ludus vestium ... wenn Frauen feiern ...

  • Kaum hatte Axilla den Mund aufgemacht, wurde sie auch quasi schon entführt und zu einem Traum aus grüner Seide geführt. Auch wurde sogleich eine Sklavin angewiesen, ihr beim Ankleiden zu helfen, aber das Mädchen hatte wohl gerade zwei linke Füße und stürzte in einen anderen Gast. Doch Axilla kam auch gar nicht wirklich dazu, sich da irgendwie zu kümmern, denn sofort wurde sie von zwei weiteren Damen eingekreist und genötigt, doch nun endlich dieses Kleid anzuziehen.
    “Bevor ich mich schlagen lasse“, meinte Axilla lachend. So viel Aufmerksamkeit – und noch schlimmer: weibliche Aufmerksamkeit – war sie nicht wirklich gewohnt, daher versuchte sie es einfach mit Humor zu überspielen. Mit dem Kleid begab sie sich dann also allein zum Umkleidebereich, entledigte sich ihrer Tunika und schlüpfte in die Seide. Ein wenig gezuppel hier, ein wenig Ziepen da... Der dazugehörige Gürtel gefiel Axilla nicht wirklich, den würde sie durch eine schlankere Variante austauschen, deren Ende weiter herunterhängen würde. Vielleicht dann auch neue, dazu passende Fibeln an den Schultern...
    Axilla sah so an sich herunter. Zwei Kinder geboren zu haben hatte wenige Vorteile, aber an Brust und Hüfte durchaus. Axilla drehte sich einmal leicht und ließ den Stoff etwas fliegen, sah, ob auch nichts verrutschte, aber nein, das war alles wunderbar.


    Axilla trat wieder nach draußen vor die versammelte Damenschaft und drehte sich einmal geschickt auf einem Bein. “Fehlt eigentlich nur die Gelegenheit, es in der Öffentlichkeit zu tragen“, meinte sie lächelnd. Denn in der Tat war dieses Kleid für den Besuch im Theater oder bei irgendwelchen Spielen schlicht viel zu schade. Traurig, dass der Palast so wenig Feste gab. Vielleicht musste Axilla der Kaiserin bei Gelegenheit mal da einen kleinen Floh ins Ohr setzen. Die anderen Damen wären sicher auch gleich dafür zu gewinnen, einmal den Palatin ganz im Glanz ihrer Anwesenheit erstrahlen zu lassen.

  • Das Missgeschick mit der Sklavin war wirklich ärgerlich. Das fehlte gerade noch, dass eine der anwesenden Damen ausgerechnet hier und heute verletzt wurde - am Ende gar von Kleidern "erstickt". Nein, das wäre wirklich zu viel. Glücklicherweise nahte Hilfe und die Claudia schien nicht ernsthaft verletzt worden zu sein. Die Bemerkung, dass die Sklavin gefährlich sei und ihr absichtlich ein Bein gestellt haben soll, überhörte Prisca geflissentlich. Nur keinen allzu großen TamTam darum machen! Sassia würde sich schon um ihre Schwester und diese Unglückssklavin kümmern.


    Prisca wandte sich derweil wieder an die Gäste, damit as Fest weiter gehen konnte:


    "200 Sesterzen sind geboten für das rote Kleid! ... Bietet jemand mehr? ... Nein? ... Drei - zwei - eins, ... dann ist es ab jetzt deins, Corvina! ... Willst du es gleich anbehalten?!", rief Prisca der Tiberia freudig zu, nachdem sie den umstehenden Damen so gut wie keine Zeit zum mit bieten gelassen hatte. Es wäre aber auch eine Schande gewesen, denn das Kleid stand Corvina unglaublich gut.


    Ebenso gut stand das grüne Kleid der Iunia. Zwar war es weitaus weniger freizügig und auffällig geschnitten wie das Rote, aber gerade diese Dezenteit hob wiederum die Schönheit der Trägerin hervor. Auch heir konnte Prisca nur neidlos Beifall klatschen:


    "Es steht dir hervorragend, Axilla! ... und an Gelegenheiten es zu tragen sollte es nicht mangeln. Wie wäre es gleich hier? Lass es doch am besten gleich an. ... sofern du bereit bist, es zu ersteigern?!", zwinkerte Prisca der Iunia gut gelaunt zu. Es sah fast danach aus, als hätte schon das zweite Kleid eine neue Besitzerin gefunden .. und wie stand es mit den übrigen?

  • In dem grün sah Axilla außerordentlich schick aus. „ Eine Gelegenheit findet sich immer.“ wiegelte Corvina ab. „ Es steht dir. Die Anschaffung lohnt sich. Du wirst sehen.“ Corvina würde ja gern mitbieten, nur ahnte sie, dass Nero ihr aus Dach stieg. Eins nahm sie auf alle Fälle mit. Die Versteigerung lief gut. Ja,ja, ja es war ihres für lumpige 200 Sesterzen. Die waren sogar für einen guten Zweck, dass war ein Argument es gekauft zu haben. Das rote Kleid war ihres und Verus musste dafür bluten. Wie passend stellte sie fest.
    Vielleicht ergab sich ein weiterer Kauf. „ Nein, das ist für einen besonderen Anlass gedacht. Ich werde mich weiter umsehen.“ Diese grüne was Axilla trug gefiel ihr, ein dunkelblaues käme auch in Frage.

  • Eigentlich hatte Axilla schon mehr als genug Kleider. Aber da es für einen guten Zweck sein würde und sie sich außerdem in der Gesellschaft der Damen keine Blöße geben wollte, ließ sie sich breitschlagen. “Na gut, ich biete dreihundert Sesterzen“, sagte sie also und wartete, ob sie überboten werden würde. Da die meisten Damen heute aber sehr zurückhaltend waren, rechnete sie eher weniger damit.

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