Privataudienz für Marcus Decimus Livianus

  • Der Besucher wurde zum kaiserlichen Officium geleitet, indem die eilig einberufene Privataudienz stattfinden sollte. Der Besucher wurde dem Kaiser gemeldet, bevor der Decimer weiter in das Officium gebeten wurde.


    "Der Kaiser erwartet dich nun. Bitte tritt ein Consular." lautete die knappe Anweisung des Prätorianers, ehe dieser wieder in den Gängen des Palastes verschwand.

  • Der Decimer betrat das Officium nach einer kurzen Wartezeit und der Aufforderung des Prätorianers und grüßte den Kaiser, der ihn bereits erwartete.


    "Salve Augustus! Du wolltest mich in einer wichtigen Angelegenheit sprechen?"

  • Als Livianus eintrat, verließ ein Notarius das Officium. Scheinbar hatte er gerade noch letzte Anweisungen erhalten. Der Kaiser war aber schon wieder beim nächsten Besucher und erhob sich von der Kline, als der Decimer eintrat.
    "Consular Decimus, wie schön, dass du sofort gekommen bist!" Er drückte dem Besucher die Hand und lächelte. "Nimm doch Platz!" Er deutete auf die etwas weniger prunkvolle, aber sicherlich ebenso bequeme Kline, die neben der kaiserlichen Liege und dem Schreibpult, an dem der kaiserliche Privatsekretär stand, die einzigen Einrichtungsgegenstände im Officium waren.


    "Ich habe einen kleinen... nun, sagen wir Überfall auf dich vor." kündigte Severus das Anliegen seiner "Vorladung" etwas wolkig an. "Vielleicht hast du bereits gehört, dass Duccius Vala, der Legat von Germania Superior, einen Unfall hatte. Er scheint überlebt zu haben, doch wird er sein Amt vorerst nicht ausführen können. Nach langen Beratungen mit meinen Beratern sind wir deshalb zu dem Schluss gekommen, dass wir ihn ersetzen. Und wir haben da an dich gedacht." Er lächelte den Decimer an. Als erfahrener Soldat und Verwalter war er sicherlich ein geeigneter Kandidat. Aber der Kaiser wollte niemanden zwingen.

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  • Die entgegen gestreckte Hand des Kaisers empfand Livianus als besonders vertrauliche und wertschätzende Geste. Natürlich war der jetzige Augustus bis vor wenigen Jahren ein gleichrangiger Consular und Feldherr wie Livianus gewesen, dennoch hatte der Decimer großen Respekt vor dem Amt, dass der Aquilier nun inne hatte. Daher ergriff er die Hand auch freudig und mit einem Anflug von Hochachtung und nahm dann auf der angebotenen Liege platz.


    Die Nachricht, die ihm der Augustus dann gleich darauf sehr direkt und ohne langes darum herum reden überbrachte, traf ihm jedoch wie ein Blitz. Duccius Vala hatte einen Unfall erlitten? Lange Zeit hatte er den Duccier als politischen Gegner gesehen, doch vor seiner Abreise nach Germanien hatten sich die Wogen dann doch etwas geglättet und die beiden Männer hatten durchaus einen Zugang zueinander gefunden. Das der Kaiser bei seinem kurzen Bericht vom 'Überleben' des Legaten sprach und gleich im Anschluss auch die Ernennung eines Nachfolgers aufs Tablett brachte, ließ jedoch nichts gutes über den Gesundheitszustandes des amtierenden Legaten von Germania Superior erahnen. Dies und die Tatsache, dass der Augustus den Decimer selbst als neuen Legaten der Provinz auserwählt hatte, lasteten im ersten Moment so schwer auf seinen Schultern, dass der Decimer das freundliche Lächeln nicht erwidern konnte.


    "Ich verstehe. Nun wenn es tatsächlich so schlecht um Duccius Vala steht, dann sollte man in der Tat baldmöglichst einen neuen Legaten nach Germania Superior entsenden."


    Tausend Gedanken schossen den Decimer in diesem Moment durch den Kopf, der sich zuvor über viele Möglichkeiten den Kopf zerbrochen hatte, was denn die Gründe für dieses so kurzfristig anberaumte Treffen sein konnte. Damit jedoch hatte er in keinem Fall gerechnet. Langsam sickerte es auch, dass der Kaiser gerade ihn den Posten des Legatus Augusti pro Praetore der germanischen Provinz angeboten hatte. Sein letzter Posten außerhalb Italias lag nun schon Jahre zurück und in keinster Weise hätte er damit gerechnet noch einmal vom Kaiser in eine Provinz entsandt zu werden. Umso überraschender war nun dieses unerwartete Angebot. Andererseits gab es hier in Rom seit dem Tod seiner Frau Vespa nicht mehr wirklich etwas, dass ihm hier noch groß hielt. Vielleicht war dieser 'Neuanfang' genau das, was er dringend brauchen konnte. Er überlegte noch kurz, ehe er antwortete. Zu lange wollte er den Kaiser auch nicht warten lassen.


    "Ich...? Also... Natürlich stehe ich dir zur Verfügung, wenn du mich brauchst Augustus."

  • Der Kaiser war kein Freund großen Herumgeredes. Deshalb war er direkt zum Thema gekommen. Trotzdem wusste er, dass das Angebot unerwartet kommen musste. Und deshalb ließ er dem Decimer auch einen Moment Zeit, die Nachricht setzen zu lassen. Der Posten eines Statthalters war sehr angesehen, aber weit von Rom entfernt. Glücklicherweise fiel die Antwort aus, wie es sich Severus erhofft hatte.


    Als Livianus antwortete, strahlte der Kaiser deshalb zufrieden. "Das freut mich zu hören. Du hast hier in Italia schon Erfahrung gesammelt, wie man Kommunen beaufsichtigt. Und die Legio Secunda ist dir ja auch sicherlich noch vertraut. Es gibt also keinen besseren Kandidaten als dich!" Sein Lächeln blieb ungetrübt. Dann wurde er aber wieder ernster. "Die Augusta und ich haben außerdem beschlossen, dass ein Mitglied der kaiserlichen Familie die Provinzen im Norden bereisen wird. Da die Lage hier in Rom etwas... angespannt ist seit dem Mord an Senator Ovidius, wird Veturia allein reisen. Du könntest gemeinsam mit ihr nach Mogontiacum reisen und dein Amt in ihrer Anwesenheit antreten." schlug er deshalb vor. Dann ließ er dem Decimer wieder etwas Zeit seine Meinung dazu zu äußern.

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  • In der Tat konnte er die Überlegungen des Kaisers gut nachvollziehen. Als ehemaliger Praefectus Urbi und nunmaliger Curator rei publicae war der Decimer natürlich bestens Qualifiziert für eine Statthalterschaft. Das er auch schon als Legionskommandant in Germanien gedient hatte und seine alte Legion wieder unterstellt bekommen sollte, unterstützte natürlich die ganze Angelegenheit auch noch zusätzlich. Nun konnte auch der Decimer wieder das Lächeln des Kaisers erwidern, nachdem er den ersten Schock überwunden hatte. Die nächste Mitteilung des Augustus war dann wiederum sehr überraschen.


    "Die Kaiserin bereist alleine den Norden? Nun.. Natürlich werde ich gerne mit ihr gemeinsam reisen, sofern es zeitlich zusammenpasst. Ich selbst brauche natürlich einige Zeit, um meine laufenden Amtsgeschäfte zu übergeben und meine persönlichen Angelegenheiten zu regeln. Aber ich gehe davon aus recht bald abreisebereit zu sein. Die Provinzverwaltung Italias ist eine recht gut organisierte und eingespielte Truppe. Mein Nachfolger als Curator sollte daher gewiss keine großen Probleme bei der Einarbeit haben.


    Der Mord an Senator Ovidius war in der Tat ein abscheuliches Verbrechen. Ich war in unmittelbarer Umgebung als es geschah. Soweit ich weiß konnten die Hintergründe noch immer nicht geklärt werden. Ich kann also verstehen, dass Rom gerade jetzt seinen Kaiser braucht. Du kannst aber beruhigt sein Augustus. Ich werde persönlich Sorge tragen, dass es der Kaiserin auf ihrer Rundreise an nichts mangelt und sie wieder wohlbehalten zurück nach Rom kehrt. Sobald meine Ernennung offiziell ist, werde ich auch eine Eskorte aus Mogontiacum anfordern, welche die Kaiserin und mich in den Norden bringen wird."


    Die Kaiserin wurde zwar ohnehin durch die Prätorianer begleitet, doch auch für den Decimer war es als neuer Statthalter standesgemäß mit einer entsprechenden Eskorte seinem Amtsantritt entgegen zu reisen. Zudem hatte auch Livianus einen ziemlich großen Haushalt zu übersiedeln, dessen entsprechend großer Tross natürlich gut bewacht werden musste.

  • "Das ist erfreulich." erklärte der Kaiser. "Wenn du möchtest, kannst du auch auf eine Eskorte aus Mogontiacum verzichten." Der Weg von dort nach Rom war ja doch recht weit und würde die Reise wohl deutlich verzögern. "Ich denke, die Augusta wird genügend Bedeckung von den Prätorianern bekommen, um dich ebenfalls angemessen zu schützen. An der Provinzgrenze wird man euch ja vermutlich sowieso in Empfang nehmen."


    Das brachte ihn auf einen Gedanken: "Übrigens wäre es mir recht, wenn du auch das Kommando über die Legio II Germanica übernehmen würdest. Wenn ich mich recht erinnere, hattest du diese Legion schon einmal unter dir, nicht wahr?" In dieser Sache war sich Severus gerade nicht mehr ganz sicher. Obwohl man ihn natürlich im Vorfeld des Gesprächs vorbereitet hatte.

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  • Der Vorschlag des Kaisers kam ihm natürlich entgegen. Er würde nicht darauf verzichten zumindest den Rest des Weges von einer eigenen Garde begleitet zu werden, da dies sein Privileg als Statthalter war und es ihm dabei weniger um den eigentlichen Schutz ging. Aber der Aufwand nach Italia zu kommen fiel für die Truppe so zumindest weg. Damit konnte der Decimer gut leben und nickte daher zustimmend.


    "Das ist eine gute Alternative, die ich gerne annehme. Dann werde ich Mogontiacum entsprechend informieren, sobald alles Offizielle geregelt ist."


    In der Tat war Livianus bereits Legatus der Legio II in Germanien gewesen. Damals noch unter dem Statthalter Marcus Vinicius Hungaricus. Doch es war auch nicht unüblich, dass diese beiden Posten in Personalunion ausgeübt wurden, schließlich lag die Legio II ja in der Provinzhauptstadt Mognotiacum. Auch das war dem Decimer bekannt und es kam ihm irgendwo auch entgegen einen direkten Befehlszugriff zur stadteigenen Legio zu bekommen. Dies würde bestimmt manche Dinge unkomplizierter machen, als einen weiteren Legaten zwischen sich und der Truppe zu haben.


    "Die Legio II habe ich tatsächlich schon Kommandiert. Es sollte daher kein Problem sein, sie in meine Funktion als Statthalter mit einzubeziehen. Außerdem habe ich erfahren, dass du den jungen Vinicium Massa kürzlich zum Tribunus Laticlavius dieser Legio ernannt hast. Ich habe ihn bereits kennengelernt und bin überzeugt er wird mir dabei eine große Unterstützung sein. Wann kann ich mit meiner offiziellen Berufung zum Statthalter rechnen, damit ich auch schon im Vorfeld aktiv werden kann?"

  • "Wie lange wirst du brauchen, um deine Angelegenheiten hier in Rom zu regeln?" fragte der Kaiser zurück. Üblicherweise musste ein Statthalter ja mit seiner Ernennung das Pomerium verlassen. Also geschah das direkt vor der Abreise.
    "Ich werde die Provinzialverwaltung aber schon informieren, dass du den Posten antreten wirst." Den Anweisungen des designierten Legaten würden sicherlich alle Folge leisten.


    Er strich sich nachdenklich durch den Bart. Am besten, er erklärte gleich die wichtigsten Aufgaben, die dem nächsten Statthalter in Germania Superior blühten: "Übrigens hätte ich ein paar Sonderaufgaben für dich: Wie wir erfahren haben, gibt es den Verdacht, dass die Duccier in Mogontiacum und der Provinz ein wenig zu viel Einfluss gewonnen haben. Veturia soll auch dieser Frage nachgehen. Es wäre gut, wenn du sie dabei unterstützen würdest. Außerdem gibt es Hinweise auf Unstimmigkeiten zwischen der zivilen und der militärischen Verwaltung. Auch das solltest du im Auge behalten."

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  • Livianus hatte mit seiner Frage eher die offizielle Information an die Provinzverwaltung gemeint, als seine eigene Ernennung. Als designierter Legatus konnte er ebenso schon schriftlich im Vorfeld aktiv werden. Er versuchte dieses Missverständnis aufzuklären.


    "Ich denke, dass ich in ein bis zwei Wochen abreisebereit sein kann. Ich werde der Administratio eine Nachricht zukommen lassen, wenn es soweit ist, damit sie mir entsprechenden Dokumente und Urkunden vorbereiten können. Wenn man der Provinzverwaltung schon vorher eine Nachricht zukommen lässt, dann kann ich ebenso bereits schriftlich mit den Verantwortlichen in Kontakt treten."


    Dann ging er auf Sonderaufgaben ein, die ihm der Kaiser gerade offenbart hatte. Die Erste davon klang etwas merkwürdig, daher wollte Livianus hier noch einmal genauer nachhaken.


    "Verzeih mir wenn ich so unbedarft nachfrage, aber soweit ich weiß stammt die Gens Duccia aus Germanien oder sogar direkt aus Mogontiacum. Auch aus meiner eigenen Zeit bei der Legio II habe ich in Erinnerung, dass sie dort sehr verwurzelt und daher gesellschaftlich, aber auch in öffentlichen Ämtern sehr präsent sind. Zusätzlich hast du nun einen von ihnen zum Statthalter der Provinz gemacht und wenn ich richtig informiert bin, dann ist ein weiterer Duccier auch kaiserlicher Procurator in Germanien. Wie sollte es also nicht so sein, dass diese Gens großen Einfluss in der Provinz hat. Den hatte sie bereits davor und durch diese besonderen Ämter hat sich diese Tatsache natürlich weiter verstärkt."

  • "Ich werde mich darum kümmern." antwortete der Kaiser und nickte seinem Sekretär zu. Digitus Minor würde sich darum kümmern.


    Auf die nächste Bemerkung lächelte er. "Gegen Einfluss ist nichts einzuwenden." Das ganze Imperium wurde über solche inoffiziellen Netzwerke regiert. "Aber ihr Einfluss sollte meinen und den Roms nicht überschatten. Oder ihm entgegen stehen." Vielleicht war damit klar, was er meinte. Vielleicht machten die Duccier aber auch von ihrem potentiellen Einfluss wenig Gebrauch. Dann war es umso besser.

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  • "Da stimme ich dir natürlich zu Augustus. Nun ich werde mir in Germanien ein genaues Bild der Lage machen und auch den tatsächlichen Einfluss der Gens Duccia in Erfahrung bringen. Sollte ich es für nötig halten Änderungen zu Veranlassen um dem entgegen zu wirken werde ich dies tun oder dir Bescheid geben, sofern es meine eigenen Kompetenzen überschreitet."


    Damit war das erste Thema einmal abgehandelt und der Decimer hatte den Kaiser seine volle Unterstützung zugesichert. Doch auch zum zweiten Punkt wollte der Decimer noch konkreter Nachfragen.


    "Wie wirken sich diese Unstimmigkeiten zwischen der zivilen und der militärischen Verwaltung, welche dir zu Ohren gekommen sind? Gibt es dazu irgendetwas konkreteres, auf das ich bedacht nehmen sollte, wenn ich Mogontiacum erreiche. Ist ein bestimmter Personenkreis davon betroffen oder sind es generelle Unstimmigkeiten? Vielleicht hat es auch nur mit dem momentanen Machtvakuum zu tun, dass durch den Unfall des Ducciers entstanden ist?"

  • "Ich wäre auf jeden Fall interessiert." antwortete der Kaiser bezüglich der Duccier. Bisher waren es ja nur recht vage Indizien. Vielleicht gab es auch gar nichts, was es zu befürchten gab.


    Zur zweiten Frage konnte er aber leider auch wenig beitragen: "Das wäre möglich. Leider sind die Berichte aus Mogontiacum so vage gewesen wie meine Anmerkungen. Ich habe zwar um Klärung gebeten, aber bisher noch nichts Neues gehört. Auch hier wäre ich also auf deine, respektive den Bericht der Augusta angewiesen."

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  • "Ich verstehe... Also gut, dann wartet ja doch ein ganz schönes Stück Arbeit auf mich in Germania Superior. Ich möchte dir noch einmal für dein Vertrauen bedanken und werde mich wie gesagt demnächst bei deiner Administratio melden, wenn ich für eine Abreise bereit bin. Dann kann deine Verwaltung die gemeinsame Abreise mit der Augusta wohl gut koordinieren."


    Da der Decimer davon ausging, dass dieses Thema nun von Seiten des Kaisers abgeschlossen war und auch er keine weiteren Fragen dazu hatte, wollte er die Gelegenheit auch nutzen wie ursprünglich geplant sein eigenes Anliegen vorzubringen.


    "Es wirkt unter diesen neuen Gegebenheiten mit meiner geplanten Berufung zum Statthalter nun vielleicht ein wenig anmaßend, aber ich wollte mich mit dir eigentlich über den Codex Militaris und die derzeitigen Vorschriften bei der Berufung von Offizieren unterhalten. Es läuft ja im Moment sehr viel, oder sagen wir das meiste, über die kaiserliche Administration. Ich wollte eigentlich darüber sprechen wie du dazu stehen würdest, wieder mehr Verantwortung in die Legionen zu geben.


    De facto ist es den Kommandeuren derzeit ja nur möglich eigenverantwortlich ihre Unteroffiziere zu ernennen. Alles andere muss aktuell über die kaiserliche Administratio laufen bzw. zumindest von dieser Bestätigt werden. Ist das nicht ein unvorstellbarer Arbeitsaufwand für deine Verwaltung und auch zeitgleich irgendwie ein Zeichen von wenig Vertrauen in die Kommandeure der Einheiten, wenn sie derart von deinen Beamten kontrolliert und bevormundet werden können?"

  • Der Kaiser nickte. Die Vorbereitungen der Abreise würde sein Stab übernehmen.


    Aber Livianus hatte offensichtlich noch ein weiteres Anliegen, das er besprechen wollte. Der Kaiser hörte aufmerksam zu. Die Frage irritierte ihn ein wenig. "Nun, die Zustimmung zur Ernennung von Offizieren ist eher eine Formsache." erklärte er die Praxis. Zumindest nach dem, was er dazu erfahren hatte. "Die Kanzlei hat meines Wissens noch nie einen Beförderungsvorschlag abgelehnt. Es ging eher darum, dass wir hier in Rom wissen, wer eigentlich auf unseren Soldlisten steht."

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  • Der Decimer wirkte sichtlich erfreut über diese Erläuterung des Kaisers zum Umgang mit derartigen Anfragen.


    "Nun wenn das so ist, dann sehe auch ich keinen Handlungsbedarf. Die Praxis geht natürlich nicht aus dem Gesetzestext heraus. Wenn es ohnehin nur eine reine Formsache ist, dann wird sich der Aufwand für deine Administratio auch entsprechend in Grenzen halten und ich selbst werde ja ohnehin demnächst selbst wieder Erfahrung mit dieser Praxis sammeln können."


    Damit war dann auch Livianus mitgebrachtes Thema so kurz und schmerzlos abgehackt. Er unterhielt sich mit dem Kaiser noch über dieses und jenes, bis der Kaiser schließlich darauf hingewiesen wurde, dass es Zeit für die nächste Audienz war. Livianus erhob sich von seiner Kline.


    "Nun dann Augustus. Ich nehme an die nächsten Vorsprecher warten bereits ungeduldig. Sofern es auch von deiner Seite keinen offenen Punkt mehr gib, würde ich mich bei dir noch einmal für dein Vertrauen in mich bedanken, natürlich auch für dies freundliche Gespräch und deine kostbare Zeit nicht noch mehr strapazieren."

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