Lupercalia DCCCLXX A.U.C.

  • Tiberios, der merkte , dass Eireann errötete , als sie den jungen Caesar ansah, flüsterte ihr ins Ohr:
    " Der göttliche Vespasianus, der vor 40 Jahren Imperator war , hatte eine Lebensgefährtin , die schöne und kluge Antonia Caenis. Auch sie war zuvor eine Sklavin gewesen . Du siehst also , liebe Freundin ....."
    Alles ist möglich und liegt in der Hand der Götter, dachte er .
    "Aber wenn der Caesar dich heute nicht einlädt , könnte ich das nach dem Lauf der Luperci tun ." , sagte er : "Ich habe ein paar Asse und bereits einen ziemlichen Durst. Kommst du nachher noch mit ?
    Ich würde mich freuen. "

  • Scato war inzwischen von oben bis unten mit Blut bespritzt, das an manchen Stellen schon trocknete und verkrustete. Auf seinem Rücken zwiebelte der Segen, den Lurco ihm hatte zuteil werden lassen. Na warte, dachte Scato grinsend, wer zuletzt segnet, segnet am besten! Doch Lurco hatte ihn schon wieder überholt und bahnte sich seinen Weg durch die Menge. Warum die Via Triumphalis so hieß, wusste niemand. Mit den Triumphzügen irgendwelcher Feldherren jedenfalls hatte sie nichts zu tun, so viel wusste Scato. Jedoch war sie heute die persönliche Straße des Triumphs für die beiden frischgebackenen Luperci, die heute ihr erstes Ritual durchführen durften. Im Laufen drehte Scato sich um - Caesoninus war immer noch verschwunden. Wo blieb der Kerl? Hatte er sich den Fuß verknickt? War er zusammengebrochen?


    Was möglicherweise geschehen war, bekam Scato zu spüren, als er gegen einen sehr großen und breit gebauten Mann prallte, während er nach hinten schaute. Scato wollte ihn reflexartig segnen, doch der Mann hob ihn einfach auf und schleppte ihn weg. Für die Umstehenden hatte das sehr persönliche Einblicke zur Folge.


    "Eh", protestierte Scato. "Dies ist ein heiliger Akt, ja? Setz mich runter!" Er verzichtete darauf, zu strampeln, da er sich damit nur lächerlich gemacht hätte. Auf Gewalt verzichtete er ebenso, der Mann wirkte von der Sache her gutmütig. "Komm schon, Großer, lass mich weiterlaufen", versuchte es Scato nun mit Verhandeln. Kurz darauf erkannte er jedoch, was los war, als sie eine der hintersten Reihen erreichten.


    Der Hüne von Mann hatte eine Ehefrau, die an zwei Krücken ging und die keine Chance hatte, sich nach vorn zu drängen. Hoffnungsvoll und ein wenig ängstlich blickte sie zu ihm hinauf.


    "Allesamt stillhalten. Keiner wackelt", befahl Scato.


    Er zielte von oben aus sorgfältig, denn nur der äußerste Zipfel der Geißel würde die Dame treffen. Da sollte die Segnung nicht unbedingt ins Auge gehen. Er holte aus und das blutige Leder sauste durch die Luft. Ein kurzer Klatscher, ein freudiges Jauchzen und das Johlen der Umstehenden folgten.


    "Danke", brummte der Große und schleppte Scato zurück durch die Menge, um ihn vorsichtig wieder auf die Füße zu stellen.


    "Keine Ursache", antwortete Scato freundlich, zog seinen Lendenschurz wieder zurecht und folgte den restlichen Läufern.

  • Zitat

    Original von Tiberios
    Tiberios, der merkte , dass Eireann errötete , als sie den jungen Caesar ansah, flüsterte ihr ins Ohr:
    " Der göttliche Vespasianus, der vor 40 Jahren Imperator war , hatte eine Lebensgefährtin , die schöne und kluge Antonia Caenis. Auch sie war zuvor eine Sklavin gewesen . Du siehst also , liebe Freundin ....."
    Alles ist möglich und liegt in der Hand der Götter, dachte er .
    "Aber wenn der Caesar dich heute nicht einlädt , könnte ich das nach dem Lauf der Luperci tun ." , sagte er : "Ich habe ein paar Asse und bereits einen ziemlichen Durst. Kommst du nachher noch mit ?
    Ich würde mich freuen. "


    Als Tiberios dann in ihr Ohr flüsterte, zuckte die Silurerin unwillkürlich zusammen. Was hatte er da gerade gesagt? Die Lebensgefährtin des Göttlichen war zuvor eine Sklavin? Auf was genau zielten Tiberios Worte ab? Und genau dieser Gedanke spiegelte sich überdeutlich auf Eireanns Antlitz wider, als sie Tiberios musterte. Ihre Wangen glühten nämlich noch immer und auch ihr Herz trommelte wie verrückt in ihrer Brust.
    “Ich.. würde dich sehr gerne begleiten Tiberios.“
    Hauchte Eireann beinahe. Wobei sie dem Caesar einen weiteren vorsichtigen Blick schenkte. Wieso sollte sie der Caesar denn auch einladen, hm? Und hörte sie da etwa den leisen Klang von Eifersucht in Tiberios Stimme.

  • Zitat

    Original von Eireann


    Als Tiberios dann in ihr Ohr flüsterte, zuckte die Silurerin unwillkürlich zusammen. Was hatte er da gerade gesagt? Die Lebensgefährtin des Göttlichen war zuvor eine Sklavin? Auf was genau zielten Tiberios Worte ab? Und genau dieser Gedanke spiegelte sich überdeutlich auf Eireanns Antlitz wider, als sie Tiberios musterte. Ihre Wangen glühten nämlich noch immer und auch ihr Herz trommelte wie verrückt in ihrer Brust.
    “Ich.. würde dich sehr gerne begleiten Tiberios.“
    Hauchte Eireann beinahe. Wobei sie dem Caesar einen weiteren vorsichtigen Blick schenkte. Wieso sollte sie der Caesar denn auch einladen, hm? Und hörte sie da etwa den leisen Klang von Eifersucht in Tiberios Stimme.


    Tiberios war tatsächlich etwas eifersüchtig.
    Dabei hatte er selbst Eireann darauf aufmerksam gemacht , wie gut doch der junge Caesar aussah .



    Der junge Sklave konnte es Eireann nicht verdenken, wenn sie tatsächlich die Freundin eines hochgestellten Herren sein wollte - ein besseres Leben, ja sogar die Freiheit würde sie erwarten.
    Ein Sklave oder eine Sklavin musste sehen, wo er blieb.
    Der Caesar - nun das war sehr hoch gegriffen.
    Daher war seine Bemerkung über eine Einladung ironisch gemeint gewesen , als er aber sah, dass er Eireann damit verwirrte, tat ihm sein leichter Spott Leid.
    Allerdings erschien ihm Eireann mit ihren roten Wangen und den fragenden blauen Augen noch hübscher als jemals zuvor.


    Ha, dachte Tiberios :
    Heute war heute , und Eireann war SEINE beste Freundin und nicht die von APPIUS AQUILIUS BALA und würde nachher von ihm , Tiberios , eingeladen werden, auch wenn er nur ein Sklave war und nicht der Sohn des Imperators.


    "Die Geschichte über die Freigelassene Antonia Caenis ist die reinste Wahrheit . ", sagte Tiberios : " Aber ansonsten war das, was ich sagte , dummes Zeug.
    Äh... ich meine natürlich nicht die Einladung, die war ernst gemeint.
    Die anderen Diener haben mir erzählt , dass die Taverne "Zum blinden Esel" gegenüber der neuen Urbanerstation ganz respektabel sei. Anders als die schmierige Spelunke , in der wir gestern waren. Lass uns nachher herausfinden, ob das stimmt.
    "


    Das Forum Romanum füllte sich bis zum Bersten. . Die Menschen kamen wegen des Segens der Luperci und auch, um den jungen Caesar zu sehen. Tiberios bekam einmal einen heftigen Stoß , und als er sich umdrehte, war es ein Römer in einer schlichten Tunika, der beide Arme hob :
    "Tut mir Leid !", sagte er : "Ich hatte dich gar nicht gesehen !", und mit diesen Worten verschwand er in der Menge.


    Tiberios war erstaunt, dass sich ein freier Römer bei ihm entschuldigte, vergaß es aber gleich wieder.

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    SKLAVE - IUNIA PROXIMA

    Einmal editiert, zuletzt von Tiberios ()

  • Nachdem sie Rom lange Jahre den Rücken gekehrt hatte, kam der Tag, am dem sie der urbs aeterna einen Besuch abstattete. Das Leben auf dem tiberischen Landgutes ihres Gatten hatte deutliche Spuren hinterlassen. Fernab von Rom in der campanischen Provinz hatte nicht die aktuelle Mode gezählt oder der neueste Tratsch. Ihre Garderobe entsprach schon lange nicht mehr dem römischen Standard.
    Ebenso hatte das Alter gnadenlos seinen Tribut gefordert. Natürlich hatte es Mittelchen gegeben, die so manche Falte retuschieren konnte. Doch auch das konnte nicht über Domitillas tatsächliches Alter hinwegtäuschen. Wenigstens hatte sie auf ihre Figur achten können.
    Was der Flavia jedoch am meisten Kummer in ihrem Eheleben bereitet hatte, war die Tatsache, dass sie ihrem Gemahl kein Kind schenken konnte. Es hatte mehrere Schwangerschaften gegeben, doch die Götter hatten jedes Mal anders entschieden. Die Ehe von Tiberius Lipidus und Flavia Domitilla war verdammt, kinderlos zu bleiben! Aufgrund dessen hatte sich das Paar mit der Zeit auseinander gelebt und sogar das Wort ‚Scheidung‘ war einmal gefallen. Jedoch war man von diesem Gedanken wieder abgerückt. Stattdessen pflegten die Eheleute diverse Liebschaften mit Sklaven und Peregrinen.


    Einen letzten Hoffnungsschimmer hatte die Flavia jedoch, weshalb sie die Reise nach Rom im Februar angetreten hatte. Mit einer kleinen Entourage bestehend aus zwei Custodes, vier Sänftenträgern, mehreren Sklaven für das Allernotwendigste und natürlich ihrer Leibsklavin war die Patrizierin in Rom angekommen.
    Am Tag der Luercalia bahnte sich eine Sänfte mit tiberischem Wappen durch die Straßen Roms. Eigentlich hatte die Flavia direkt zur Cacustreppe getragen werden wollen. Doch weil die Masse an Menschen ihr den Weg versperrt hatte, steuerten die Sänftenträger das Forum Romanum an. Selbstredend würden sich die Sklaven dafür später zu verantworten haben!


    Mit der Hilfe ihrer Leibsklavin entstieg die Flavia der Sänfte. Ihre Leibwächter bahnten ihr einen Weg durch die Menge, bis ganz nach vorne. Dorthin wo hoffentlich gleich die Luperci erschienen. Sie hoffte auf eine göttliche Segnung und auf eine erfolgreiche Schwangerschaft, bevor es für sie endgültig zu spät wurde.

  • In die Zuschauermenge kam Bewegung , sie wurde unsanft auseinandergetrieben.
    Tiberios ergriff Eireanns Ellenbogen, er wollte sie weder im Getümmel verlieren noch ihren Platz in der ersten Reihe verlieren.
    Dann sah er den Grund für die Unruhe: Eine Sänfte hatte sich fast bis vorne durchgeschoben .
    Sie trug das Emblem eines Luchses ( was das bedeutete, wußte der junge Sklave nicht). Die Vorhänge wurden zur Seite gezogen, und eine weibliche Gestalt stieg mit Hilfe einer Sklavin aus.
    Vor ihr gingen muskelbepackte Leibwächter her , die ihre Körperkraft ziemlich grob einsetzten, um ihrer domina den Weg zu bahnen - ganz nach vorne.
    Zweifellos eine hochgestellte Persönlichkeit, eine Patrizierin vielleicht. Sie war jung und schön und ihre Haltung stolz.


    Aber wie rücksichtslos sie ist , dachte Tiberios , gleichzeitig konnte er es nicht lassen, diese Römerin zu beobachten.
    Was sie wohl für Augen hat ?, dachte er.
    Er beugte sich zu Eireann : "Weißt du, wer das ist ?" fragte er und nickte in Richtung der Neuangekommenen.

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    SKLAVE - IUNIA PROXIMA

    Einmal editiert, zuletzt von Tiberios ()

  • Zwei Drittel der Wegstrecke waren geschafft. Oder irgendwie so, jedenfalls mehr als die Hälfte. Die gewaltige Rundmauer des Kolosseums schob sich in sein Blickfeld. Eigentlich hieß das Bauwerk ja Amphitheatrum Flavium, aber das war den meisten offenbar zu lang und umständlich. Vier Etagen zählte das Amphitheater und obgleich es auf den ersten Blick perfekt zylindrisch anmutete, war der Grundriss in Wahrheit oval. Viel interessanter als die Zuschauerränge oder die Arena fand Scato das Labyrinth, welches sich unter dem hölzernen Boden befinden sollte. Gänge und Kammern, Käfige, Waffenarsenale und Lastenaufzüge waren dort untergebracht und wer wusste, was noch alles. Scato würde diesen Bereich zu gerne einmal erkunden, aber vermutlich war ihm der Zutritt verwehrt. Vielleicht konnte er irgenwann einmal vor Ort fragen. Heute aber war dieses Theater der schönen Tode nicht Schauplatz, sondern nur Kulisse, Requisiste der Luperci und ihres Laufs der fruchtbaren Segnungen. Anhand der Blutspuren auf Zuschauern und Boden sah Scato sehr gut, wo schon gesegnet worden war und verteilte seinen Segen entsprechend in andere Richtungen.


    Da entdeckte er einen kleinen Stand mit Getränken, der für die Läufer dort aufgebaut worden war. Der Mensch dahinter winkte ihn heran und drückte ihm einen Becher mit heißem Wein in die Hand.


    "Ahahaha", machte Scato verlegen. "Hast du auch Wasser?" Alkohol hatte bei ihm leider einige unschöne Nebenwirkungen, die er nicht gerade bei diesem Ereignis zu demonstrieren beabsichtigte. Zum Glück war Wasser vorhanden. Scato beugte sich etwas näher zu dem Menschen und setzte einen verschwörerischen Blick auf. "Wenn Lurco vorbeikommt - der ist SO groß und SO breit, dunkle Haare, Kampfname der Entjungferer - dann gib ihm den besten und stärksten Wein, den du hast", raunte er. "Aber wenn Caesoninus vorbeikommt - so groß, so breit und blonde Haare, Kampfname die Schnecke - dann kriegt der nur kaltes Wasser, sonst wird er noch langsamer! Klar?"


    Der Mann lachte und versprach, sich daran zu halten. Scato kippte sein Wasser hinunter, bedankte sich, segnete den Menschen - der aussah, als hätte er von Scatos Vorgängern bereits mindestens fünf Segnungen erhalten, der würde vor lauter Fruchtbarkeit bald nicht mehr laufen können - und rannte weiter.


    Die vorletzte Etappe nahte. Das Blut auf seinem Körper vermischte sich hier und da mit eiskaltem Schweiß. Dort biss die Kälte auf seiner Haut, auch wenn ihm ansonsten inzwischen recht warm war. Er würde Lurco danach mit in die Therme schleifen, wo sie sich im Warmwasserbecken herrlich durchwärmen konnten. Sie mussten sich nur überlegen, ob sie vorher oder nachher was trinken gingen oder vielleicht ließ sich das Eine mit dem Anderen verbinden, denn Scato hatte noch nicht viel im Magen. Angespornt von dem freundlichen Menschen mit dem Getränkestand beschleunigte Scato.

  • Lupercalia DCCCLXX A.U.C. - Via Triumphalis


    Die Via Triumphalis, eine Straße des Triumpfes die mit Triumpf überhaupt nichts zu tun hatte. Zum Glück verdienten die Therme ihren Namen. Dort gab es genau dass, was sie verhießen.


    Lurco musste sich sputen, wenn er Scato einholen wollte. Wieder hatte ihn der schmächtige Bursche abgehangen. Dabei stellte er fest, dass sich seine Gedanken gerade um etwas zu Essen und einen guten Tropfen drehten. Laufen machte durstig und hungrig. Nachdem sie den Lauf hinter sich gebracht hatten, würden sie irgendwo einen guten Bissen essen gehen und die Therme waren auch keine schlechte Idee.


    Er rannte etwas schneller und schob die Gedanken an Essen und Getränke zur Seite. Es war noch ein gutes Stück, bevor sie den Lauf absolviert hatten.


    Er verteilte seinen Segen etwas weitläufiger und traf dabei einen alten, zahnlosen Greis, der vor sich hinmurmelnd einfach nur die Straßenseite wechseln wollte. Der alte Mann, die Umstehenden und Lurco selbst mussten darüber lachen. Nun vielleicht brachte es dem alten Kerl ja göttlichen Segen und er wurde vor Krankheiten geschützt.

  • Die vorletzte Station! "Meine Füße", jammerte Scato lautstark, natürlich nicht, ohne dabei zu johlen und zu lachen. Er war zwar ein passabler Läufer, doch barfuß über harte Steinplatten zu sprinten, auf denen winzige Splittstückchen und andere Nettigkeiten lagen, war noch mal eine Sache für sich. Vor ihm eröffnete sich das Forum Romanum, auf dem die Rostra sich befanden. Unter diesem Begriff verstand man eine Ansammlung von Rednerplattformen. Der Name war abgeleitet von den Schiffsschnäbeln erbeuteter Schiffe, welche zum Zwecke des Triumphs an der Stirnseite dieser Plattformen angebracht waren. Markant waren die etlichen Statuen, die ebenfalls da oben standen, die Scato bei einem flüchtigen Blick allerdings nichts sagten, so gebildet war er dann doch nicht. Vielleicht hätte er den einen oder anderen erkannt, wenn er ihn sich in Ruhe von nahem angesehen hätte.


    Während er beschwingt über das Forum rannte, fast schon tänzelnd vor lauter guter Laune, erspähte er das Sklavenpärchen, welches er bei seinem ersten Segnungsversuch verfehlt hatte. Was für ausgesprochen artige Sklaven! Das war ja nicht selbstverständlich, auch unter dieser Bevölkerungsgruppe gab es einige ausgesprochene Zicken beiderlei Geschlechts. Dermaßen gehorsame Sklaven verdienten gewürdigt zu werden. Die zwei mussten einfach noch einmal vernünftig gesegnet werden! Am besten von ihm um Lurco im Doppelpack, damit es besser hielt. Aber wo blieb Lurco? Hatte der Mensch am Getränkestand ihn tatsächlich abgefüllt beziehungsweise hatte der perfekte Lurco sich abfüllen lassen? Kaum vorstellbar, aber ein witziger Gedanke.


    Als Scato sich nach seinem Kameraden umsah, erblickte er jemanden, mit dem er überhaupt nicht gerechnet hatte. Darauf war er nicht vorbereitet worden von Caesoninus und erst recht nicht von Verax, dem alten Stinkstiefel! Da war, unverkennbar an all dem Prunk, der prächtigen Toga und an den zu ihm gehörigen Gefolgsleuten, ein Mitglied der kaiserlichen Familie! Scato stolperte im Lauf, hielt an und ging ein Stück in die Knie. Niemand hatte ihm erklärt, wie er sich zu verhalten hatte, musste er grüßen, einfach tun als hätte er nichts gesehen oder wurde gar ein Segen verlangt? Vermutlich würden die Prätorianer ihn noch während er die blutige Peitsche hob in handliche Würfel zerlegt haben.


    Das konnte er nicht allein durchstehen! Lurco würde zwar auch keine Ahnung haben, aber er konnte diesen Umstand garantiert besser überspielen. Hilfesuchend drehte er sich nach hinten um, entschlossen, keinen einzigen Schritt weiterzulaufen ohne Begleitung.

  • Lupercalia DCCCLXX A.U.C. - Kolosseum


    Die nächste Station kam in Sicht und Stand mit Getränken. Der Mann dahinter winkte Lurco freundlich zu. Dieser ließ es sich nicht nehmen, ein Getränk in die Hand gedrückt zu bekommen. Er hatte Durst und was für welchen.


    Auf Ex trank er das Getränk und bereute seine Entscheidung sofort. Wein, heißer Wein. Aber das wäre noch gar nicht das Problem gewesen, sondern der Wein hatte eine Stärke, die er sofort zwischen den Ohren spürte.


    Meine Güte, was schenkte der Kerl da aus? Lurco musste mehrfach blinzeln, selbst die Mauern des ehrwürdigen Kolloseums erschienen ihm plötzlich windschief. Nun so einen Pfusch hätte sich keiner gewagt, also lag es nicht an der Bauweise, sondern an dem Wein der ihm die Sinne vernebelte.


    Lurco mied entschieden den Blick auf das ansonsten so geschätzt und geliebte Bauwerk und rannte weiter. Er fühlte sich, als rannte er durch eine übernatürliche Hitze, während ihm der Schweiß von der Stirn lief. Ein paar gut gemeinte Segnungen gingen daneben und trafen eine Frau in der Menge, die hell auflachte und ihm ein seltsamen Lächeln schenkte. Das Gesicht der Frau sah genauso schief aus die das Kollosseum oder ihr Lächeln.


    Lurco eilte weiter und ließ sich am nächsten Getränkestand Wasser mit etwas Wein versetzt aushändigen. Er trank zwei Mal, ehe er erfrischt und gestärkt mit klareren Sinnen weiterrannte. Als Dank für die Hilfe segnete er den Mann am zweiten Getränkestand. Er war jung, kräftig und hilfreich. Solche Leute sollten sich ruhig vermehren, dachte er beschwipst.

  • Lupercalia DCCCLXX A.U.C.- Forum Romanum bis zur Rostra (Forum Romanum I)


    Lurco lief weiter und so langsam verflog die Wirkung des warmen Starkweines. Was immer das für ein Gebräu gewesen sein mag, Lurco befürchtete es hätte sogar Mars selbst aus den Sandalen gehauen. Das gleiche sollte man mit dem Getränkefritzen veranstalten. Aber das Fest war zu schön, um sich derart über einen blöden Scherz zu ärgern.


    Die vorletzte Station war erreicht und wen sah er da? Scato! Er hatte es doch noch geschafft zu seinem Kumpel aufzuschließen. Sogar das Sklavenpärchen war dort, dass zuvor leider die Segnung von Scato verpasst hatte. Eine gemeinsame Segnung wäre doch eine schöne Idee, fand Lurco.


    "Deine beiden Sklaven sind hier, wollen wir sie gemeinsam segnen?", fragte Lurco seinen Kumpel und schaute gut gelaunt über die Menge.
    "Du den Burschen ich die Dame?", bot er an.


    Zeitgleich fiel sein Augenmerk auf jemand ganz besonderen, ein Mitglied der kaiserlichen Familie. Ob es erlaubt war, auch jene zu segnen? Oder würde man das als Respektlosigkeit werten und sie dafür niedermachen?


    Nun zuerst sollten sie das Sklavenpärchen segnen, ganz so, wie Scato es den beiden versprochen hatte. Ein Wort galt.


    "Hast Du das Mitglied der kaiserlichen Familie gesehen Scato? Und schau dort hinten, die Sänfte. Heute ist extrem hoher Besuch anwesend. Ob man eine Persönlichkeit der kaiserlichen Familie segnen darf? Und wer war wohl in der Sänfte? Das sollten wir uns anschauen", flüsterte Lurco seinem Kumpel verschwörerisch zu.

  • "Nein, das darf man nicht", kreischte Scato Lurco ins Gesicht. "Ich habe die ganze Zeit darüber nachgedacht, seit ich hier auf dich warte!" Er packte Lurcos Kopf und drehte ihn zum Caesar. "Siehst du da die Prätorianer um ihn stehen? Die hauen uns in Scheibchen, wenn wir nur falsch gucken! Vermutlich nicht einmal diese Exemplare, die dort so offensichtlich stehen, sondern irgendwelche, die sich in zivil unters Volk gemischt haben und so tun, als ob sie gar nicht da sind. Die sind mit in der Castra Praetoria einquartiert, hast du das mitbekommen? Sobald wir die Ausbildung beginnen, lerne ich ihre ganzen Visagen auswendig! Jeder hier könnte einer von ihnen sein!"


    Er griff vom Kopf um zu den Schultern, zwei blutige Handabdrücke blieben in Lurcos Gesicht prangen. Er schüttelte Lurco, beziehungsweise versuchte es, aber genau so gut hätte er versuchen können, eine Marmorsäule zu schütteln.


    "Es kann nicht erwartet werden, dass wir den Caesar da segnen, das ergibt keinen Sinn, zu viel Interpretationsspielraum in eine fatale Richtung! Es sei denn, der Mann lässt explizit darum bitten. Es ist doch pure Absicht von Verax, uns hier in diese Situation zu bringen. Der Sauhund hat uns vorrennen lassen, damit wir einen Fehler begehen, damit er mich rausschmeißen kann. Er wollte mich von Anfang an nicht dabei haben, weil ich ein jungfräulicher Nichtskönner bin! Aber ich begehe keinen Fehler! Ich mache alles richtig, penibel nach Vorschrift, Punkt für Punkt! Und keiner der Punkte sah vor, ein Mitglied der kaiserlichen Familie unaufgefordert zu segnen!"


    Scato keuchte, er hatte sich gewaltig aufgeregt. Erst, als Lurco ihn darauf aufmerksam machte, bemerkte er noch die Sänfte, die ziemlich weit vorne stand, umgeben von muskelstrotzenden Trägern. Dazwischen stand ein gar zierliches Persönchen von einer Frau, zumindest im Verhältnis zu den Männern. Bei ihr war eine Sklavin.


    "Ich glaube, die Frau da ist eine Patrizierin", raunte Scato, während seine Finger sich in Lurcos Schultern krallten. Neuer Mut erfasste ihn, jetzt, wo die Dinge klar zu sein schienen. "Die Dame da steht doch wie auf dem Präsentierteller. Als ob sie sich bewusst so gut sichtbar platziert hat. Sie könnte unseren Segen wünschen. Ob wir mal fragen sollen, ob wir sie segnen dürfen?"


    Endlich ließ er Lurco los, nahm seine blutige, inzwischen ziemlich weich geklopfte Geißel wieder zur Hand und ließ sie durch seine Finger gleiten.


    "Erst die Sklaven", rief er dann plötzlich guter Dinge. "Lachen nicht vergessen!" Er zog Lurco die Geißel mit einem lauten Knall quer über den Hintern. Das würde einen schönen Striemen geben. Dann rannte er johlend weg, die Geißel in der Luft schwingend, wobei er Blut in alle Richtungen verspritzte. Allerdings rannte er nicht zu schnell, schließlich wollten sie die beiden artigen Sklaven gemeinsam segnen. Im Rennen wählte keinen frontalen Weg, sondern eine Kurve. Vermutlich wäre es für den Sklaven etwas unheimlich, wenn jemand geißelschwingend und irre lachend frontal auf ihn zustürmen würde.

  • Lupercalia DCCCLXX A.U.C.- Forum Romanum bis zur Rostra (Forum Romanum I)
    Lurco starrte Scato entsetzt an, der kleine Kerl fing ja richtig an zu wüten! Gut man durfte Cesar nicht segnen. Warum sollte man auch? Der Mann hatte alles, wovon ein Sterblicher nur träumen konnte. Ihren Segen hatte er sicher nicht nötig und falls doch, dann hätte er sie einfach zu sich zitiert.


    Nachdem Sacto ihn ordentlich durchgeschüttelt hatte, je nach Körperregion mehr oder minder heftig, hatte er sich endlich wieder beruhigt.


    "Langsam Scato! Den letzten beißen die Hunde, oder eben die Löwen! Soll doch die blonde Schnecke Cesar segnen. Heißt, falls es seiner Heiligkeit nicht gefällt, landet der Blonde bei den Löwen oder vor den Lanzen der Prätorianer und nicht wir. Wir sind doch viel zu unwichtig, geradezu unbedeutend was den Orden anbelangt. Lass das mal schön unsere Vorgesetzen entscheiden.


    Ich möchte keinen Löwen von innen kennenlernen. Blondie wird das schon passend regeln, Faunus wird ihm die Weisheit übermitteln die er dafür benötigt. Wir beide haben sich nicht. Alles was ich habe ist ein gewaltiger Schwips von so einem verrückten Kerl am Getränkestand, der meinte Wein ausschenken zu müssen, der selbst die Götter auf die Probe gestellt hätte. Stattdessen hat es natürlich mich erwischt.


    Die Patrizierin wird nicht grundlos in einer Sänfte angereist sein, aber ich werde sie fragen, ob sie die Segnung wünscht. So kann sie immer noch ablehnen, falls sie einfach nur schaulustig war und sich die Zeit etwas vertreiben wollte. Schließlich ist es ein Fest und jeder soll sich wohlfühlen, mit oder ohne Segnung.


    Wobei ich vorhin wo versehentlich den ältesten Mann Roms segnete. Aber das ist ein anderes Thema. Gut zuerst die Sklaven und dann fragen wir die Patrizierin", stimmte Lurco zu.


    Im gleichen Moment erhielt er von Scato einen segnenden Hieb und dieser rannte lachend davon. Lurco folgte Scatos Beispiel und rannte prustend und lachend auf die Sklaven zu. Kurz vor der dunkelhaarigen jungen Frau bremste er ab und verpasste ihr einen Hieb mit der Geißel.


    "Der Segen des Faunus für Dich", sagte Lurco grinsend und eilte weiter, auf die wartende Patricierin zu.


    In einigem Abstand zu der Dame blieb er stehen und schaute sie.


    "Ehrenwerte Patricierin, verzeih mir ist der Name Deines Hauses auf Anhieb nicht geläufig. Möchtest Du den Segen des Faunus empfangen, darf ich Dich segnen?", fragte Lurco freundlich und schenkte ihr ein aufmunterndes Lächeln.

  • Irgendwo weiter hinten in der zweiten oder dritten Reihe der Besucher in der Nähe des Kolosseums stand auch Macer mit einem kleinen Gefolge unter den Zuschauern. Aus dem Alter, in dem man dringend einen Fruchtbarkeitssegen brauchte war er schon lange raus, so dass er gerne anderen die Plätze in der ersten Reihe überließ. Aber auch wenn es andere Umzüge in Rom gab, die mehr Macers Interesse weckten, so waren die Lupercalia noch immer ein angenehmer Feiertag, zu dem es sich für einen Consular gehörte, sich unter den Zuschauern blicken zu lassen. Außerdem hatte Macer gerade ohnehin nichts anderes zu tun. Da konnte er also genausogut zuschauen, wie die jungen Männer durch die Straßen zogen, Peitschenhiebe verteilten, das Publikum glücklich machten und den einen oder anderen Becher mit erfrischendem Inhalt leerten.

  • Scatos nackte Füße klatschten in raschem Takt auf die Steinplatten, als er schräg auf den Sklaven zuhielt. Bei dem Bürschchen, das gleich in Reichweite sein würde, war ein vorsichtiger Segen angebracht, er sah nicht sehr stabil gebaut aus. Und wenn ausgerechnet Scato zu diesem Urteil kam, war das nicht unbegründet. Sein Gesichtchen wirkte wirklich ausgesprochen zart, das wurde umso deutlicher, je näher er kam. Scato meinte es gut bei jeder einzelnen Segnung und stimmte die Stärke seiner Schläge auf das Erscheinungsbild ab. Auch wenn es durchaus zwiebeln durfte und auch musste, wollte er ja niemanden verprügeln, außer vielleicht Magister Verax, von dem er sich im Stich gelassen fühlte. Aber dafür konnte der kleine Sklave nichts.


    Scato holte im Laufen aus und rief: "Möge deine Manneskraft bis ins hohe Alter einer Granitsäule gleichen und die Empfänger deiner Lust verzücken!"


    Das Klatschen folgte, der blutige Beweis der Segnung prangte auf der sauberen Tunika, Scato schaute zufrieden. Er fragte sich einen Augenblick, wieso er eigentlich keinen der Familiensklaven von Mantua mit nach Roma genommen hatte, doch dann war seine sprunghafte Aufmerksamkeit schon wieder bei Lurco, der sich tatsächlich wagte, die vermeintliche Patrizierin anzusprechen. Neugierig gesellte Scato sich dazu, hielt sich aber im Hintergrund.

  • Zitat

    Original von Sisenna Iunius Scato
    Scatos nackte Füße klatschten in raschem Takt auf die Steinplatten, als er schräg auf den Sklaven zuhielt. Bei dem Bürschchen, das gleich in Reichweite sein würde, war ein vorsichtiger Segen angebracht, er sah nicht sehr stabil gebaut aus. Und wenn ausgerechnet Scato zu diesem Urteil kam, war das nicht unbegründet. Sein Gesichtchen wirkte wirklich ausgesprochen zart, das wurde umso deutlicher, je näher er kam. Scato meinte es gut bei jeder einzelnen Segnung und stimmte die Stärke seiner Schläge auf das Erscheinungsbild ab. Auch wenn es durchaus zwiebeln durfte und auch musste, wollte er ja niemanden verprügeln, außer vielleicht Magister Verax, von dem er sich im Stich gelassen fühlte. Aber dafür konnte der kleine Sklave nichts.


    Scato holte im Laufen aus und rief: "Möge deine Manneskraft bis ins hohe Alter einer Granitsäule gleichen und die Empfänger deiner Lust verzücken!"


    Das Klatschen folgte, der blutige Beweis der Segnung prangte auf der sauberen Tunika, Scato schaute zufrieden..


    Tiberios schloss einen Moment die Augen, als der Lupercus auf ihn zu trat , aber nur einen Moment, dann siegte seine angeborene Neugier , denn er wollte alles mitbekommen.
    Da fühlte er bereits den Schlag klatschen, und dann war seine Tunika mit Blut besprenkelt.
    "Ich danke dir", flüsterte der junge Sklave.
    Gleichzeitig überlief ihn ein ehrfurchtsvoller Schauer. Die uralte Gottheit Faunus hieß ihn auf italischem Boden willkommen..... und der Segensspruch .....


    Auf Tiberios' Gesicht trat ein breites Grinsen.
    Auch ein junger zurückhaltender Mann mochte es gerne hören, dass seine Manneskraft einer Granitsäule gleichen und die Empfänger seiner Lust verzücken sollte, das war eine sehr glücksverheißende Segnung..


    Er schaute zu Eireann hinüber, die fast im gleichen Moment ihren Segen von einem anderen Lupercus empfangen hatte .""Der Segen des Faunus für Dich!"

    Ob Eireann denn Tiberios' Segensspruch gehört hatte ? Na....hoffentlich ....dachte er und lächelte ihr stolz zu.


    und dann sah er zu der arroganten Patrizierin hinüber. Sie stand rangmäßig schwindelerregend über ihm , doch heute, an diesem besonderen Tag trug Tiberios ein Zeichen der Götter.
    Daher wendete er seinen Blick nicht ab, und nun sah er auch, welche Farbe ihre Augen hatten : Sie waren grün.
    Der Lupercus, der Eireann den segnenden Schlag gegeben hatte, sprach sie gerade an.

  • Der Segen des Faunus für dich
    Wie erstarrt und mit einem glückseligen Lächeln auf ihren Lippen blickte die Dunkelhaarige dem Lupercali nach, der sie gerade eben gesegnet hatte.
    “Danke.“ Hauchte Eireann mit leiser Stimme und geröteten Wangen. Weiterhin blickte sie mit einem aufmerksamen Glanz in ihren Augen zu den Läufern und spürte zugleich wie ihr noch immer das Herz bis zum Hals pochte.
    Nur mit Mühe gelang es Eireann ihren Blick abzuwenden und sich auf Tiberios zu konzentrieren. Doch der Blick des blonden Sklaven klebte regelrecht an der Patrizierin. So dass Eireann an Tiberios Tunika zupfte, um dessen Aufmerksamkeit auf ihre Person zu lenken. “Wieso starrst du diese Römerin denn so an?“ Konnte man da etwa leise Eifersucht aus Eireanns Worten heraushören? Nein. Oder doch? Tiberios und sie waren doch nur ... Freunde? Waren sie das wirklich? Wirre Gedanken wirbelten in diesem Moment durch Eireanns Kopf. So dass sie sich definitiv nicht mehr auf die Läufer konzentrieren konnte.

  • Tiberios wandte ihr den Blick zu : " Sie ist doch ein hübscher Anblick ", sagte er leichthin. Und dann :
    "Aber du bist der hübschere Anblick."
    Er meinte das ehrlich; Eireann war ihm tausendmal wichtiger als diese Frau. Er konnte selbst nicht erklären, was ihn an dieser arroganten Patrizierin anzog. Vielleicht weil er noch nie mit einer Römerin der Oberschicht zu tun gehabt hatte. Gleichzeitig wußtte er, dass er für sie weniger galt als der Schmutz unter ihren Sandalen. Einer der namenlosen Sklaven Romas......Oder war es gerade ihre Arroganz, hinter die er sehen wollte ?
    Vor dem Gott Faunus waren sie gleich, er war ein Mann, der gesegnet worden war , sie eine Frau, die offensichtlich in der ersten Reihe stand, weil sie sich Segen wünschte.
    Er schüttelte sich leicht. Vergiss die Römerin, dachte er.
    Er flüsterte Eireann zu :
    "Ich wette, diese Römerin kann nicht halb so schnell laufen wie du . Sie liegt den ganzen Tag in ihrer Sänfte und scheucht ihre Sklaven ....und jetzt braucht sie auch ewig, um vom Olymp zu steigen und dem Lupercus zu antworten ..."
    Wie alle Alexandriner lästerte Tiberios ganz gerne.
    "NUn , da wir beide den Segen des Gottes erhalten und gebührend die Reichen und Schönen dieser Stadt angehimmelt haben - wie wäre es , wenn wir jetzt etwas trinken? Die Zunge klebt mir am Gaumen. "
    übermutig griff er nach Eireanns Hand :
    „Ich habe gehört ,die Taverne "Zum blinden Esel" gegenüber der neuen Urbanerstation ist ganz respektabel , weil da viele Urbaner verkehren, die für Ordnung sorgen . Anders als die schmierige Spelunke , in der wir gestern waren. „- Tiberios dachte an die Räuberbande und verzog das Gesicht :
    "Ich könnte uns Posca kaufen und ein paar Süßigkeiten . Kommst du ?"

  • Forum Romanum zurück bis zur Regia (Forum Romanum II)
    Lurco schenkte der Patricierin ein Lächeln, neigte leicht den Kopf und machte einen Schritt zurück.


    "Überlege es Dir in Ruhe, aber nicht zu lange. Ist der Lauf vorbei ist auch Deine Chance vertan und Du musst ein ganzes Jahr lang warten. Der letzte in unserer Reihe wird Dir den gewünschen Segen erteilen, solltest Du ihn wünschen. Ein blonder Wolf, Du wirst den Läufer erkennen", sagte Lurco respektvoll.


    Ohne das Einverständnis der Patricierin würde er diese nicht segnen. Zu viel stand auf dem Spiel, denn auch wenn dies der Lauf des göttlichen Faunus und er einer desssen Läufer war, so war er persönlich immer noch der weltliche Lurco an der Seite seines Kumpels Scato. Und für sie beide wollte er sich keinen unnötigen Ärger einhandeln.


    Ganz nebenbei hatte so der letzte Läufer auch noch die Chance, eine höhergestellte Persönlichkeit zu segnen. Es mussten ja nicht Scato oder er selbst sein, die den Segen verteilten. Lurco rempelte seinen Freund Scato an und lief dann weiter.


    Die Patricierin ließ er hinter sich, segnete noch eine Gruppe junger Frauen die sich lachend und tanzend den beiden jungen Läufern in den Weg stellten und rannte dann zum Finale. Es war die letzte Station, die sie nahmen. Einmal zurück bis zur Regia an der Ostseite des Forum Romanums in unmittelbarer Nähe des Vesta-Tempels.


    Vor dem Tempel blieb Lurco stehen und musterte seinen Freund Scato, ehe er ihn in die Arme schloss und an sich drückte.


    "Wir haben es geschafft! Der Lauf liegt hinter uns und wir haben ganz schön ordentlich Segen verteilt!", freute sich Lurco.


    "Lass uns zurück zur Grotte gehen, unsere Sachen holen und dann ab in die Therme. Und dann mein Freund stärken wir uns bei einem guten Mahl, wir haben es uns redlich verdient", grinste Lurco.


    Er gab den Weg vor und führte Scato zurück zur Grotte der Lupercal. Am Grotteneingang hatte er vor Beginn des Laufes seine Kleidung deponiert, genau neben der von Scato. Lurco nahm sein Bündel auf, behielt aber noch den Lendenschurz an. Bevor er sich umzog, musste er sich Waschen. Und nebenbei hoffte er, dass Scato sein kleines Präsent finden würde.

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