[Officium] Gaius Iulius Caesoninus

  • Wer nicht wagt - der nicht gewinnt. So hieß es doch im Sprichwort. Ich wollte etwas an meiner Lage verbessern, also musste ich auch etwas wagen. Natürlich war mir bewusst, dass mein Vorschlag auch nach hinten losgehen konnte. Der Römer hätte mich auch für meine Impertinenz bestrafen können. Aber wollte er das wirklich? Um das herauszufinden richteten sich meine Augen direkt auf den Iulier, damit mir auch keine einzige seiner Regungen entging. Zunächst zogen sich seine Brauen in die Höhe und ich dachte schon, ich hätte zu hoch gegriffen mit meinem Vorschlag. Doch nein, dann begann er zu grinsen. Ich hatte also richtig gelegen mit meiner Einschätzung. Nie im Leben würde er vor mir klein beigeben. Dazu war er einfach zu sehr von sich selbst eingenommen. So war seine Antwort auch bezeichnend.
    Auch ich begann zu grinsen. Es würde sich noch zeigen, wer hier wem eine Abreibung gab. „Gut, Dominus! Morgen Nachmittag im Hortus!“ erwiderte ich nickend. Dann ging ich.

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus


    Caesoninus nickte. "Schön, dann sprechen wir jetzt, wo wir schon Mal alle hier versammelt sind. Einen Moment bitte." Er stand auf und ging vor die Tür. Ein Blick nach links und nach rechts, aber da war niemand im Atrium. Also ging er etwas den Weg nach rechts und durchquerte sogar das Tablinum, bis ihm endlich vor der Culina einer der Haussklaven über den Weg lief. "Terentius! Hole mir Iulia Stella herbei und schicke sie zu mir in mein Officium!" Der Angesprochene nickte und beeilte sich dem Befehl nachzukommen. Dann kehrte Caesoninus wieder zu Selenus zurück und ließ beim hereinkommen die Tür hinter sich offen. Er setzte sich wieder hinter seinen Schreibtisch. "Noch etwas Wein? Sie wird gleich hier sein."


    Einige Zeit später, vermutlich erschien es den beiden Herren wie eine Ewigkeit, wurde gemeldet dass Iulia Stella nun hier sei. Diese Zeit war allerdings nötig gewesen, denn in der schlichten Tunika, welche ich getragen hatte und mit einer simplen Alltagsfrisur, konnte ich nicht ins Officium gehen.


    Ich betrat also das Officium und senkte den Blick, wie es üblich war, wenn man als Frau in den Arbeitsbereich eines Mannes gerufen wurde. Hier herrschte der Mann und zwar uneingeschränkt, und die Frauen waren erstens nur selten erwünscht und zweitens war Zurückhaltung angesagt.


    Du hast mich rufen lassen, Iulius Caesoninus?

  • Mochte es auch nur wenige Momente gedauert haben, ehe Iulia Stella auch schon seines Rufes wegen erschien, so waren gedanklich trotzdem Wochen für Caesoninus vergangen, geschuldet seiner komplexen und vielbeschäftigten inneren Persönlichkeit in der er normalerweise mehrere Probleme gleichzeitig untersuchte.


    Ah, Stella, sehr gut! Komm nur herein und setz dich. Wie du siehst haben wir einen Gast, es ist ein Bote von Annaeus Florus Minor, genannt Selenus. Er hat mit dir zu sprechen.“ Und mit dieser kurzen Ansprache übergab er das Wort an den annaäischen Gast.

  • Ein Bote von Florus? Ich musste mich gerade sehr beherrschen, um mir nicht anmerken zu lassen, wie sehr mich das mitnahm. Entweder, es war etwas Schlimmes passiert, oder er würde bald zurückkehren. Eine andere Variante schien mir im Moment nicht logisch, warum er extra einen Boten zu mir schicken sollte.


    Wenn es um Annaeus Florus geht, darf ich mich bitte setzen? fragte ich, da ich noch immer praktisch in der Eingangstür stand und mir nicht zutraute, die folgenden Informationen stehend entgegen zu nehmen.

  • "Ich sagte doch schon setz dich, meine Liebe."


    Offenbar war Iulia so nervös, dass sie ihren Vetter zuvor nicht richtig verstanden hatte. Dann wandte er sich wieder an Selenus.


    "Nun gut, alle sind jetzt versammelt. So sprich."

  • Nachdem Stella, eine wunderschöne junge Frau, bei welcher ich sofort verstand, warum Florus komplett in sie verschossen war, eingetreten war und sich gesetzt hatte, begann ich.


    Mein Name ist Selenus und ich bin in Abwesenheit von Annaeus Florus von ihm persönlich mit der Leitung seiner Geschäfte hier in Rom betraut worden. So begann ich, indem ich mich und meine Legitimation vorstellte.


    Ich bin erst gerade aus Germania gekommen, wo ich mich mit Annaeus Florus getroffen habe. Er hat mir dieses Schreiben für euch übergeben, Iulia. Er bittet darum, dass ihr es nicht jetzt öffnet, sondern erst, wenn ihr alleine seid. Soweit er mir mitgeteilt hat, hat er ja die Erlaubnis, euch zu schreiben. Ein Blick zu Iulius Caesoninus sollte diesen Sachverhalt bestätigen. Dann übergab ich den versiegelten Brief, der für einmal nicht auf einer Wachstafel, sondern auf teurem Pergamentum geschrieben war.


    Zudem lässt er euch ausrichten, dass er seine Absichten bekräftigen möchte und hofft, dass die Frage nach der zuständigen Person für seine Anfrage sich in der Zwischenzeit positiv entwickelt hat. Nach seiner hoffentlich baldigen Rückkehr nach Rom beabsichtigt er seine Absichten in Taten umzusetzen. Bis dahin hatte ich gesprochen, in der festen Annahme, dass die junge Iulia mit ihren Gefühlen auch noch immer bei Florus war und sie während seiner Abwesenheit noch nicht an einen Anderen vergeben hatte. Nun überprüfte ich die Wirkung meiner Worte.

  • Irgendwie musste ich komplett durch den Wind sein, denn ich hatte die Worte meines Cousins zuerst wirklich nicht gehört. Also setzte ich mich nun und hörte konzentriert zu.


    Der Mann, Selenus hiess er also, kam von Annaeus Florus, MEINEM Florus! Plötzlich war es noch viel schwerer mich zu konzentrieren, denn in meinem Körper passierten Dinge, die jetzt hier keinen Platz hatten.


    Dann übergab mir Selenus einen Brief. Er war nicht wie üblich auf einer Wachstafel geschrieben, sondern auf schwerem Pergamentum und musste daher ein kleineres Vermögen gekostet haben. Die Fläche war so gefaltet, dass auf einer Seite gleich alle 4 Endteile zusammenliefen und dort mit einem grossen Flecken Wachs zusammen gehalten wurden. Somit war es unmöglich, den Brief zu öffnen, ohne das Siegel zu zerstören. Das Siegel zeigte das Wappen der Gens Annaea und die Initialen L.A.F, was mir verriet, dass Florus wieder den alten Siegelring seines Vaters verwendet hatte, ein spezielles Zeichen an mich, das die alte Verbindung der beiden Gentes Annaea und Iulia, sowie seine Bereitschaft, diese Verbindung aufrecht zu erhalten zeigen sollte. Das Siegel war intakt, niemand hatte also die Botschaft gelesen.


    Ja, es ist ihm gestattet, mir privat zu schreiben. beantwortete ich die implizite Frage des Boten und lief dabei vermutlich ganz rot an, denn mir war klar, welche Worte und Gedanken in dem Brief stehen würden.


    Dann erzählte Selenus von den noch immer gehegten Absichten meines Florus. Wenn er doch nur schon zurück wäre! Solche und andere Gedanken schossen mir durch den Kopf, während ich weiterhin versuchte, konzentriert zu bleiben.


    Soweit ich verstanden habe, hat sich Iulius Caesoninus in dieser Angelegenheit erkundigt. Er wird da mehr wissen. beantwortete ich auch die Frage nach der Vormundschaft, soweit mir das möglich war.


    Die Röte in meinen Wangen spürend, blickte ich zu Boden.

  • Jetzt also würde Caesoninus endlich erfahren um was es bei diesem Treffen wirklich ging. Iulia Stella und der annaäische Gehilfe Selenus waren auf der Bühne der Ereignisse versammelt, Vorhang auf und bereit für die Vorstellung! Doch zu seinem Leidwesen musste er feststellen, dass hier doch weit weniger spektakuläre Informationen ausgetauscht wurden als von ihm erhofft. Es wurde bloß ein Brief übergeben von dem er selbst aber nichts wissen durfte. Warum aber hatte dann Selenus darauf bestanden, dass auch Caesoninus anstelle der Coqua Locusta anwesend war, so wie vorhin von ihm empfohlen? In dieser Sache hatte er immerhin nicht die mindeste Nebenrolle, wo ja das eine Sache zwischen den beiden Turteltauben war. Höchstens vielleicht in der Sache über die Frage, ob Florus Stella schreiben durfte, doch als Iulia Stella dies bestätigte und Caesoninus dazu schwieg konnte man dies als sein Einverständnis werten.


    Wann kam jetzt also der Punkt wo auch er in dieser Unterredung zu dritt gebraucht wurde? Der nächste war es jedenfalls nicht, als Stella meinte er wüsste irgendwas darüber über neuere Entwicklungen, wo ja gerade noch kurz zuvor Caesoninus zu Selenus einen negativen Bescheid darüber vermittelt hatte, als auch dieser ihn gefragt hatte. So riss er überrascht die Augen auf. "Wie? Was weiß ich?"


    Sim-Off:

    Ich hab extra nachgeschaut, das hier ist immer noch das gleiche Treffen wie das was wir schon Anfang Mai ausgespielt hatten und hier hatte Caesoninus zu Selenus gesagt er wüsste noch nichts dazu, weil dieses Treffen ja vor den Antipater-Ereignissen stattfindet (siehst du im Link). Auch wenn seither Monate vergangen sind, simOn hat er ihm das erzählt und nur wenig später ist Iulia Stella hinzugekommen, also sry für diese kleine Messeraktion, aber die Kontinuität diktiert es. :D Jedoch beim nächsten ("morgigen") Treffen wo auch dann Norius Carbo dabei ist könnte man dann inzwischen das mit Antipater wissen und Caesoninus Selenus entsprechend vermitteln.

  • Caesoninus hatte wieder einmal einen Berg an Akten, Briefen und sonstigen Dokumenten auf seinem Schreibtisch, die alle gewissenhaft bearbeitet werden wollten. Langsam wurde es wirklich Zeit, dass seine Amtszeit als Vigintivir endete, damit das endlich nachließ. Wie sehr freute er sich schon auf seine Zeit bei der Legion, wo er bestimmt kein einziges Schriftstück sehen würde müssen. Phocylides stand neben seinem Herrn, um ihm zu assistieren. Caesoninus brauchte wirklich dringend einen Privatsekretär, jedoch hatte er noch niemanden gefunden dem er dafür genug vertrauen würde. Und der Maiordomus hatte gewiss noch ganz andere Pflichten im Haus als Vorstand aller Sklaven, weshalb Caesoninus ihn nicht allzu oft in Beschlag für seinen Schreibkram nehmen wollte. Nach Erledigung des letzten Schriftstücks durch seinen Herrn nahm Phocylides den nächsten Papyrus von einem durch ihn vorsortierten Stapel und warf einen kurzen Blick darauf.


    [Blockierte Grafik: http://fs1.directupload.net/images/user/180226/pamr4zji.jpg]


    Phocylides, Maiordomus


    "Das hier ist eine schriftliche Beschwerde von einem Urbaner, der im Wachdienst im Carcer Tullianus doppelt so oft eingeteilt wurde wie seine Kollegen." Caeoninus nahm ihm das Schriftstück aus der Hand, um es mit eigenen Augen zu prüfen. Danach nickte er. "Stimmt, mein Fehler, ich werde das bei Gelegenheit korrigieren in der Dienstplanung der Gefängniswachen. Götter, was bin ich froh, wenn diese Amtszeit vorbei ist. Sieh dir nur seinen Namen an! Der besteht aus den wohl drei meist gebrauchten Namensbestandteilen der römischen Welt, kein Wunder, dass ich dachte das wären verschiedene Personen! Naja egal. Was gibt es sonst noch?" Der Maiordomus nahm einen Brief und sah ihn kurz an, doch der Inhalt war von nachrangiger Bedeutung und so kam er auf den Stapel mit der weniger wichtigen Post der sich sein Herr nicht jetzt widmen würde. Ebenso die nächsten beiden Akten. "Hier als nächstes ein Fallbericht über eine laufende Ermittlung." Caesoninus nahm den Bericht entgegen. "Ausgezeichnete Fortschritte, ich dachte mir schon, dass dieser Fall in diese Richtung gehen wird. Das werde ich demnächst an den Praetor weitermelden können. Phocylides, bitte setze später ein entsprechendes Schreiben auf. Gut dann zum nächsten bitte!" Als nächstes kam ein Brief mit dem Siegel der Gens Valeria an die Reihe. Der Maiordomus erbrach es und begann zu lesen. Dabei weiteten sich seine Augen vor Schreck. Dann gab er es sofort an seinen Herrn weiter. "Eine valerische Beschwerde über deine Sklavin Iduna." Caesoninus konnte nicht glauben was er da hörte. Seine Iduna? Die die sich immer so lieb und nett vor ihm benahm? Schnell nahm er den Brief an sich, um ihn selbst zu lesen.


    Ad Gaius Iulius Caesoninus
    Domus Iulia



    Betrifft: Iduna Serva


    Salve, Gaius iulius Caesoninus,
    möge IOM * dein Haus behüten und alle, die darin wohnen


    Ich möchte mich über das gestrige Betragen deiner Sklavin Iduna in den Gärten des Maecenas beschweren.
    Ich wollte nur freundlich zu ihr sein. Sie jedoch hat mich „kleine Barbarin“ genannt und damit meine Ehre beleidigt.
    Ich hoffe, sie wird angemessen bestraft.


    Mit freundlichem Gruß


    Valeria Maximilla


    Nach getaner Lektüre stöhnte Caesoninus auf. Was hatten diese seine persönlichen Leibsklaven nur an sich, dass sie ständig Ärger bereiteten! Natürlich würde das Konsequenzen haben, immerhin waren die Valerier keine unwichtige Familie. "Lasse Iduna in einer Stunde zu mir rufen und bereite ein Schreiben für die Geschädigte vor, dass sie in die Domus Iulia eingeladen wird zur Wiedergutmachung." Der Maiordomus nickte verständig und griff nach der nächsten Akte.


    Sim-Off:

    Der Originalbrief aus dem Briefkasten

  • Nachdem Iduna mit hängendem Kopf zurück in die Domus Iulia geschlichen hatte. Hatte sie sich vehement in ihre anfallenden Aufgaben gestürzt. Beinahe so als wollte sie die Begegnung mit der kleinen Valerierin dadurch aus ihrem Köpfchen verbannen. Dss diese Begegnung bereits eine Katastrophe heraufbeschworen hatte war Iduna nicht bewusst. Ebenso das sich Valeria Maximilla über sie bei ihrem Dominus beschwert hatte. Denn eigentlich wollte die Cheruskerin bei der Römerin lediglich ihr Herz ausschütten und Aislin etwas mit Wölfchen spielen lassen. Artig und fleißig erledigte die Rothaarige die ihr übertragenen Aufgaben und war sich nicht bewusst dass das Damoklesschwert immer tiefer zuckte und direkt auf ihren Kopf zielte. Erst als sie die musternden Blicke der anderen Sklaven und das leise tuscheln vernahm, spürte sie eine leise Ahnung von Angst ihre Wirbelsäule empor kriechen. Auch wenn ihr noch immer nicht bewusst war woher dieses merkwürdige kribbeln in ihrer Magengegend stammte.


    Erst als einer der Haussklaven an Iduna herantrat und erklärte das der Maiordomus sie zu sehen wünschte, zuckte Iduna unwillkürlich zusammen. Wieso wollte sie der Maiordomus sehen? Sie hatte doch nichts ausgefressen. Nein. Hatte sie nicht und ihre Aufgaben erledigte sie auch immer ohne zu murren. Vielleicht ging es um Angus und der Kelte war wieder zurück gekommen? Bei diesem Gedanken spürte Iduna wie ihr Herz einen hastigen Satz der Freude in ihrer Brust vollführte. Schließlich nickte die Germanin dem Haussklaven zu und machte sich auf den Weg zum Officium des Maiordomus. Von Phocylides erfuhr Iduna das ihr Dominus sie zu sehen wünschte. Und aus einem irrationalen Grund bekam es die Rothaarige mit der Angst zu tun.


    Schließlich machte sie sich auf zum Officium ihres Dominus. Klopfte zaghaft an und trat schließlich mit gesenkten Köpfchen ein.
    “Du wolltest mich sprechen Dominus?“
    War Idunas leises Stimmlein zu vernehmen.

  • Eine Stunde nachdem Caesoninus den valerischen Brief erhalten hatte kam Iduna wie bestellt in sein Officium. Er blickte auf. "Bitte setz dich", und wies dabei auf den Platz vor seinem Schreibtisch. Währenddessen versuchte er irgendwelche äußeren Anzeichen an Iduna festzustellen was gerade in ihrem Inneren vor sich ging. Danach legte er ihr den Brief von Valeria Maximilla vor und sagte: "Bitte erkläre mir, wieso ich diesen Brief wegen dir erhalten habe." Caesoninus hatte ganz ruhig gesprochen. Ob das gut oder schlecht für Iduna war, war nicht ersichtlich.

  • Als Iduna das Officium zur vorgeschriebenen Stunde betrat wusste sie noch immer nicht was ihr blühte. Dementsprechend ängstlich wirkte ihr Gesichtsausdruck. Ihren Blick hielt die Sklavin abgewandt, als sie sich dem Schreibtisch ihres Dominus und dem davor befindlichen Stuhl näherte. Vorsichtig rutschte Iduna auf den Stuhl und zupfte nervös an ihrer Tunika herum. Ob ihrem Dominus auffiel das Iduna eine neue Tunika trug, die ihr besonders gut zu Gesicht stand? Vermutlich nicht und so verharrte Iduna stocksteif sitzend auf dem hölzernen Stuhl und wartete mit pochendem Herzen bis ihr Dominus erklärte wieso er sie in sein Officium zitiert hatte.


    Und dann ließ ihr Dominus sprichwörtlich die Bombe platzen und schob ihr einen Brief entgegen. Erst als der Iulier erklärte von wem dieser Brief war, spürte die kleine Rothaarige wie ihr innerlich der Schweiß ausbrach und auch ihre Handinnenflächen schweißfeucht anmuteten. Offensichtlich hatte die kleine Valeria ihre Drohung tatsächlich wahr gemacht. Und Iduna spürte wie ihre Kehle eng wurde.


    Hastig ließ sie ihren Blick über die Worte der kleinen Römerin gleiten und schluckte vernehmlich.
    “Ich habe Domina Valeria Maximilla in den Gärten des Maecenas getroffen. Aislin hat sich sehr gefreut Wölfchen wieder zu sehen. Du musst wissen Dominus ich bin Domina Valeria Macimilla bereits auf dem Mercatus Urbis begegnet und da haben wir uns unterhalten. Unsere zweite Begegnung sollte in den Gärten stattfinden. Und da Domina Valeria Maximilla einige Zeit in Germanien verbracht hatte. Habe ich mich ihr verbunden gefühlt. Ich habe Domina Valeria Maximilla geneckt und da sind mir die Worte 'Kleine Barbarin' entschlüpft. Ich habe mich natürlich sofort entschuldigt Dominus.“
    Endete die kleine Rothaarige und biss sich vor Scham und Verlegenheit auf die Unterlippe.

  • Caesoninus hielt die Fingerkuppen ineinander gekreuzt und blickte auf die Holzfläche seines Schreibtisches, während er Idunas Erklärungen zuhörte. Würde er ihr glauben (und im Grunde wollte er das ja auch), so war die Sache nicht ganz so schlimm, als gedacht, doch noch konnte er natürlich nicht das ganze Ausmaß dieser Geschichte begreifen solange er nicht auch die Ansicht von Valeria Maximilla gehört hatte, doch der Brief mit seiner Einladung für sie ins Haus musste gewiss schon unterwegs sein.


    Blieb nur noch herauszufinden was mit Iduna zu machen war. Als seine Sklavin fertig war mit erklären schwieg er noch eine Weile, ehe er wieder zu ihr aufsah und seufzte. "Iduna, was hast du dir nur dabei gedacht. Normalerweise wäre das angemessene Korrektiv dafür die Peitsche, jedoch bin ich geneigt davon abzusehen, da du erst unlängst Mutter geworden bist, außerdem denke ich nicht, dass du stark genug wärst. Deshalb lösen wir das anders. Feststeht, dass du dich in nächster Zeit im Officium des Maiordomus einzufinden hast, damit er dir noch einmal erklärt wie Sklaven mit freien Bürgern Roms zu sprechen haben. Weiters habe ich Valeria Maximilla in die Domus Iulia eingeladen, um meine Schande die du bei ihr verursacht hast zu tilgen. Diese Gelegenheit wirst du wahrnehmen, um dich nochmals bei ihr zu entschuldigen." Das waren einmal die beiden ersten Dinge die ihm logisch erschienen. Sich bei der geschädigten Partei nochmals zu entschuldigen und mittels eines kleinen Sklavenkonversationsauffrischungskurses dafür zu sorgen, dass das nicht noch einmal geschah. Blieb jetzt nur noch eines übrig. "Kommen wir jetzt zu deiner eigentlichen Bestrafung", begann Caesoninus. "Da dies dein erstes Vergehen ist und du zudem erst kürzlich Mutter geworden bist, entgehst du wie schon erwähnt für dieses Mal nochmal der Peitsche. Doch weil du trotzdem bestraft werden musst und ich mich gerade nicht für eine Alternative entscheiden will, machen wir es anders. Du selbst wirst deine Strafe festlegen." Das versprach bestimmt ein interessantes Experiment zu werden. "Also, welche Strafe empfindest du für deine Tat als angemessen, welche sollen wir nehmen? Du darfst frei und offen sprechen." Gespannt lehnte sich Caesoninus zurück und erwartete Idunas Bestrafungsangebote.


    Sim-Off:

    Déjà-vu :D

  • Je länger ihr Dominus schwieg desto unruhiger und nervöser wurde seine Sklavin. Sie hatte sich nichts zu schulden kommen lassen. Dies musste doch auch dem Iulier bewusst sein. Auch wenn Iduna innerlich bewusst war das sie diese Worte in Gegenwart feiner Römerinnen und Römer niemals laut aussprechen sollte. Aber sie hatte diese Worte doch nicht ernst gemeint. Sie hatte sogar ein Lächeln auf ihre Lippen gezaubert. Alles falsch wie sie in diesem Augenblick von ihrem Dominus zu hören bekam. Und alleine diese Gedanken ließ Iduna auf die Unterlippe beißen und ihr Köpfchen demütig senken. Schließlich schluckte die kleine Germanin hart und wünschte sich an einen weit entfernten Ort. Hauptsache nicht unter dem strengen Blick ihres Dominus.


    Denn die Stimme ihres Dominus klang ... enttäuscht? Ja das war die korrekte Bezeichnung. Und so senkte Iduna ihren Kopf noch tiefer und verkrampfte sich unwillkürlich auf dem hölzernen Stuhl. Als ihr Dominus weiter ausführte das er die Valeria in die Domus Iuliat eingeladen hatte und sich Iduna noch einmal entschuldigen sollte, schluckte die kleine Cheruskerin. Bevor sie schließlich nickte.
    “Wie Dominus wünschen.“
    Dann schwieg sie abermals und versuchte sich zu konzentrieren. Etwas was ihr nicht leicht fiel. Denn für Iduna war es noch immer unbegreiflich wieso sich Domina Valeria Maximilla durch diese kleinen Wörtchen derart angegriffen fühlen konnte.


    Als ihr Dominus verlauten ließ das sich Iduna selbst ihre Strafe auferlegen sollte, spürte sie wie ihr innerlich der Schweiß ausbrach und ein flehender Glanz über ihr Gesicht huschte.
    “Dominus. Bitte nicht.“
    Wisperte der Rotschopf mit leiser Stimme und biss sich auf die Unterlippe.
    “In meinem Stamm war es üblich dem zu Bestrafenden die Zunge heraus zu trennen. So konnte der Bestrafte nie wieder ein falsches Wort gegenüber den Hohen und Mächtigen sprechen.“
    Ohne jegliche Emotion entwichen diese Worte den Lippen der iulischen Sklavin. Während ihr dennoch ein eisiger Schauer über den Rücken rieselte.

  • Wieso sich die Domina Valeria Maximilla durch diese kleinen Wörtchen derart angegriffen fühlen konnte würde ihr ja glücklicherweise schon bald der Maiordomus erklären, doch davor galt es noch die Bestrafung festzulegen.


    Eigentlich war es sehr großzügig von Caesoninus, dass Iduna sich ihre Strafe selbst aussuchen durfte, doch komischerweise reagierte sie deart panisch, als ob er 50 Peitschenhiebe angeordnet hätte. Das fand Caesoninus etwas befremdlich.


    "Es interessiert mich jetzt nicht, was wie woanders gehandhabt wird, hier geht es jetzt nur um dich im hier und jetzt. Also welche Strafe wünschst du dir für dich selbst?"

  • Nervös verkrampfte Iduna ihre Finger miteinander und fokussierte einen undefinierbaren Punkt der sich irgendwo auf dem Boden befand. Dss Herz klopfte der Rothaarigen bis zum Hals. Während sich tatsächlich Tränen in ihren Augenwinkeln sammelte. Nein. Sie würde hier nicht vor ihrem Dominus in Tränen ausbrechen. Und dennoch war die Germanin verwirrt. Das ihre Worte eine derrtige Auswirkung haben würden hätte sie niemals für möglich gehalten. Und dabei hatte Iduna diese Worte doch einfach nur so dahin gesagt. Weil sie die kleine Römerin necken wollte. Aber nicht mehr.


    Das ihr Dominus weiterhin so vehement darauf pochte das sie sich ihre Bestrafung selbst aussuchte, ließ einen eisigen Schauer über Idunas Wirbelsäule hinab gleiten.
    “Ich wünsche mir keine Strafe Dominus. Wer wünscht sich schon freiwillig eine Strafe.“
    Da hob Iduna ihren Kopf tatsächlich an und blickte dem Iulier direkt entgegen.
    “Wieso fragst du nicht Domina Valeria Maximilla welche Strafe angemessen für mein Vergehen ist.“
    Wisperte die kleine Rothaarige und blickte nun doch mit tränenfeuchten Augen zu ihrem Dominus empor.
    “Ich lege mein Schicksal in deine Hände Dominus.“

  • Enttäuscht schüttelte Caesoninus den Kopf. Anstatt Verantwortung für sich selbst zu übernehmen, wies Iduna jedes bisschen davon von sich und legte sie zurück in Caesoninus' Hände. Nun, wenn sie so wolle...


    "Phocylides wird schon noch genauer erklären warum das nicht in Ordnung ist was du gemacht hast, ich habe dafür jetzt keine Zeit. Des weiteren ordne ich an, dass Wonga dir 10 mittelharte Schläge mit der Weidenrute auf die offenen Handflächen geben soll, lauf am besten jetzt gleich danach zu ihm, damit du es hinter dir hast. Des weiteren die nächsten drei Tage nur Wasser und Brot für dich, außerdem darfst du während dieser Zeit nicht deinen Pflichten als Cubilcularia nachgehen. Das wäre alles."


    Damit war das Gespräch beendet und Caesoninus wandte sich wieder den Schriftstücken auf seinem Schreibtisch zu.

  • Schweigend kauerte die kleine Rothaarige auf dem hölzernen Stuhl und lauschte den Worten ihres Dominus.
    “Ja Dominus.“
    Flüsterte Iduna mit brechender Stimme. Während sie schließlich vom Stuhl rutschte und mit hängendem Köpfchen das Officium ihres Dominus verließ. Bereit für ihre Bestrafung durch den iulischen Maiordomus.

  • Zitat

    Original von Gaius Iulius Caesoninus

    Sim-Off:

    Ich hab extra nachgeschaut, das hier ist immer noch das gleiche Treffen wie das was wir schon Anfang Mai ausgespielt hatten und hier hatte Caesoninus zu Selenus gesagt er wüsste noch nichts dazu, weil dieses Treffen ja vor den Antipater-Ereignissen stattfindet (siehst du im Link). Auch wenn seither Monate vergangen sind, simOn hat er ihm das erzählt und nur wenig später ist Iulia Stella hinzugekommen, also sry für diese kleine Messeraktion, aber die Kontinuität diktiert es. :D Jedoch beim nächsten ("morgigen") Treffen wo auch dann Norius Carbo dabei ist könnte man dann inzwischen das mit Antipater wissen und Caesoninus Selenus entsprechend vermitteln.


    Sim-Off:

    Ups, dann hatte ich das falsch im Kopf. Alles klar. Beitrag von Stella entsprechend leicht verändert.


    Da Caesoninus sehr erstaunt auf meinen Satz reagierte, war es nun an mir, weiter zu führen. Entschuldige, Iulius, ich hatte gedacht, da wäre in der Zwischenzeit etwas passiert, nachdem du dich doch für Phoebe und mich erkundigt hast.


    Dann zu Selenus gewandt. Also, leider gibt es noch keine weitere Erkenntnis, an wen sich Annaeus Florus wenden sollte. Hat er denn etwas konkretes gesagt?

  • Diese fehlenden Erkenntnisse waren zwar bedauerlich, aber eigentlich machten sie kaum einen Unterschied, denn eine offizielle Anfrage konnte sowieso erst gestartet werden, wenn Annaeus Florus aus Germania zurück sein würde. Vorher war alles nur theoretisch, aber immerhin DIES konnte man jetzt schon erledigen.


    Ja, das hat er in der Tat. Er bittet darum, dass die Gens Iulia darauf verzichtet, andere Bewerber zu akzeptieren oder zu prüfen, da er die feste Absicht hegt, bei seiner Rückkehr sofort um die Erlaubnis zu bitten, um euch werben zu dürfen. Dabei wäre es natürlich von Vorteil gewesen, wenn ich diesen Bescheid bereits dem korrekten Vormund hätte zustellen können, aber in dessen Abwesenheit, respektive ohne zu wissen wer dies ist, seid natürlich auch ihr, Iulius Caesoninus, gebeten diesen Wunsch zu ermöglichen.

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