Nachdem Domitilla sich ein wenig von der anstrengenden Reise erholt hatte, beschloss sie, den Hortus aufzusuchen, um dort noch ein wenig die Nachmittagsonne zu genießen. Sie hatte sich immer gerne in dem schönen Garten der Villa aufgehalten. Besonders die wunderbaren Rosen hatten es ihr angetan, die einst Flavius Felix hatte anpflanzen lassen, bevor er sich in sein sardisches Exil zurückgezogen hatte. Als sie dann hinaus schritt, war ihr erstes Ziel dann auch die Rosen. Von ihnen ging ein herrlich süßer Duft aus, den sie mit geschlossenen Augen einsog. Nun wusste sie, dass sie endlich wieder zu Hause war.
Praxilla, die ihrer Domina hinaus gefolgt war, hatte einem Skaven aufgetragen, der Flavia eine Erfrischung in Form eines gekühlten Würzweines zu bringen. Kurz nachdem sie sich auf einer marmornen Bank niedergelassen gelassen hatte, von wo aus sie sich an der Pracht der edlen Rosen erquicken konnte, brachte der Sklave ein Tablett mit einer kleinen Kanne des anregenden Getränks und einen Becher. Nachdem er ihr einen gefüllten Becher gereicht hatte, nahm sie einen Schluck.
Sie sann darüber nach, welche Unternehmungen sie in den nächsten Tagen tätigen könnte. Soranus, ihrem jungen Sklaven war zu Ohren gekommen, dass am nächsten Tag ein spannender Kampf anlässlich der Ludi Romani stattfinden sollte. Vielleicht würde sie ihm den Gefallen tun und dort hingehen. Womöglich dürfte er sie dann auch begleiten.
Doch was keinen Aufschub duldete, waren die Briefe, die sie noch schreiben musste. Den libellus repudii , den Scheidebrief an Lepidus Standard an oberster Stelle.
Außerdem wollte sie einige Tempel besuchen.
Im Titel soll es natürlich flavische Rosen heißen! Blöde Autokorrektur!