• Es war eine Ausgelassenheit, soetwas hatte Tarraco noch nicht gesehn!
    Jeder an dem der Hochzeitszug vorbei kam wurde zwangsläufig von den Feiernden angesteckt so stimmten immer mehr in den Chor der singenden ein!


    Neben Falco viel es mit nicht schwer mitzujubeln!



    "TALASSIO!
    Hoch lebe das Brautpaar."

  • Endlich angekommen, fiel es Catus zu Messalina über die Schwelle des Hauses zu tragen. Die Musik war nur noch ein ohrenbetäubender Lärm in meinen Ohren und ich staunte, daß dieser Lärm sich immer noch steigern konnte.


    Catus trug Messalina über die Schwelle und die Menschenmenge drückte hinterher in das Zimmer, wo die Brautleute ihre Nacht verbringen wollten.


    Gleich den Göttern scheint mir der Mann zu sein, der
    deiner Schönheit Pracht gegenüber sitzt.
    und zu dem du hinbeugst den Nacken; der dein Geflüster
    hört und das Lächeln voll Lustbegierde.
    Ha, mir hat es das Herz in der Brust erschreckt!
    Denn sobald ich dich nur erblickte, kam kein einziger
    Laut mehr aus mir, gebrochen war die Zunge, ein feines
    Feuer unterlief urplötzlich die Haut mir.
    Vor den Augen wird es mir dunkel, mir braust´s in den Ohren,
    kalte Schweiße rinnen herab auf einmal,
    ganz ergreift ein Zittern mich; blasser bin ich
    denn Heu, und als stürb ich in kurzem, bleubt aus mir der Atem.
    Alles muß gewagt sein!

    quidquid agis, prudenter agas et respice finem!

  • Als wir die Pforte zur Villa Decima erreichten, nahm ich Messalina auf meine Arme und Druckte sie nah an meinen Brust.
    Küsste sie und schritt dann, sie an mich schmiegend, mit ihr über die Schwelle.


    Meine Messalina. Ich wollte sie nie mehr loslassen.

  • Nachdem Catus Messalina über die Schwelle trug, setzte er sie vorsichtig ab und anschliessend umwickelte sie den Türpfosten mit Wolle und bestrich ihn mit Fett und Öl. Dies diente dem Vertreiben von bösen Geistern, die dem Brautpaar in der ersten Nacht schaden könnten.


    Jetzt kamen auch schon die Frauen, die nur einmal verheiratet sein durften,zu Messalina, um sie zum Bett des Mannes zu bringen. Vatus empfängt sie mit Feuer und Wasser. Bedeutungsvoll hört die Menge im Zimmer ihr zu, als sie die altehrwürdige Formel "Ubi tu Gaius, ego Gaia"
    spricht.


    Nun war der Moment gekommen. Sie legte sie vorsichtig auf das Bett und begann ihn zu liebkosen. Wir standen wie erstarrt und als er ihr den Gürtel löste, kam ich zur Besinnung und scheuchte die anderen aus dem Zimmer. Das hätten sie sich so gedacht!

  • "Ubi tu Gaius, ego Gaia" sprach ich und meinte noch nie etwas so enst. Ich war sein! Sein! Sein! Nichts hatte ich mir im Leben so sehr gewünscht! "Ubi tu Gaius, ego Gaia", "Ubi tu Gaius, ego Gaia", "Ubi tu Gaius, ego Gaia" ich schrie es hinaus in die Welt. Doch andere hörten es nur einmal. "Ubi tu Gaius, ego Gaia" einmal für jeden Gott! Als er gegann meinen Gürtel zu lösen ...

  • "Ubi tu Gaius, ego Gaia" - die Worte expoldierte förmlich in meinem Hirn.
    Glück überströmte mich.
    "Ubi tu Gaius, ego Gaia"
    Die Welt um mich herum verlor vollends an Bedeutung.
    Nichts existierte mehr ausser uns.


    Langsam und sanft begann ich ihren Gürtel zu lösen...

  • Meridius hatte sich die ganze Zeit im Hintergrund gehalten. Feierlichkeiten dieser Art waren ihm zu heilig, als dass er sich dabei in den Vordergrund drängen wollte. Folglich genoss er das Spektakel mit dem gebührenden Abstand eines Gastgebers, der dem frisch vermählten Paare in Nichts im Wege stehen wollte. Sollten sie die Zeit in vollen Zügen genießen, so weit es ihn betraf, würde er die nächsten Tage um den betreffenden Teil des Hauses einen großen Bogen machen. Und die anderen Hausbewohner, die Sklaven und das Gesinde hatte er geheißen, es ebenfalls so zu halten.


    "Junges Glück drarf man nicht stören!"


    ermahnte er allen Orten.

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