Kaum hatte Axilla den Mund aufgemacht, wurde sie auch quasi schon entführt und zu einem Traum aus grüner Seide geführt. Auch wurde sogleich eine Sklavin angewiesen, ihr beim Ankleiden zu helfen, aber das Mädchen hatte wohl gerade zwei linke Füße und stürzte in einen anderen Gast. Doch Axilla kam auch gar nicht wirklich dazu, sich da irgendwie zu kümmern, denn sofort wurde sie von zwei weiteren Damen eingekreist und genötigt, doch nun endlich dieses Kleid anzuziehen.
“Bevor ich mich schlagen lasse“, meinte Axilla lachend. So viel Aufmerksamkeit – und noch schlimmer: weibliche Aufmerksamkeit – war sie nicht wirklich gewohnt, daher versuchte sie es einfach mit Humor zu überspielen. Mit dem Kleid begab sie sich dann also allein zum Umkleidebereich, entledigte sich ihrer Tunika und schlüpfte in die Seide. Ein wenig gezuppel hier, ein wenig Ziepen da... Der dazugehörige Gürtel gefiel Axilla nicht wirklich, den würde sie durch eine schlankere Variante austauschen, deren Ende weiter herunterhängen würde. Vielleicht dann auch neue, dazu passende Fibeln an den Schultern...
Axilla sah so an sich herunter. Zwei Kinder geboren zu haben hatte wenige Vorteile, aber an Brust und Hüfte durchaus. Axilla drehte sich einmal leicht und ließ den Stoff etwas fliegen, sah, ob auch nichts verrutschte, aber nein, das war alles wunderbar.
Axilla trat wieder nach draußen vor die versammelte Damenschaft und drehte sich einmal geschickt auf einem Bein. “Fehlt eigentlich nur die Gelegenheit, es in der Öffentlichkeit zu tragen“, meinte sie lächelnd. Denn in der Tat war dieses Kleid für den Besuch im Theater oder bei irgendwelchen Spielen schlicht viel zu schade. Traurig, dass der Palast so wenig Feste gab. Vielleicht musste Axilla der Kaiserin bei Gelegenheit mal da einen kleinen Floh ins Ohr setzen. Die anderen Damen wären sicher auch gleich dafür zu gewinnen, einmal den Palatin ganz im Glanz ihrer Anwesenheit erstrahlen zu lassen.