• Commodus wog den Kopf ein wenig hin und her.


    "Sagen wir mal so die Erziehung war von meiner Mutter gut geplant. Doch die Begegnung mit dem wirklichen Leben forderte dann sehr viel....Beweglichkeit ein. Ich bin 24 Jahre und werde in etwas weniger als 5 Monaten bereits 25 Jahre alt..."


    Commodus gab sein Alter frei zu, ihm war aber dadurch auch mal wieder bewusst wie viel Zeit er bereits verloren hatte.


    "Ich bin mit 19 das erste Mal nach Roma gekommen, mitten in den Wirren des Ende des Bürgerkrieges. Ich bin am Ende sogar ein paar Tage im Carcer gewesen und wer weiß wenn Salinator gewonnen hätte...
    Naja danach habe ich in gut 2 Jahren, es lief damals ja nicht alles den gewohnten Gang, ein weiteres Tirocinum bei Duccius Vala durchlaufen und einmal bei den Viginitivir gedient....dann kam der große Bruch...ein Erdbeben auf Paxos und ich musste von heute auf Morgen abreisen und fast 3 Jahre auf Paxos bleiben. In der Stadt bin ich jetzt erst wieder wenige Wochen."


    Sim-Off:

    Da Commodus selbst nicht wirklich anwesend war als das Ulpianum erbaut und eröffnet wurde hab ich das jetzte mal nicht gemacht mit dem mitteilen. Oder sollte ich das machen?

  • Sim-Off:

    Alles klar, nein musst du nicht. Das werde ich irgendwann schon herausfinden. ;)


    Ja, die Götter spielen wahrlich ihr Spiel mit uns. nahm ich den Faden unseres vorigen Gespräches wieder auf.
    Wer weiss, wo du heute stehen könntest oder würdest, wenn diese Erdbeben nicht gewesen wäre.


    ...


    Oder ich, wenn mein Vater nicht verstorben wäre.


    Eine gewisse Trauer überkam mich und ich lehnte mir still zurück und schloss die Augen.

  • "Oder mein Vater von seiner Mission im Osten zurückgekehrt wäre...", fügte Commodus leise an.


    Danach genoss auch er eine ganze Weile die Hitze und schwieg.


    Ein paar Minuten schweigen später richtete Commodus dann doch nochmal das Wort an Florus.


    "Welcher der griechischen Lehrmeister war denn dein Favorit? Tatsächlich Ovid?"

  • Wir genossen eine Weile einfach die Hitze. Zwei Männer mit ähnlichen Erlebnissen, von den Schicksalsgöttinnen wie zufällig an den gleichen Ort geführt, um den Abend nach einem anstrengenden Tag ausklingen zu lassen.


    Von den griechischen Meistern war mein Favorit eigentlich Äsop. Seine Fabeln gefallen mir wirklich gut und geben uns viel Stoff um darüber nachzudenken, wenn man das möchte. Sonst sind sie halt einfach auch nur erheiternd und unterhaltend.


    Ovid mag ich von den römischen Meistern tatsächlich fast am liebsten. Wobei ich ehrlich sagen muss, dass auch Seneca halt einfach schon sehr ähnlich dachte, wie ich. Vielleicht liegt das in der Familie.


    Und bei dir, einmal ausgenommen die noch lebenden Meister?

  • Commodus dachte eine Weile nach...


    "Also bei den römischen ist es einfach...auch wenn sie viele sicherlich als sehr lang empfinden aber die Aeneis und damit Vergil...die waren immer mein Favorit.


    Von den Griechen....also Äsop ist sehr gut ... keine Frage. Besonders die Ameise und die Heuschrecke mag ich. Aber mein Favorit bleibt Homer...besonders Odysseus...schon als kleiner Junge wollte ich sein wie er. Liegt vielleicht an meiner Geburt und Jugend auf einer Insel."


    Commodus sah zu Florus rüber.


    "Ein wenig langweilig oder?"

  • Langweilig sicher nicht, nein. Mir ist einfach die Menge dieser langen Geschichten zu gross. Ich mag es eher, wenn eine Sache kurz und knackig präsentiert wird und man sich dann darüber unterhalten kann, was alles damit gemeint sein könnte.


    Die ausufernden Beschreibungen des vielgewanderten, geistreichen Odysseus sind mir da doch etwas zu altmodisch. Den sarkastischen Unterton beim Zitat aus der Odyssee konnte man kaum überhören.

  • Commodus musste grinsen und versuchte so den Sarkasmus aufzufangen.


    "Naja deswegen sind es ja die alten Meister....für das moderne und frische nehm ich dann die noch lebenden...wie eben Manius Hostius Verrucosus!"

  • Seine Antwort und das Grinsen im Gesicht entlockten mir ein entspanntes Lachen.


    Ja, in der Tat!


    Meinem Gefühl nach hatte sich mein Körper nun an die Hitze angepasst. Der Zeitpunkt schien passend, kurz im Kaltwasserbecken das Blut wieder in Wallung zu bringen und danach erfrischt und vom Gespräch erfreut den Heimweg anzutreten.


    Was meinst du, genug für heute? Vielleicht treffen wir uns ja wieder einmal irgendwo?

  • Commodus dachte einen kurzen Moment nach. Es war ein sehr angenehmes Gespräch und er hatte voll das bekommen weshalb er heute in die Therme gekommen war.
    Doch ein wenig stand ihm noch der Sinn danach in der der Hitze zu schmoren die Augen geschlossen zu halten und sich nach Paxos zu denken.


    "Ich denke ich werde noch einen Moment bleiben. Es würde mich sehr freuen wenn wir uns nochmal wiedersehen. Es war ein sehr angenehmes Gespräch."

  • Das war es in der Tat. Ich danke dir für den angenehmen Abend, Helvetius Commodus.


    Ich erhob mich, verabschiedete mich freundlich und verliess den Raum.


    Nach einem kurzen Schwumm im kalten Wasser begab ich mich zurück in die Umkleide, wo mein Sklave noch immer mit meinen frischen Sachen wartete. Wenig später war ich bereits wieder auf dem Weg nach Hause.

  • "Ich habe zu danken.... Vala Annaeus Florus", gab Commodus freundlich zurück und sah aus einem Auge zu wie der Annaer den Raum verließ.
    Kurz danach sah sein Custodes kurz herein ob alles in Ordnung war.


    Commodus winkte ihn kurz weg und genoss noch für einige Minuten die Hitze und die Ruhe.


    Dann verließ aber auch er das Sudatorium. Sein Aufenthalt im Kaltwasserbecken war ein sehr kurzer und lediglich dazu gedacht den Schweiß zu entfernen. Anschließend verließ auch er, natürlich in Begleitung seines Custodes, die Therme.

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