Nomen est Omen


  • Die Rothaarige hatte gebettelt und gefleht
    . Und doch waren ihre Worte bei ihrem Dominus auf taube Ohren gestoßen. Sie wollte doch nur das Aislin ein selbstbestimmtes und freies Leben haben würde. Doch welcher römische Herr würde seiner potentiell, zukünftige Sklavin die Freiheit schenken? Der Iulier bestimmt nicht. Auch wenn er besonders nett zu ihr war und Iduna in den Rang seiner Cubicularia erhoben hatte. So hatte sie das Geflüster in den Sklavenunterkünften durchaus vernommen. Es ging dabei um eine keltische Sklavin die auf dem Sklavenmarkt verkauft wurde. Weil sie ungehorsam und respektlos der Herrschaft gegenüber wahr.


    Ob dieser Gedanken spürte Iduna wie ein Schauer über ihren Rücken kroch. Wenn Angus sich nicht zügelte, dann würde ihm das selbe Schicksal blühen. Nein! So weit durfte es der Kelte nicht kommen lassen. Aber vielleicht lag dies in der Natur der keltischen Stämme. Was die Rothaarige wusste war, dass sie noch einmal ein ernstes Wörtchen mit dem Kelten sprechen müsste. Diese Erkenntnis ließ Iduna leise aufseufzen. Bevor sie ihre Tunika schloss und ihre Tochter sanft in das hölzerne Gestell bettete, welches ihr Dominus für sie hatte anfertigen lassen.


    Mit dem Gestell auf dem Rücken, in dem ihre schlafende Tochter ruhte, verließ Iduna die Domus Iulia. Ihr Dominus wusste darüber Bescheid. Und so lief die Rothaarige an den hübschen Villen der römischen Oberschicht vorbei. Schließlich erreichte Iduna den Mercatus Urbis der Hauptstadt und ließ ihren Blick höchst aufmerksam schweifen. Augenblick schlugen Iduna die verschiedensten Wohlgerüche entgegen. Aber auch die Abfälle verbreiteten ihr stechendes Miasma. So kräuselte sich das Näschen der Rothaarigen. Gewandet war Iduna in eine hübsche dunkelblaue Tunika. Während der Goldreif um ihr Handgelenk spielte. Nichts an ihrer Erscheinung ließ darauf schließen das es sich bei der Germanin um eine Sklavin handelte. Denn weder der Flavier, noch der Iulier hielten etwas davon ihre Sklavenschaft durch Brandzeichen zu markieren. Worüber der Rotschopf äußerst erleichtert war.


    Vielleicht fand sie hier ein Schutzamulett für ihre Tochter, die noch immer selig vor sich hinschlummerte. Und so trat Iduna näher an die hölzernen Stände heran und betrachtete die angebotenen Stücke. Einige davon waren wirklich äußerst erlesen und sahen sehr kostbar aus. Zumindest vermutete dies die Rothaarige.


    Sim-Off:

    Wer möchte, darf meinem Rotschopf gerne Gesellschaft leisten. =)

  • Casa Valeria >>



    Valeria Maximilla hatte sich durch vier valerische Sklaven begleitet auf den Weg gemacht, um endlich die Liebeskunst von Ovidius zu erstehen.
    Damit er ein bißchen Bewegung bekam, hatte sie Wölfchen mitgenommen. Brav trottete er neben ihr her.


    Sicherheitshalber hatte die Valeria den großen Wolfshund aber angeleint und die Leine dem Kräftigsten der Sklaven in die Hand gedrückt.


    Als Maximilla an den Ständen des Mercatus vorbei schlenderte, sah sie vor sich ein germanisches Mädchen.

    Germanische Sklavinnen gab es zu Hauf, doch dieses Mädchen schien eine freie Frau zu sein. Es trug eine blaue Tunika und einen Goldreif um das Handgelenk, doch leider keinen Umhang in einem der komplizierten germanischen Webmuster, die die Valeria so gerne webte. Vielleicht war es dazu in Rom zu warm.
    Auch Maximilla hatte anfangs in ihrer Kleidung, die sie aus Germanien mitgebracht hatte, immer geschwitzt.
    Doch heute trug Valeria Maximilla eine seidengelbe Tunika und eine waldgrüne Stola darüber und dazu eine aufgesteckte Flechtfrisur, die sie hoffentlich größer erscheinen ließ.


    Maximilla machte ihren Sklaven Handzeichen, ihr zu folgen.
    Hinter dem rothaarigen Mädchen blieb sie stehen und sagte laut in dem Idiom der Myrginge, das war der germanische Stamm ihrer Pflegemutter Adalheidis:
    „Moyen dag, Fruwe. Best weer vandage."
    Sehr gut sprach sie Germanisch nicht. Aber Schönen Tag, die Dame und zu sagen, dass heute gutes Wetter sei, das bekam sie hin.
    Maximilla hoffte, dass ihr die Überraschung gelungen war.

  • Am liebsten hätte Iduna ihre kleine Tochter auf den Arm genommen. Um ihr die Marktstände zu zeigen. Doch erstens schlief die kleine Halbgermanin friedlich und zweitens hatte Iduna Angst das ihr Aislin im Gewühl aus den Händen glitt. Welch' schrecklicher Gedanke. Ganz schnell auf etwas anderes konzentrieren. Auf die Tatsache zum Beispiel das ihr Dominus die kleine Aislin niemals freilassen würde.


    An einem der Stände hatte sich ein regelrechter Menschenauflauf gebildet. Sodass sich die Rothaarige neugierig näher schob. Dabei war es lediglich ein Stand der besondere Düfte anpries. Und so wandte sich die Cheruskerin langsam herum und schlenderte an der Budengasse vorüber. Allmählich wurden die Händler mutiger und priesen ihre Waren lautstark an. So laut dass Aislin aus ihrem Schlummer erwachte und zu quängeln begann. Augenblicklich beschleunigte Iduna ihre Schritte. Und platzierte sich am Rande einer der Budengassen. Das Holzgestell ließ sie vorsichtig von ihren Schultern gleiten und stellte jenes behutsam zu Boden. Sanft beugte sich die Rothaarige über das Holzgestell und hob ihre Tochter behutsam heraus.


    Das Mädchen hatte Hunger. Aber Iduna konnte sie hier doch nicht anlegen. Dann blieb eigentlich nur eine Möglichkeit. Sie würde zurück in die Domus Iulia gehen müssen. Aber wann bekam sie noch einmal diese Gelegenheit? In diesem Moment wirkte Iduna mit dieser Situation überfordert. Und da half es auch nicht das eine fremde Stimme in ihrem Rücken erklang. Jedoch hatte diese Stimme germanisch gesprochen. Auch wenn der Dialekt ein anderer war, als der in ihrem Stamm gesprochen wurde. Augenblicklich drehte sich die Rothaarige herum und stand ...einer jungen Römerin gegenüber. Rasch senkte Iduna ihren Blick und wich einige Schritte zurück.
    “Entschuldige Domina. Ich wollte dir nicht den Weg versperren.“
    Während Aislins quängeln an Intensität gewann und Iduna nicht wusste wie sie ihre Tochter beruhigen könnte.

  • Die Germanin sprach Latein. Und sie nannte Maximilla Domina. Entweder war sie eine Sklavin oder sie dachte, dass das in Rom besonders höflich sei.


    „Du standst mir nicht im Weg. Ich wollte mir eigentlich nur einen Spaß erlauben.“, gestand Maximilla. Da sah sie erst das winzigkleine Mädchen in Idunas Arm:
    „Oooh, wie süß. Ist das deines? Warum weint es, hat es Hunger?“


    Die Valeria winkte ihre vier Sklaven heran:
    „Stellt euch mal bitte so hin, Jungs, dass ihr die Mutter hier von neugierigen Blicken abschirmt.“, befahl sie:
    Jetzt kannst du dein Kleines stillen, Fruwe. Mein Name ist Valeria Maximilla und wie heißen du und dein kleiner Sprössling? Ich kann dich schließlich nicht die ganze Zeit „Fruwe“ nennen.“


    Maximilla lachte vergnügt und hielt gerade noch Wölfchen zurück, der sehr neugierig war, Mutter und Kind zu beschnüffeln.

  • Wie bitte? Die Römerin wollte sich einen Spaß mit ihr erlauben und erschreckte sie dann so? Wo lernte man denn das? Diese Gedanken behielt Iduna jedoch für sich und streichelte ihrer Tochter beruhigend über den Rücken. Irgendwann musste Aislin doch wieder müde werden. Doch das quängeln des Kindes hatte sich mittlerweile in ein lautstarkes schreien verwandelt. Und die Rothaarige blickte noch immer mit diesem verzweifelten Gesichtsausdruck in Richtung der jungen Römerin.


    “Einen Spaß erlauben?“
    Platzte es über Idunas Lippen. Bevor sie ihren Kopf schüttelte und drückte Aislin an ihre Brust. Das Mädchen wimmerte noch immer leise und Iduna wirkte noch immer verzweifelt.
    “Das ist meine Tochter Aislin, Domina.“
    Gab die Rothaarige zur Antwort und biss sich dann auf die Unterlippe. Aislin hatte Hunger und Iduna konnte sie nicht stillen. Während sie immer verzweifelter wirkte. Aislin begann mit den Lippen zu schmatzen und drückte ihr Köpfchen gegen Idunas Brust. Denn an dieser Stelle, unter der Tunika, befand sich Aislins Milchbar und dies wusste die Halbgermanin genau. Nur waren Iduna die Hände gebunden.
    “Aislin hat Hunger Domina. Aber ich... ich... kann hier nicht.“
    Konnte man Idunas Stimme vernehmen. Während sie aus dem Augenwinkel zu der jungen Römerin blickte.


    Als die Römerin ihre vier Sklaven heranwinkte, ließ Iduna fragend blicken. Dann erklang auch schon die Erklärung und Iduna lächelte schüchtern. Die vier Sklaven würden sich doch bestimmt mit dem Rücken zu ihr stellen, nicht wahr?
    “Ich bin Iduna Domina.“
    Antwortete die Rothaarige. Verlagerte die kleine Aislin und zerrte an ihrer Tunika. Schließlich konnten sich Aislins zahnlose Lippen um Idunas Brustspitze schmiegen. Und kurze Zeit später erklang das glückselige schmatzen der Halbgermanin. Während Iduna aus dem Augenwinkel in Richtung des Vierbeiners glitt, der an ihrer Tunika schnüffeln wollte.

  • "Salve, Iduna und Klein- Aislin“, murmelte Valeria Maximilla.
    Diese Iduna schien aber sehr schüchtern zu sein für eine Germanin.
    Und sie machte ein ängstliches Gesicht, als hätte Maximilla sie schlagen wollen.


    „Ich dachte, du freust dich, wenn jemand mit dir in deiner Muttersprache spricht.“, erklärte die Valeria geduldig:
    „Stattdessen guckst du wie ein Kalb wenn es donnert, zumindest würde das Adalheidis so ausdrücken.“


    Die Sklaven hatten sich brav mit dem Rücken zu der Mutter aufgestellt, nur der Jüngste wagte einen neugierigen Blick und Maximilla drohte ihm mit den Finger:
    „Nochmal luschern und du bekommst nachher keine Fleischspießchen.“, mahnte sie an, dann sah sie Iduna zu, wie sie ihr Kind stillte:


    „Na, da hat sie ja Hunger, deine kleine Maus.“, sagte die Valeria :
    „ Weißt du was, Iduna, was mir auffällt.
    Du hast eine süße kleine Tochter und bist hübsch gekleidet, was bedeutet, dass es dir nicht an Essen oder sonstwas fehlt.
    Ich bin noch nicht verheiratet, doch wenn ich mal eine Matrona bin und so ein kleines Geschöpf in meinen Armen halten darf, wäre ich ganz närrisch vor Glück.
    Du jedoch bist nicht glücklich, sondern zu Tode betrübt. Willst du mir nicht sagen, was los ist. Ist der Vater der Kleinen vielleicht ein Lumpenhund und hat dich sitzen lassen?"

  • “Salve Domina Valeria Maximilla.“
    Begrüßte Iduna die Römerin standesgemäß. Natürlich war die Aussprache ihrer Worte nicht mit diesem weichen Klang behaftet, als wenn Römer ihre Muttersprache verwendeten. Zum Glück hatte ihr einstiger Dominus, der Flavier, großen Wert auf die korrekte Aussprache der römischen Worte gepocht. Und die Rothaarige hatte fleißig gelernt. Was vielleicht auch an dem Hauslehrer gelegen haben mochte. Denn mit dem älteren Griechen hatte sich Iduna tatsächlich verstanden.


    “Oh nein. Bitte entschuldigt Domina. Ich war nur in Gedanken.“
    Erklärte die Cheruskerin ihren ängstlichen Gesichtsausdruck. Garantiert würde sie der Römerin nicht auf die Nase binden das sie sich Sorgen um ihren Ehemann machte.
    “Ich gucke wie ein Kalb wenn es donnert? Das klingt lustig.“
    Und tatsächlich musste die Rothaarige leise kichern. Bevor sie auch schon ernst wurde.


    Zum Glück stellten sich die vier Sklaven der Römerin so auf, dass sie Iduna nicht beobachten konnten. Und endlich entspannte sich die Rothaarige und Aislin konnte ihren Hunger stillen.
    “Sind das deine Sklaven Domina? Deine Sklaven gehorchen dir aufs Wort.“
    Stellte Iduna mit leiser Stimme fest und streichelte Aislin sanft über den Rücken, als das Mädchen ungestümer zu saugen begann.


    Die Römerin hatte ein besonders scharfes Auge, durchzuckte es Idunas Köpfchen. Einen äußerst wachsamen Blick.
    “Wie kommt es das du der germanischen Sprache mächtig bist Domina?“
    Sprudelte es neugierig über Idunas Lippen. Als sie ihre Tochter sanft von ihrer Brust löste und die Spange ihrer Tunika wieder an ihrer Schulter befestigte.
    “Deine Sklaven können sich wieder herumdrehen.“
    Schmunzelte die Rothaarige und senkte im nächsten Moment ihren Blick.


    “Der Vater meiner Tochter soll ein Lumpenhund sein? N.. nein. Angus ist ein wunderbarer Vater für Aislin.“
    Erwiederte die Rothaarige auf die Feststellung der jungen Römerin.

  • Als Iduna kicherte, freute sich Maximilla. Die junge Germanin taute langsam auf.
    „Eigentlich sind alle Sklaven meines Cousins Tiberius, bei dem ich wohne. Natürlich gehorchen sie mir, es sind guterzogene Burschen.“, sagte Maximilla etwas verständnislos, denn warum sollte das anders sein?
    Könnt euch alle wieder umdrehen, die junge Dame Aislin hatte ihr Frühstück.
    Warum ich etwas eure Sprache spreche? Ich bin in Germanien aufgewachsen, auf dem Land, da staunst du. Ich bin erst seit kurzem hier in der Hauptstadt."


    Valeria Maximilla erinnerte sich an das freie Landleben bei Adalheidis und lächelte verträumt:
    „ Als Kind wollte ich unbedingt auch eine Germanin sein und habe Adalheidis angebettelt, mir einen germanischen Namen zu geben. Deshalb habe ich tatsächlich noch einen Namen: Ortrun, das bedeutet: die, die die Geheimnisse der Waffen kennt. Aber niemand in Rom weiß, dass ich auch noch Ortrun heiße, das weißt jetzt nur du, Iduna. Jetzt kennst du ein Geheimnis von mir und du darfst mir auch eines von deinen verraten."


    Diese ganze Iduna hatte so etwas Zartes und Feines und gefiel Maximilla sehr gut. Sie war auch nicht so groß wie andere Germaninnen, und die Römerin musste zu ihr nicht hochschauen.


    "Wenn dein Angus ein guter Vater und kein Lumpenhund ist, dann ist ja alles in Butter, würde Adalheidis sagen.", meinte die Valeria:
    "Bedrückt dich denn etwas anderes?"


    Sie beugte sich zu Wölfchen, der mit dem Schwanz wedelte und zu Iduna hinzog:
    „Wölfchen liebt kleine Kinder.“, erklärte sie:„Darf er deine Aislin mal begrüßen?“

  • Lange hatte man Iduna nicht mehr kichern gehört. Und dann perlte dieses Geräusch in Gegenwart einer jungen Römerin über ihre Lippen? Schon merkwürdig.
    “Du musst stolz auf die Sklaven deines Verwandten sein Domina.“
    Antwortete die Rothaarige und schielte aus dem Augenwinkel in Richtung der vier Sklaven. Aber wieso eigentlich vier an der Zahl? Diese Gedanken verbiss sich die Cheruskerin. Auch wenn man ihre Neugierde beinahe mit Händen greifen könnte, wenn man denn wollen würde. Schließlich war Aislin satt und Iduna befestigte ihre Tunika wieder an Ort und Stelle. Dann erst erlaubte die junge Römerin den vier Sklaven das sie sich wieder herumdrehen durften. Und wie aufs Stichwort geschah genau das. Bewundernd nickte die kleine Germanin und musterte die Sklavenschar der Valeria.


    Dann war erneut die Stimme der jungen Römerin zu vernehmen und Iduna lauschte höchst aufmerksam ihren Worten. Wie bitte? Diese Römerin war in Germanien, auf dem Land aufgewachsen?
    “Du bist in Germanien aufgewachsen Domina? Wirklich? Ich.. ich stamme aus dem Gebiet der Cherusker.“
    Sprudelte es über die Lippen der Rothaarigen. Wobei ein helles leuchten in ihren veilchenblauen Seelenspiegeln Einzug hielt.
    “Du sprichst die germanische Zunge äußerst gut Domina.“
    Nun ja. Eigentlich hatte die kleine Römerin keine Mamutaufgabe bewältigt, als sie diese Worte in der germanischen Zunge ausgesprochen hatte.


    Den verträumten Ausdruck auf dem Gesicht der jungen Römerin kannte Iduna nur zu gut.
    “Ortrun.“
    Wiederholte Iduna den germanischen Namen. Wobei sie der jungen Römerin einen raschen Blick aus dem Augenwinkel entgegen warf.
    “Du bist als Römerin geboren. Wolltest aber immer Germanin sein Domina? Aber, wieso“
    Nein. Dies verstand der Rotschopf tatsächlich nicht. Was man an dem fragenden Ausdruck in ihren Augen erkennen konnte.
    “Ja. Ich liebe Angus und möchte ihm eine gute Gefährtin sein.“
    Dabei lächelte nun Iduna verträumt vor sich hin und wirgte ihre schlafende Tochter in den Armen.


    Kurz umwölkte Skepsis die Augen der kleinen Germanin. Bevor sie Aislin vorsichtig in die Richtung des Vierbeiners streckte.
    “Aislin schläft gerade so friedlich. Es wäre schade wenn sie wieder wach werden würde.“

  • „Die Cherusker dürften weiter im Norden wohnen, ich komme aus der Civitas Aquensis im Süden. Dort lebt keiner der großen Stämme. Warum ich als Kind eine Germanin sein wollte? Ich glaube, ich kann das einfach erklären: Adalheidis hat mich aufgezogen und ich habe sie lieb. Ich wollte in allen Belangen genau so sein wie sie.“, sagte Valeria Maximilla:
    „Aber das ist einfach unmöglich. Ich bin eine Valeria, Adalheidis die Freigelassene meines Vaters und du bist eine cheruskische Sklavin. Die Götter haben jeden von uns auf seinen Platz gestellt. Jeder soll an seinem eigenen Platz sein Bestes geben."
    Die Römerin richtete ihren Blick auf Iduna.
    Im gleichen Moment winselte Wölfchen und zerrte an der Leine. Er wollte unbedingt zu Aislin.


    „Du hast recht, deine Tochter schläft gerade so schön. Nein, Wolf, jetzt nicht, später.“, sagte Maximilla mit strenger Stimme. Sie hielt ihren Hund für äußerst zartfühlend. Es war schon eine Rüge, wenn sie ihn anstatt Wölfchen Wolf nannte.
    Der Sklave mit der Leine hatte ein wenig Schwierigkeiten, das große Tier zu bändigen, aber dann gab Wölfchen nach. Hechelnd sah er Valeria Maximilla an und trommelte mit seinem Schwanz. Ein wenig sah es aus, als würde er sie auslachen.


    „Da ich ohnehinfür alle Fleischspießchen und Posca kaufen will, kannst du genausogut mitkommen und auch etwas haben. Natürlich nur wenn dein Dominus das erlauben würde. Ich kenne eine gute Garküche bei den Traiansmärkten.", sagte Maximilla:
    „Ich möchte nachher auf eine Werkschau eines Bildhauers, was immer das ist. Das wird ein strammer Marsch, aber Bildung ist immer etwas Gutes."


    Die vier valerischen Sklaven freuten sich offensichtlich über die Aussicht von Essen und Trinken. Sie waren sofort bereit, aufzubrechen.

  • “Civitas Aquensis?“
    Wiederholte Iduna den Namen jener Gegend. Wobei ihr ein Bild dieser Gegend gerade nicht einfallen wollte. Hm. Aber vielleicht würde ihr die junge Römerin davon erzählen?
    “Wie ist es in diesem Civitas Aquensis?
    Sprudelte es über Idunas Lippen. Wobei sie ihre Neugierde nicht länger verbergen konnte. Und es sogar hell in ihren Augen aufblitzte.


    “Wenn Adalheidis dich aufgezogen hat Domina. Was ist mit deinen Eltern?“
    Sorgenvoll kräuselte sich Idunas Näschen und ihr Blick glitt zu Boden. Diese Frage war viel zu persönlich. Und dieser Gedanke ließ die Sorge nun auch auf ihrer Stirn ersichtlich werden. Wenn die Domina nicht wollte, dann musste sie ihr diese Frage nicht beantworten. Tatsächlich fühlte sich die Rothaarige mit einem mal äußerst unwohl und schielte aus dem Augenwinkel in Richtung der Valeria. Deren Stimme erklang im nächsten Moment und Iduna hatte nicht den Eindruck als würde sie ihr zürnen.
    “Ein jeder von uns hat seinen festbestimmten Platz im Gefüge des Lebenskreislauf.“
    Etwas poetisch muteten Idunas Worte an. Aber sie entsprachen der Wahrheit. Auch Iduna hatte zu anfang gegen ihre Sklavenschaft rebelliert. Doch die Worte und Lehren ihres griechischen Lehrers hatte die junge Germanin rasch zur Vernunft gebracht.


    Der ungestüme Wolfshund, zumindest schätzte Iduna diese Rasse so ein, begann auf einmal zu winseln. Und Iduna wandte ihren Blick in seine Richtung. Der kräftige Sklave schien große Mühe zu haben den Wolfshund unter Kontrolle zu halten. Und dann erklang die autoritäre Stimme der Römerin. Sodass sich auch Iduna unwilllürlich straffte. Der Wolfshund unterdessen wedelte mit seinem buschigen Schwanz. Blieb aber jetzt artig an der Seite des kräftigen Sklaven und zerrte auch nicht mehr an der Leine.
    “Vielleicht darf dein Hund meine Tochter beschnuppern wenn Aislin aufgewacht ist.“
    Versuchte sich die Rothaarige an einem Kompromiss. Wobei sie Valeria Maximilla kurzzeitig direkt anblickte.


    “Ich glaube schon das mir mein Dominus gestattet den Traiansmärkten einen Besuch abzustatten. Für heute habe ich meine Aufgaben für meinen Dominus erledigt, Domina.“
    Dann lächelte die Germanin leicht.
    “Ich würde mich freuen wenn ich dich begleiten dürfte Domina.“
    Am strahlen ihrer veilchenblauen Augen erkannte man deutlich das sich Iduna wahrlich freute.
    “Eine Werkschau eines Bildhauers? Was ist das?“
    Oh. Dafür würde sich Iduna auch interesieren. Denn der Rotschopf war neugierig. Aber irgendwann musste auch sie zurück in die Domus Iulia.

  • „Schön ist es in der Aquensis.“, antwortete Maximilla:
    „Aber Rom ist auch schön, nur anders schön.“


    Auf die Frage nach den Eltern schnalzte sie missbilligend mit der Zunge. Auch wenn ihr die kleine Germanin sympathisch war, würde sie ihr nicht ihre ganze Lebensgeschichte erzählen.


    Eine Werkschau ist vermutlich so etwas wie eine Ausstellung“, erklärte Maximilla, während sie zu der Garküche gingen:
    „Doch ich denke nicht, dass das ein Ort für Aislin ist. Sie werden nicht erlauben, dass ein Kleines dort schreit und weint. Sie ist schließlich nur ein Sklavenkind.“


    Letzeres meinte Maximilla nicht böse, sondern realistisch.


    Sie deutete nach vorne an die Tafel, an der die Garküche ihre Angebote anzeigte:


    Heute
    porcus trojanus
    ganzes Schwein mit Lukanerwürsten und Aprikosen gefüllt, in Scheiben


    „Das letzte Mal gab es Saueuter“, sagte Maximilla vergnügt:
    "Aber ich empfehle die Fleischspießchen und dazu kühle Posca.",
    sie winkte zwei der Sklaven zu sich und gab ihnen Münzen aus ihrem Beutel.
    Sie schaute sich derweil nach einer Sitzgelegenheit um.

  • Nachdenklich musterte die Rothaarige die junge Römerin und vernahm ihre Worte.
    “Aber du kannst Germania nicht mit Roma vergleichen Domina. Germania ist wild und frei. Und Roma ist eine Stadt in Ketten.“
    Ja, das beschrieb es ganz gut. Zumindest hatte Iduna diese Vorstellung von Rom. Ob die Römerin jedoch mit ihrer Vorstellung konform ging, würde sich erst noch zeigen. Müsste sie aber eigentlich schon. Wenn die Valeria in Germania aufwuchs und eine Bindung zu diesem Land hatte.


    Schließlich wurde Iduna doch zu neugierig und dies spürte die Rothaarige am missbilligenden schnalzen ihrer Zunge.
    “Bitte verzeih mir Domina. Diese Fragen stehen mir als Sklavin nicht zu.“
    Entschuldigte sich die kleine Germanin und hoffte die Valeria würde ihre Entschuldigung annehmen. Wieso war Iduna auch so neugierig gewesen, hm?
    “Ich weiß nicht was eine Aus.. Ausstellung ist Domina.“
    Als die Römerin dann erklärte dass auf einer solchen Werkschau keine Kinder mitgenommen wurden, nickte Iduna lediglich. Schließlich bettete sie die schlafende Aislin in den Korb und hievte sich das hölzerne Gestell wieder auf den Rücken.


    Als die Valeria nach vorne auf das Schild der Garküche deutete, beschleunigte Iduna ihre Schritte. Blieb jedoch hinter der Römerin. Bei der Garküche angekommen wehte der Rothaarigen bereits köstlicher Duft entgegen und unwillkürlich schnupperte sie in der Luft. Als die Sklaven Münzen von ihrer Domina erhielten, zuckte die Germanin leicht zusammen. Sie hatte keine Münzen ihres Dominus bekommen um sich etwas auf den Märkten oder den Garküchen zu kaufen.

  • Maximilla runzelte die Stirn. Sie war ein netter Mensch, aber alles hatte seine Grenzen. Außerdem hatte sie Germanien mitnichten mit Rom verglichen, sondern gesagt, beide wären auf ihre Art schön.


    „Du redest wirres Zeug, liebe Iduna.“, sagte sie freundlich, doch bestimmt:
    „Rom ist die Herrin der Welt. Wenn also eine Stadt in Ketten liegt, dann ist es bestimmt nicht Rom.
    Was denkst du so betrübliche Gedanken? Du solltest fröhlich sein, damit dein kleines Mädchen ein fröhliches Herz bekommt.
    Schau, da kommen meine Sklaven, und sie haben auch für dich Posca und ein Spießchen mitgebracht. Nimm es ruhig, du bist eingeladen.“


    Maximilla ließ sich auf eine steinerne Bank niedersinken.
    Es gefiel ihr, Iduna etwas zu essen zu spendieren. Eigentlich wäre es doch nett, wieder einmal eine Germanin um sich zu haben.
    "Wer ist denn eigentlich dein Dominus?", fragte sie.


    Währendessen bedienten die Sklaven erst Valeria Maximilla, dann Iduna und dann teilten sie unter sich selbst. Natürlich bedankten sie sich bei der jungen Domina.


    Die Valeria nickte freundlich.

  • Oh je. Hatte die Rothaarige gerade einen Fehler begangen, als sie Roma als in-Ketten-gelegt bezeichnete? Offensichtlich. Denn die gerunzelte Stirn der jungen Römerin sprach Bände. Und so biss sich die kleine Germanin auf die Unterlippe und senkte augenblicklich ihren Kopf.
    “Bitte achte nicht auf meine wirren Worte Domina. Ich habe Unsinn gesprochen.“
    Wisperte die Rothaarige und schielte aus dem Augenwinkel zu der jungen Römerin empor. Würde sie ihre Entschuldigung annehmen? Innerlich wünschte es sich Iduna mit jeder Faser ihres Herzens.


    “Du hast Recht Domina. Rom ist zu stolz um sich in Ketten legen zu lassen.“
    Vorsichtig lächelte sie zu der Valeria empor und zuckte erneut zusammen. Waren ihre Worte wahrlich betrübt und zu düster an diesem schönen Tag?
    “Ich werde fröhlich sein Domina.“
    Augenblicklich intensivierte sich das Lächeln auf ihren Lippen. Domina Valeria Maximilla hatte Recht. Ihre düsteren Gedanken würden Aislin nur zum Weinen bringen. Und dies wollte der Rotschopf unter keinen Umständen.


    Als die vier Sklaven zurück kehrten und Iduna die Worte eben jener Römerin vernahm, weiteten sich ihre Augen in stummer Freude.
    “Tausend Dank Domina. Ich weiß nicht.. wie ich.. erkenntlich...“
    Stammelte die Germanin und wagte nicht ihren Blick anzuheben. Denn ihre glühenden Wangen machten allmählich ihren roten Löckchen Konkurrenz. Mit leicht zitternden Fingern ergriff Iduna das Spießchen und pustete vorsichtig dagegen. Das es noch heiß war erkannte man an den dünnen Rauchkringel die von dem Fleisch empor stiegen.
    “Ich.. ich könnte dir meinen Armreif als Bezahlung geben Domina.“
    Sie wollte es zumindest angeboten haben. Denn Iduna hatte ein schlechtes Gewissen.


    “Mein Dominus ist Gaius Iulius Caesoninus.“
    Antwortete Iduna mit ruhiger Stimme und knabberte vorsichtig an dem heißen Fleisch.

  • Hairan war auf dem Mercatus unterwegs, um Werbung für sein Geschäft auszuhängen.
    Sein Blick fiel auf zwei Frauen, die von vier Sklaven umringt, vergnügt Fleischspießchen aßen.
    Eine war eine Römerin, die andere vielleicht ihre Dienerin.
    Einen Moment hielt er inne, etwas berührte ihn wie einen Hauch der Götter.
    Sollte er sie ansprechen?
    Er entschied sich dagegen, fremde Frauen ansprechen war nicht sein Stil. Er wartete lieber, bis sie zu ihm kamen, um ihre Zukunft zu erfragen.
    Wie ein düsterer Schatten glitt er an ihnen vorbei.


    Sein Ziel ist der Aushang des Mercatus.

  • Valeria Maximilla lachte hell auf und sagte:
    „Ich sagte doch, du bist eingeladen. Das wäre ja noch schöner, wenn ich jemand einlade und ihm dann seinen Schmuck abnehme. Hälst du mich für einen Wegelagerer?“


    Jetzt wurde die rothaarige junge Frau auch noch rot. Sie pustete ihr Fleischspießchen an. Die germanische Sklavin war einfach zu niedlich.


    Maximilla biss in ihre Fleischstückchen. Sie waren gut gewürzt und lecker.
    „Ich fragte nach deinem Dominus, weil ich dich vielleicht gerne kaufen würde. Dich mit Aislin zusammen selbstverständlich.“, sagte die Römerin und leckte sich ihre Finger einzeln ab.
    Sofort stand einer der Sklave mit einem Tuch neben ihr. Ergeben säuberte sich Maximilla die Hände mit dem Stoff:
    „ Ich habe hier in Rom noch keine eigene Cubicularia ,und wenn ich Tiberius bitte, erlaubt er es bestimmt. Hättest du denn Lust, mit deiner Kleinen in die Casa Valeria überzusiedeln?“



    Maximilla schaute den Mann an, der gerade an ihnen vorbei ging. Der Mann gefiel ihr nicht. Sie fasste vorsichtshalber nach ihrem Geldbeutel. In diesem Moment entfuhr Wölfchen, der natürlich auch seinen Anteil und dazu nach Wasser erhalten hatte, ein tiefes Knurren.

  • Dss Lachen der Römerin klang wunderschön in den Ohren der Rothaarigen. Auch wenn sie sich hüten würde, diese Worte über ihre Lippen perlen zu lassen.
    “Domina, ich.. ich fühle mich geehrt das du mich einlädst.“
    Sprach Iduna mit sanfter Stimme an die Römerin gewandt. Wobei sie ihren Blick demutsvoll abgewandt hielt. Von den Gedanken der Römerin wusste die kleine Germanin nicht das geringste. Während sie noch einmal an dem Fleischspieß pustete und dann voesichtige Stücke davon abbiss. Nicht auszudenken und ihr würde eines der Fleischstückchen zu Boden fallen. Denn der Wolfshund würde bestimmt danach schnüffeln. Und solche Fleischspiese waren einfach nichts für Tiere. Viel zu scharf gewürzt.


    Als die Römerin erklärte dass sie nur deswegen nach ihrem Dominus gefragt hatte, weil die Valeria sie gerne dem Iulier abkaufen würde. Zusammen mit Aislin natürlich. Und was würde dann aus Angus werden? Er war schließlich Aislins Vater. Sichtlich verwirrt verharrte Iduna an Ort und Stelle. Unfähig eine einzige Silbe über ihre Lippen dringen zu lassen. Offensichtlich waren die Worte der jungen Römerin noch nicht ganz in Idunas Geist vorgedrungen.
    “Du würdest mich meinem Dominus gerne abkaufen Domina? Aber was wird dann aus Angus? Er ist der Vater meiner Tochter und.. ein keltischer Krieger. Angus könnte deine Leibwache verstärken Domina.“
    Hatte sie durch diese Worte ihr Schicksal bereits besiegelt? Auch wenn sie als Sklavin keinerlei Mitspracherecht hatte. Sollte sich Valeria Maximilla dazu entschieden sie dem Iulier abzukaufen.


    “Das Aufgabengebiet einer Cubicularia ist mir nicht fremd Domina.“
    Schließlich diente sie dem Iulier bereits als Cubicularia. Doch was würde aus Angus werden? Nachdenklichkeit zierten plötzlich Idunas Gesichtszüge. Als Aislin erwachte und leise zu wimmern begann. Den Fleischspieß balancierte sie in den Händen, während sie zugleich das Geschirr von ihrem Rücken entfernte und Aislin an ihre Brust drückte.
    “Pssssst.“
    Murmelte die Cheruskerin in ihrer Muttersprache. Hob dann jedoch ihren Kopf, als der Wolfshund bedrohlich zu knurren begann. War da nicht gerade ein Mann vorüber geglitten? Lautlos, als hätten seine Füße keinerlei Bodenkontakt nötig.
    “Hast du auch diesen dunklen Mann gesehen Domina?“

  • „Mit Angus ist das so eine Sache.", sagte Valeria Maximilla:
    „Das müsste wirklich Cousin Tiberius entscheiden. Für männliche Sklaven ist er zuständig. Aber keine Sorge, ich würde nie eine Familie auseinander reißen. Mein Vater hat mir beigebracht, so etwas niemals zu tun.“


    Die Valeria betonte nie- mals. Und es war wahr.


    Plötzlich ging der Fremde vorbei, und Wölfchen knurrte. Als hätten Hund und Kind eine Verabredung getroffen, begann Aislin zu wimmern.
    „Diesen Typen habe ich allerdings gesehen.“, sagte Maximilla mit einer Gänsehaut:
    „Jetzt weißt du, warum mich Tiberius ohne ein Geschwader von Sklaven nicht aus dem Haus lässt, nicht einmal mit Wölfchen. Rom ist gefährlich. Der Mann sah wie ein wandelndes Unheil aus. Wo sind die Urbaner, wenn man sie braucht?“


    Zwischenzeitlich hatte sich der große Wolfshund Aislin genähert und steckte unendlich sanft seine Schnauze zu ihr hinein. Sein buschiger Schwanz bewegte sich wie wild.
    „So eine Hundeschnauze ist kalt und feucht.“, sagte seine Herrin:
    „Die meisten kleinen Kinder fangen an zu lachen, wenn Wölfchen sie beschnuppert."

  • Noch immer pochte Iduna das Herz bis zum Hals ob dieses Angebots der jungen Römerin. Was aber war, wenn sich Angus verweigerte oder ihr Dominus dem Wunsch der jungen Valeria einen Riegel vorschob? Alles Gedanken die durch das Köpfchen der Rothaarigen geisterten.


    “Vielleicht solltest du diesbezüglich erst mit deinem Verwandten sprechen Domina. Und dann die Domus Iulia aufsuchen. Dort wirst du mich ... wirst du uns finden.“
    Auch wenn Iduna noch immer nicht begriff wieso die junge Römerin diesen Wunsch geäußert hatte. Lag dies vielleicht daran das Idunas Heimat in Germanien lag? Und wollte sich die kleine Römerin ebenfalls an ihre Wahlheimat erinnern, wenn sie Iduna dem Römer abkaufte?
    “Domina? Deine Worte ehren mich.“
    Sprach die Rothaarige mit einem sanften Klang in ihrer Stimme.


    “Eine Familie darf niemals getrennt werden.“
    Wiederholte die kleine Germanin Valeria Maximillas Worte und musterte schließlicg den Wolfshund. Dessen Nackenfell war noch immer borstig und ließ Iduna unwillkürlich dem geheimnisvollen Fremden nachblicken.
    “Irgendwie sah dieser Fremde unheimlich aus. Nicht wirklich wie ein Mensch aus Fleisch und Blut.“
    Gab Iduna zur Antwort und spürte wie sich eine Gänsehaut auf ihrem Körper gebildet hatte. Zum Glück beruhigte sich der Hund und auch Aislins wimmern verstummte. Stattdessen konnte man das kleine Mädchen glucksen hören, als sich Wölfchens Schnauze zu dem Kind vorreckte.

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