Taberna - Zum lallenden Löwen


  • Jetzt glaubte Gorgonus zu verstehen. Der Wirt war ein Sklave von irgendeinem Militär, und Tiberios bat ihn um Schutz.
    Nicht dumm von dem kleinen Schleimbeutel.
    Und wieder schenkte der Wirt großzügig ein.
    Dann beantwortete er Gorgonus‘ Frage, woher er denn Tiberios kannte, mit der Gegenfrage. So was konnte Gorgonus nicht leiden.


    Er trank seinen zweiten Krug aus, diesmal schön langsam, er ließ sich nicht drängeln. Schwarz, würzig und süffig, so mochte er es.


    Aber wer war jetzt wiederum der andere Name. - Briseis Vielleicht doch eine Schankdirne, eine griechische? Aber der Wirt hatte gesagt, niemand soll sie anrühren. Schon seltsam.


    Und was meinte er mit blinder Esel? Versuchte die dreiviertel Portion gerade, ihn, Gorgonus, zu beleidigen?


    „Geht dich ein Dreck an, woher ich Tiberios kenne.“, brummte der Glatzkopf und legte den vierten Sesterz auf den Tresen:
    „Bring mal lieber diese Briseis her zu mir, Wirt! Oder ist das deine ganz private Schlampe?!“
    Gorgonus fand sich witzig. Er grinste breit, während seine dicken Finger den Sesterz hin- und herrollten.

  • Charislaus


    Charislaus atmete erleichtert aus, als Térpandros die Tür wieder öffnete. Der Mann war ihm ein Rätsel. Vielleicht war er aber auch nur sehr vorsichtig und es trieben sich hier einige Strauchdiebe herum, die er so abwehrte. Chari wusste es nicht, dafür hatten sie im duften Viri Nubius.


    "Danke, ich werde mein Bestes geben. Bei uns hat sich noch kein Kunde über mich beschwert, allerdings habe ich dort massiert und Kosmetische Anwendungen geboten. Serviert habe ich bestenfalls Honig-Rosenwasser. Sehr bekommlich. Vielleicht sollten wir das hier auch anbieten? Es ist sehr belebend.


    Ich zähle 19 Sommer und ich wurde in Rom geboren. Zuerst lebte ich mit meiner Mutter bei einem anderen Herren, dem Herrn Boiorix, selbst ein ehemaliger Sklave. Wir arbeiteten gut und schnell, so hat es mich meine Mutter gelehrt. Eines Tages als ich eine Besorgung für meine Domina beim duftenden Viridomarus abholen durfte, fragte Viridomarus mich nach meinen Herrn. Ich weiß gar nicht ob man auch zu einer Peregrina Domina sagt, aber wir hatten es aus Respekt so gehalten. Dass ist nun fünf Sommer her.


    Gelernt habe ich damals bei Crixus, dem alten ehemaligen Masseur von meinem Herrn. Er hatte im Grunde meinen Beruf und ich war sein Hyazynthos. Damals war er schon sehr alt, aber ein netter Kerl.


    Ich denke gerne an ihn zurück, die Lehrzeit bei ihm hat mir Freude gemacht. Was ich alles gelernt habe, von den Ölen bis zu den Düften. Wie man wo massiert und vor allem wo niemals. Es gibt so viele Dinge, die man beachten muss. Es kommt anderen vielleicht wie eine einfache Tätigkeit vor, aber man muss sehr viel über Gesundheit wissen um niemanden zu schaden.


    Mutter Semiramis ist so dunkel wie die schwärzeste Nacht. Ihre Augen sind ebenso dunkel. Mein Vater muss demnach ein heller Mann gewesen sein.


    Ein lieber Freund hatte mich ebenfalls mal nach meinem Namen gefragt. Er hat mir gesagt, dass der Name meiner Mutter und mein eigener Königsnamen wären. Vielleicht mochte unser alter Herr diese Namen. Meinen Namen habe ich mir nicht selbst gegeben, dass ich ihn zu Unrecht trage. Du kannst mich einfach Chari nennen, dass machen alle so.


    Ich freue mich darauf, von Dir ebenso zu lernen wie von Crixus Térpandros", antwortete Chari und machte sich daran, die Taberna zu inspizieren.

  • Nubius


    betrat die Taberna zum lallenden Löwen. Er grüßte Terpander mit einem knappen Nicken und reichte Charislaus seine Wachstafel. Nubius verabschiedete sich, indem er auf den Tresen klopfte und die Taberna wieder verließ.

  • Terpander nahm die Tabula, bevor Charislaus sie an sich nehmen konnte. Dass nicht seine Name als Empfänger stand, war ihm gleichgültig, Charislaus hatte kein Recht auf Privatsphäre. So öffnete der alte Mann die verschlossene Tabula. Seine Miene war ausdruckslos, aber er war sauer. Dass Tiberios nicht um seine Erlaubnis gefragt hatte, verwunderte ihn nicht, da Terpander keine hohe Meinung von dem kleinen Griechen hatte. Aber Charislaus war ihm persönlich anvertraut worden und er würde ihm Benimm beibringen. Was waren das für Zeiten, in denen jeder Dreckshelot tun und lassen konnte, wonach ihm beliebte? Er würde andere Saiten aufziehen. Terpander klappte die Tabula wieder zu und reichte sie seinem neuen Eigentum.


    "Charislaus, einige Regeln für deine Zeit in der Casa Leonis. Unsere Domini sind Sisenna Iunius Scato und Manius Purgitius Lurco. Ihr Wort ist Gesetz. Als Maiordomus spreche ich mit ihrer Stimme. Du selbst hast keine Stimme, du benötigst keine. Ohren zum Empfangen von Anweisungen genügen vollkommen. Du wirst keine Freizeit haben, du stehst meinen Wünschen rund um die Uhr zur Verfügung, Tag und Nacht, das ganze Jahr über, auch zu den Feiertagen. Falls du jemals noch ein Treffen haben wirst, dann weil ich es dir befohlen habe, eines zu haben. Habe ich es nicht befohlen, wird es kein Treffen geben. Hast du das verstanden?"

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    SKLAVE - SISENNA IUNIUS SCATO

    Einmal editiert, zuletzt von Terpander ()

  • Gerade wurde ihm eine Tabula gebracht, da griff auch schon Terpander zu und nahm sie an sich. Ungeniert las er seine Nachricht und ließ sich dabei alle Zeit der Welt. Jedenfalls kam es Charislaus so vor. Als Terpander fertig gelesen hatte, klappte er die Tabula wieder zu und reichte sie ihm. Chari nahm sie an sich und hielt sie fest.


    Ohne das er selbst einen Blick hineingeworfen hatte, stellte Terpander gleich die Regeln in ihrem Haus klar. Gesetz waren die Worte von Sisenna Iunius Sacto und Manius Purgitius Lurco. Als Maiordomus sprach Terpander mit ihrer Stimme. Das spürte Chari, der Mann ließ es sich nicht nehmen gleich alles klar zu stellen. Das er keine Stimme hatte, wusste Chari. Weder in diesem, noch in einem anderen Haus. Er wollte einzig und allein seiner Arbeit nachgehen, so dass sein Herr mit ihm zufrieden war.


    Jemand wollte mit ihm ein Treffen vereinbaren, anders konnte es nicht sein, denn ansonsten hätte Terpander nicht darauf bestanden, dass er keine Freizeit hatte, zu gehorchen hatte und dass es dieses Treffen nur gab, wenn er dies ausdrücklich erlaubte.


    Chari nickte gehorsam. Hatte Terpander etwa erwartet, dass er sich heimlich davon stehlen würde, wie ein gemeiner Dieb oder Drückeberger?


    "Verstanden Terpander. Du musst keine Sorge haben, dass ich meinen Posten verlasse. Du wirst sehen, auf mich ist Verlass. All diese Regeln gelten auch im Haus meines werten Herrn Viridomarus. Meine Arbeit werde ich so gut ich kann erledigen, Du sprichst für die Herren dieses Hauses und ich arbeite einfach", sagte Chari freundlich.


    "Darf ich denn Vorschläge oder Ideen zum Angebot unterbreiten? Im Geschäft von Viridomarus dürfen wir das. Wir sind sogar angehalten die Kunden zu fragen, falls sie etwas vermissen. Das steigert den Umsatz weißt Du? Ich würde hier zum Beispiel auch Honig-Rosen-Wasser anbieten. Nicht jeder trinkt gerne Alkohol. Bei uns ist das eine sehr beliebte Erfrischung für Mann und Frau", sagte Chari respektvoll und hoffte das Terpander ihm wegen dem Vorschlag nicht böse war.

  • Terpander nahm das Geld an sich und schenkte eine weitere Cervisia ein, während er den großen Kerl ausdruckslos ansah.


    "Dich geht es ebenso einen Dreck an, wer Briseis für mich ist."

  • Das unterwürfige Gebaren des Charislaus trug dazu bei, Terpander zu besänftigen.


    "Wenn dem so ist, werden wir gut miteinander auskommen. Vorschläge sind erwünscht, wenn respektvoll vorgetragen. Nörgelst du, setzt es was. Honig-Rosenwasser hört sich gut an, organisiere morgen die Zutaten und zeige mir, wie du es zubereitest. Ich möchte davon kosten. Für heute möchte ich deine Massagefertigkeiten überprüfen. Wie man wo massiert und vor allem wo niemals, hast du gesagt. Hört sich merkwürdig an. Wo sollte niemals massiert werden? Außer auf den Augenlidern oder in der Mundhöhle?"


    Für Terpander, der den Körperkult Spartas mit allen Qualen und Annehmlichkeiten über Jahrzehnte ausgekostet hatte, gab es bei gegenseitigen Massagen keine generellen, sondern nur individuelle Tabus. Er versuchte, sich vorzustellen, welche merkwürdigen Hemmschwellen man hierzulande haben könnte.

  • Charislaus nickte zustimmend.


    "Niemand wird Dir die Augäpfel massieren. Man darf nicht direkt auf der Wirbelsäule massieren. In der Mundhöhle selbst, kann man nicht massieren. Aber solltest Du unter Kieferverspannung leiden, so kann ich Deine Wangen von innen und außen so massieren, dass Du Deine Verspannung los wirst. Im ersten Moment ist das gewöhnungsbedürftig, aber schon nach ein oder zwei Massagen stellt sich eine deutliche Verbesserung ein.


    Für Rosenwasser verwenden wir heißes Wasser, eine Handvoll Rosenblätter, eine Zitrone und Honig. Du musst die Zitrone gut abwaschen, abreiben, halbieren und von einer Hälfte den Saft auspressen. Die andere Hälfte schneidest Du in Scheiben. Der Honig und der Zitronensaft wird dann ins Wasser gerührt, bis sich der Honig aufgelöst hat. Zum Schluss werden die Zitronenscheiben und Rosenblätter dazu gegeben. Das Ganze rührst Du gut und langsam um und lässt es auf Zimmertemperatur abkühlen.


    Gesund, lecker und erfrischend ist das Rosenwasser.


    Natürlich kann man auch die Zitronen weglassen und anderes Obst verwenden. Unser Herr weiß aber um die Wirkung der Zitrone. Sie ist nicht nur erfrischen, gesund und lecker sondern ein wahres Statussymbol. Falls Du es günstiger haben möchtest, nehmen wir einen schönen Zweig Minze statt der Zitrone.


    Morgen werde ich drei Varianten zubereiten, mit Zitrone, mit Minze und rein mit Honig und Rosenblättern. Vertraue mir, Dir werden sie alle köstlich schmecken.


    Darf ich nun meine Tabula lesen?", bat Chari freundlich.

  • Zugegeben, auf der Wirbelsäule hatte Terpander noch nie massiert und war dort auch nicht massiert worden. Ansonsten gab es wenig, das er sich nicht vorstellen konnte. Er nickte einmal.


    "Folge mir, ich bringe dich in deine Unterkunft. Die Sklaven wohnen im Obergeschoss, die Herren unten. Du hast für heute frei, um hier in Ruhe anzukommen, dich einzurichten und deine Habseligkeiten, sofern vorhanden, hierher zu schaffen."


    Terpander ging voran, verschloss die Taberna und zeigte Charislaus auf seine knappe und nüchterne Art die Casa Leonis von außen und innen. Nur beim Pfau Narcissus nahm er sich länger Zeit, dem Neuling zu erklären, wie wertvoll dieser Vogel für einen der beiden Domini war und was Charislaus alles nicht durfte, damit das Tier sich nicht erschreckte oder durch falsche Behandlung erkrankte. Auch das Kräuterbeet und den Granatapfelbaum hatte Charislaus tunlichst in Ruhe zu lassen, da Terpander sie allein pflegen wollte.


    Endlich durfte Charislaus sich in sein neues Quartier zurückziehen, das sauber, aber bis auf einen Teppich, den er ihm zum Ausrollen hinlegte, vollkommen leer war. Weitere Möbel musste Charislaus sich selbst organisieren.


    "Na dann, bis morgen."


    Terpander verschwand, um im Erdgeschoss seinen üblichen Beschäftigungen nachzugehen. Er war mit Charislaus als neuem Sklaven zufrieden, sie würden sich verstehen.

  • Charislaus nickte erfreut und folgte Terpander. Gut gelaunt schaute er sich in dem Haus um, dass nun sein Heim war, für die Dauer der Abwesenheit seines Herrn. Den Pfau bestaunte er aus sicherem Abstand, damit sich das Tier nicht erschreckte. So ein schönes Geschöpf hatte er noch nie zuvor gesehen. Der Vogel wirkte mit seinem metallischen, schillernden Farben und den überlangen Federn wie ein Geschöpf aus der Mythologie.


    Der Kräutergarten war wundervoll und auch der Granatapfelbaum war etwas ganz Besonderes. Von alledem würde er natürlich die Finger lassen. Es war nicht seine Aufgabe sich um den Garten oder gar um den kostbaren Vogel zu kümmern. Alles lief seinen Gang und so sollte es bleiben.


    Man sollte nie etwas reparieren, dass nicht kaputt war, war der Spruch seiner Mutter gewesen.


    Dann führte ihn Terpander nach oben, dort schliefen die Sklaven wie ihm der Majordumus mitteilte. Er bekam einen kleinen Raum zugeweisen in dem bereits ein Teppich lag. Ansonsten war der Raum sauber und leer. Chari freute sich über das kleine Quartier sehr.


    "Vielen Dank Terpander, dass Quartier ist erstklassig", antwortete Charislaus und legte die Tabula vorsichtig zur Seite.


    Als Terpander verschwunden war, holte Charislaus seine Sachen und richtete sich in seiner kleinen Kammer gemütlich ein. Zuerst entrollte er sein Schaffell, so dass er einen gemütlichen Schlafplatz hatte. Eine Tunika zum Wechseln hatte er für seinen Fleiß von Viridomarus geschenkt bekommen. Diese ließ er in seiner Tasche, damit sie bloß auch sauber blieb.


    Etwas zum Schreiben hatte er auch dabei, genau drei Tabulas. Er war von seinem Herrn großzügig ausgestattet worden um hier seinen Vertretungsdienst anzutreten. Chari glaubte, dass sich sein Herr sehr auf die Geschäftsreise gefreut hatte und ihn an seinem Glück teilhaben ließ.


    Einen kleinen Topf packte er aus und einen Becher. Beides stellte er neben das Kopfende des Schaffells, so dass er gemütlich hinlangen konnte. Als er mit seinem Werk zufrieden war, setzte er sich auf seine Schlafstätte und klappte die Tabula auf.



    Chaire mein Charis ,
    s. v. b. e. e. v.


    Mir hat unser Gespräch über Spaß oder Freunde und Spaß und Freunde in der Taberna Apicia sehr gut gefallen, zu gerne würde ich es wiederholen. Aber im Moment gehe ich nicht wirklich viel aus. Charis, es ist etwas geschehen, das habe ich bisher nur einem anderen Freund, der auch Sklave ist, erzählt und jetzt dir: Es war jemand in Portus Ostiensis und hat nach mir gesucht; Cassander hielt ihn für jemanden mit sehr schlechten Absichten. Ich bin mir sicher, dass sie auch wissen, wo in Roma ich lebe. Es gibt das „Gesetz des Schweigens“, und es herrscht so gut, weil es nicht nur schlechte Menschen sind, die ich fürchten muss, sondern auch die, die mich beschützen könnten. Es kann für einen Sklaven, wenn er keine Fürsprecher hat, immer schlecht ausgehen, wenn er mit der Obrigkeit zu tun bekommt, wie schnell gerät man selbst in Verdacht, und oft können nicht einmal die domini einem dann helfen. Daher bitte: Pass auf dich auf. Wenn schon reiche, angesehene Römer auf offener Straße erschlagen werden, dann zählt unser Leben überhaupt nichts. Ich denke an Dich, chairete Tiberios



    Charislaus las den Text und las ihn gleich erneut noch einmal. Was bei den Göttern war mit Tiberios geschehen? Wer suchte und bedrohte ihn? Scheinbar fühlte sich Tiberios von allein mit seiner Sorge allein gelassen. Möglicherweise war er dies sogar, wenn ihm niemand beistehen konnte.


    Aber wer waren derart mächtige Feinde? Und wieso hatten sie es ausgerechnet auf Tiberios abgesehen? Der junge Wuschelkopf war ein kluger Schreiber. Er hatte niemandem etwas zu Leide getan. Oder war es genau das? Sollte er etwas fälschen für einen Halunken um sich an Tiberios und dessen Posten zu bereichen und dieser hatte abgelehnt? Tiberios liebte seinen Beruf und seine Herrin. Genau wie Chari selbst, würde er seine Stellung niemals gefährden.


    Charislaus überlegte, wie er Tiberios helfen konnte, ohne dass er anderen verraten würde was geschehen war. Nun einer hatte die Tabula bereits gelesen - Terpander. Vielleicht war er genau der Mann der in der Not helfen konnte.


    Dann hatte Tiberios noch angemerkt, dass reiche und angesehene Leute auf offener Straße erschlagen worden waren. War dies bei ihm geschehen? Chari musste herausfinden was los war und dazu musste er mit Tiberios sprechen und er benötigte Terpanders Hilfe. Chari hatte keine Ahnung wo er die Suche nach dem Feinde Tiberios anfangen sollte um seinen Freund zu beschützen.


    Und die wichtigere Frage war noch, was machte er mit dem Feind, sobald er ihn gefunden hatte? Chari konnte so gut kämpfen wie ein Fisch das Fliegen beherrschte. Kurzum gar nicht. Für diese Dinge benötigte er Terpander, der Mann schien mit allen Wassern gewaschen zu sein und machte den Eindruck als wüsste er seinen Körper samt der Fäuste richtig einzusetzen.


    Chari zückte seine Wachstafel und begann langsam und fein säuberlich zu schreiben. Natürlich wurde es nicht so schön wie die Schrift von Tiberios, aber er gab sich redlich Mühe, damit dieser sah dass er sich über die Botschaft sehr freute.




    Salve Tiberios,


    vielen Dank für Deine liebe Botschaft, sie hat mich sehr gefreut.
    Eine Information für Dich ganz zu Anfang. Du findest mich jetzt bis auf unbestimmte Zeit in der Taberna dem Lallenden Löwen von Dominus Maninus Purgitius Lurco.


    Mein Herr Viridomarus ist auf Geschäftsreise, ein weiterer Herr begleitet ihn und ich vertrete diesen bis zu seiner Rückkehr in der besagten Taberna. Du bist jederzeit herzlich willkommen.


    Deine Botschaft klingt düster, ja geradezu bedrohlich Tiberios. Auch ich würde unser Treffen sehr gerne wiederholen. Und ich würde Dir sehr gerne helfen. Leider weiß ich nicht, wie man herausfinden kann, wer da nach Dir gefragt hat. Dich hat doch jemand informiert. Frag die Person doch mal genau, wer dieser Schnüffler gewesen ist.


    Vielleicht haben wir so eine Chance, diesen Übeltäter herauszufinden. Was wir dann machen sollen, weiß ich allerdings nicht Tiberios. Ich bin ratlos.


    Bevor ich Deine Botschaft lesen konnte, hat Majordomus Terpander die Tabula an sich genommen und sie durchgelesen. Es tut mir leid, so weiß eine weitere Person von Deinem Geheimnis. Allerdings habe ich die Hoffnung das Majordomus Terpander uns beistehen könnte. Er ist ein vielschrötiger Mann und sieht sehr gefährlich aus. Er weiß sicher wie man mit solchen Schurken umgeht.


    Das Leute auf offener Straße erschlagen werden, hat mir einen Schauer über den Rücken gejagt. ist dies bei Euch passiert? Sei bloß vorsichtig, heutzutage wird man schon wegen einer sauberen Tunika ausgeraubt. Es sind finstere Zeiten Tiberios.


    Bitte pass gut auf Dich auf.


    Ich würde Dich gerne besuchen, aber wann ich hier etwas Freizeit bekomme weiß ich noch nicht. Ich hoffe das ich etwas Zeit erhalte, wenn ich fleißig arbeite. Ein kleines eigenes Quartier habe ich auch erhalten. Schon am ersten Tag möchte ich fast hierbleiben so gemütlich ist es. Dir würde es sicher auch gefallen.


    Die Tabula werde ich versuchen abzugeben oder zu schicken. Falls Du Zeit hast, ich bin jeden Tag im Lallenden Löwen und halte Dir einen Becher Rosenwasser kalt.


    Hoffentlich auf bald.


    Dein Charis




    Da Terpander ihm für heute frei gegeben hatte, klappte Charislaus die Tabula zu und eilte so schnell er konnte zur Casa Furia und gab dort die Tabula für Tiberios ab.


  • Gorgus weit davon entfernt beleidigt zu sein, stieß ein anerkennendes Schnauben aus und tätschelte den Arm des Wirtes. Leute, die nicht gleich vor ihm Angst hatten, weckten seine anfürsich nur rudimentär vorhandene Neugier.
    "Bisdufrech", nuschelte er: "Willsdudichschlagen, he? KommnachdraußenwennKerlbist und kein Grieche!"
    Er lachte wieder über seinen eigenen Witz und stierte Terpander an. Sich zu prügeln gehörte in seiner Vorstellung zu einem gelungenen Abend im Wirtshaus.

  • Castra Praetoria >>>


    Es war nicht weit von der Castra bis zur Casa Leonis beziehungsweise dem Lallenden Löwen.
    Tiberios stand nun vor der Tür der Taberna.
    Mit sich trug er einen Stoffbeutel gefüllt mit Datteln, ein paar Rezepte, ein paar leere tabulae und seine übliche Scriba- Ausrüstung.
    Etwas unsicher war er. Hatte die Taberna schon geöffnet? Und wenn er Charis bei der Arbeit störte?
    Aber dann sagte er sich, dass für ein Wirtshaus die Sesterze eines Sklaven genauso gut waren wie die Sesterze anderer Leute
    und probierte, ob die Porta offen war.

  • Charislaus hörte dass sich jemand an der Tür zu schaffen machte und öffnete sie. Erfreut blickte er in das Gesicht von Tiberios. Gut gelaunt zog er seinen Freund in den Lallenden Löwen.


    "Willkommen Tiberios, hier arbeite ich nun bis mein Herr Viridomarus zurückkommt. Das ist der Lallende Löwe. Komm setz Dich zu mir vorne an die Theke", bat Charislaus und führte Tiberios hin.


    Er selbst verschwand gut gelaunt hinter der Theke, goss großzigig einen Becher Poska ein und stellte den Becher Tiberios vor die Nase.
    "Lass es Dir schmecken", sagte er freundlich und tätschelte seinem Gast die Hand.


    Als Tiberios seine Hände um den Becher schloss, spürte er dass dieser eiskalt war.
    "Ich kann Dir gar nicht sagen, wie sehr ich mich freue Dich zu sehen Tib. Nicht nur, dass Du mich hier besuchst, sondern dass es Dir gut geht. Dass Du gesund und munter bist. Ich hatte mich sehr gesorgt. Du hast meine Nachricht gelesen, sonst wärst Du nicht hier. Wollen wir den Majordomus später gemeinsam ansprechen, ob er Dir helfen kann? Was hast Du da Schönes mitgebracht?", fragte Charis neugierig und stellte Tiberios noch einen Teller Puls mit frischem Gemüse dazu.


    "Was bin ich für ein Gastgeber, trink und iss erstmal ein bisschen und entspanne Dich. Hier bist Du sicher Tiberios. Das verspreche ich Dir. Ich habe oben ein eigenes Quartier. Oh das klang jetzt", lachte Charis.


    "Also eigentlich wollte ich Dir anbieten Dich dort zu verstecken, falls alle Stricke reißen. Aber Du darfst es auch so gerne mal anschauen", grinste Charis und strich Tiberios durch die Locken.


    "Iss mein Freund, ist alles ganz frisch gekocht", freute sich Charislaus.

  • „Charis!“, freute sich Tiberios und konnte nicht anders, er umarmte den Jüngling.
    „Ich kenne den Maiordomus Terpander persönlich.“, sprach er: „Er ist der Sklave, den ich bereits gewarnt hatte, das habe ich dir geschrieben. Nur das ihr Obacht gebt, wem ihr die Porta öffnet…. Der Lallende Löwe ist noch nicht offiziell eröffnet, nicht wahr?...Man könnte ihn durchaus noch einige Tage schließen...wegen unvorhergesehenem Renovierungsbedarf...“
    Tiberios legte den Kopf schief:
    „Latrine verstopft? Cervicia- Lieferschwierigkeiten?Lasst euch etwas einfallen, bis die Urbaner die Sicherheitslage in Roma wieder unter Kontrolle haben.
    Natürlich wollte ich dich besuchen, doch weil der Grund meiner Existenz darin besteht, den Wohlstand meines Herren zu mehren, habe ich wieder einmal Datteln vom furischen Handelshaus zum Probieren mitgebracht. Ich hoffte von Terpander einen Lieferauftrag erteilt zu bekommen. Schau, hier drei Rezepte, was man mit Datteln alles machen kann mit freundlichem Gruß von unserer Beiköchin Rhea:“

    Tiberios trank nun einige Schlucke von der köstlich kühlen Posca, während er Charislaus zwei Tabula hinschob:


    I
    Rezepte mit Dactyli
    Mit besten Wünschen vom Handelshaus Furii


    Conditum Paradoxum Umgekehrter Gewürzwein**
    Honig
    Pfeffer
    Mastix
    Lavendel und Safran,
    Datteln
    Die Datteln entkernen, das Dattelfleisch in einem Becher des Weines einweichen, die Kerne ohne Fett einer Pfanne anrösten.
    Die Dattelkerne, den Wein mit den Datteln und den Honig aufkochen und abschäumen.
    Die restlichen Zutaten zugeben und noch einmal aufkochen.
    Wenn der aufgekochte Wein abgekühlt ist, restlichen Wein zugeben und 1 bis 2 Tage ziehen lassen.
    Vor dem Servieren den Gewürzwein durch ein feines Sieb filtern.
    Der Conditum ist kühl gelagert mehere Monate haltbar.
    Warm oder kalt zu trinken


    II
    Dulcia Domestica Süßspeise nach Art des Hauses*
    frische Datteln aus dem Handelshaus Furii
    grob gehackte Pinienkerne
    I kleiner Löffel Garum
    gemahlener schwarzer Pfeffer
    Rotwein
    II kleine Löffel Honig
    Die gehackten Pinienkerne mit Pfeffer würzen.
    Die Datteln vorsichtig entkernen und mit den gehackten Pinienkernen füllen. Die Datteln vorsichtig in einen Topf geben und Garum, Wein und Honig zufügen.
    Langsam zum Kochen bringen, anschließend bei geringer Hitze köcheln lassen, bis sich die Haut der Datteln zu lösen beginnt. Die Datteln auf einem Teller anrichten und mit etwas Kochflüssigkeit begießen.


    Datteln im Speckmantel
    Frische Datteln aus dem Handelshaus Furii
    Speck- oder Schinkenscheibben
    Datteln entkernen. Dattel jeweils mit einer halben Scheibe Schinken umwickeln. Mit einem Zahnstocher fixieren Bei milder Hitze ohne Fett in der Pfanne rösten, bis der Speck schön knusprig ist



    "Nimm dir Datteln", sagte er, öffnete das Stoffsäckchen und schob es Charis hin. Als Charis das eigene Zimmer erwähnte, lächelte Tiberios vergnügt:
    "Klingt vielversprechend, und ich möchte es zu gerne besichtigen.", sprach er und stützte den Kopf auf beide Hände:
    " Doch halte ich dich gerade von der Arbeit ab? Das will ich nicht, aber es ist auch nicht verboten, den Schankjungen auf eine Posca einzuladen. Also setz dich bitte zu mir. Ich bin vor allen Dingen gekommen, um zu erfahren, wie es dir geht - wie es dir hier ergeht."


    Tiberios dachte gerade weniger an seine eigene Sicherheit als an das Wohlbefinden von Charis. Er kannte Terpander und die Gottheiten seiner pädagogischen Ambitionen, Phobos et Deimos, Furcht und Schrecken, nur zu gut.



    Sim-Off:

    * und ** Dulcia Domestica und Conditum nach Apicius

  • Terpander lächelte ein wenig zu freundlich, als ihm der Arm von dem Fremdling getätschelt wurde.


    "Ich bin ein alter Mann, ein Lehrer aus Athen, der sich als Wirt seine Daseinsberechtigung erarbeitet, seit seine Schüler auf eigenen Füßen stehen. Und du möchtest dich mit mir schlagen? Soll ich dir vielleicht mit einer Papyrusrolle auf die Nase hauen? Es wäre ein einseitiger Kampf und griechische Lehrer sind teuer. Diese Rechnung möchtest du nicht deinem Herrn präsentieren müssen."

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    SKLAVE - SISENNA IUNIUS SCATO

    Einmal editiert, zuletzt von Terpander ()


  • Gorgonus blinzelte verwirrt: Hatte er sich in seinem Gegenüber getäuscht? War die vermeintliche Körperspannung vielleicht nur die Magerkeit eines alternden Leibes? Was er für Muskeln gehalten hatte nur ein gebauschtes Gewand?
    Wenn er genau hinsah: Wie grau war das Haar des Wirtes, wie trübe und ängstlich linsten die Äuglein.
    Nein, so ein griechisches Männchen zu schlagen, machte nicht wirklich Spaß.
    „Schon gut, keine Angst, tu dir nix“, sagte Gorgonus, trank sein Bier aus und stand auf. Vielleicht würde er anderswo bessere Gegner finden.
    "Vale, euer Bier ist wirklich gut!"
    Er grapschte die Tabula, um sie in die Casa Furia zu bringen, was er auch tat.


    >>> Epistolae Casa Furia

  • Chrislaus erwiderte die Umarmung herzlich von Tiberios und staunte nicht schlecht, das Tib Terpander bereits kannte. Charis setzte sich zu Tiberios und nahm sich ebenfalls ein kaltes Getränk.


    "Du hast Recht, wir sollten vorsichtiger sein. Man weiß nie wer vor der Tür steht, aber ich hoffe Terpander kann uns beschützen. Er macht mir den Eindruck. Ob wir schon offen haben, kann ich Dir nicht sagen. Aber ich denke schon. Falls nicht Tib, haben wir hiermit offiziell eröffnet und Du bist unser erster offizieller Gast.


    Ja wir könnten sicher die Taberna einige Tage schließen, aber wer würde die Taberna eines Urbaners angreifen? Das wäre ja eine persönliche Kriegserklärung. Die Zeiten sind finster geworden. Ich weiß nicht, wo man sonst sicher ist außer in seinen Häusern und in den Geschäften. Aber selbst dort kann man überfallen werden, da dürfen wir uns nichts vormachen. Wir sollten uns Knüppel unter die Theke legen. Falls jemand frech wird, kann Terpander ihn damit schlagen.


    Datteln aus Eurem Hause, dass nenne ich geschäftstüchtig. Und wenn wir Kunden sind, dann kannst Du öfter vorbeikommen und uns beliefern und Dich von mir mit einer kalten Poska und was leckerem Puls verwöhnen lassen", freute sich Charis und nahm die Rezepte entgegen.


    "Die Rezepte sind außergewöhnlich Tib, vielen Dank dafür. So können wir etwas ganz Besonderes anbieten und Du kannst uns die Datteln dazu liefern. Gerade der umgekehrte Gewürzwein wird sicher sehr gut laufen. Eiskalt in der Hitze serviert, oder schön gewärmt an kalten, schutteligen Tagen.


    Die Rezepte bekommen einen Ehrenplatz und ich werde an Dich denken, sobald ich die Köstlichkeiten zubereite", sagte Charis gerührt und verstaute die Tafeln ordentlich, ehe er sich einige der Datteln nahm, die Tiberios ihm anbot.


    Sie waren süß, saftig und unheimlich gut. Charislaus leckte sich die klebrigen Finger genüsslich ab und nahm sich noch eine Dattel.


    "Du hältst mich nicht von der Arbeit ab, Du bist ein Gast. Sogar ein geschäftlicher Gast Tiberios. Zudem bist Du hier um uns zu warnen. Niemand kann etwas dagegen haben", antwortete Charislaus.


    Er nahm einen kräftigen Schluck Posca, dann nahm er Tiberios Hände in seine und schaute ihn unverwandt an. Er freute sich, das Tiberios derart besorgt um ihn war. Ihm selbst erging es nicht anders, die Tabula hatte ihm das Herz in die Hose rutschen lassen vor Sorge um Tiberios.


    "Das freut mich sehr, dass Du zu allererst hergekommen bist, um zu erfahren wie es mir geht. Mir geht es sehr gut. Ganz ehrlich Tiberios, so gut ging es mir von der Unterkunft noch nie. Die Arbeit wird sich ergeben, aber Du kennst mich ich bin höflich und fleißig, da wird es keine Probleme mit den Kunden geben. Falls doch denke ich ist das Terpanders Job sich darum zu kümmern, dass kein Gast Ärger macht.


    Terpander ist sehr streng, aber Du kennst ihn ja wie Du sagtest. Ich vermute das ist er aufgrund der Sicherheit. Aber lieb von Dir, dass Du Dich sorgst und nachfragst.


    Ist bei Dir alles in Ordnung? Wir sollten uns gemeinsam Gedanken machen, wie wir den oder die finden, die Dich suchen und bedrohen Tiberios. Allein dreht man sich mit so gräßlichen Gedanken schnell im Kreis. Man findet keinen Ausweg, so geht es mir in solchen Situationen. Drum ist da eine zweite Meinung sehr gut. Ich hatte mir auch schon einige Gedanken gemacht, aber ob sie was taugen weiß ich nicht. Wir müssen sozusagen ermitteln. Hast Du sowas schon mal gemacht? Ich nicht, aber irgendwann ist immer das erste Mal.


    Falls Terpander nichts dagegen hat, könnten wir nachher auf mein Zimmer gehen und ein bisschen reden. Dann siehst Du es auch gleich, wie gemütlich ich jetzt wohne. Und glaube mir, hier bist Du sicher. Probiere den Puls", sagte Charis aufmunternd und schob Tiberios das Essen innig vor die Nase.


    Etwas Warmes im Bauch, beruhigte auch die Nerven. Zudem war es eine Möglichkeit wie er Tib beistehen und ihm eine Freude machen konnte.

  • Tiberios griff nach dem puls, der herrlich aromatisch roch und zog ihn zu sich. Er probierte: „Hmmm, hast du das gekocht? Wenn ja kannst du nicht nur massieren sondern auch gut kochen. Deinen Namen trägst du zurecht – der Begabte.“
    Er nannte ihn ja immer Charis.


    „Keiner würde die Taberna eines Urbaners angreifen.“, stimmte er zu: „Aber es geht darum: Wieviele wissen, dass diese Taberna Urbanern gehört? Und nun frage ich Dich: Wenn Du nach mir suchen würdest, wo würdest du beginnen? In der Casa Furia oder? Die nach mir suchten fingen jedoch in Portus Ostiensis an, wo ich nicht lange war und daher kann ich die Namen derjenigen, die mich dort suchen würden, sehr einschränken – genau gesagt auf zwei und die hängen mit dem Übelsten zusammen, was ich jemals gemacht habe.“
    Tiberios wurde rot, wenn er daran dachte. Sogar der liebe treue Charis würde entsetzt sein. Und Terpander würde ihn gnadenlos abkanzeln.


    "Nein, ich habe noch nie ermittelt. Ich denke nach, mache Listen und streiche Namen aus.“
    Tiberios grinste: „Ich bin ein Scriba, Bibliothekar und jetzt Maiordomus, kein Urbaner.“
    Er löffelte den Puls aus, nahm Charis Hand in die seine und spielte leicht mit den Fingern des Jünglings:
    „Ich komme gerne mit auf dein Zimmer.“, sagte er:
    Welche Gedanken hast du dir gemacht? ich möchte sie gerne hören."

  • Appius war schon länger daran interessiert welche Spelunke seine beiden Lieblingsmiles betrieben.
    Er kannte das Lokal noch nicht, hatte er bisher noch keine Zeit sich einen Eindruck davon zu machen.


    Das Contubernium kam die Strasse entlang, in Bekleidung die nicht sofort auf die Zugehörigkeit hindeutete.


    " Das ist es?" Appius starrte auf die Taberna und sein Unterkiefer blieb auf Halbmast offen stehen.
    " Und......läuft der Laden überhaupt?"


    Bevor noch jemand antworten konnte ging er schnurstracks durch die Türe ins Innere.

  • Dort fand er Terpander vor, der aufgrund der frühen Stunde noch keine Gäste bewirtete (was er sowieso nur noch in Ausnahmefällen tat, seit er Charislaus zur Verfügung hatte). Er trug heute eine gewöhnliche römische Tunika. Die Schuhe fehlten wie immer.


    "Salvete", grüßte er und hörte auf, die Blutsuppe in der Amphore umzurühren. Er wusch sich die Finger und trocknete sie mit dem Geschirrtuch ab. "Was darf`s sein?"


    Terpander hatte einen starken griechischen Akzent, doch sein Latein war fehlerfrei. Er stieß einen gellenden Pfiff aus, den man durch die ganze Casa Leonis hörte, um den anderen Sklaven zu rufen.

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