Officium - Centurio Marcus Octavius Maro

  • Ferox trat ein und salutierte.


    "Salve, Centurio Octavius! Ich bin Tiro Nero Germanicus Ferox. Ich befand mich einige Zeit in Gefangenschaft, in der ich eigentlich hätte fertig ausgebildet werden sollen. Ich möchte mich erkundigen, wie es mit mir weitergehen soll. Und wo mein Bruder Germanicus Antias bestattet wurde und ob es vielleicht einen Gedenkschrein für die gefallenen Kameraden gibt."


    Diese Frage in der gebotenen Sachlichkeit zu stellen fiel Ferox nicht leicht. Der Tod seines Bruders lag nun schon eine Weile zurück, aber einen solchen Verlust verarbeitete man nicht mal nebenbei. Besonders nicht, wenn man Ferox hieß. Er versuchte, den schmerzhaften Kloß in seinem Hals herunterzuschlucken, doch seine Kehle war wie zugeschnürt.

  • Nun, das war eine der ungewöhnlicheren Eingaben, die Maro erhalten hatte. "Ach ja, Man hat mir von deinem Fall berichtet. Was machen wir mit dir..." Etwas unschlüssig kratzte er sich am Kopf, hatte dann aber eine Idee. Zuvor jedoch: "Ich kann dir was Antias angeht spontan leider nichts sagen, tut mir leid. Was allerdings dein Verbleib hier angeht, würde ich sagen, dass du nach wie vor im Dienst des Kaisers stehst, Gefangenschaft hin oder her. Fühlst du dich in der Lage, weiterhin Dienst in der CU zu tun?"

  • "Ja, auf jeden Fall fühle ich mich dazu in der Lage! Das bin ich Antias schuldig, er hat mir den Platz bei den Cohortes Urbanae verschafft und ich möchte, dass die Leute zur Verantwortung gezogen werden, die ihn umgebracht haben! Ich betrachte es als meine Pflicht, seine Aufgabe fortzuführen. Ich bin zeitweise noch etwas wackelig auf den Beinen, aber der Medicus hat mich wieder dienstbereit erklärt und ich fühle mich auch bereit."


    Dass er noch nicht wieder in Höchstform war, würde man ihm hoffentlich nachsehen, er tat alles, um seinen Körper wieder aufzubauen, trainierte so gut er konnte, um seine Grenzen nach oben zu verschieben und aß viel, damit er wieder ordentlich Fleisch auf die Rippen bekam. Was das Grab betraf, so würde Ferox an anderer Stelle weiterforschen. Man hatte ihm gesagt, dass nördlich an der Via Salaria Soldatengräber lagen, aber vielleicht ruhte Antias auch in der Familiengruft der Germanici, die hier in Rom einen Familienwohnsitz hatten.

  • Maro dachte einen Moment nach und antwortete dann:


    "Gut. Dann sieh zu, das du wieder in Form kommst. Ich werde dem Tribun in deiner Sache vorschlagen, dass wir dich... prüfen, wenn du soweit bist. Kondition, Schwertkampf usw. Wir müssen sicher gegen, dass du mithalten kannst, wenn es hart auf hart kommt."

  • "Ich bin für die Prüfung bereit, wann immer du es mir befielst!"


    Oder der Tribun. Gesondert geprüft zu werden, fand er eine gute Sache und eine sehr anständige Geste. Er war ja schon recht weit gewesen in seiner Grundausbildung und jetzt lief er mit seinem fertig ausgebildeten Contubernium mit und erledigte alle anfallenden Aufgaben, die man ihm auftrug, wobei es lediglich sein körperlicher Zustand war, der ihm ab und zu noch einen Strich durch die Rechnung machte. Ansonsten fühlte Ferox sich in der Lage, seinen Dienst zu erfüllen, mehr noch, er sah es als seine Pflicht an, jetzt, wo Antias nicht mehr war, so als müsse er die Lücke in den Reihen der Cohortes Urbanae füllen, die sein Bruder hinterlassen hatte.


    "Danke, Centurio, für diese Möglichkeit."

  • Na dann. Man wird dich also bei der sportlichen Betätigung finden. Lass dich nicht aufhalten. Wenn das alles ist, kannst du wegtreten.

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