Lurco schob seine Hand an Scatos Sichtsperre vorbei und kümmerte sich um ihn. Mit zunächst schockiertem, bald verklärtem Blick genoss Scato, was er da tat. Starke Hände boten viele Vorteile, kein Vergleich zu den zarten Fingern der Lupa im Magnum Momentum, wobei diese durchaus auch ihren Reiz gehabt hatten, mehr noch ihr Mund. Lurco ging völlig unbefangen mit ihm um, der Mann hatte entweder Nerven wie Hanfseile oder war völlig immun gegen Berührungsängste. Scato war das mehr als nur Recht. Die Stoppeln knisterten leise unter dem gleichmäßigen Streicheln. Scato hatte noch nie das Bedürfnis verspürt, sich an den unmöglichsten Stellen zu rasieren - was akrobatischer Verrenkungen mit einem scharfen Gegenstand in der Hand und neugierige Zuschauer bedeutete hätte, in der Castra gab es keine Privatsphäre - oder sich von irgendwem dort unten rasieren zu lassen, so dass Lurcos Finger über gestutzen braunen Pelz fuhren, als sie das Öl verteilten. Es genügte, wenn Gesicht, Brust, Arme und Beine glatt waren. Viel zu schnell endete die Massage, da Lurco sich in gleicher Weise Satibarzanes widmeten. Und dann legte Lurco los. Es wurde auf einmal ausgesprochen warm in der fast lichtlosen und unbeheizten Kammer.
"Seid ihr heiß zusammen", entfuhr es Scato keuchend. Es war das erste Mal, dass er einen Akt unter Männern beobachten konnte und fand es sehr leidenschaftlich. Nur schade, dass Satibarzanes es als Geschäft betrachtete, ein Dritter im Bunde, der sich aus freien Stücken hingab, wäre ein Traum. Oder vielleicht nur ... Scato schob gewaltsam den Gedanken beiseite.
Er machte es sich gemütlich und beobachtete die beiden. So könnte er ihnen ewig zusehen. Und dann ... sollte er auf einmal mitmachen. Nur ungern gab er seinen Beobachtungsposten auf. Freude und Angst vermischten sich. Dass seine Ausbildung ihm einst sogar im Bett nützen würde, indem er seine Angst schlichtweg ignorierte, hätte er sich auch nicht träumen lassen, aber tatsächlich war das der Fall. Er kniete sich hinter Lurco zwischen dessen Füße und legte sich einen Moment nur auf ihm ab, um ihn zu spüren und seinen Körper wahrzunehmen. Dabei strich er langsam über dessen warme Flanken. Satibarzanes ächzte unter dem doppelten Gewicht, aber der wurde schließlich dafür bezahlt. Eine Weile musste er das ertragen, bis Scato genug gefühlt hatte. Noch einmal strich Scato über Lurcos Kreuz, ehe seine Hand tiefer wanderte. In seiner Aufregung und Sorge, Lurco wehzutun, stellte er sich an wie der erste Mensch, doch mit ein wenig Hilfe ging es dann.
"Ich bin soweit", raunte er nervös. Den Takt musste Lurco in der Mitte vorgeben, sonst würden sie durcheinanderkommen, und Scato würde sich treiben lassen wie auf den Wellen eines wogenden Meeres.