Hortus | Non est ad astra mollis e terris via

  • Noch einmal bekräftigte sie ihre Entscheidung, zwar ganz leise, doch es hatte eine große Bedeutung für mich. Damit nahm sie mir ein wenig von meiner Last, die ich schulterte, die Schuld, die ich noch immer ihr gegenüber empfand. Gleichzeitig besiegelten wir unsere neugetroffene Einigung mit einem Kuss. Nur einen winzigen Augenblick glaubte ich, sie sei darüber bestürzt. „Keine Sorge mein Herz, dir geschieht nichts, was du nicht auch willst!“, flüsterte ich zu. Ich wollte ihr nichts mehr zu leide tun und sie zu nichts zwingen.
    Und noch einmal beteuerte sie mir, dass sie in Zukunft auf sich Acht geben wolle, damit uns beiden nichts Böses widerfuhr. „Ja, das weiß ich, mein Herz!“ hauchte ich ihr leise zu und sah ihr tief in die Augen. Daraufhin kam sie mir noch näher. Ich gehorchte ihr und hielt sie ganz fest. Dabei suchten wieder meine Lippen die ihren. Ich wollte sie nicht nur festhalten, nein ich wollte auch alles tun, was sie wollte. Ich überließ es Iduna. Sie sollte das Tempo bestimmen. Auch wenn das hieß, dass ich mich zurückhalten musste.

  • Für einen kurzen Augenblick hatte Iduna tatsächlich den Eindruck als würde sich die Welt langsamer drehen. Oder lag dies nur daran weil sie sich äußerst nahe vor Angus befand und mit einem sanften leuchten in ihren Augen zu ihm empor blickte. Hart trommelte ihr Herz in der Brust und dennoch verharrte sie regungslos an Ort und Stelle. Beinahe wirkte es so, als hätte Angus einen unsichtbaren Zauber über sie gelegt. Und als er sich dann näher beugte und ihre Lippen zu einem sanften Kuss einfing, da spürte sie wie ihre Knie weich wurden. Sodass sie ihre Finger unbemerkt etwas fester in Angus Oberteil krallte, um nicht vollends den Halt zu verlieren.


    Als seine flüsternde Stimme erklang spürte sie, wie ihr ein wohliger Schauer über den Rücken rieselte. ”Du wirst mich nicht mehr verletzen Angus. Habe ich Recht?” Whisperte sie an seinen Lippen und blickte ihm dabei tief in die Augen. Beinahe wirkte es so als wollte sie durch diesen intensiven Blickkontakt ihre Worte bestärken. Dann lehnte sie ihr Köpfchen erneut gegen seine Brust und lauschte seinem trommelnden Herzschlag. ”Keiner von uns darf einen Fehler machen.” Murmelte Iduna mit leiser Stimme und bettete ihre Finger erneut gegen seinen Oberkörper.


    Dann waren es seine Lippen die erneut auf ihrige trafen und Iduna mit einem leisen Seufzen seinen Kuss erwiederte. Jener Kuss wirkte sanfter und daurte tatsächlich einige Wimpernschläge lang an. Bis sie es war die diesen Kuss löste und beinahe verträumt zu Angus empor blickte. Dabei bemerkte sie zum ersten mal die Gänsehaut auf ihren Armen und strich darüber. ”Wollen wir.. also.. ähm.. nach drinnen gehen? Hier draußen wird es doch langsam kalt.” Dabei blickte Iduna mit großen Augen zu dem Kelten empor und rieb sich verstohlen über ihre Oberarme.

  • Ich hielt sie einfach fest, so wie sie es wollte. Keiner von uns beiden sagte etwas. Diese Stille, die nun herrschte, machte aus dem Augenblick etwas Besonderes. Eine solche Ruhe, die mich nun durchströmte, hatte ich schon lange nicht mehr gespürt.
    Schließlich durchbrach sie die Stille mit einem Flüstern. „Nein, mein Herz,“ antwortete ich ihr. „Das werde ich nicht. Niemals mehr!“ Ihre blauen Augen durchdrangen mich und ich drohte darin zu versinken. Nein, ich würde ihr nichts mehr tun, was sie nicht auch wollte, selbst dann, wenn man mir es befahl. Ich fragte mich, ob sie mir jemals vertrauen konnte, nach allem, was war. Zwar hatte sie eingewilligt, nun die meine zu sein, doch bis sie mir uneingeschränkt über den Weg traute, würde noch viel Zeit vergehen.
    Sie legte nun ihren Kopf an meine Brust und meine Finger strichen ihr sanft durchs Haar. Dann murmelte sie etwas. Es war fast so, als wäre sie ein kleines Mädchen, das man in den Schlaf wiegen musste. Hoffentlich hatte ich sie nicht zu sehr unter Druck gesetzt, denn aus Erfahrung wusste ich, dass man dazu neigte, genau das Gegenteil zu tun, wenn man unter einem zu großen Druck stand. Doch ich vertraute ihr. „Nein, mein Herz! Wir werden vorsichtig sein,“ entgegnete ich ihr ruhig.


    Als es sie zu frösteln begann und sie nach drinnen wollte, nahm ich sie auf meine Arme und trug sie fort. Zunächst steuerte ich wieder den Eingang zur Villa an. Doch dann änderte ich die Richtung und trug Iduna noch etwas weiter, in einen Bereich des Anwesens, der etwas Abseits lag und zum Wirtschaftsteil der Villa gehörte. Hier befanden sich die Stallungen und neben einigen anderen Wirtschaftsgebäuden gab es auch einem Schuppen, indem allerhand Gerümpel gelagert wurde. Diesen Schuppen steuerte ich an, denn im Gegensatz zu den Sklavenunterkünften waren wir hier ungestört. Ich trug sie ins Innere, dann ließ ich sie herunter und sah mich um. Eine Lampe wäre nun von Vorteil gewesen, doch der Schein des Mondes war alles, was uns zur Verfügung stand. Ich tastete mich voran und fand schließlich einen geeigneten Platz, an dem wir uns niederlassen konnten. Einige alte Stofffetzen machten alles noch etwas annehmlicher.

  • Lediglich Angus‘ Herzschlag war zu hören, als Iduna ihren Kopf gegen seine Brust lehnte. Sonst nichts. Allumfassende Stille hatte diese beiden Sklaven vollständig eingehüllt. Blieb nur abzuwarten wie lange diese Stille anhielt und ob nicht doch einer der älteren Sklaven das verschwinden der beiden in der Sklavenunterkunft bemerkte. Denn noch immer schielten die männlichen Sklaven nach dem Rotschopf, wagten sich jedoch nicht näher, solange sie sich in der Obhut des Kelten befand.


    Somit war Angus nicht nur zu ihrem Gefährten, sondern auch zu ihrem Beschützer geworden.
    Und dann war es erneut ihr leises Stimmlein, als sie die herrschende Stille durchbrach. Dabei blickte sie mit einem durchdringenden Schimmer in ihren Seelenspiegeln zu Angus empor. Und der Ältere bekräftigte und bestärkte ihre Worte. Sodass Iduna spürte, wie ihr innerlich ein riesengroßer Felsbrocken von der Seele purzelte. Jetzt fühlte sie sich gleich befreiter.


    Als die Kälte allmählich Einzug hielt und Iduna zu frösteln begann, fackelte der Kelte nicht lange. Schon hatte er sie auf seine Arme genommen. Wie gut das die Rothaarige kaum etwas wog und Angus somit ein Fliegengewicht herumtrug. Doch anstatt den Weg in die Villa einzuschlagen, erkannte Iduna im nächsten Moment die Wirtschaftsgebäude der Villa. Wie gut das der Mond so hell und strshlend am Himmel stand. Nicht auszudenken wenn es eine wolkenverhangene Nacht wäre und Angus dadurch ins stolpern geraten würde. Doch der Kelte setzte seine Schritte sicher. Schließlich erreichten die Beiden eine Art Schuppen und Iduna spürte im nächsten moment den staubigen Boden unter ihren Füßen. Angus hatte sie wieder zu Boden gelassen. Mit großen Augen drehte sich der Rotschopf im Kreis und neigte dabei ihren Kopf auf die Seite.


    Die Wirtschaftsgebäude waren Iduna noch völlig unbekannt und so war es nicht verwunderlich, dass sie sich dem merkwürdig aussehenden Gerümpel mit einem neugierigen funkeln in ihren Augen näherte. Vorsichtig streckte sie dabei ihre Finger aus und berührte schließlich eine Werkbank aus Holz. Zumindest sah dieses Ding danach aus. ”Bist du hier öfters Angus?“ Wollte sie dann von dem Älteren wissen und drehte sich zu ihm herum.

  • Nun ja, der Schuppen war nicht gerade das Gelbe vom Ei. Zugegeben, es war staubig und ziemlich chaotisch, aber dafür war es auch trocken und nicht so kühl, wie draußen im Garten. Und wie stand es mit Iduna? War sie mit diesem Platz hier zufrieden? Gerne hätte ich ihr etwas Besseres bieten wollen. Doch leider verfügte ich nicht über eine eigene Kammer, so wie Ewen, dieser gallische Hahn. Vielleicht sollte ich Scato demnächst noch um eine andere Unterkunft bitten, wo ich mit Iduna ungestört sein konnte. Doch für die nächste Zeit hatte ich meine Extrawünsche bei ihm mehr als ausgereizt. Ich fragte mich, was dafür der Preis sein würde, den Scato dann forderte.


    Idunas Frage holte mich zurück aus meinen Gedanken. „Nein, nicht sehr oft. Ich dachte nur, hier könnten wir ungestört sein,“ entgegnete ich ihre Frage. Vor einigen Jahren war ich durch Zufall auf den Schuppen gestoßen. Normalerweise hielten sich hier eher die niederen Sklaven auf. „Gefällt es dir hier nicht? Wir können auch nach einem anderen Platz suchen.“ Spontan fielen mir da die flavischen Sänften ein. Dort hätten wir es wesentlich bequemer gehabt.

  • Zum Glück schien der Mond hell und strahlend, denn sonst hätte Iduna ihre Hand vor Augen nicht mehr gesehen und wäre blindlings umher gestolpert. Doch so blieb ihr dies erspart. Somit hüllte das Mondlicht die Gegenstände in eben jenem Schuppen in ein sanftes Licht.


    Neugierig wie der Rotschopf nun einmal war, näherte sie sich den hölzernen Truhen und Werkbänken im Inneren des Schuppens. Ob sich etwas wertvolles in diesen Truhen befand, durchzuckte es die Gedanken der flavischen Sklavin.


    Ein rascher Blick in Angus Richtung folgte. Kannte er sich in diesen Schuppen etwa aus? So viel Iduna wusste hielten sich hier die niederen Sklaven der Flavier auf. Was also zog Angus an diesen Ort? Musternd ruhten ihre bläulichen Seelenspiegeln auf ihm, während sie ihren Kopf nachdenklich von einer Seite auf die andere neigte.


    ”Dieser Ort fasziniert mich. Und diese Truhen dort drüben. Glaubst du das sich dort etwas wertvolles befindet?” Bei diesen Worten hatte sich die Rothaarige erneut den hölzernen Truhen genähert und deutete auf eine solche. Als Angus dann davon sprach, dass sie hier ungestört sein konnten, spürte Iduna wie ihr Herz kraftvoller in ihrer Brust zu pochen begann. Was hatte der Kelte vor?

  • Zu meiner Verwunderung fand sie den Schuppen gar nicht so schlimm. Nein, sie fand ihn sogar faszinierend. „Ach ja, findest du?“, fragte ich sie lächelnd. Ich sah die Sache eben einfach von der praktischen Seite. Mit wenigen Handgriffen konnten wir uns hier auf dem Boden aus den Stofffetzen ein Nachtlager bereiten. Schließlich war es schon spät und irgendwann mussten auch wir ein Auge zumachen.
    „Äh, was?“ Aber sie hatte nur Augen für dieses unnütze Zeug! Was sollte schon in diesen Truhen sein? Nur noch mehr Gerümpel wahrscheinlich. Also begann ich eben alleine die Stofffetzen so zu verteilen, dass es für uns einigermaßen bequem wurde. „So mein Herz, wie findest du das?“, fragte ich, während ich mich auf unserem provisorischen Lager niederließ. Hoffentlich ließ sie nun die Truhen einfach nur Truhen sein und legte sich jetzt zu mir.

  • Hm? Fand Angus den Schuppen auf einmal doch nicht mehr so praktisch? Oder bildete sie sich die Skepsis in seinen Worten einfach nur ein? Dann jedoch erkannte sie das Lächeln auf seinen Lippen und entspannte sich unwillkürlich. ”Ich.. ähm.. kenne diese Schuppen nicht. Ich habe mich bisher nie außerhalb der Villa aufgehalten. Bis auf den Hortus kenne ich nur das Innere der Villa.” Gab Iduna mit leiser Stimme zu. Aber war das nicht normal als Leibsklavin des Dominus?


    Blinzelnd neigte die Rothaarige ihren Kopf auf die Seite und versuchte Angus‘ Reaktion einzuschätzen. Dann jedoch waren es die Truhen und das alte Gerümpel das Idunas Aufmerksamkeit weckte. Und so war es nicht verwunderlich das sie unbedingt selbst überprüfen musste ob sich nicht doch ein verborgener Schatz der Flavier in diesen Truhen befand. Doch leider hatte der Kelte Recht. Nur morsches Gerümpel und Unmengen an Staub konnte Iduna erblicken, als sie den Deckel der ersten Kiste öffnete. Vielleicht gab es in den anderen Kisten etwas zu entdecken.


    Doch so weit sollte Idunas Entdeckungstour nicht kommen. Denn Angus hatte aus einigen Stofffetzen ein provisorisches Nachtlager gezaubert. ”Es wirkt so.. so vertraut. Wie in meiner Heimat.” Murmelte die Rothaarige und näherte sich dem provisorischen Nachtlager. Vorsichtig ließ sie sich zu Boden gleiten und krabbelte schließlich auf die Stofffetzen und somit in seine unmittelbare Nähe. Erneut folgte ein vorsichtiger Blick aus dem Augenwinkel in seine Richtung. Bevor sie es sich auf dem Nachtlager gemütlich machte. Mit einem sanften Lächeln blickte sie dem Kelten entgegen. ”Das ist wirklich sehr schön.” Whisperte Iduna mit einem sanften Klang in ihrer Stimme.

  • Es hätte mich schon gewundert, wenn Scato sie hierher in den Schuppen geschickt hätte. Wahrscheinlich wusste der Flavier nicht einmal selbst, dass es hier diesen Schuppen gab. Als sie jedoch meinte, sie sei bisher noch nie im Hof der Villa gewesen, wunderte mich das schon etwas. Aber gut, sie war ja Scatos Leibsklavin. Ob sie wusste, welche Privilegien damit verbunden waren? Wenn ich mir die bemitleidenswerten Kreaturen so anschaute, die im Stall oder in hier im Hof schuften mussten, war ich doch froh mit meiner Stellung.


    Die Neugier der Frauen trieb auch Iduna dazu, nachzusehen, was sich in diesen alten Truhen befand. In ihrer kindlichen Naivität hatte sie doch tatsächlich geglaubt, hier so etwas wie einen Schatz zu finden! Natürlich war da nichts außer noch mehr unnützem Zeug, Unrat und Staub. Schließlich kam sie endlich zu mir. Das Nachtlager, das ich uns beiden auf die Schnelle gezaubert hatte, rief bei Iduna heimatliche Gefühle hervor. Wenn ich es recht besah, dann war es auch bei mir auch so. Statt Stofffetzen hatte ich einst mit meiner Frau und dem Kind auf Tierfellen geschlafen. „Ja, du hast recht, mein Herz! Magst du dich zu mir legen?“ ich streckte meine Arme nach ihr aus, so dass sie sich zu mir legen konnte, wenn sie es mochte. „Komm her, Kleines. Bei mir bist du sicher heute Nacht!“, wisperte ich ihr zu.

  • Vielleicht sollte Iduna ihren Dominus auf all das Gerümpel in eben jenem Schuppen ansprechen. Und vielleicht hätte sie dann die Möglichkeit das alte Gerümpel, wie es Angus treffend beschrieben hatte, genauer unter die Lupe zu nehmen. Doch zuerst einmal musste ihr Dominus von ihrem Wunsch in Kenntnis gesetzt werden. Und das Scato darüber garantiert nicht erfreut sein würde, konnte sich die Rothaarige an ihren zehn Fingern abzählen.


    Diesen Gedanken verdrängte sie dann auch schon und richtete ihre Aufmerksamkeit auf die Truhen. Die erste Truhe war eine Enttäuschung. Aber vielleicht die zweite Truhe? Schon hatte sie sich der zweiten Truhe genähert. Als sie aus dem Augenwinkel das Nachtlager des Kelten bemerkte. Augenblicklich drehte sie sich herum und fokussierte Angus und die Stoffschichten auf dem Boden. Und je länger Iduna diese Szenerie betrachtete, desto größer wurde das Heimweh. Merkwürdig. Eigentlich hatte sie diese Gefühle tief in sich vergraben.


    Hart schluckte sie dann doch und biss sich im nächsten moment auf die Unterlippe. Nein. Sie würde jetzt hier vor Angus nicht zu weinen beginnen. Sie war schließlich kein kleines Mädchen mehr. Ihre bebende Unterlippe und ihre schillernden Augen waren dann doch nicht zu übersehen. Umso erleichterter wirkte sie dann, als Angus die Initiative ergriff und sie sich nur noch in seine Arme schmiegen musste. Und genau dies tat die Rothaarige vorbehaltslos. ”Ich bin nur heute Nacht bei dir sicher? Was ist mit den anderen Tagen?” Ein leises glucksen begleitete Idunas Worte, als sie ihren Kopf gegen Angus‘ Schulter bettete.

  • Endlich legte sie sich zu mir. Ich legte meine Arme um sie, damit sie nicht fror und ein Gefühl der Sicherheit spürte. Ja, von nun an sollte sie sich nie wieder fürchten müssen. Vor nichts und niemandem. „Heute Nacht und an allen anderen Tagen und Nächten auch!“ versicherte ich ihr.
    Ich drückte sie leicht. Sie war ja so zart und zerbrechlich. Fast noch ein Kind. Apropos Kind… wie alt war sie eigentlich? Ich hatte sie niemals nach ihrem Alter gefragt. Ich schätzte sie auf sechzehn oder siebzehn. Aber ich konnte mich natürlich auch täuschen. Kein Wunder, dass sie sich fürchtete.
    „Gab es in deiner Heimat jemanden, der dich gerne zur Frau gehabt hätte?“, fragte ich sie einfach so aus dem Stegreif. Sicher hatten die jungen Männer bei ihrem Vater angestanden, denn sie war ja schon sehr hübsch. Wie wäre ihr Leben verlaufen, hatte man sie nicht verschleppt und versklavt? Ich hatte mir diese Frage oft gestellt. Wie gerne hätte ich meinen Sohn aufwachsen sehen. Und vielleicht hätte mir Aislin noch mehr Kinder geschenkt, wäre nicht alles so gekommen, wie es gekommen war. Auf einmal sah ich wieder die Bilder vor meinem inneren Auge, der Tag, an dem mein Junge auf diese Welt gekommen war. Wie klein und zerbrechlich er gewesen war. Dennoch war er einfach perfekt gewesen…

  • Mit einem sanften Lächeln auf den Lippen schmiegte sich die Rothaarige in Angus‘ Arme. Augenblicklich spürte Iduna wie er sie näher zog und seine Arme fester um sie legte. Offensichtlich wollte er verhindern das die Rothaarige fror.


    Als seine Stimme erklang und sie seinen Worten lauschte, drehre sie sich leicht, sodass sie ihm schlußendlich in die Augen blicken konnte. ”Angus? Ich möchte nicht, dass du dich dazu gezwungen siehst.” Murmelte sie mit leiser Stimme. Bevor sie sich auf die Unterlippe biss. Der Kelte sollte sich zu nichts gezwungen fühlen. Sie würde eben noch besser auf sich selbst aufpassen müssen.
    Ein leises kichern entschlüpfte schließlich ihren Lippen, als er sie näher zog und Iduna ihren Kopf leicht gegen seine Schulter schmiegte. Dann jedoch wurde das Thema ernster und Iduna spannte sich unwillkürlich an. Wieso wollte er dies wissen? War es denn wichtig, ob sich in ihrer Heimat jemand für sie interessiert hatte? ”Ich... ich weiß nicht Angus. Ich war fünfzehn als die Römer unser Dorf überfielen und.. und alle abschlachteten. Meine Familie. Meine Freunde.. alle tot.” Murmelte die Cheruskerin mit teilnahmsloser Stimme.


    ”Wir hatten keine Chance. Und auf dem Weg nach Rom starb eines der eingefangenen Mädchen. Sie wälzte sich vor Schmerzen und die Römer schnitten ihr einfach die Kehle durch.” Bei diesen Worten konnte Angus spüren wie sich Idunas Körper unbewusst anspannte.

  • „Wieso sollte ich mich verpflichtet fühlen?“ entgegnete ich prompt. Aber sie hatte schon irgendwie recht, denn hätte ich mich auch so um sie bemüht, wenn sie nicht den Unmut der Claudia auf sich gezogen hätte? Na gut, sie war rothaarig und Rothaarige hatten schon immer eine besondere Faszination auf mich ausgeübt. Die einzige Ausnahme war da Morrigan gewesen. Doch hätte ich zwischen den beiden Frauen entscheiden müssen, dann wäre es wohl Morrigan gewesen, die den Vorzug erhalten hätte. Doch Morrigan war zwar relativ nah, doch für mich unendlich weit weg.


    Ich drückte sie noch etwas dichter an mich und küsste sie auf die Stirn. „Ist dir noch kalt, mein Herz?“, fragte ich sie. Notfalls konnte ich noch einen der Stofffetzen wie eine Decke über uns ziehen.


    Dann begann sie zu erzählen. Anscheinend hatte es in ihrer Heimat noch niemand gegeben, der sie begehrt hatte. Fünfzehn war sie gewesen, als man sie verschleppt hatte - dann musste sie nun siebzehn oder achtzehn sein, knapp zehn Jahre jünger, als ich.
    Wie ein böser Traum würden sie die Bilder des Überfalls und der Verschleppung wohl noch bis zu ihrem ende verfolgen. Ich konnte die Trauer spüren, die sich ihrer bemächtigte. Doch was hätte ich sagen können, was sie tröstete? Ich wusste doch selber, wie schwer es war und dass es keine Worte gab, die den Schmerz lindern konnten. Vorsichtig drehte ich sie zu mir, so dass ich in die Augen schauen konnte. „Du hast nun mich, Kleines! Ich werde für dich da sein und werde tun, was immer du von mir verlangst“, flüsterte ich ihr zu und begann sie zu streicheln. Ob ausgerechnet ich ein passender Ersatz war, für dass, was man ihr geraubt hatte, wagte ich aber zu bezweifeln. Wäre ich denn ihre erste Wahl gewesen, hätte uns das Schicksal nicht auf diese bittere Weise zusammengeführt?

  • Etwas zu harsch mutete der Klang in der Stimme des Kelten an. Sodass die Rothaarige leicht zusammen zuckte und mit großen Augen zu Angus empor blickte. ”Weil doch unser Dominus...“ Immer leiser wurde Idunas Stimme. Bis die schließlich vollends verstummte und hart schluckte. ”Es ist für dich zu einer Pflichtaufgabe geworden auf mich aufzupassen.“ Erwiederte die junge Cheruskerin mit leiser Stimme, wobei sie Angus direkt entgegen blickte.


    Und was war es für die Rothaarige? Ebenfalls eine Pflichterfüllung? Nein. Dies garantiert nicht. Denn etwas hatte der Kelte an sich. Oder wieso klopfte ihr Herz so stark, wann immer sie ihm begegnete? War es vielleicht doch eine Restangst die sie ihm gegenüber empfand? Von den Gedanken des Kelten und Morrigan wusste Iduna nichts. Denn dann hätte sie Angus erst gar nicht so nahe an sich herangelassen.


    Schließlich war er es der ihre düsteren Gedanken zu vertreiben versuchte, indem er sie näher heranzog. Und Iduna schmiegte sich in seine Arme. Wobei sie ihren Kopf gegen seine Brust bettete und seinem Herzschlag lauschte. ”Nein. Mir ist nicht kalt. Du wärmst mich doch.” Diese Worte hauchte Iduna in das Ohr des Kelten und blickte ihm direkt entgegen. Offensichtlich wollte sie seinen Gesichtsausdruck genau beobachten.


    Dann jedoch wollte er mehr über sie wissen. Und war Iduna zu Anfang noch etwas zögerlich. So sprudelten die Worte alsbald in einem wilden Strom über ihre Lippen. ”Manchmal wache ich nachts mit wild pochendem Herzschlag auf.” Murmelte die Rothaarige und vergrub ihr Gesicht an seiner Schulter, bis sie sich wieder etwas beruhigt hatte. ”Danke Angus. Das ist lieb von dir.” Flüsterte sie und schmiegte sich erneut in seine Arme als er sie zu streicheln begann.

  • Schon wieder hatte sie sich vor mir erschrocken! „Ich sagte doch, dass es von mir ausging, nicht von Scato! Wenn er daran eine Bedingung knüpft, dann werde ich dazu stehen, ganz gleich wie schlimm es für mich wird. Diese letzte bisschen Ehre möchte ich mir noch erhalten!“ Ehre… ja, einst war ich ein Mann von Ehre gewesen. Selbst dann noch, als ich bereits zum Sklaven geworden war. Aber jetzt? Konnte man immer noch von Ehre sprechen? Und was war mit ihr? War es für sie eine Pflichterfüllung? Wie musste es für sie sein? Mit dem Mann zusammengeschweißt zu werden, der sie vergewaltigt hatte? „Siehst du es als solche an? Bevor du antwortest, bitte ich dich, sei ehrlich zu mir und auch zu dir selbst!“ Ich würde ihr sicher nichts antun, selbst dann, wenn mir nicht gefiel, was sie sagte. Das sollte sie inzwischen wissen.
    Sie sah mich an, raunte mir ins Ohr, ihr sei nicht kalt, weil ich sie doch wärmte. Sie sah so hübsch aus. Ihr zierlicher Körper. Am liebsten hätte ich sie zum Glühen gebracht. Doch ich wusste, dass es nicht an mir lag, dies zu entscheiden. Aber sie schmiegte sich doch an mich! Sie sandte mir doch unablässig Signale, so empfand ich es jedenfalls. „Du wachst mit pochendem Herzschlag auf? Hast du Alpträume oder ist es etwas anderes?“, fragte ich vorsichtig. Sie litt doch hoffentlich nicht noch an den Alpträumen ihrer Bestrafung! „Du musst dich nicht bedanken, Kleines! Das musst du nicht!“, antwortete ich ihr und hielt sie weiterhin fest in meinen Armen.

  • Innerlich schalt sie sich eine Närrin. Wieso zuckte sie noch immer wie ein erschrockenes Kanninnchen zusammen, wenn er sie berührte? Scato hatte all‘ dem zugestimmt und auch das Angus ihr Gefährte werden sollte. Somit brauchte sie keine Angst vor weiteren Bestrafungen haben. Doch was war, wenn Angus sie wieder mit diesem lüsternen Blick bedachte, der ihr eisige und heiße Schauer über den Rücken schickte?


    Bei diesem Gedanken verkrampften sich kurzzeitig ihre Finger und sie wandte ihren Kopf zur Seite. Sodass ihre roten Strähnen ihr Gesicht verbargen. Eben jene Strähnen strich sie schließlich etwas unwirsch zurück und blickte zu dem Älteren empor. ”Dein Ehrgefühl zwingt dich mich als deine ....Gefährtin zu akzeptieren.” Wiederholte Iduna die Worte des Älteren. Bevor sie sich aufrichtete und sich zugleich näher beugte. Somit konnte sie Angus tief in die Augen blicken. Beinahe so als würde sie ihm auf den Grund seiner Seele hinab blicken.


    ”Du wirkst traurig Angus. Und das hat nichts mit deiner Tat mir gegenüber zu tun. Das spüre ich.” Murmelte die Rothaarige und bettete ihre Hand auf die Stelle, an der sein Herz in seiner Brust klopfte. Zart strich sie mit ihren Fingerspitzen darüber. ”Wie würdest du reagieren, wenn ich dir sage, dass ich gehofft habe dich im Hortus anzutreffen? Weißt du, es ist ein merkwürdig schönes Gefühl was ich in mir spüre, wenn du mich im Arm hältst. Ich sehne mich danach.” Zum Ende hin wurde ihre Stimme immer leiser, bis Iduna schließlich vollends verstummte und mit einem hellen Glanz in ihren Augen zu Angus empor blickte. Erneut schmiegte sie sich in seine Arme und kam seinen Lippen ein Stückweit näher. ”Du kannst mich nicht zerbrechen Angus. Das konntest du damals nicht. Und wirst es auch jetzt nicht können.” Sanft lächelte sie ihm zu und strich ihm dabei über die Wange.

  • Einige rote Strähnen waren in ihr Gesicht gerutscht. Automatisch wollte ich sie ihr wegstreichen, doch sie kam mir zuvor. „Es ist kein Zwang für mich, sondern eine Selbstverständlichkeit! Ich habe einen Fehler begangen, also stehe ich auch dafür gerade. So einfach ist das! Und wenn Scato denkt, er müsse mir noch zusätzliche Bedingungen diktieren, dann akzeptiere ich das,“ stellte ich mit ruhigen Worten klar. Doch was mich innerlich beherrschte, war ihre Sicht der Dinge und die Frage, ob sie mir darauf eine ehrliche Antwort geben konnte. Doch zunächst versuchte sie mir auszuweichen und lenkte unser Gespräch meine angebliche Traurigkeit. Was dachte sie denn? Sollte ich gutgelaunt und himmelhochjauchzend durch die Villa rennen? Seit dem Tag, an dem Aislin in meinen Armen gestorben war, hatte es kaum mehr einen schönen Tag in meinem Leben gegeben. Dann die Sache mit Morrigan, die mir den Rest gegeben hatte und als Krönung des Ganzen das Wiedersehen mit ihr, vor einigen Tagen. All das hinterließ seine Spuren. „Es ist nichts, Kleines! Es gibt kaum noch Schönes in meinem Leben. Das ist alles!“


    Wieder schmiegte sie sich an meine Brust und streichelte mich mit ihren zarten Fingern. Ob sie sich bewusst war, dass sie mir damit früher oder später den Verstand rauben würde? Und was sie nun sagte, trug nicht im Mindesten dazu bei, mein Verlangen weiter unter Kontrolle zu halten. „Du wolltest mich treffen? Und du sehnst dich nach mir? Ist das wirklich wahr?“ Sie schmiegte sich noch näher an mich heran und auch ihre Lippen waren nicht mehr fern. Was machte sie nur mit mir? Ich musste erkennen, dass in dem kleinen, scheinbar schwachen Körper eine starke und widerstandsfähige Frau steckte, die offenbar zu wissen schien, was sie wollte. Wer hätte das gedacht? Hatte ich die kleine Germanin die ganze Zeit falsch eingeschätzt? Oder hatte sie mir nur etwas vorgespielt? „Das wollte ich auch nie, mo nighean ruadh,“ antwortete ich ihr. Dann beugte ich mich über sie und küsste ihre Lippen. Doch damit wollte ich mich nicht länger zufrieden geben.

  • Hätte Iduna nur einige wenige Sekunden gewartet, dann hätten sich ihre Finger womöglich berührt, bei dem Versuch ihre roten Locken zu bändigen. Und dann erklang Angus Stimme. Sodass Iduna mit hastig pochendem Herzschlag seinen Worten lauschte. Es war für ihn eine Selbstverständlichkeit, nachdem er sie ihrer Jungfräulichkeit beraubt hatte? So ganz verstand die Rothaarige nicht. Wusste aber glasklar, dass es äußerst unklug wäre weiter nachzubohren. Sie sollte es einfach auf sich beruhen lassen und diese Entscheidung akzeptieren.


    Denn wenn sie so darüber nachdachte, dann hatte Scato dem Kelten Iduna als Geschenk überreicht. Wenngleich es ein gebrauchtes Geschenk war. Und solche Geschenke verteilte der Römer nicht ohne Hintergedanken. Was also hatte Scato vor? ”Aber ich war diejenige die Strafe verdient. Nicht du.” Purzelte es hastig über Idunas Lippen, wobei sie aus großen Augen zu dem Kelten empor blickte. Dessen Traurigkeit war kaum zu übersehen. Oder interpretierte Iduna einfach zu viel in Angus Gesichtsausdruck hinein? ”Angus, sag doch bitte so etwas nicht. Auch wenn es im Leben dunkle Flecken gibt, wird die Sonne bald wieder scheinen.” Hört. Hört. Und das aus dem Mund der rothaarigen Germanin.


    Um den Kelten von seinen düsteren Gedanken abzulenken. Schmiegte sich die Rothaarige näher und ließ ihre Fingerspitzen über seinen Oberkörper gleiten. Ob ihm das sachte beben ihrer Fingerspitzen auffiel? ”Ja, das ist die Wahrheit Angus.” Abrupt hob sie ihren Kopf an und blickte ihm mit ihren bläulichen Seelenspiegeln entgegen. ”Niemals werde ich dich anlügen.” Whisperte sie nahe an seinen Lippen. Viel fehlte wahrlich nicht mehr und ihre Lippen würden sich berühren. Und dann war es der Kelte, der den Abstand zunichte machte und Idunas Lippen eroberte. Ihre Finger bettete sie in seinen Nacken und erwiederte diesen Kuss mit geschlossenen Augen. Dabei flüsterte sie leise seinen Namen und neckte vorsichtig seine Unterlippe mit ihrer Zunge.

  • Für mich war die Situation glasklar. Ich stand zu dem, was ich getan hatte und auch zu dem was ich ihr sagte. Für sie mochte das zwar nicht ganz nachvollziehbar sein aber für mich war es eine Frage der Ehre. Sicher gab es Manche, von denen ich dafür Spott ernten würde – ein Sklave und Ehre – aber das war mir egal.
    „Niemand hat eine solch widerwärtige Strafe verdient! Frage dich doch einmal selbst, ob du das verdient hattest, für dein Vergehen!“ Ich selbst hätte mir niemals vorstellen können, dass sie zu etwas fähig war, was ein eine solche Strafe rechtfertigte. Im Grunde hatte sie doch nur den Unmut der Claudia auf sich gezogen, weil sie Scatos Sklavin war und das tat, was er von ihr verlangte! Diese verdammten Römer! Wir waren doch nur Spielzeug ihr für sie, mit denen sie sich verweilen konnten, wie es ihnen beliebte.


    Wie rührend sie sich um mein Gefühlsleben sorgte! Zugegebenermaßen deutete meine ernste Miene nicht daraufhin, dass ich mich leicht und beschwingt fühlte. Denn so fühlte ich mich auch nicht! Vieles schwirrte mir im Kopf umher. Ganz besonders ein Gesicht sah ich immer wieder vor meinen inneren Augen. Das Wiedersehen mit Morrigan hatte bei mir viel ausgelöst. Doch sie war im Augenblick so unglaublich weit entfernt für mich, obschon es bis zur Villa Claudia nicht weit war. Für einen Moment dachte ich, ich solle dies auch mit Iduna teilen. Wäre es ihr gegenüber nicht aufrichtig gewesen? Schließlich versprach sie mir, mich niemals anzulügen. Andererseits wusste sie nichts über die Perserin und mich und sicher war es auch gut, wenn dies so blieb. Morrigan hatte sich endgültig aus meinem Leben verabschiedet. Sie war unerreichbar für mich geworden.
    „Ach Kleines, es sich die Schatten der Vergangenheit, die mich hin und wieder heimsuchen wollen. Mehr nicht,“ antwortete ich ihr schließlich, um es damit auch bewenden zu lassen.


    Sie kam mit ihren Lippen immer näher zu mir, so dass ich die letzte Distanz, die uns noch trennte, überwand und sie küsste. Sie flüsterte leise meinen Namen. Diesmal beließ ich es nicht, indem ich Zurückhaltung übte. Diesmal wurde ich fordernder. Ich wollte sie jetzt – endlich! Dies war ihre letzte Chance, sich mir zu entziehen.

  • ”Niemand hat eine solch widerwärtige Strafe verdient! Frage dich doch einmal selbst, ob du das verdient hattest, für dein Vergehen.”
    Bei diesen Worten des älteren Sklaven zuckte Iduna sichtlich zusammen und verkrampfte ihre Finger miteinander. Hatte Iduna diese Strafe nicht doch verdient? Schließlich hatte sie sich allzu häufig in Scatos Nähe aufgehalten. Aber war dies nicht ihre Aufgabe als Leibsklavin des Dominus?


    Verwirrt hob sie schließlich ihren Blick an und kollidierte mit dem musternden Blick des Briten. ”Du konntest dich dem Befehl und dem Willen der Domina nicht widersetzen. Bitte gräme dich nicht deswegen. Die Schuld.. sie liegt alleine bei mir.” Oh ja. Denn mittlerweile glaubte selbst der Rotschopf, dass sie nicht ganz unschuldig an dem war, was man ihr angetan hatte.


    Der ernste Ausdruck auf dem Gesicht des Älteren ließ Idunas Herz dann doch hastiger in ihrer Brust pochen. Zürnte er ihr etwa doch? War es ihm doch nicht Recht, als ihr Gefährte, eigentlich Babysitter an ihrer Seite zu verweilen? Würde Scato ihr Gehör schenken, wenn sie ihn darum bat, Angus aus diesem B u n d zu entlassen? Unschlüssig beleckte sie bei diesem Gedanken ihre Unterlippe und wiegte ihren Kopf von einer Seite auf die andere.


    ”Wenn ich dich.. ähm.. wenn es dir zu viel wird, dann musst du es nur sagen und ich werde ...gehen.” Murmelte die Cheruskerin und blickte dem Briten mit einem ruhigen Ausdruck auf ihrem Gesicht entgegen. Tatsächlich schien es so, als wäre Iduna, in diesen wenigen Augenblicken, gealtert. Zumindest umstrahlte sie eine gewisse Reife und Weitsicht, die sie selbst wohl nicht wirklich mitbekam.


    Dann jedoch übernahm ihr hastig pochendes Herz und ihre wirren Gefühle das Kommando. Sodass sich Iduna fester in Angus‘ Arme schmiegte. Regelrecht energisch wirkte die Rothaarige in diesem Augenblick. Und Angus schien zu verstehen, denn sein Kuss wirkte fordernd. Sodass sich Idunas Augen flatternd schlossen und sie sich dem Kuss des Kelten hingab. Und nicht nur seinem Kuss würde sie sich hingeben, wenn er es von ihr verlangen würde. ”Angus...” Flüsterte sie schließlich an seinen Lippen und schmiegte ihren Körper gegen den seinigen.

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