sagen, vorausgesetzt er könnte mich hier so sehen. Aber so ein dreckiger Mistkerl wie Callinax kommt nicht viel rum in der Welt. Wahrscheinlich war er nie aus Cenabum rausgekommen. Im Gegensatz zu mir! Das einzig Gute, was der Drecksack je für mich getan hatte! Hoffentlich war er in der Zwischenzeit krepiert und seine Knochen verrottet!
    Aber wozu noch länger über Callinax nachdenken, wenn es jetzt endlich bald losging... Ich wartete und wartete und konnte es wieder kaum fassen!
    Ja genau Rom, Mann! R O M! Ich war in Rom! Zwar in Ketten, aber hey, scheiß drauf, in Rom! Das musste man sich erst mal auf der Zunge zergehen lassen.


    Es war noch früh am Morgen. Die letzte Nacht war echt beschissen gewesen. Hatte mir fast den Arsch abgefroren. Ehrlich Mann, ich dachte in Rom wär’s immer warm! Naja egal! Spätestens heute Nachmittag würde ich wieder ein Dach überm Kopf haben in irgend 'ner Hütte vielleicht. Hoffentlich nicht wieder bei so 'nem Perversling wie Glaucus einer war! Aber auch der war Schnee von gestern! Komisch, warum geisterten heute nur meine alten Eigentümer in meinem Schädel herum? Das war doch hoffentlich nicht irgendso’n verficktes Zeichen!


    Na endlich, jetzt wurde es ernst! Titus‘ Handlanger packten mich und zerrten mich auf eine aus Holz gezimmerten Bühne. „He, sachte, ihr Pfeifen!“, knurrte ich leise. Die Kerle ließen sich davon aber kaum beeindrucken.
    Schließlich stand ich da und Titus begann damit, mich an den Mann oder an die Frau zu bringen. Zum Glück machte er nicht den selben scheiß Fehler, wie Brennus damals, der den Leuten einen vom Pferd erzählt hatte, ich wäre irgendso 'ne geraubte Prinzessin und so’n Scheiß. So hatte es mir zumindest Callinax immer erzählt, wenn er besoffen war.

  • Massa war bei seinem Gang durch die Stadt zufällig am Mercatus gelandet, wo gerade eine junge Frau versteigert wurde.
    Er blieb stehen, musterte die Frau, erstmal ohne Absicht, sich zu beteiligen. Er war lediglich gebannt von dem Vorgang, denn als Junge und Jugendlicher hatte ihn sein Vater, zeitbedingt, nie auf solche Versteigerungen mitgenommen, zumal die Gens zu damaliger Zeit genug Sklaven hatte.


    Gespannt stand er also da und wartete darauf, wer den das erste Gebot abgeben würde.


  • Suetia Camelia, - Cam


    Die mit ihrem Mundwerk würde wirklich zu uns passen, dachte Cam. Aus der könnten wir was machen, wenn sie es nicht schon beherrschte, So wie sie auftrat schien sie keine Scheu vor etwas zu haben. "Was kann das Vögelchen denn außer pfeifen?" Grinsend hatte Cam die Frage in die Runde geworfen. "Ich sag dann mal 50 Sesterzen. Wer will denn schon eine Katze im Sack kaufen?"

  • Irgendwie so richtig steppte der Bär ja nun hier nicht! Vielleicht hätte Titus doch die dämliche Geschichte mit der beknackten Prinzessin erzählen sollen. Die Gestalten jedenfalls, die stehengeblieben waren, um zu gaffen was aus mir wurde, sahen ziemlich uninteressiert aus. Naja, Titus hatte vielleicht auch seine Erwartungen ein wenig hochgeschraubt. Ich meine 500 Sesterzen sind ganz schön viel Asche. Dafür muss ne Lupa ganz schön lang anschaffen! Aber Lupae gehörten sicher nicht zu den Leuten, die hier und heute die Zeche zahlen würden. Außerdem hatte ich auch keinen Bock auf so ne Scheiße! Bloß nicht ins horizontale Gewerbe! Zu allem war ich bereit, aber nicht für sowas! Aber irgendso´n Arsch hatte mir mal gesagt, ‚wir wären hier nicht bei wünsch dir was!‘


    Aber dann kam der Erste, der ein bisschen mehr Interesse zeigte. Der Vogel sah ja irgendwie lustig aus. Der Kerl erinnerte mich an so ‘nen Typen den ich in Massalia öfter gesehen hatte. Aber nee, die Stimme passte nicht und auch das dämliche Grinsen in seiner Fresse, nachdem er versucht hatte, witzig zu sein. Und nicht nur dass, anscheinend hatte er’s auch nicht so mit Zahlen. Schlappe 50 Sesterzen wollte er nur für mich springen lassen. Dabei hatte Titus was von 500 gefaselt. Und nicht nur das… Aber vielleicht hatte er ja auch was an den Ohren…
    „Der Köchin zu Hand gehen und scheiß Briefe austragen, du Penner!“, knurrte ich leise und hoffte, Titus oder seine Wachhunde hatten es nicht gehört.

  • Warum bei allen Götter zog es sie schon wieder zu dem Sklavenmarkt. Sie mochte es eigentlich nicht, dass Menschen wie Sachen verhökert wurden. Aber nun, da sie schon mal hier war blieb sie auch stehen. Und tatsächlich lohnte es sich stehen zu bleiben, denn die Frau die dort angeboten wurde schien ausreichend Selbstbewusstsein mitzubringen um an diesem Rom nicht zu zerbrechen. Hatte sie gerade...? Ja hatte sie. Luna konnte sich ein herzhaftes Lachen nicht verkneifen. Die Frau redete wie ihr der Schnabel gewachsen war und das vor dieser Kulisse beeindruckend und herzerfrischend „Mädel du bist Klasse. Titus du sollst 500 für sie haben.“ Rief Luna. Verus würde schon bezahlen, sie müsste es ihm nur entsprechend verkaufen.

  • Heute war ein besonderer Tag. Zumindest für Verus. Er konnte endlich einen Staatsfeind fassen, der nicht nur gegen Rom und das Imperium verschworen hatte, sondern auch eine Abneigung gegen die Macht des Kaisers hatte. Oder viel mehr gegen die Prätorianer. Unweit des Sklavenmarktes sammelte sich ein Conternubium (acht Mann) vor einem Handelsstand, welcher orientalische Stoffe und Kleidung anbot. Verus selbst führte diesen Einsatz an, da er sichergehen musste, dass dieser Mann bestimmt und vollständig in seine Hände gelangte. Die Befragung dieses Mannes würde Aufschluss über vieles geben aber für die Prätorianer waren vor allem seine Tätigkeit für die christliche Gemeinde relevant. Er galt als zentrale Figur ihres Glaubens. Verus selbst legte in dieser Christenfrage eine besondere Akribie an den Tag, da sich viele Christen nicht einmal versteckten und man somit ihre Netzwerke leicht aufklären konnte, sofern man einen Christen aufgreifen konnte. Ein Christ benannte unter Folter weitere Christen, die man wiederum aufgriff und diese benannten wieder weitere. Die Spielsteinchen fielen einer nach dem anderen, so dass Verus kaum mit der Aufklärung hinterher kam. Der persische Händler bemerkte die in Formation der herandrängenden Prätorianer, die in ihrer zivilen Aufmachung kaum zu erkennen waren aber ihr geordnetes Vorgehen und die schwarz bemalten Knüppel aus festem Holz taten ihr Übriges.


    Der Mann verfiel in eine Angststarre, als er bereits zwei feste Schläge eines Knüppels in seinem Bauch spürte. Sein Stand wurde durch prankenhafte Hände umgeworfen, und schließlich steckte man den Kopf des armen Mannes in einen alten Leinensack, den man fest an einer Kordel verschloss. Die Hände fesselte man mit einem Seil, welches ebenso fest gezogen wurde. Der Perser keuchte, während seine schönen Stoffe durch die Stiefel der Soldaten niedergetreten wurden. Verus selbst hielt einen vorsichtigen Abstand und nickte dem Dekanus der Einheit zu, nachdem die Festsetzung abgeschlossen war. "Verbringen ins Stammlager, Zugriff auf diesen Gefangenen nur durch mich. Kein Verfahren, übliche Versorgung," befahl der Trecenarius kalt, als der Dekanus der Einheit herangetreten war. Dieser nickte ab und deutete mit einer Handgeste an, dass man abrücken konnte. Man verschleppte den Mann am hellen Tage und keinen schien es wirklich zu kümmern, da das normale Leben weiterging. Auch auf dem angrenzenden Sklavenmarkt, wo eine starke Sklavin angeboten wurde. Die Prätorianerkolonne zog mit ihrem Gefangenen vorbei und Verus folgte dieser Kolonne, bis er plötzlich Luna entdeckte. "Luna," rief er und lächelte. Dennoch war in seinen Augen ersichtlich, dass er gerade gearbeitet hatte. Der Frost wich nicht sofort. "Weiter! Ich komme nach," rief er seinen Soldaten zu, die kurz angehalten hatten. Die Prätorianer zogen dann wortlos in ihrer Formation weiter. Man stellte einen Offizier nicht in Frage und Verus hatte sich bereits einen vielschichtigen Ruf erarbeitet.

  • Ein neuer Tag, eine neue Versteigerung.
    Wenn man das nötige Kleingeld und genügend Muße hatte, beides hatten die meisten Patrizier durchaus an manchen Tagen, konnte man sich schon einmal die Zeit gut auf dem Sklavenmarkt vertreiben.
    Sicher, die wahren Augenweiden und Perlen aus den fernsten Ländern wurden erst später am Tag verkauft aber die flavischen Sklaven konnten letztlich nicht nur auf orientalischen Schönheiten bestehen, zumal Scato auch nur noch wenig Interesse an den körperlichen Vorzügen der Sklavinnen hatte.
    Arbeiten müssten sie können, und eventuell sollten sie sich auch für die flavische Zucht eignen, schließlich gab es nicht nur in Rom flavische Güter welche Bewirtschaftung benötigten. Und wenn man nicht alles selbst machte, das hatte erst vor kurzem schmerzhaft lernen müssen, kam nur recht wenig herum, sodass sich der Flavier in seiner Sänfte aufsetzte und die Sklavin aus der Ferne musterte. Sie war keineswegs hässlich oder sah kränklich aus, andererseits war sie auch nicht der Typ Sklave der auf einem Fest für die Gesellschaft tanzen und singen könnte.
    Die Küche, der Garten, Haushaltsaufgaben. Scato hatte Verwendung für sie, und letztlich machte es auch einfach Spaß diese ganzen armen Leute hier zappeln zu lassen.
    Er entschloss sich, einen seiner Sklaven nach vorne zu schicken um den Spaß ein wenig ins rollen zu bringen.
    "Mein Herr, Senator Flavius Scato bietet 550 Sesterzen." sagte der Sklave während er die Hand hob. Scato indes blickte nur noch einmal kühl aus seiner Sänfte hervor, bevor er sich wieder zurücklehnte und den Vorhang los ließ, sodass dieser auch die letzte Sicht auf ihn versperrte.

  • Heute scheint wieder ein besonderer happen hier angeboten zu werden dachte ich mir, als ich gerade noch, bevor er die Gardine vorzog, Flavius Scato erkannte. Ja und mein Busenfreund der Trecenarius rannte auch hier rum. Na klar jetzt wollte er auch noch wissen wer welche Sklaven kaufte. So wie der drauf war traute ich ihm zu selber Sklaven zu verkaufen um sie als Schnüffler in die Häuser einzugliedern. Verwundert schaute ich noch ein zweites mal hin. Der konnte Lächeln? Dann war das wohl seine Auserkorene.
    Die angebotene Sklavin näher betrachtend überlegte ich ob sie etwas für mich wäre. Ich brauchte endlich jemanden der sich um meinen *Tempel der Sinne* kümmerte, die Frage war nur konnte sie gut mit Kunden umgehen? Mir ging es mehr um die administrative Arbeit. Durchsetzungsvermögen war gut, aber wenn dann mit dem nötigen Feingefühl.
    Ich beschloss vorerst einmal hier zu bleiben und zu beobachten, da könnte ich doch gleichzeitig.... Schon rückte ich näher an die Frau heran, die von dem Trecenarius angelächelt wurde.
    Ob die soviel Wert ist?
    Murmelte ich vor mich hin und tat so als ob ich mir selber die Frage gestellt hätte.

  • Titus‘ Wachhunde sahen mich scharf von der Seite an. Aber da mein Murren nicht wirklich geschäftsschädigend gewesen war, griffen weder sie noch Titus ein. Nein, meine Offenheit hatte anscheinend sogar einigen Leuten imponiert.
    Eine junge Frau, schwarzhaarig, etwas kleiner als ich aber vom Alter her etwa gleich – sie war mir bisher gar nicht aufgefallen - meldete sich plötzlich zu Wort. Was sie sagte, ließ mich richtig erröten! Aber das Beste war, sie bot auch gleich ne ganze Stange Geld für mich! „Danke Schätzchen, wirst’s nicht bereuen! Das schwör ich,“ rief ich ihr zwinkernd und mit ‘nem weitaus freundlicheren Ton zu. Meine Augen ruhten noch eine Weile auf der Frau. Wer war sie? Was war sie? Vielleicht würde ich es bald schon rausfinden. Zunächst aber…. Was war das!?


    Unweit des Sklavenmarktes war es plötzlich zu einem Tumult gekommenen. Ich hörte Schrei und Rufe. Meine Augen wandten sich von der schwarzhaarigen Frau ab und spähten hinüber, woher dieser Krach kam. Der einzige Vorteil hier oben zu stehen, ist die bessere Sicht, die man von hier aus auf die anderen Stände hat. Aber das war dann auch schon alles, wenn man aus meiner, sagen wir mal ziemlich beschissenen Lage irgendeinen Nutzen für sich selbst erkennen will.
    Ich konnte also beobachten, wie ein paar Kerle, die garantiert nicht zimperlich waren, irgendso einen Klamottenheini hochgehen ließen. Mit Knüppeln begannen sie auf ihn einzudreschen. Der Typ, der die Schlägertruppe anführte, sah richtig sauer aus. Wahrscheinlich hatte der Klamottenheini seiner Alten irgendeinen Scheiß verhökert und er kam nun gleich mit ein paar Jungs vorbei, um die Sache zu regeln. So was nenn‘ ich konsequent! Freilich konnte ich von hier aus nicht verstehen, was er sagte, aber eins verstand ich: mit so einem wie ihm legte man sich besser nicht an. Ein leichtes zufriedenes Lächeln umspielte kurzzeitig meine Lippen und ein wenig Sehnsucht lag in meinem Blick. Komisch, irgendwie fühlte ich mich auf einmal so wie zu Hause. Solche Typen gab es eben nicht nur in Massalia, sondern auch hier. Das war irgendwie beruhigend.


    Krass! Nun kam der Typ auch noch in meine Richtung, während sich seine Jungs mit dem Klamottenheini im Schlepptau davon machten. Ich wettete darauf, dass der arme Kerl es noch bitter bereuen würde, was er angestellt hatte, was immer es auch gewesen war.
    Der Chef der Truppe trat zu der schwarzhaarigen Frau, nannte sie Luna und man konnte genau sehen, dass die beiden etwas mehr miteinander verband. Herrje, war das am Ende vielleicht seine Alte? Ach nein, vielleicht doch nicht. „Hey, gut gemacht, Digga!“ rief ich ihm anerkennend zu, aber dann ließ er seine Frau, oder was immer sie für ihn war, stehen und folgte seinen Jungs nach.


    Während Lunas Macker hier die ganze Show abgezogen hatte, war meine Aufmerksamkeit die ganz Zeit auf die beiden gerichtet gewesen. So hatte ich gar nicht die Ankunft einer Sänfte mitgekriegt, in der garantiert einer von diesen feinen römischen Pinkeln drin lag. Erst als ich eine Stimme „550 Sesterzen“ rufen hörte, begann ich wieder meine aktuelle Umgebung wahrzunehmen. Sofort fokussierte ich den Kerl, der gerufen hatte und verband das sich mir bietende Bild mit dem was er gesagt hatte. Senator Flavius Scato? Ach du heilige Scheiße! Zweifellos musste das der Kerl in der Sänfte sein. Wahrscheinlich irgendso ein fetter alter Sack, dem langweilig war. Mein Blick schnellte hinüber. Ich hoffte, etwas erkennen zu können. Und ich hatte Glück, denn ich konnte ganz kurz sein Gesicht sehen. Naja, zum Glück noch nicht so alt und schon gar nicht fett, wie ich es mir vorgestellt hattte, aber mindestens so eingebildet, wie man sich eben so einen römischen Senator vorstellte.
    Irgendwie kriegte ich es nicht richtig in die Birne. Wahrscheinlich sah ich auch gerade aus, als ob ich ziemlich blöd in die Wäsche guckte. Ein Senator? Was wollte der denn mit einer wie mir? Tja, und mir fiel wieder nur eine Antwort ein: ihm war langweilig und da suchte er jemand, der seiner dämlichen Köchin zur Hand gehen und seine scheiß Briefe austagen könnte. Ich schluckte und beobachtete weiter…

  • Es war wieder einer dieser Tage am dem sich unzählige Menschen auf dem Mercatus Urbis aufhielten. Und auch der Rotschopf hatte sich unter das Publikum vor dem Podium des Sklavenhändlers gemischt. Mit gemischten Gefühlen beobachtete sie das feilschen der Kaufinteressenten, bis ihr Blick auf die Sänfte ihres Dominus fiel und sie diese für einige wenige Sekunden mit großen Augen anstarrte. Ihr Dominus interessierte sich für diese Sklavin, die dort zum Verkauf angeboten wurde? Tatsächlich bildete sich ob dieses Gedankengangs eine kaum merkliche Falte zwischen Idunas Augenbrauen, auch wenn sie sich ansonsten vollkommen im Hintergrund hielt und stattdessen die Sänfte ihres Dominus musterte. Jedoch war es dann die zum Kauf angebotene junge Frau die Idunas Aufmerksamkeit auf sich zog und so beobachtete sie die dunkelhaarige Frau mit zur Seite geneigtem Köpfchen. Was würde mit ihr geschehen, wenn ihr Dominus den Zuschlag erhielt? Kaum merklich spürte die junge Cheruskerin wie ihr das Herz bis zum Hals pochte und ihre Handinnenflächen schweißfeucht wurden. Von einer neuen Sklavin hatte ihr Dominus nichts verlauten lassen, so war es nicht verwunderlich dass der Rotschopf sichtlich verwundert darüber war. Nur leider stand es ihr als Sklavin des Flavius Scato nicht zu diesbezüglich Fragen zu stellen. Und so beobachtete sie das treiben mit gemischten Gefühlen; Neugierde und Abscheu zugleich.

  • Massa fand Gefallen an dem Treiben und er beobachtet die Leute, die sich zu interessieren schienen ebenso wie die Sklavin, die zwar ziemlich verwahrlost aussah, aber dann doch irgendwie einen hübschen Eindruck machte. Man müsste halt hinter die Fassade sehen.


    Langsam begann er zu überlegen, ob er nicht doch Bedarf hatte an einer Sklavin. Immerhin schien die Villa ja verlassen gewesen zu sein und bei dem was er vor hatte, seine Karriere und die Arbeit für das Volk, würde ein wenig Hilfe in der Villa nicht schaden.


    Kurz dachte er darüber nach, ob er sich das leisten konnte, doch dann fiel ihm wieder das große Erbe ein, welches sein Vater ihm hinterlassen hatte. Geld war also kein Problem.


    Er entschied sich dafür, zu bieten und mit lauter stimme verkündete er „600 sesterzen“

  • Wenn er ihn Rom verweilte, was aufgrund seiner ausgedehnten Dienstreise durch die Provinz schon lange nicht mehr der Fall gewesen war, führte Livianus der Weg zu seinen Amtsstuben in der Curia Italica immer über die Märkte. Das handhabte er schon lange so - ganz gleich bei welchem Wetter. Und stets zu Fuß, nie in der Sänfte. Das hielt die alten Knochen fit, wie er sich selbst immer wieder einredete.


    Auch heute war es nach langem wieder einmal so weit und so war der Consular, gefolgt von einem Sklaven, seinem Scriba und zwei Leibwächtern mit gemächlichen Schritten in Richtung des Verwaltungsgebäudes der Italischen Provinz unterwegs. Er genoss es sichtlich durch die Menschenmassen zu flanieren, welche auf den Märkten fast zu jeder Tageszeit unterwegs waren. Zuvor hatten sie noch beim Händler seines Vertrauens Halt gemacht und Livianus hatte sich ein paar Datteln und etwas Obst einpacken lassen, welches der Sklave nun hinter ihm hertrug. Neben dem Curator marschierte indes geschäftig der Scriba, der bewaffnet mit einer Wachstafel bereits die heutigen Termine und Amtsgeschäfte vortrug, was Livianus nur Beiläufig mitzubekommen schien. Stattdessen bebachtete er die Leute und ließ seinen Blick immer wieder über die Marktstände und die dort dargebotenen Waren schweifen. Als sie schließlich über den Sklavenmarkt gingen, war gerade eine Versteigerung im Gange, welche die Aufmerksamkeit des Decimers auf sich zog. Er hob daher einhaltgebietend seine Hand, um den Scriba zu signalisieren, dass er eine Pause in seinem Redeschwall einlegen sollte und blieb am Rand der kleinen Traube von Zuschauern stehen, um das Geschehen zu beobachten.

  • Nachdem ich meinen ersten Schreck über den Senator überwunden hatte und meine Augen wieder von der Sänfte abwenden konnte, fiel mir plötzlich auf, dass sich inzwischen doch eine beträchtliche Menge Leute um das hölzerne Podest versammelt hatten. Und fast alle starrte sie hoch zu mir, als ob sie auf irgendwas Bestimmtes warteten. Irgendwie schon ganz schön gruselig! Keine Ahnung was von mir jetzt erwartet wurde. Solange nicht einer sagte tu das oder tu jenes, verhielt ich mich erst mal ruhig und war auch froh darum. Junge Junge, diese Blicke hatten echt was Einschüchterndes!


    Endlich riss mich ein weiteres Gebot aus meinen Gedanken. Meine Augen folgten der Richtung aus der die Stimme des jungen Mannes gekommen war. Da! Der Typ mit Bart. Einen Augenblick überlegte ich, ob der Kerl sympathisch aussah oder eher furchterregend. Ach was, dachte ich. Du kannst die Leute nicht nach ihrem Aussehen beurteilen! Ein Apfel, der von außen zerkratzt und angestoßen aussieht, kann trotzdem zuckersüß sein. Hey Scheiße Mann, wenn der Zirkus hier noch länger dauerte würde ich noch zu ner verdammten Philosophin werden!
    Ich versuchte also dem Bartträger schüchtern zuzulächeln und wartete ab, was weiter passieren würde.

  • Ein neuer Tag und ein neuer Sklave. Der Sklavenhändler war fleissig und oft stellte sich wahrscheinlich der eine oder andere ob Tranquilius nicht schon genug hatte. Aber manche bekamen eben nicht genug. Es reichte ihnen nicht.


    Cerretanus zrieb sich wieder mal gelangweil am Markt rum, nicht dass er nichts zu tun hatte aber um Officium war gerade Flaute. Die Arbeit war getan und so nuutze er eben die Zeit hier.


    Anscheinend hatte der Händler eine Germanin am Stsrt und krächzte vom Podium herab was die Frau nicht alles so konnte.
    Eigentlich konnte die Casa Germanica frisches Blut brauchen. Cerretanus war quasi allein in dem Anwesen bis auf einige wenige Sklaven die aber net so wirklich nich das blühende Leben waren.


    “ Ich biete 750 Sesterzen“ und hob den Arm um auf sich aufmerksam zu machen.

  • Titus zuckte innerlich zusammen, als die Sklavin auf die für sie übliche unflätige Art und Weise.
    Titus stampfte mit dem Fuß auf und wollte gerade seiner Ware eine Abreibung in Aussicht stellte, als der Truble los ging. Zum einen schlug ein Trupp Prätorianer einen Handelsstand zusammen -- was Titus nebenbeibemerkt gar nicht gefiel -- als auch, dass das erste ernsthafte gebot einging. Nicht trotz, sondern wegen der Ausdrucksweise der Sklavin.


    Titus runzelte kurz die Stirn. Diese Römer -- er würde sie nie völlig verstehen. Aber natürlich reichte es auch, sie so sehr zu verstehen, dass ihre Sesterzen zu seinen wurden.
    Und die Gebote gingen weiter. Er war zufrieden. Vielleicht sollte er es öfter mit Widerspenstigen probieren.


    "750 sind geboten? Höre ich mehr als 750?"


    [SIZE=7]"Das ging gut! Übertreib's nicht!"[/SIZE] zischte er ihr nun doch zu.

  • Mannomann hier was jetzt echt was los! Vielleicht lag’s ja an dem Senator mit seiner Sänfte, dass plötzlich so viele am Sklavenmarkt verweilten. Nur keine Panik, sagte ich mir immer wieder. Alles wird gut… irgendwie. Wie ich diesen scheiß Spruch hasste! Aber irgendwie war er gerade jetzt in meiner Situation beruhigend. Vielleicht sollte ich mir einfach vorstellen, all die Leute vor mir wären nackt! Da, die fette Matrone, deren Gesicht regelrecht mit Schminke gepflastert war – splitternackt! Oder der da, der Kerl mit dem Bart, nein nicht der der für mich geboten hatte! Der andere, der von ein paar anderen Togakaspern umringt war und der anscheinend schon ein paar Jährchen auf dem Buckel hatte – ebenfalls nackt! Ha! Diese Vorstellung war ganz witzig und ich musste grinsen. Irgendwie nahm mir das dieses komische Gefühl in der Magengegend, dass sich ganz langsam bei mir eingeschlichen hatte.


    Dann fiel mein Blick auf dieses junge rothaarige Mädchen, das ziemlich eingeschüchtert wirkte. Es stand ganz in der Nähe der Sänfte. Die Kleine tat mir leid, so wie sie da stand und wahrscheinlich am liebsten ganz wo anders gewesen wäre. Wie gerne hätte ich ihr jetzt was Aufmunterndes zugerufen. Aber ich wollte Titus‘ Geduld nicht überstrapazieren.


    Dann kam noch ein weiteres Gebot. 750! Mannomann wir waren bereits bei schlappen 750 Sesterzen! So viel Geld hatte ich noch nie auf einen Haufen gesehen. Aber anscheinend gab es in Rom genug Leute, die so viel Knete hatten… und wahrscheinlich sogar noch mehr. Der Kerl (oder sollte ich besser das Jungchen sagen?) der für mich bot, sah ja so einigermaßen aus. Ob der schon Bartstoppeln hatte? Von hier oben konnte man das nicht genau sehen. Woher hatte der nur so viel Kohle, fragte ich mich. Vielleicht war er ja von Beruf Sohn und verplemperte hier gerade Papas Asche. Apropos Asche… was war eigentlich mit der Schwarzhaarigen, dieser Luna?

  • Die gute Ware wird meistens schon früh am Morgen versteigert, es lohnt sich also zeitig auf die Märkte zu gehen, echote der "Geheimtipp" ihrer Freundin Callista noch in Priscas Ohren während sie es schon bereute, diesem Tag so früh schon begegnet zu sein. Von wegen geheim ... Halb Rom trieb sich gefühlt um diese Zeit schon hier herum und was die Ware anging:Naja, der alte Titus hatte auch schon besseres im Angebot. ... Ach wäre ich doch lieber im Bett geblieben, als mir hier dieses Elend anzusehen, dachte sich die Aurelia während sie das Treiben außerhalb ihrer Sänfte gelangweilt verfolgte.


    Unweit ihrer Position wurde gerade ein Händler von Prätorianern ordentlich aufgemischt, was sicherlich für kurzweilige Ablenkung sorgte. Ansonsten bot der Markt recht wenig Aufregendes wofür es sich gelohnt hätte so früh aufzustehen.


    Die aktuell dargebotene Sklavin war nun auch nicht gerade das "Leuchtturmangebot" des Tages und doch schienen sich so manche Bieter für die nordische Exotin zu interessieren. Aktuell waren 750 Sesterzen geboten, doch wenn es nach dem üblichen Schema abliefe, würde - früher oder später - ein (vornehmlich männlicher) Akteur die Summe auf mehrere tausend Sesterzen heben, wobei die Beweggründe hierfür dahin gestellt wären.


    Prisca überlegte kurz, ob es überhaupt Sinn machte, der Auktion weiter beizuwohnen, doch da sie schonmal hier war ...


    Mit einem Wink schickte die Aurelia einen Sklaven nach vorne, um in ihrem Namen zu agieren: "Meine Herrin lässt fragen, ob diese Sklavin auch in Gartenarbeit geübt ist? ... Sie bietet im übrigen 800 Sesterzen" Das war die Ansage. Mit diesem Preis wäre nicht viel verloren und außerdem glaubte Prisca nicht wirklich daran, dass sie mit diesem Angebot bereits den Zuschlag erhalten würde.

  • Der Decimer hatte zwar den Anfang der Versteigerung verpasst, aber irgendetwas besonderes musste an dieser Sklavin wohl dran sein, dass die Gebote so rasant stiegen. Kurz überlegte er, ob er sich den Luxus gönnen sollte hier ebenfalls ein Gebot abzugeben und mitzusteigern. Es war schon lange her, dass er selbst bei einer Sklavenversteigerung mitgeboten hatte und auch neue Sklaven waren schon längere Zeit nicht mehr in seinen Dienst getreten. Im Regelfall kümmerte sich auch der Maiordomus um solche Angelegenheiten. Doch die Gelegenheit war da und Livianus beschloss kurzer Hand sie zu ergreifen.


    "Lass uns ebenfalls mitsteigern." sagte er fast ein wenig schelmisch Grinsend zu seinem Scriba und gab ihm das unmissverständliche Zeichen, dass dieser für ihn ein Gebot ausrufen sollte.


    Der Scriba schaute im ersten Moment etwas verwundert, packte dann aber seine Tabula wieder ein und stellte sich auf die Zehenspitzen, um einigermaßen über die Köpfe der übrigen Anwesenden hinwegsehen zu können.


    "900 Sestzerzen von Consular Decimus Livianus"


    Es konnte keinesfalls schaden den Namen des neuen Bieters zu erwähnen. Der Consular und ehemalig langjährige Stadtpräfekt von Rom war schließlich alles andere als ein Unbekannter und vielleicht würde alleine schon das manch anderen Mitbieter abschrecken und von weiteren Geboten abhalten. Man wollte es sich schließlich nicht mit einem der immer noch einflussreichsten Männer Roms verscherzen. :D

  • Massa verfolgte wie die Gebote nur so in die Höhe stiegen. Er war schon angetan von diesem jungen, wilden Mädchen, dass scheinbar unbeeindruckt über das Treiben um sie dort stand und alles über sich ergehen liess.


    Das nächste Gebot war von einem Consular, Massa horchte auf und sah in dessen Richtung. Irgendwie kam ihm der Name geläufig vor, doch er konnte sich nicht erinnern, ob dieser seinen Vater gekannt hatte, oder er den Namen nur vom Hören-Sagen her kannte.


    Massa entschied sich erstmal abzuwarten und zu beobachten, was weiter geschieht, bevor er wieder bieten würde, falls er überhaupt bieten würde. Doch eines musste er dann doch noch tun


    "Thula heisst du, richtig? Bist du denn so viel Geld wert?"


    Gespannt, was ob der direkten Anrede der Frau passieren würde.

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