Quaestor Principis also. Der Mann des Kaisers für Belange im Senat. Derjenige, der im Senat die Bekanntmachungen und Meinungen des Kaisers verlas, sofern dieser nicht selbst seine Meinung persönlich anbringen wollte. Selbst wenn der Kaiser anwesend war und nicht selbst sprechen wollte, war es Aufgabe dieses Quaestors, die niedergeschriebenen Worte zu verlesen. Aus diesem Grund waren genau diese Quaestoren im Normalfall auch Candidati Augusti, weil sie sehr eng mit dem Kaiser zusammen arbeiten mussten und viel Zeit mit ihm verbrachten. Es war deshalb eine ganz besondere Ehre, wenn man für dieses Amt auch nur in die engere Wahl kam und mir war es soeben angeboten worden!
Mein Kaiser ... ich weiss nicht wie ... wie ich diese Ehre verdient habe.
Immerhin kannte mich der Kaiser vermutlich bloss aus den Akten und hatte sich heute bloss ein erstes Bild von mir machen können. Er musste sich wohl in dieser Sache auf das Bauchgefühl verlassen und hatte offensichtlich ein gutes von mir.
Ich bin vertraut mit der grossen Würde dieses Amtes und der Bedeutung der Tatsache, dass der Quaestor Principis viel mit dir zusammen arbeiten muss. Ich bin bereit auf Grund der ausserordentlichen Umstände diese Position zu übernehmen und fühle mich äusserst geehrt, dass ich dein Vertrauen bereits nach einem so kurzen Gespräch erhalten darf.
Klar war, dass sich nun Vieles in meinem Leben verändern würde. Wenn der Senat dem Wunsch des Kaisers folgen würde und in einer Nachwahl tatsächlich mich bestätigen würde, dann war dies nicht bloss irgend eine Quaestur sondern eine grosse Chance. Nach der langen Zeit in Germania spürte ich nun wieder einmal, dass ich auf meinem Weg des Gedenkens an meinen Vater einen weiteren Schritt machen könnte.