Ganymed - Lupanar

  • Pollux sah sich die Dinge an. Er fand, dass Maske und Haarreif teuer aussahen. Er blickte wieder auf. Klar, dass der Römer das wieder mal nicht wuste. Bei Pollux als Person hellenischen Bluts sah das anders aus. "So was trägt man auf einem Bacchanal."

  • 5281-hadrian-1-jpgSalvatius 5280-hebraer-1-jpg Gideon


    Sowohl Godeon wie auch salvation verzogen beim Hören angewirdert ihre Minen.
    Saufen, Tanzen, sich mit Pilzen und Tollkirschen berauschen, das ging sowohl dem eistigen römischen Soldaten Salvatius ,wie auch dem Hebräer Gideon gegen den Strich.

    "Wusste ich es doch, Mummenschanz", brummte Salvatius.
    "Die Münzen sind bis auf einige wenige in Ordnung", meine Gideon.
    "Hört zu Leute, wir wollen Euch nichts Böses, sagt einfach wer eure Kunden sind und wir quetschen aus denen heraus, wer der Falschmünzer ist. Allerdings können wir, dso ihr verstockt seid , dass auch aus euch herausquetschen."

    Gideon sprach sehr ruhig aber eindringlich zu den Angestellten.

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  • "Dass ihr uns nichts Böses wollt, freut mich." In Wahrheit glaubte er diesen Leuten kein einziges Wort. Er verfolgte jeden Handgriff voll tiefem Misstrauen. Er wünschte sich, Evenor hätte genug Grips, in den Gassen der Subura zu verschwinden, doch was die Götter ihm an Schönheit geschenkt hatten, hatten sie von seinem Grips abgezogen. Plötzlich lächelte Pollux wieder. "Ihr guten Männer, wahrscheinlich wisst ihr gar nicht, wie es in einem Lupanar läuft und seid euren Ehefrauen lieb und treu! Sonst würdet ihr nicht annehmen, dass wir über die Identität von allen Kunden Bescheid wissen müssen. Schau, ich erkläre es dir, lieber Gideon." Er winkte ihn in den Vorraum.


    Pollux zeigte nun auf die obszönen Wandmalereien im Eingangsbereich. Die gesamte Bandbreite "griechischer" Praktiken wurde anschaulich illustriert. Hier wurde nichts der Fantasie überlassen. Pollux zeigte von einem zum anderen Bild. "Dort seht ihr unser Angebot. Daraus wählt der Kunde und dann wird er einem von uns zugeteilt. Oder er wählt direkt einen von uns, aber nicht jeder von uns macht alles, da muss er dann Abstriche machen. Wenn der Kunde sich entschieden hat, zahlt er bei Kyriakos und dann kümmern wir uns um den Kunden. Nach vollbrachtem Werk verlässt der Kunde uns wieder. Und jetzt beantworte mir: Zu welchem Zeitpunkt davon sollten wir die Identität des Kunden erfahren?"


    Er sah den Mann jetzt sehr ernst an. "Und außerdem! Wenn wir irgendwelche Namen offenbaren würden, dann wäre unsere Vertrauenswürdigkeit hinüber. Du drohst uns also in beiden Fällen, entweder mit Folter, wenn wir nichts sagen, oder damit, uns zu ruinieren, wenn wir etwas sagen! Das ist nicht gerecht! Wenn du uns wirklich nichts Böses wollen solltest, dann hörst du auf, ALLE Kundendaten zu fordern, was sowohl uns als auch unseren Kunden sehr schaden kann, sondern fragst nach einem bestimmten Kunden, den du verdächtigst. VIELLEICHT kann ich dir dann einen Anhaltspunkt geben."

  • 5280-hebraer-1-jpgGideon


    "Guter Mann icb sage wir woillen nicbt Böses, nicht das wir gerecht seien. Es ist meine Pflicht und auch mein Recht die Namen einzufordern, um aus jenen die Namen der Falschmünzer herauszubekommen.

    Nun so ihr als Subalterne die Namen nicht wisst, muss man sie aus euren Herrn herauspressen. So oder so wir bekommen was wir wollen."
    Theroretisch durfte Gideon als Hebräer solche Abbildung nicht einmal anschauen, jedoch er war hier in offizieller Mission,da galt das Tabu nicht.

    Er musste anerkenen, das hier ein Meister gewirkt hatte.

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  • "Also gut!" Pollux warf mit jammervollem Gesicht die Hände gen Himmel, als damit gedroht wurde, Kyriakos zu foltern. Das wollte er nun wirklich nicht. "Ihr habt gewonnen!" Er ließ die Arme resigniert wieder fallen und den Kopf hängen. "Ich sage euch alle Namen, die ich weiß! Nur zürnt mir nicht, wenn sie nicht vollständig sind. Mein Gedächtnis ist nicht so gut, das kommt vom ständigen Hunger. Ich hoffe, ihr sorgt danach auch für unsere Sicherheit, wenn die Besitzer dieser Namen vorbeikommen, um sich bei uns dafür zu bedanken, dass ich ihr Ansehen besudelt und ihre Karrieren und Ehen ruiniert habe! Es tut mir so leid, aber ich habe keine Wahl."


    Er wies auf die Tür von Kyriakos' Arbeitszimmer, wo der aufgebrochene Schrank stand. "Evenor, nimm das Kästchen mit dem Geld und kauf uns eine großzügige Mahlzeit. Wir brauchen das Geld sowieso nicht mehr, weil wir im nächsten Monat alle tot sein werden. Da will ich wenigstens ein einziges Mal im Leben so viel essen, wie ich kann! Python, du gehst ihn begleiten, damit er nichts Dummes damit macht."


    Nach dieser Anweisung ließ Pollux sich auf eine steinerne Bank fallen, wo er zu einem traurigen Häuflein zusammen sank. "Hast du was zu schreiben, Münzprüfer Gideon? Ich fange jetzt an."

  • 5280-hebraer-1-jpgGideon


    "Evenor oder so warte."

    Gideon konnte, so er wollte auch anders, er winkte einen der Wachmäner herbei und flüsterte jenem etwas zu. Dieser nickte verstehend.

    "So ,der Du Evenor ,oder so gerufen, geht mit diesem Mann. Keine Bange, er tut Dir nichts, sondern bringt Dich zu einen Händler bei dem Du guten Proviant für weniger als üblich bekommst. Das ist mein Liebesbeweis , als Gegenstück für die Preisgabe der Namen."

    Das besagter Händler ausch ein Hebräer war muss hier keiner wissen, besagter Evenor würde es sehen, wenn er vor jenem stand.

    Das Spiel mit Zuckerbrot und Peitsche beherrschte Gideon recht gut.

    Besagter Wachmann wartete darauf das jener evenor mun mit ihm ginge.

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  • Doch Python ließ sich nicht abwimmeln. Auch er begleitete Evenor. Pollux sah den beiden angespannt nach. Er hoffte, dass Pythons Verstand ausreichte für zwei, damit nicht alles noch schlimmer wurde. Könnte Python doch noch sehen! Als sie draußen waren, atmete Pollux tief durch. Sein leidendes Gesicht entspannte sich etwas.


    "Ich hoffe, deine rechte Hand ist gut trainiert! Die hat jetzt viel zu tun. Carystius, Stateira, Servius Pomponius Privernas, Cleochares, Hase, Dorylaus, Iullus Mallius Abascantus, Kímon, Tremellia Rebila, Hicetas ..." Pollux zählte minutenlang römische wie peregrine Namen auf, einige ließen dem Klang auf Sklaven oder ehemalige Sklaven schließen, manche Namen hatte Gideon noch nie zuvor gehört. Die meisten Namen waren männlich, aber auch ein paar weibliche Namen fanden sich darunter. Die Liste wuchs, bis er sagte: "Das wars. Mehr weiß ich nicht."

  • 5280-hebraer-1-jpgGideon


    Gideon , lächte während er die Namen notierte. Wenn sein Gegenüber wüsste, das ihn sein Vater, bereits als Kind Schreiben und Lesen lehrte und er stundenland , zur vÜbung der Hände beidhändig, wohlgemerkt, Texte abschreiben musste. So schmerzhaft die Prozedur, so lehrreich,den heuer schreibt er immer noch beidhändig, ohne das es ihn müht.

    "Nun Freund, Ihr hättet euch viel Ärger erspart hättet ihr gleich diese angegeben. Nun ist es an uns jene Namen Weiterzuleiten ,bzw. ihrer Träger habhaft zu werden und auszuquetschen."

    Gideon schüttelte sein Haupt, Weshalb muss man den Leuten immer erst drohen bevor sie Vernunft annehmen , dachte er verbittert.

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  • Pollux merkte auf. "Ihr werdet die Träger der Namen allesamt suchen, festnehmen und foltern? Also so richtig mit Folterkammer und allem Drum und Dran?" Konnte das wirklich sein...? Seine Mundwinkel zogen sich wie von selbst auseinander, er konnte nichts dagegen tun!


    Draußen beschritten derweil Evenor und Python einen ganz anderen Weg, als der Wachmann sie lotsen wollte. Es schien, als hätten sie ein bestimmtes Ziel im Sinne. Aufgrund von Pythons massiver Sehschwäche kamen sie nur langsam voran. Der ehemalige Gladiator hatte den Arm angewinkelt und Evenor hatte sich eingehenkelt, um ihn zu führen, doch es war Python, der die Richtung vorgab.

  • "Also ihr foltert sie wirklich alle?", halte Pollux nach, wobei er nicht im Mindesten um die Sicherheit der Namensträger besorgt wirkte, sondern vielmehr gehässig.

  • 5281-hadrian-1-jpgSalvatius


    Diesmal war es Salvatius ,welcher inzwischen hinzugreteten und nun lauthals koslachte.

    "Wir foltern doch niemanden, ausquetschen heisst streng befragen , ab und zu ein kräftiger Backenstreich ,auf das der Deliquent singe und dann wird er mit seinen inzwischen aufgeschrieben Geständnis der Cohortes Urbanae übereignet.

    Nicht einmal euren Kyriakos haben wir gefoltert, der Typ hatte die Beweissmittel mutwillig verschluckt und damit er nicht sterbe , bekam er ein Brechmittel, nicht mehr und nicht weniger."

    Salvatius amüsierte sich darob sehr, das jene glaubten, sie seien Folterknechte.

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  • "Ach, wie schade! Aber wenn ich euch beziehungsweise eurem edlen Vigntivir einen heißen Tipp geben darf - schaut doch mal im Lupanar Magnum Momentum vorbei, dienstlich versteht sich, der Inhaber hat eine dicke Kruste des übelsten Drecks an seinem Stecken und ich wette er schwimmt im Falschgeld!"


    Um Kyriakos machte Pollux sich nun aber doch ein wenig Sorgen. "Wann kommt Kyri wieder nach Hause?"

  • 5280-hebraer-1-jpgGideon


    Gideon zuckte mit den Schultern, allerdings hatte er sich den Namen"Lupanar Magnum Momentum " vorgemerkt.

    "Euer Kyriakos ist in den Händen der Cohortes Urbanae , ob und wann die ihn wieder laufen lassen, liegt nun bei denen."

    Ehrlich gesagt interessierte es Gideon auch nicht ,seine Aufgabe war erfüllt.

    Salvatius schien das ähnlich zusehen, denn er liess anteten und man rücke ab.

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  • Pollux gelang es, zu sagen: "Ach, wie schön!", obwohl überhaupt nichts schön war, und zu lächeln, bis die Männer wieder draußen waren. Kaum hatten sie die Haustür verlassen, schlug sie hinter ihnen zu und man hörte, wie Pollux sie energisch verschloss, einen Balken einlegte und mit lautem Schaben etwas Schweres davor schob.


    Als der kaputte Schrank den Eingang blockierte, fingen Pollux' Finger an zu zittern. Steifbeinig stakste er zu einer Waschschüssel, um sein Gesicht kalt abzuspülen. Weil seine Hände so sehr wackelten, verspritzte er viel. Trotz aller Bosheit, die ihm innewohnte, machte er sich entsetzliche Sorgen um Kyriakos und der Gedanke, dass er das wenige, was er hier hatte, mit ihm verlieren sollte, bereitete ihm große Angst. Indem er Evenor, Python und das Kästchen in Sicherheit geschickt hatte, während er selbst im Zentrum der Gefahr zurückblieb, hatte er die vielleicht einzige edle Tat in seinem Ganzen Leben vollbracht.


    Er holte sich etwas verdünnten Wein und setzte sich damit auf eine Bank im Eingangsbereich. Er blickte hoch zu den Gemälden und fragte sich, warum scheinbar alle Menschen ein gutes Leben führten, Freunde und eine Familie hatten, nur ihm war nicht mehr als das hier vergönnt. Und doch war es mehr als noch vor ein paar Jahren, als er ein Straßenjunge gewesen war. Er musste das beschützen, was er sich bisher erkämpft hatte, wie wenig es auch sein mochte.

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