III. Kohorte, V. Centurie

  • Die gesamte Ausrüstung, teilweise in mehrfacher Ausführung war durchaus schwer und unhandlich. Aber das gehörte wohl zur Einführungsphase dazu und als er die Barracke erreichte, in der seine Centurie untergebracht war, nahm er nochmal alle Kraft zusammen, um vor den Milites, die ja seiner Aufsicht unterstanden, einen schneidigen ersten Eindruck zu machen.


    Er betrat die Barracke und fand seinen Raum sofort. Einigermaßen sauber. Also legte er die Ausrüstung ab, probierte das Bett und ruhte ein wenig. als auch schon einer seiner neuen Männer herein schaute. „Salve, Optio. Ich bin Marcus Epidius Cotta. Hoffe die Garde hat Dir einen guten Empfang..., Cotta schaute ihn an unterbrach sich kurz und fuhr fort, Verzeih, Optio. aber darf das so bleiben?


    Labeo, Der sofort wusste, dass seine Haarpracht gemeint war, lachte: Haha, nein natürlich nicht. DAS muss weg. Ich bin direkt vom Hafen gekommen, ich habe noch nicht mal das Haus meiner Familia besucht. Der Centurio hat mir vorgeschlagen ich sollte morgen nach dem Eid und ein paar Formalitäten, erst einmal zwei Tage in die Casa gehen. dann kann ein Barbier sich darum kümmern und nicht der Scherer der Garde.....ach ja Falls Ihr noch nicht über meinen Namen informiert worden seid... Gnaeus Iulius Labeo. Sohn des Iulius Seneca, ein VerstorbenerTribun dieser Garde.“


    Cotta nickte und schaute ihn an.„Ja der Centurio kann auch mal ganz freundlich sein, auch wenn er vielleicht einen Hintergedanken dabei hat. Naja, ein paar der Jungs würden Dich gerne zu einem soldatischen Abend einladen. Nichts wildes. Aber wir haben gerade unsere Dienstwoche im Palast hinter uns. Das ist immer ein Grund zu feiern


    Labeo überlegte, was die Hintergedanken des Centurio sein könnten. Er würde es vielleicht noch erfahren. Auch warum Cotta sich so ausgedrückt hatte, dass der Centurio auch mal ganz freundlich sein könne, brahcte Labeo zum Nacdenken, Die Einladung hingegen freute ihn. Kameradschaftsgeist war anscheinend großgeschrieben in de Garde. Ja. Gerne, ich werde kommen. Nicht lange denke ich, aber es ist gut die JUNGS kennenzulernen.

  • Nur wenige Zeit später hörte Labeo aus einer der Nachbarstuben gemäßigt lautes Gegröle. Er lachte. Das war doch bei allen Truppenteilen das Gleiche. Als ging er dem Gegröle nach, aber schon bald gesellte sich auch eine Geruch hinzu. Es würde also herzhaft werden.
    Als er die Stube betrat wurde ein vielstimmiges Salve angestimmt und man bat den neuen Optio sich zu setzen. Es gab ein sehr einfaches und doch schmackhaftes Gericht: Stark angebratener Speck, Käse und Eier waren in köstlicher Weise amalgamiert worden zu einer Art Tunke, zu der geröstetes Brot gereicht wurde und ein derber Landwein. Kein Festmahl und doch ein Fest. Alle stellten sich vor und es war ein gelungener Abend, es war gut dass Labeo gekommen war, aber es war auch git und vor allem angemessen, dass er nach etwa einer Stunde wieder ging. Die neuen Kameraden protestierten höflich, er solle doch bleiben, aber wahrscheinlich waren auch sie froh über beides, sein Kommen und sein Gehen.


    Es war ein langer Tag gewesen und morgen würde er nach dem Morgenappell seinen Eid leisten und dann wäre er ein echter Prätorianer.

  • Am Abend mach seinem ersten richtigen Tag bei den Prätorianern wurde sich Labeo des Ernstes seiner Lage so richtig bewusst. Natürlich war er stolz und er hatte sich gut geschlagen heute, aber die Garde hatte doch ein anderes Tempo und Niveau und im Prinzip auch ein höheres Gefahrenlevel.


    Von daher hielt er es für an der Zeit ein Testament zu verfassen. Er setzte sich und schrieb:



    testamentum Gn Iul Labeo f C n M


    Im Vollbesitz meiner geistigen und körperlichen Kräfte gebe ich hiermit meinen letzten Willen kund.


    All mein weltlicher Besitz soll an den Cultus Deorum gehen, um damit drei jährliche große Opfer darzubringen. Eines für den Stifter, eines für den Kaiser und eines für eine nicht genannte Person.


    Gegeben in Roma, in der Castra Praetoria.


    PRIDIE NON OCT DCCCLXX A.U.C. (6.10.2020/117 n.Chr.)
    Mit eigener Hand,
    Gnaeus Iulius Labeo



    Er würde es beizeiten, bei den Vestalinnen hinterlegen.

  • Ob es das Abendessen war oder die vielen Runden auf dem Exerzierplatz hätte Labeo beim besten Willen nicht sagen können, selbst wenn er irgendetwas hätte sagen können. Aber dazu braucht es gewöhnlich Luft, die aus den Lungen strömt und in den Stimmlippen eine Vibration erzeugt, welche wiederum als Stimme dem Gehege der Zähne entflieht.


    Aber hier war das Problem. Aus Labeos Lungen kam keine Luft, weil auch sie schon nicht das bekommen hatten, was sie brauchten, nämlich Blut, welches aus dem Herzen herausgepumpt werden sollte - in alle Teile des Körpers auch in die Lunge . Aber seit das Herz in der selben Nacht, nachdem er sein Testament bei den Vestalinnen hinterlegt hatte, genau zu Beginn der zweiten Nachtwache aufgehört hatte zu schlagen, funktionierte in Labeos Körper nichts mehr so richtig. Und bald darauf gar nichts mehr.


    Er war tot.



    Sim-Off:

    Das bei den Vestalinnen hinterlegte Testament darf gerne insbesondere von M IUL Dives angefochten werden.

  • Als der Optio beim morgendlichen Antreten vermisst wurde, sandte der Centurio einen Miles ihn zu wecken. Dieser kehrte bald darauf schreckensbleich zurück.
    "Der Optio ist tot."
    "Red keinen Unsinn!" polterte der Centurio, und ging sich selbst überzeugen. Als er aus der Stube trat, war ihm das Poltern vergangen. "Keiner betritt mehr den Raum. Informiere sofort den Tribun."
    Und so geschah es.


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