[Casa] Tribunus Laticlavius Lucius Vinicius Massa

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    Amir


    Nachdem Thula den jungen Syrer mit den Einkäufen zurück zur Castra geschickt hatte, war ihm ihre Abwesenheit zunächst nicht aufgefallen. Er war wieder seinen alltäglichen Aufgaben nachgegangen. Erst einige Zeit später hatte ihn Nelia angesprochen, da sie wissen wollte, wo Thula denn nur blieb. Bereits da überkam ihn ein erster Schauer der Furcht. Was, wenn ihr etwas passiert war? Sofort hatte er sich aufgemacht und war zurück zur Markthalle gelaufen. Dorthin, wo sie am Vormittag ihre Wege getrennt hatten. Zuerst hatte er den Gemüsehändler aufgesucht, der ihm vielmals beteuerte, dass Thula nie bei ihm gewesen war. Dann hatte er noch einige andere Gemüsehändler abgeklappert, um sicher zu gehen, dass sie auch bei keinem anderen gewesen war. Doch auch hier konnte ihm niemand weiterhelfen. Richtige Bauchschmerzen bekam er jedoch, als er auch herausgefunden hatte, dass sie auch nicht bei der Kräuterfrau gewesen war. Mit einem sehr beklommenen Bauchgefühl kehrte er in die Castra zurück. Was nur sollte er dem Dominus sagen, wenn der zurückkam. Es war seine Schuld! Er hätte besser auf sie aufpassen müssen. Nunn war sie fort, verschwunden, wie vom Erdboden verschluckt und niemand hatte sie gesehen!
    Da hörte er, wie sich die Tür öffnete. Ein letzter kleiner Hoffnungsschimmer, der sich doch in sekundenschnelle wieder in Luft auflöste. Nein, es war nicht Thula, es war der Dominus, der nach Hause kam. Das Herz des sonst so wortkargen jungen Mannes begann zu rasen, verlegen presste er seine Lippen aufeinander. Dann fasste er sich ein Herz und trat dem Vinicier entgegen. „Dominus, es ist etwas passiert. Thula ist weg!“

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    Amir


    Amir schluckte. „Sie ist nicht vom Markt zurückgekommen,“ antwortete er eingeschüchtert.


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    Nelia


    In der Zwischenzeit hatte sich auch Nelia aus der Küche herausgeschoben, um zu horchen, was gesprochen wurde. Der arme Junge konnte einem leidtun. Ausgerechnet er sollte nun die „frohe Botschaft“ von Thulas Verschwinden verkünden. Natürlich fragte sie sich selbst, wo die Sklavin steckte. Etwas musste passiert sein, warum sie nun weg war. Ob sie geflohen war? Das hätte sie ihr nicht zugetraut, allerdings konnte man sich auch in den Menschen täuschen.
    Nelia gesellte sich nun auch zu dem jungen Syrer, um ihn zu unterstützen. „Die beiden sind heute Vormittag zusammen zur Markthalle gegangen. Dann hat sie Amir mit den Einkäufen zurückgeschickt, da sie angeblich noch zu der Kräuterfrau in der Canabae gehen wollte. Amir ist gegen Mittag noch mal los gegangen, um sie zu suchen…“
    Amir war heilfroh, als sich Nelia eingemischt hatte und für ihn das Reden übernommen hatte. „Ja, ich war noch einmal in der Stadt, beim Gemüsehändler und auch noch bei anderen Händlern. Allerdings da war sie nicht. Ich war auch bei der Kräuterfrau. Aber auch da ist sie nie gewesen,“
    fügte er noch hinzu.

  • Ich strich mir durch den Bart "Also spurlos verschwunden?" und überlegte gleich, ob ich mich denn wirklich so getäuscht hatte in ihr. Das musste erstmal sacken. "Amir, bring mir Wasser und Wein" und liess mich im Atrium nieder.

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    Amir


    Das ließ sich Amir nicht zweimal sagen. Sofort eilte er davon. Auch Nelia verzog sich vorsichtshalber in die Culina zurück. Man konnte nie wissen. Im Falle eines Wutanfalls war es besser, Land zu gewinnen. Der Syrer kehrte mit einem Tablett zurück, das mit den gewünschten Getränken und einem Becher bestückt war. Eilig mischte er den Wein mit dem Wasser und reichte Massa den Becher. Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch verharrte er wohl oder übel im Atrium.

  • Ich nahm den Becher und winkte Amir, dass er gehen konnte. Ich musste erst einmal meine Gedanken sammeln. Konnte es wirklich sein, dass sie abgehauen war. Nach alldem was war und alldem was sie gesagt hatte. Aber vielleicht war das ihre Taktik und wollte mein Vertrauen gewinnen, dass sie alle Freiheiten hatte und genau das durchziehen konnte....

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    Amir


    Dem jungen Syrer fiel ein Stein vom Herzen, als er gehen durfte. Schnell verschwand er zu Nelia in die Culina, wo die beiden sich ihre ganz eigenen Gedanken darüber machten, was tatsächlich passiert sein konnte.
    Flucht, dieses heikle Wort schwebte im Raum, doch niemand wagte es auszusprechen, obschon Vieles dafürsprach. Aber warum sollte ausgerechnet sie davonlaufen, wo sie doch so viele Vergünstigungen genoss. Thula hatte nie viel Worte darüber gemacht, wie sie zu dem Vinicier stand. Es war ein offenes Geheimnis, dass da mehr war, als es sonst üblich war. Sollte das alles nur gespielt und gelogen gewesen sein?
    „Und wenn sie jetzt doch abgehauen ist?“Nelia zucke mit den Schultern. „Dann will ich nicht in ihrer Haut stecken, wenn man sie irgendwo aufgreift und wieder hierher zurück bringt.“

  • [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/180327/wtxhbjfw.jpgAmir


    [Blockierte Grafik: https://img2.picload.org/thumbnail/dogaiipr/nelia.jpgNelia


    Stunde um Stunde verging. Im Haus herrschte eine düstere Stimmung. Die beiden Sklaven hatten sich in der Culina verschanzt und mutmaßten weiter, was der Grund für Thulas Verschwinden sein konnte. Aber je länger sie auch darüber nachdachten, kamen sie zu keiner einleuchtenden Erklärung.
    „Ich hätte noch weitersuchen und herumfragen müssen, ob sie jemand gesehen hat!“ Amir machte sich große Vorwürfe, dass er die Sklavin allein zurückgelassen hatte. „Du kannst jetzt nichts mehr daran ändern. Es wird schon dunkel draußen. Morgen kannst du dich noch einmal in der Stadt umhören.“ Der Syrer nickte bedrückt, dann begann er damit die Lampen im Haus zu entzünden. Als er die Culina verließ und zum Atrium kam, fand er seinen Herrn dort noch immer sitzend vor. Zunächst blieb er abrupt stehen, dann trat er näher. Er hatte ihn noch nie so hilflos erlebt, seitdem er zu seinem Haushalt gehörte.„Kann ich dir noch etwas bringen, Dominus? Die Cena wäre bereit.“ Die Cena war schon seit Stunden bereit, jedoch hatte niemand gewagt, den Vinicier anzusprechen. „Dominus, ich befürchte, sie wird heute Abend nicht mehr kommen. Wir müssen sie morgen suchen gehen!“, fügte der junger Syrer noch mit leiser Stimme an.

  • Ich hatte schon einiges an Wein intus und meine Gedanken bewegten sich im Kreis. Einfach verschwunden? Abgehauen? Ich konnte es nicht glauben. Doch alles deutete darauf hin, dass es so war


    "Ich hab keinen Hunger...... ich brauch nichts mehr.... ja suche morgen nach ihr, aber ich befürchte sie hat sich einfach aus dem Staub gemacht"

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    Amir


    Amir hatte den Bettler, den er auf dem Forum gefunden hatte, gebeten, ihn zur Castra zu begleiten. Er hatte ihm Essen und Trinken und vielleicht auch eine Belohnung in Aussicht gestellt. Unter diesen Umständen war er dann gerne mitgekommen.


    Als sie im Haus des Tribuns angekommen waren, hatte ihn der Syrer in die Culina gebracht, wo ihm Nelia etwas zu Essen und eine Kanne Posca gebracht hatte. Von der gestrigen Cena war kaum etwas angerührt worden. Lediglich die beiden Sklaven hatten sich etwas davon genommen.
    Der Bettler schien richtig ausgehungert zu sein und schlang alles hinunter, was die Köchin ihm vorgesetzt hatte.


    Als der Vinicier nach Hause kam, konnte Amir zwar nicht mit der verschwundenen Sklavin aufwarten. Jedoch hatte er jemand gefunden, der vielleicht über den Verbleib der Sklavin etwas sagen konnte. Er schob den Bettler, der in Lumpen gehüllt war, vor sich ins Atrium und begrüßte seinen Herrn. „Dominus, dieser Mann hier hat sie gestern gesehen!“, rief er fast schon überschwänglich.„Erzähl dem Tribun, was du gesehen hast!“, wies er den Bettler an.
    Der Bettler räusperte sich bevor er zu sprechen begann. „Ja, ich habe die Frau, die ihr sucht, gestern gesehen. Sie hat mit zwei Männern gesprochen. Das müssen Germanen gewesen sein. Die waren angezogen, wie Germanen. Und dann kam noch einer dazu. So ein großer Blonder. Der hatte noch eine Frau dabei. Noch eine ganz junge mit roten Haaren. Aber irgendwas war komisch an der. Die trug eine römische Tunkia, aber die war garantiert nicht von hier!“

  • Der Alltag liess mich vergessen oder zumindest verdrängen, dass Thula verschwunden war, aber als ich in die Casa kam, war Amir nicht untätig gewesen und hatte jemand aufgetrieben, der sie zu sehen geglaubt hatte.
    Ich hörte mir seine Geschichte an "Und dann? was ist dann passiert? Ist sie mit den Germanen mitgegangen?"
    Für mich war schon ziemlich eindeutig, dass sich Thula einfach mit der Haushaltskasse, die nicht unerheblich war und ihren neugewonnen Selbstbewusstsein einfach aus dem Staub gemacht hatte. Vielleicht hatte sie die drei bestochen, dass man sie nach Germania Magna brachte und das was weiss ich wohin.

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    Amir


    Genau das hatte sich Amir auch die ganze Zeit gefragt! Genauso wie sein Herr hoffte er nun auch eine Antwort darauf zu bekommen. „Na los, rede schon weiter!“, drängte ihn Amir.
    Der Bettler kratze sich am Kopf. „Naja, also das habe ich leider nicht gesehen. Ich war kurz abgelenkt, weil mir eine Frau ein paar Münzen zugesteckt hat. Aber als ich dann später wieder hinschaute, sah ich nur noch die Germanen. Von der Frau war nichts mehr zu sehen. Aber halt, der eine trug plötzlich einen ziemlich großen Sack über der Schulter. Könnte sein, dass sie da drin war. Aber genau weiß ich das nicht.“ Amir war die Anspannung zu sehen, die ihn nun durchfuhr. Noch immer war nicht eindeutig bewiesen, was mit Thula geschehen war. Vielleicht war sie ja mit diesen Germanen gegangen. Aber hatte sie das auch freiwillig getan?

  • Nun spielten die Gedanken verrückt...... abgehauen, entführt? Aber wenn entführt, warum?


    Ich deutete Amir, dass er den Bettler wieder aus der Castra führen sollte "Bring ihn bis zum Tor" und gab ihm ein paar Sesterzen für den Bettler "und gibt ihm das, wenn er die Castra verlassen hat"


    Ich drehte mich um und ging in Richtung Cubiculum "Wasser und Wein" sagte ich noch beim Gehen.

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    Nelia


    Der Syrer tat was man ihm sagte und brachte den Bettler zurück zum Tor.
    In der Zwischenzeit richtete Nelia ein Tablett mit je einen Krug Wein und Wasser. Aufgrund ihrer ständig wachen Neugir hatte die Köchen den Bericht des Bettlers mitangehört. Auch sie war hin undhergerissen zu glauben, dass Thula einfach geflohen war.


    Sie nahm das Tablett und brachte es zum Cubiculum. Nachdem sie eingetreten war, stellte sie es auf einem Tischchen ab, goß von beiden Getränken in einen Becher und reichte diesen dem Venicier.
    "Was gedenkst du nun zu tun, Dominus?",fragte Nelia ohne Umschweife und sehr direkt. Wenn sie tatsächlch geflohen war, konnte er ihr das doch nicht durchgehen lassen!

  • Ich war hin und her gerissen..... sollte ich annehmen, dass sie einfach abgehauen war, oder dass sie entführt wurde?!
    So oder so, ich selbst konnte nichts unternehmen und schon gar nicht die Legio dazu missbrauchen, erst jetzt nicht, in dieser schwierigen Lage


    "Schicke Amir in die Stadt, er soll ein paar Männer auftreiben, die nach Thula suchen..... aber wenn sie gefunden wird, soll ihr kein Haar gekrümmt werden. Sollte sie wirklich geflohen sein, dann werde ich das selbst übernehmen."


    Mit diesen Worten übergab er ihr einen Geldbeutel mit ausreichend Inhalt, um die Sache anzuleiern.

  • Wie vom Tribun gewünscht, hatte man diese hier von dem anderen Gefangenen getrennt und brachte sie zur Casa des Tribuns. Natürlich durfte sich die Frau unterwegs so einiges anhören, was der Tribun wohl mit ihr machen würde. Ja sie machte mehr als derbe Scherze mit der Frau. Sollte sie ruhig Angst bekommen. Das das hier die Sklavin des Tribun war erkannte keiner der Soldaten. Sie war schlicht und ergreifend Kriegsbeute und wurde auch so behandelt. Das Einzige was die Frau gerade schütze war der Anspruch des Tribuns, den er nun mal direkt vor Ort auf eben jene Frau erhoben hatte.
    >POCH POCH<

  • Der Weg nach Mogontiacum war lang und beschwerlich gewesen. Die Sohlen meiner Schuhe hatten angefangen, sich unterwegs aufzulösen. Ich hatte mir mehr als eine Blase gelaufen. Jeder Schritt damit war eine Tortur gewesen. Aber nicht nur das hatte den Weg anstrengend gemacht. Dadurch, dass man mich und die anderen Gefangenen aneinander gekettet hatte, kam es immer wieder vor, dass jemand hinfiel. Diejenigen ernteten dafür Schläge, bis sie wieder auf ihren Füßen standen. Auch ich war einmal hingefallen…
    Doch das allerschlimmste sollte erst noch kommen! Es war sehr bedrückend, als wir das Tor der Castra passierten. Wie sehr hatte ich mich danach gesehnt, wieder hier zu sein! Jetzt war ich wieder hier, aber unter welchen Umständen! Dort trennte man mich von den anderen Gefangenen. Doch ich blieb weiterhin gefesselt.
    Ich ahnte bereits, wohin die beiden Milites mich brachten. Auf dem Weg dorthin laberten sie mich voll, was der Tribun alles mit mir anstellen würde. Aber das beeindruckte mich nicht im Geringsten, denn ich wusste, wie Massa tickte. Wobei ich ihn noch nie so richtig wütend erlebt hatte. Aber diese Erfahrung würde ich sicher bald machen dürfen.


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    Nelia


    Seitdem Thula verschwunden und Amir in Sachen Sklavenjäger unterwegs war, musste nun Nelia, die Köchin ran und war damit das „Mädchen für fast alles“ geworden. Sie sehnte die Zeit wieder herbei, als alles noch seinen Normalen Gang gegangen war. Ob diese Zeit jemals wiederkehren würde?
    Als es an der Tür klopfte, eilte sie herbei und öffnete. Als erstes nahm sie die beiden Milites war, was an sich ja nicht ungewöhnliches war. „Ja?“ Doch dann erblickte sie Thula, die sie beinahe nicht mehr wiedererkannt hatte. Ihr Haar war schmutzig und fast schon verfilzt. Dieser Fetzen, den sie trug stand vor Dreck und war an einigen Stellen zerrissen. „Thula! Den Göttern sei Dank, du bist wieder da!“, rief sie erfreut und beachtete gar nicht mehr die beiden Bewacher der Sklavin.


    Nelia! Ich hatte sie so vermisst! Wie gerne hätte ich sie in die Arme geschlossen! Aber das ging ja leider nicht. Ich versuchte wenigstens ihr Lächeln zu erwidern, aber das bekam ich nicht hin. Nicht mal ein einziges Wort brachte ich heraus, weil ich so verzweifelt war. Außerdem wollte ich in Anwesenheit der beiden Milites nichts sagen. Nur ein paar wenige Tränen verirrten sich über meine Wangen.

  • Es war schon einige Zeit vergangen seitdem die Soldaten Thula in die Casa gebracht hatten und sie hatte sicher schon ihre Geschichte Nelia und Amir erzählt, doch für mich gab es da noch einiges zu klären.
    Polternd kam ich die Porta hinein und stürmte ins Atrium "Wo ist sie?"

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