Den ganzen Tag über hatte ich über meinen nächtlichen Zusammenstoß mit Iduna, der rothaarigen germanischen Sklavin nachdenken müssen. Es war eine surreale Begegnung gewesen, das stand fest. Ich hatte ein schweres Päckchen mit mir herumgetragen, weil ich sie auf Geheiß der Claudia hatte schänden sollen. Ich hatte auf Vergebung gehofft und nach allem, was letzte Nach passiert war, hatte sie mir Absolution erteilt. Abe vielleicht war es aber auch nur ein sehr real wirkender Traum gewesen, weil ich mich so sehr danach gesehnt hatte.
Dass es kein Traum gewesen war, wusste ich spätestens dann, als mir Iduna über den Weg gelaufen war. Wie immer war da zunächst ihr Argwohn mir gegenüber. Kein Wunder, noch immer war da ihre Angst. Aber ich hatte ihr keinen Anlass dazu gegeben, Angst vor mir zu haben. Doch neben der Angst war da noch etwas anderes. So eine Art Neugier, die sie trieb. Die sie sogar kurz lächeln ließ, als sie mir begegnet war. So kam es mir zumindest vor. Vielleicht bildete ich mir das alles ja auch nur ein.
Als der Tag dann zu Ende ging und es Zeit war, schlafen zu gehen, zog ich lieber wieder die Kühle der Nacht vor. Diesmal nahm ich mir den Ratschlag der Claudia zu Herzen und suchte mir einen Platz etwas weiter hinten im Garten. Nicht dass ich ihr am Ende wieder begegnete.
Schließlich fand ich einen netten Platz zwischen einigen Bäumen. Ich setzte mich auf eine steinerne Bank und sah zu gen Himmel zu den Sternen hinauf.