Schneiderei "Zur flinken Nadel"


  • Schneiderei "Die flinke Nadel"


    Kleidung aller Art für Damen und Herrn


    Inhaberin Viniciana Thula


    Anfangs hatte ich mich versucht, mit einfachen Näharbeiten über Wasser zu halten. Doch mit der Zeit begann ich auch Aufträge verschiedenster Art anzunehmen. Dafür bedurfte es einen Laden, wo ich meine Kundschaft empfangen und bedienen konnte.
    In einem kleinen Ladengeschäft richtete ich schließlich meine Schneiderei ein. Nelia, eine Sklavin die von Vinicius Massa in Germanien erworben worden war, stellte sich als begabte Näherin heraus. Sie unterstützte mich bei alle den Bestellungen, die ich entgegen nahm. Zusammen begannen wir Tuniken, Togen und Mäntel herzustellen in allen Preislagen herzustellen. Gelegentlich boten wir sogar Tuniken für reiche Damen aus purer Seide an. Doch unser Geschäft sollte für alle offen stehen.


    Sim-Off:

    Wer mag, kann gerne hereinspazieren. :)

  • Bislang war Carbos Plan in Rom Geld zu verdienen voll aufgegangen. Vergleichbar mit allen anderen Stellen, die er bislang inne gehabt hatte, bekam er jetzt als Stationarius ein geradezu fürstliches Gehalt. Jeder andere wäre an seiner Stelle wohl einfach in Rom in seiner bequemen Position verblieben. Derjenige hätte sich wohl ein wenig etwas angespart, davon sich ein kleines Häuschen in den Außenbezirken gekauft und eine Familie gegründet und danach wäre er für den Rest seines Lebens als Bediensteter im Dienst des Cursus Honorum verblieben und anschließend in Rom gestorben. Doch nicht so Carbo. Er wusste warum er hier war und deshalb blieb er auch trotz seines neuen, hohen Gehalts weiterhin absichtlich in seiner kleinen Kammer in der Taverna Apicia wohnen, anstatt sich etwas bequemeres zu mieten. Er war nur auf Zeit hier.


    So blieb er immobilientechnisch zwar am Bettlerstab, jedoch in Belangen seiner Garderobe war es wohl schön langsam an der Zeit etwas zu unternehmen. Der Junge lief nämlich immer noch in seinen einfachen Schreiberfetzen aus Mogontiacum herum, ein ändernswerter Umstand. So machte er sich also auf, um ein Schneidergeschäft zu suchen. Unterwegs stiegen Bilder vor seinem inneren Auge auf, wie er sich seine neuen Tuniken vorstellte. Am besten mehrere bunte Kleidungsstücke, am besten teils noch gemustert. Ganz neu einkleiden wollte er sich, damit er seine alten Kleider baldmöglichst loswerden konnte. Ein Schmunzeln entglitt ihm beim Gedanken, dass ihn niemand mehr zuhause in Mogontiacum wiedererkennen würde, wenn er mit seinen feinen Stoffen dort erst aufkreuzte.
    Endlich fand er ein ansprechendes Geschäft, „Zur flinken Nadel“, hieß es. Trolliger Name. Hier wollte er seine neuen Gewänder erstehen. So betrat Carbo das Geschäft und sah sich um.

  • Der Tag hatte mit einer Tasche voller Flickarbeiten begonnen. Eine Sklavin hatte sie am frühen Morgen bei mir mit dem dezenten Hinweis abgegeben, die zu reparierenden Kleidungsstücke sollten bereits morgen fertig sein. Da ich es mir nicht leisten konnte, auch nur einen Kunden zu vergraulen, nahm ich den Auftrag an und begann mich sofort an die Arbeit zu machen. Nelia unterstütze mich dabei und während wir so dasaßen, um Löcher in wollenen Umhängen und Risse in Tuniken zu reparieren, schwelgten wir in Erinnerungen an unsere Zeit in Germanien. Ich für meinen Teil hatte die dortigen Vorkommnisse ganz gut wegstecken können, trotz dass mich hin und wieder mein Entführer in meinen Träumen heimsuchte und mir unruhige Nächte bescherte.


    Als ich gerade damit fertig geworden war, einen Flicken auf eine Arbeitstunika zu nähen, öffnete sich erneut die Ladentür. Ich sah auf und erkannte einen jungen Mann, der meinen Laden betrat. Ich legte Nadel und Faden beiseite und trat auf meinen Kunden zu. „Salve, wie kann ich dir helfen?“ Als ich das Gesicht des Mannes sah, traf mich plötzlich so ein unbestimmtes Gefühl, als ob ich ihn nicht schon einmal gesehen hätte. Ich konnte nur nicht einordnen, wo das gewesen sein sollte. Natürlich konnte ich mich auch irren und er sah nur jemand ähnlich, den ich schon einmal gesehen hatte. Seitdem ich den Laden hatte traf ich Unmengen von Leuten. Vielleicht war er einer von ihnen.

  • Wäre Amir und nicht Thula hier vor Carbo gestanden, der Junge hätte sofort gewusst mit wem er es zu tun hatte. Die beiden hatten zusammen immerhin ein ordentliches Abenteuer miteinander erlebt, da vergaß man das Gesicht des anderen nicht so schnell.
    Ziel des Unternehmens war genau jene Frau gewesen, die jetzt vor ihm stand und nach seinem Begehr fragte, doch Thula war erst ganz am Ende in seinem Wahrnehmungsfeld aufgetaucht, als alles schon vorbei gewesen war und bloß wegen ein paar weniger Augenblicke der tatsächlichen Begegnung blieb doch kein Gesicht eines Fremden lange genug im Gedächtnis haften, um es dauerhaft abzuspeichern.


    So war es jetzt also ein ganz besonderer Witz von den Göttern, dass Carbo eben jene Frau hier vor sich nicht erkannte, wegen der er damals so viel auf sich genommen hatte. Eine kurze Berührung einer Ahnung des Bekannten gab es zwar in einem weit hinten gelegenen Winkel seines Hirns, doch er war zu schwach um den Funken der Erkenntnis überspringen zu lassen. So also grüßte er höflich und unverzagt seine Bedienung: "Salve! Ich möchte mich gerne ganz neu einkleiden, falls es keine Umstände macht. Ich brauche Tuniken in verschiedenen Stoffstärken pro Jahreszeit und auch über ein oder zwei Hosen würde ich mich freuen. Dazu dann auch passende Wämser und alles bitte von guter Qualität."
    Carbo war kein Römer also sagte er sich, dass er durchaus hin und wieder Hosen tragen durfte, wenn ihm der Sinn dabei stand. Besonders bei schweren Holzarbeiten zog er Wams und Hose einer luftigen Tunika jedes Mal vor.

  • Ich sann nicht weiter darüber nach, ob ich den Mann nun kannte oder nicht. Er war ja nun nicht besonders auffällig, sondern hatte eher ein „Allerweltsgesicht“, welches man gut und gerne auch verwechseln konnte. Vielmehr konzentrierte ich mich auf die Wünsche meines neuen Kunden. Meine Mundwinkel schossen regelrecht nach oben, als ich seine Bestellung vernahm. Ein Großauftrag wie man ihn nicht alle Tage hatte!


    „Aber gerne doch! Es macht überhaupt keine Umstände!“, rief ich und griff sofort nach meiner Fibula. „Tuniken in verschiedenen Stoffstärken pro Jahreszeit; ein bis zwei Hosen; passende Wämser dazu; beste Qualität…“, wiederholte ich, während ich mir alles notierte. „Das ist überhaupt kein Problem! Im Moment ist es eh etwas ruhiger. Tritt doch näher,ich kann sofort deine Maße aufnehmen. Danach zeige ich dir gerne meine Stoffauswahl.“ Mit einer einladenden Geste bat ich meinen Kunden, mir ein paar Schritte zu folgen. Dabei zog ich mit einem Griff mein Maßband hervor. Als ich bereits im Begriff war Hand anzulegen, um den Taillen- und Hüftenumfang des Mannes zu ermitteln, hörte ich, wie sich plötzlich erneut die Ladentür öffnete. Noch mehr Kundschaft? Die Götter mussten mir gewogen sein! Doch als mein Blick zur Tür schweifte, erkannte ich, dass es nur Amir war, der mehreren Ballen Stoff schwerbepackt eintrat.
    „Ach Amir, du bist es! Du kannst den Stoff dort drüben ablegen. Ich sortiere ihn später weg.“ Seitdem Massa fort war und ich beschlossen hatte, ein Geschäft zu eröffnen, hatten er und Nelia begonnen, mich tatkräftig zu unterstützen. Da ich sie nicht auch freilassen konnte, weil sie immer noch Massas Eigentum waren, erhielten sie von mir als Gegenleistung einen Lohn für ihre Arbeit.


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    Amir


    „Ist gut!“, ächzte der Syrer und schlurfte die letzten Schritte zu einem Tisch hin, wo er seine Ladung endlich ablegen konnte. Dann trat er näher und grüßte den neuen Kunden mit einem „Salve“, ohne aber dabei einen genaueren Blick auf ihn zu riskieren. „Hast du noch mehr für mich?“fragte er, nachdem er sich den Schweiß aus dem Gesicht gewischt hatte.


    Ich schüttelte verneinend den Kopf. „Im Augenblick nicht. Wenn du willst, kannst du eine Pause machen.“ Die hatte er sich, wie ich fand, redlich verdient, denn er hatte die schweren Stoffballen durch die ganze Stadt getragen. Ich widmete mich derweil wieder den Maßen des Kunden und begann damit, alles zu notieren.


    Amir nickte. Bevor er sich zum Gehen umdrehte fiel nun doch sein Blick auf das Gesicht des Kunden. Überrascht verharrte er einen Moment. „Narbo? Äh, nein Carbo! Bist du es wirklich?!“, rief er plötzlich verwundert.

  • Mit zwei Sklaven die ihn in der Stadt begleiteten war er auf die Empfehlung eines Klienten hier hergekommen. Er war sich nicht sicher ob er hier richtig war den seine Stellung nun eine mit der er repräsentieren musste. Gut gekleidet war er auch früher schon doch nun war es natürlich etwas anderes. Auch wenn er nicht die Toga mit dem angusus clavus dem Purpurstreifen nicht trug war doch der anulus aureus an seinem Finger zu sehen. Auch seine Tunika war aus Seide und er trug feine Schuhe aus weichem Leder.


    Einer der Sklaven warteten draußen während der andere kam mit ihm in den Laden. „Salve." Grüßte er die Anwesenden in der Erwartung das man ihn sofort als einen Bessergestellten erkennen und bevorzugt bedienen würde.

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    Nelia


    Nelia hatte sich als echter Glücksgriff für die Schneiderei herausgestellt. Sie arbeitete zügig und sorgfältig und erledigte jeden noch so komplizierten Auftrag zufriedenstellend. Noch nie hatte es Beschwerden von der Kundschaft gegeben. Damit sich die Kunden ein Bild von ihren Nähkünsten machen konnten, hatte ich darauf bestanden, dass sie einen Platz zum Nähen im Ladengeschäft hatte, von wo aus sie stets das Treiben im Laden mitverfolgen konnte. Außerdem war sie eine große Hilfe für mich und die Kundschaft, wenn es darum ging, den rechten Stoff auszuwählen. Ihr prüfendes Auge konnte qualitativ guten Stoff von minderwertiger Ware unterscheiden, denn alles was unseren Laden verließ, sollte keine Wünsche mehr offen lassen oder gar Anlass zur Klage geben. Nur zufriedene Kunden kamen immer wieder und brachten auch neue mit.


    Als die Tür des Ladens aufgestoßen wurde und ein junger Herr in Begleitung seines Sklaven eintrat, saß die iberische Sklavin an ihrem angestammten Platz und arbeitete gerade an einer Tunika, die kürzlich von einem jungen Mann in Auftrag gegeben worden war. Nelia sah kurz auf. Ein kurzer Blick hatte bereits genügt, um zu erkennen, dass der junge Mann, der soeben seinen Weg zur „flinken Nadel“ gefunden hatte, in edler Kleidung gewandet war. Sie legte ihre Näharbeit zur Seite und erhob sich, um den neuen Kunden mit einem freundlichen „Salve! Was kann ich für dich tun?“ zu begrüßen.


    Ich selbst hatte noch im hinteren Teil des Ladens zu tun, wo sich unser Lager befand. Lediglich das Glöckchen, welches beim Öffnen und Schließen der Ladentür erklang, ließ mich von unserem neuen Kunden Notiz nehmen.

  • Ah und da war auch schon jemand der ihn bediente. Anders als einige der Senatoren war er noch lange nicht so weit das er sagen konnte er würde solche Gespräche von Sklaven führen lassen. „Ich bin auf Empfehlung einer meiner Klienten hier, er sagt das hier gut und schnell gearbeitet wird. Ich habe in drei Tagen einen Termin in der kaiserlichen Kanzlei. Dafür möchte ich eine neue Tunika und eine Toga erwerben wenn euch das in der kurzen Zeit noch möglich ist." Erst mal vorfühlen ob das überhaupt noch möglich war. Es war ja nicht so das auch wenn es hier zur flinken Nadel hieß es am Ende auch so war.

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    Nelia nickte freundlich, als der neue Kunde erwähnte, die Schneiderei sei ihm empfohlen worden. Das war ein Zeichen dafür, dass sie gute Arbeit ablieferten. Und Kunden, die zufrieden waren, waren sowieso die beste Werbung für einen kleinen Laden, wie es der von Thula war.
    Nelia griff nach einer Tabula und begann eifrig zu notieren. „Eine Tunika, eine Toga, in drei Tagen. Mmh, da werden wir uns etwas sputen müssen. Aber das wäre machbar,“ meinte sie und lächelte wieder. Im Augenblick hatten sie keine eiligen Aufträge zu erledigen. Ein paar Flickarbeiten und ein paar Umänderungen hatten sie in den letzten Tagen angenommen. Die Tunika, an der sie gerade arbeitete war außerdem schon so gut wie fertig.
    „Wenn du etwas Zeit mitgebracht hast, dann könnten wir sofort Maß nehmen und wenn du dann noch den Stoff aussuchen möchtest, können wir sofort an die Arbeit gehen,“


    Nelia drehte sich kurz in meine Richtung um und rief mich. Vom hinteren Teil des Ladens hatte ich Nelias Stimme die ganze Zeit hören, wie sie mit dem Kunden sprach. Offenbar ging es um einen Terminauftrag.
    Ich ließ alles stehen und liegen und begab mich nach vorne, denn wenn ich mich nicht irrte, würde es schon bald Arbeit geben. Ich zog es vor, die Wahl des Stoffes gerne mit dem Kunden persönlich vorzunehmen, denn so konnte ich immer auch schon einen Preis für das in Auftrag gegebene Kleidungsstück nennen.


    „Salve, junger Herr! Es freut mich sehr, dass dich dein Weg in meinen Laden geführt hat,“ begrüßte ich ihn freundlich. Auch mir fiel sogleich die seidene Tunika auf, die er trug. Seine Schuhe waren sicher auch nicht gerade billig gewesen und schließlich der goldene Ring an seinem Finger ließ mich erahnen, dass mein Gegenüber kein armer Schlucker war, der seinen Jahresverdienst aufbringen musste, um sich neue Kleidung leisten zu können.
    Nelia reichte mir die Fibula mit ihren Notizen ich sah kurz darauf und nickte zuversichtlich, im ihm zu bedeuten, dass wir seinen Auftrag gerne annahmen.

  • Sein Klient schien ihm da wohl den richtigen Tip gegeben zu haben, denn die Schneiderin war zuversichtlich das sie es schaffen würden. „Ich habe zwar noch mehr vor heuten aber ich bin nicht in Eile." Bestätigte er das er die Zeit haben würde um Aufmessen zu lassen. Normal war ja eine Einheitsgroße für alle aber wenn man Geld hatte dann konnte man sich die Sachen auch auf den Lebschneidern lassen. Auch das gehörte zur Aura eines Römers und hier spielte eher auf die Abundantia an als die Firmitas an.


    Dann kam augenscheinlich eine weiteres Person auf ihn zu, eine wichtige Person in diesem Landen den sie begrüßte ihn ebenfalls. Wenn sie nur eine Arbeiterin gewesen wäre dann wäre sie wohl weiter ihrem Tagwerk nachgegangen. „Salve ich bin Furius Philus vom Handelshaus Furii in Ostia, einer meiner Klienten hat mir dieses Geschäft empfohlen." Stellte er sich der Frau vor die davon ging er aus ihn nicht kannte was nicht verwunderte bei einer Million Einwohner. Selbst wenn davon nur ca. 1800 zu der Oberschicht gehörten die sich eine eigene Stadtvilla leisten konnten und zu diesen gehörte seine Familie.

  • Nelia nickte lächelnd. Ein Kunde ganz nach ihrem Geschmack! Einer, der sich für gute Wertarbeit auch die nötige Zeit nahm und sie hoffentlich auch wertschätzte. Sofort sah sie sich nach einem Maßband um und griff danach. Jedoch schritt sie nicht sofort zur Tat, sondern wartete sie geduldig ab, bis ich mich mit unserem neuen Kunden unterhalten hatte.


    Mein erster Eindruck hatte mich nicht getrübt. Der junge Herr stellte sich mir vor. Dadurch erfuhr ich, dass er tatsächlich einer Kaufmannsfamilie aus Ostia entstammte. Ein junger aufstrebender Mann mit Geld, so durfte ich doch hoffen. Genau das, was ein Laden wie meiner benötigte, der gewissermaßen noch im Aufbau war und sich erst noch einen Namen machen musste.
    „Es ist mir eine Freude, dich in meinem Laden zu begrüßen, Furius. Mein Name ist Viniciana Thula. Ich hoffe, wir werden deinen Ansprüchen gerecht werden“, entgegnete ich ihm. Mit einer ordentlichen Portion Stolz hatte ich ihm meinen Namen genannt, der darauf hinwies, dass ich eine Libertina war und keine Sklavin mehr.


    „Wenn es dir recht ist, werden wir nun deine Maße ermitteln, verehrter Furius. Darf ich dir jedoch zuvor eine Erfrischung bringen lassen?“ Natürlich hatte ich für meine Kundschaft immer etwas Wein und frisches Obst vorrätig, denn sie sollten sich bei mir wohlfühlen, wenn sie in meinem Laden weilten. Besonders dann wenn sie einen betuchten Eindruck machten, so wie Furius hier.

  • Gnaeus nickt der Frau freundlich zu die hier scheinbar das sagen hatte den die andere Frau hielt sich zurück was darauf hinwies das die andere die wichtigere Person war. „Auch mir ist es eine Freude Viniciana." Erwiderte er den Grus der Frau.


    Das ihm nun eine Erfrischung angeboten wurde war höchst willkommen. Hier schien man zu wissen wie man mit Kundschaft aus der besseren Gesellschaft um zu gehen hatte. „Gern wenn es keine Umstände macht." Floskelte er den natürlich machte es Umstände und natürlich würde man das hier gerne in Kauf nehmen. Ein Geschäft wie dieses, würde selbst wenn es ja augenscheinlich jetzt schon einen guten Ruf hatte über einen weiteren betuchten Kunden wie ihn froh sein.

  • Nachdem Furius meine Frage mit ja beantwortet hatte, richtete ich meinen Blick zu Nelia. „Nelia, würdest du uns bitte verdünnten Wein und etwas Obst bringen?“ Die Sklavin ließ sich nicht lange bitten, nickte freundlich und erhob sich, um im hinteren Teil des Ladens zu verschwinden. Kurze Zeit später erschien sie mit einem Tablett wieder, auf dem sich eine Schale Obst eine Kanne mit verdünntem Wein und zwei Becher befanden. Nelia stellte das Tablett auf einem Tischchen ab, welches bei einer Sitzgelegenheit stand. Sie goß das Getränk in die Becher ein und reichte einen dem Kunden und einen mir. „Danke Nelia!“, entgegnete ich.
    Natürlich trank ich nicht sofort, sondern wartete einen Moment! „Auf dein Wohl!“ Ich hob den Becher und prostete meinem Kunden zu, dann nippte ich kurz daran. Ich ließ dem Furius genügend Zeit, um zu trinken. Dann machte ich eine einladende Geste, um ihm zu signalisieren, dass ich bereit war, ihm nun die Maße zu nehmen. „Wenn es dir recht ist, können wir nun beginnen.“

  • Wie zu erwarten wurde sogleich nach den Erfrischungen verlangt. Was für ihn nicht wirklich überraschend war den im Regelfall war er in solcher Gesellschaft dass, das schell durch einen Sklaven besorgt werden konnte. Als der Wein kam wurde ihm mit einem Trinkspruch zugetrunken , welchen er gern annahm. „Und auf das deine." Er trank und stellte seinen Becher wieder bei Seite. Das Aufmessen konnte nach der kleinen Stärkung also beginnen. „Gern in diesem Fall verfüge über mich." Was eher eine kleine Metapher war. Den beim Messen das wusste er, wenn er auch sonst nichts von diesem Handwerk verstand, musste der Zuvermessende in die Position die der Schneider brauchte.

  • „Nun gut!“, erwiderte ich lächelnd und stellte den Becher zur Seite. Nelia erhob sich ebenfalls wie auf Kommando, hatte sie doch schon die ganze Zeit gewartet. Doch heute wollte ich gerne das Vermessen übernehme. Warum auch immer, der Furier hatte etwas an sich, was mich irgendwie anzog. „Ach lass nur Nelia, ich übernehme das heute! Du kannst dich ruhig weiter deiner Näharbeit widmen“, meinte ich zu Nelia. Die zuckte mit den Schultern und reichte mir das Maßband und die Tabula. „Wie du meinst, Thula.“


    Ich nahm mir Maßband und Tabula und bat meinen Kunden aufzustehen. „Bitte stelle dich aufrecht und gerade vor mich, damit ich deine Größe ermitteln kann, junger Herr.“ Es dauerte nicht lange und ich konnte in sein markantes Gesicht und seine braunen Augen blicken. Zwar gefiel mir, was ich sah, doch es ziemte sich nicht, einen Kunden so anzustarren. Ich setzte also das Maßband an und notierte die Werte. Dabei ließ ich mir ausreichend Zeit, denn ich wollte ordentlich und gewissenhaft arbeiten. Danach folgte die Arm- und Beinlänge. Für letzteres kniete ich mich vor ihn und notierte dann die Maße. Dann erhob ich mich wieder. Nun musste nur noch der Umfang seines Thorsos ermittelt werden. „Junger Herr, wenn du bitte die Arme anheben könntest.“
    Wieder setzte ich das Maßband an und umfasste damit seinen Oberkörper. Dafür kam ich ihm recht nah, so dass ich das Duftwasser riechen konnte, welches er am Morgen benutzt hatte. Ich empfand den Duft anregend, doch ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Schließlich hatte ich Brust-, Hüft- und Taillenumfang ermittelt. „So, das hätten wir. Wenn du möchtest, können wir jetzt die Stoffe auswählen.“

  • Tiberios, der neuerworbene Sklave des Furius Philus war neben dem Eingang stehen geblieben und nahm eine ruhige, aber jederzeit zu einer Dienstleistung bereiten Haltung ein.
    Aufmerksam betrachtete er die beiden Frauen, die Viniciana Thula und Nelia genannt worden waren. Vinicana war offensichtlich die Besitzerin des Ladens. Sie redete mit seinem Herren, bot ihm Erfrischungen an , während sie geschickt die Maße nahm.
    Tiberios war angetan davon , dass sein Herr neue maßgeschneiderte Kleidung verlangte, wie viele Haussklaven hatte er einen großen Sinn für die Representation seiner Familie.
    Tiberios fand die Schneiderin sehr hübsch.. Er hätte nie gewagt, sie offen anzustarren, doch er konnte hören, dass sie freimütiger sprach , als es in Alexandria üblich gewesen wäre, dort warf man sich eher - und nicht nur im übertragenen Sinn - in den Staub. Und sie bewegte sich anmutig , fast als wäre das Maßnehmen ein Tanz.

  • Am heutigen Tag war Eireann alleine unterwegs. Die Domus Iulia hatte sie mit einigen Stoffen losgeschickt, damit diese in der Schneiderei hinterlegt werden konnten. Die hohen Herren der Domus Iulia würden später vorbei kommen und sich die Stoffe genauer ansehen. Behutsam balancierte Eireann die Stoffstücke in ihren Händen. Keines dieser Muster sollte zu Bodrn fallen. Denn dann müsste Eireann dieses Missgeschick erklären. Und dies wollte sie nicht. Somit setzte die Silurerin ihre Schritte vorsichtig voran.
    Schließlich erreichte sie den Mercatus Urbi der Stadt Rom und ließ ihren Blick höchst aufmerksam von links nach rechts gleiten. Es hielten sich viele Menschen auf den Plätzen auf. Sodass Eireann noch vorsichtiger ihre Schritte voran setzte.
    Dann erreichte sie endlich die Schneiderei die ihr genannt wurde. Vorsichtig öffnete die iulische Sklavin die Türe. Wohl zu unbedacht trotz aller Vorsicht. Denn beim eintreten war sie gegen den Sklaven gestoßen der in unmittelbarer Nähe zur Türe stand. Dabei musste Eireann die Stoffe fallen lassen, um ihr Gleichgewicht zu behalten. “Ent... entschuldige.“ Murmelte die Dunkelhaarige mit leiser Stimme und blickte von den Stoffen auf dem Boden zu dem jungen Mann an der Türe.

  • Tiberios bückte sich automatisch, um die Stoffe aufzuheben, und als er am Boden kniete, fiel sein Blick in ein schönes bronzefarbenes Gesicht mit einem blauen Augenpaar, umrahmt von braunen Haaren. Er erhob sich, streckte der jungen Frau die Stoffmuster entgegen und wurde rot.
    Sie hatte sich auf Latein entschuldigt, aber in ihrer leisen Stimme hatte der weiche Akzent eines fremden Landes mitgeschwungen, was er nicht einordnen konnte,.
    Tiberios sagte : " Nicht du , kyria , sondern Ich muss mich entschuldigen. denn ich stand dir im Weg. Entschuldige " Er lächelte die schöne Unbekannte an.
    Wer war sie wohl ? Lebte sie schon lange in Rom? Noch nie hatte Tiberios solch blaue Augen gesehen, blau wie der Himmel selbst.

  • Für einen kurzen Augenblick wirkte Eireann wie paralysiert. Geschockt starrte sie die Stoffmuster zu ihren Füßen an. Nein. Wie konnte das nur passieren? Als sich der fremde Junge ann bückte, um die Stoffe aufzuheben, entwich Eireanns Lippen ein leises Geräusch. War es etwa Protest?


    Als der ihr fremde Junge dann endlich die Stoffmuster in ihre Richtung streckte, griff Eireann in beinahe panischer Hast danach. Die Stoffmuster presste sie schließlich gegen ihre Brust und ließ ihren Blick aus dem Augenwinkel durch das Innere der Schneiderei gleiten. Doch offensichtlich war die Besitzerin der Schneiderei noch beschäftigt. Und so verharrte die junge Silurerin geduldig im Hintergrund darauf, bis sie an der Reihe war.


    Doch noch bevor sie überprüfen konnte ob die Stoffe alle heil geblieben sind, sprach sie der junge Mann an. Und schon wieder drang dieser fremdländische Akzent an ihr Ohr. “Wir entschuldigen uns einfach beide.“ Dabei blitzte es beinahe verspielt im blau ihrer Seelenspiegel auf. “Ich.. ähm.. warte einfach hier im Hintergrund bis ich an der Reihe bin.“ Versuchte die Dunkelhaarige diese merkwürdige Situation etwas zu entzerren und von ihrer Person abzulenken.

  • Tiberios zuckte die Schultern.
    Die junge hübsche Frau wirkte freundlich, aber etwas panisch - ob sie wie er Sklave war? So genau konnte man das nicht wissen, gerade Sklaven reicher Familien waren oft gut gekleidet, aber wenn sie Sklavin war,dann hatte sie vielleicht eine strenge Herrin oder einen strengen Herren.
    Dem Stoff war nichts geschehen. Der Boden der Schneiderei war sauber gefegt, bestimmt war er auch nicht schmutzig geworden.
    Tiberios schaute kurz auf das Profil der jungen Frau , die nun neben ihm stand .
    " Ein Glück, dass du keine Gläser transportiert hast, kyria .", versuchte er die Stimmung aufzulockern.
    Und flüsterte ihr zu: "Ich heiße übrigens Tiberios."
    Dann schwieg er , sein Blick richtete sich auf Furius Philus, und er verfiel wieder in die Haltung entspannter Aufmerksamkeit - er ruhte sich aus, war aber sofort bereit, aufzuspringen, sollte ihm sein dominus
    einen Wink geben.

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