• Es war alles für die Besprechung des Armilustriums hergerichtet. Der Kaiser war immer erpicht auf dieserlei Ereignisse, gab es ihm doch die Gelegenheit, mit seinen Truppen hier in der Hauptstadt in Kontakt zu treten. Der Augustus war nun auch schon lange genug in diesem Amt, dass er sich der Bedeutung von Ritual und Zeremonie allzu bewusst war. Und wenn es um die Prätoriansiche Garde ging... nun, die verärgerte jemand in seiner Position besser nicht.

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  • Der Praefectus Praetorio grüßte den Imperator beim Eintreten militärisch korrekt aber nicht übermäßig förmlich. Sie sahen sich häufig und kannten sich schon lange, seit der Zeit der Dakerkriege.
    Der Devise des Aquilius, das Pomerium zu achten , Respekt zollend, trug der Präfekt eine Toga – wobei die zackig-aufrechte Haltung und die Generalsposen des alten Haudegen jedweden zivilen Eindruck daran unweigerlich zunichte machten.
    "Salve mein Kaiser!" schnarrte der Präfekt, und ging nach der ersten Begrüßung gleich in medias res:
    "Wir haben Eber, Widder und Stier vom Feinsten besorgt. Du erweist uns doch die Ehre?"
    Es war nur zur Hälfte eine Frage.

  • Der Kaiser schätzte seinen Präfekten sehr. Das lag auch und ganz besonders an seiner direkten Art.


    "Salve. Und natürlich. Solche Anlässe sind von höchster Wichtigkeit und ich bin dankbar, meinen Teil zum Armilustrium beitragen zu können.
    Ich nehme an, die Vorbereitungen laufen nach Plan?"


    Ganz beiläufig nickte er den Dienern, die mit Wein eilfertig in der Nähe standen zu, damit die Besprechung nicht austrocknete. "Falerner.", meinte der Augustus an den Präfekten gewandt.

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  • Vibulanus nickte knapp. Das Fest fand jedes Jahr statt und war Routine für die Stadteinheiten. Zwar war es das erste Mal, dass ihm auf dem Posten des Präfekten die Ausrichtung oblag, doch er war ein Mann, der das Bewährte schätzte und hatte nicht etwa vor, sich durch extravagante Neuerungen hervorzutun.
    "Alles bestens, Princeps. Die Männer sind heiß darauf, sich von ihrer besten Seite zu zeigen." Nebenbei und wie selbstverständlich erwähnte er: "Und hoffen natürlich auf ein Donativum."
    Denn es gab ja eine gewisse Tradition, die Garde mit großzügigen Zuwendungen bei Laune zu halten – und wie gesagt, Vibulanus war ein Mann der Tradition, ganz besonders wenn sie ihm zupass kam. Er hatte gerade ein Auge auf einige neue Ländereien geworfen – fruchtbares Ackerland, stets die beste Investition, aber die Preise heutzutage!


    Den Falerner nahm er dankend an.
    "Auf deine Gesundheit und deine Herrschaft über den Erdenkreis! Möge beides unangefochten sein." trank er dem Kaiser zu.
    "Ist denn auch der Caesar zu erwarten?" erkundigte er sich daraufhin. Gerüchte über eine Entfremdung zwischen Vater und Sohn kursierten. Vor kurzem erst hatte Vibulanus eine Bewegung innerhalb der Garde zerschlagen müssen, die gewisse Schritte hatten unternehmen wollen, um dem Zweitgeborenen des Kaisers und Erstgeborenen seiner populären Gattin, dem purpurgeborenen Tiberius Aquilius Iulianus die Thronfolge zu sichern.

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