[Blockierte Grafik: https://www.minpic.de/k/abfm/1krmpp/] Satibarzanes
<< [Vor der Castra] Eine fette Rechnung
Satibarzanes musste nicht lange nach der Adresse suchen. Die Porta Collina war das nördlichste Tor der Servianischen Mauer. Hier gabelten sich die nach Osten führende Via Nomentana und die Via Salaria, die nach Nordosten führte. Satibarzanes wusste das, weil er auf diesem Wege vor sechs Jahren nach Roma gelangt war. Seither hatte er die Stadt nicht mehr verlassen, aber oft darüber nachgedacht, zurück nach Pannonien zu gehen. Allein, dass Kyriakos Wort gehalten hatte, hatte Satibarzanes dazu gebracht, auch zu seinem Wort zu stehen. Nun sah er die Zeit gekommen, es zu brechen. Er war sicher, dass es in ihrer beider Interesse war, ohne viel Tamtam künftig getrennter Wege zu gehen. Niemand würde ihn vermissen. Der Gedanke schmerzte ihn nach allem, was sie gemeinsam durchgemacht hatten, war aber nicht zu ändern.
Mit der Wachstafel in der Hand stand er vor der Porta des Anwesens. Von außen hätte er die Casa Leonis für eine Ruine gehalten. Warum das Haus keinen Familiennamen trug, wie die anderen großen Anwesen, war leicht zu erraten - hier wohnten zwei Männer in einer Wohngemeinschaft und die konnten schlecht eine Familie bilden. Die Lösung des Dilemmas war elegant, der gewählte Name gefiel Satibarzanes. Er klopfte an die Porta und wartete darauf, dass der besagte Terpander öffnen würde. Da die Bewohner des Anwesens im Ganymed Kunden gewesen waren, rechnete er damit, dass Terpander ein griechischer Jüngling sei.