Zwei neue Rekruten
Da oben war die Castra Praetoria! Nur noch hundert Meter!
Scato keuchte, während er sich die Via Tiburnia Vetus hinaufquälte, die zum Ziel seiner Träume führte. Die Castra ... nur noch ein kleines Stück! Es ging immer steiler bergan, den Hang des Viminal hinauf und er war nach seiner Flucht durch die Stadt so kurz vor dem Ziel durchgeschwitzt und fix und alle.
Schuld an seiner Misere war dieses Weib, das ihm eigentlich hatte helfen sollen, seine schreckliche Cousine Iunia Axilla. Wegen ihr würde er sich zum Gespött machen, wenn er so nass im Rekrutierungsbüro aufkreuzte. Nein, er musste vorher abkühlen, sonst hielten die Offiziere ihn für einen Schlaffi und schickten ihn gleich wieder nach Hause.
Völlig erledigt pflanzte Scato seinen Hintern auf ein kniehohes Mäuerchen, das ihn sogleich angenehm kühlte. Seinen Reisebeutel, den er an einem langen Stab trug, lehnte er daneben. Erst einmal einen Schluck trinken. Er wühlte nach seinem Wasserschlauch. Richtig gut wäre nun ein Regenguss, damit niemand sah, wie verschwitzt er war.
Mit kritischem Blick betrachtete er den Himmel. Keine Wolken, aber es war etwas diesig. Vielleicht wurde das noch was? Wenn nicht, musste er eben trocknen statt durchweichen. Während er trank, beobachtete er die Passanten, um sich die Zeit zu vertreiben.