In der Tür prallte sie mit Stilo zusammen, den diese körperliche Begegnung sehr entzückte.
"Hoppla. Wohin soll es denn gehen ohne Anstandswauwau?"
In der Tür prallte sie mit Stilo zusammen, den diese körperliche Begegnung sehr entzückte.
"Hoppla. Wohin soll es denn gehen ohne Anstandswauwau?"
Madara lächelte zu Stilo auf und hielt ihn fest, nicht dass er noch zu Boden stürzte. Falls doch, stürzten sie gemeinsam.
"Ach schau einer an, wen haben wir denn hier? Wohin? Zu Dir Stilo, genauer gesagt zu Dir und Cimber. Ich hatte schon Angst, dass Ihr mich vergessen habt. Deshalb wollte ich mich auf den Weg zur Castra machen. Meine Hoffnung war unterwegs eine Soldklinge anmieten zu können, der anschreiben lässt. Immerhin hättet Ihr den Mann direkt vor Ort bezahlen können. Ehrlicherweise hatte ich ja gehofft, dass Ihr jemanden aus der Castra schicken würdet, der mich abholt. Das Du selbst herkommen bist, freut mich umso mehr. Da muss ich mir keine Sorgen um mögliche Begleitungen machen, die sich am Ende doch als zwielichtige Gestalten herausstellen könnten.
Jedenfalls freue ich mich Dich zu sehen. Bitte sag mir, dass Du Antwort von Cimber hast oder selbst einen Plan. Andernfalls weiß ich leider nicht weiter. Konntet Ihr etwas wegen der gestohlenen Pferde und den Räubern herausfinden? Ich hoffe diese Schurken sind noch nicht über alle Berge mit unseren Tieren. Was sagst Du zu meinem neuen Umhang? Der alte Umhang diente ja der Tarnung und war schlicht grauenvoll. Cimber hat den Umhang ebenfalls auf der Rechnung stehen. Ich musste mir etwas beschaffen lassen, dass gute Qualität hat, anständig aussieht und auch hält. Ich finde die Wahl sehr gelungen.
Nun der Umhang interessiert Dich sicher nicht, aber etwas anderes habe ich im Moment nicht zu berichten. Wie sieht es mit Dir aus?", fragte Madara gut gelaunt und hakte sich bei Stilo ein.
Stilo war leichter als Madara und daher ein gutes Stück zurückgeprallt, als er gegen ihren herrlich weichen Leib gestoßen war. Nun bot er ihr den starken Arm, an dem sie sich einhenkeln konnte. Eine Mietklinge hatte sie anheuern wollen ... Madara kam auf Ideen. Doch Stilo gab sich freundlich.
"Du siehst bezaubernd in diesem Umhang aus", der ihm vollkommen schnurz war, ihn interessierte nur der Inhalt. "Cimber bezahlt alles für dich, was dein Herz begehrt", versicherte er und streichelte ihr fleischiges Händchen, das auf seinem Bizeps ruhte, den er beiläufig anspannte. "Cimber hat nicht lange nachdenken müssen, was für dich das Beste ist. Er ist zu dem Schluss gekommen, dass wir zwei Hübschen heiraten werden."
Madara lächelte, Stilo wusste zu schmeicheln.
"Da kann Cimber froh sein, dass ich nicht so viele und vor allem teuere Herzenswünsche habe. Aber vielleicht ändert sich dass nun, da ich Dir versprochen bin. Unsere Hochzeit wird herrlich werden Stilo. Noch Generationen nach uns wird man von dieser Feier sprechen und zwar nicht aus dem Grunde, welches Loch sie in Cimbers Geldbeutel gerissen hat. Sondern mit welcher Liebe und Fürsorge diese Feier ausgerichtet wurde. Ich persönlich werde die Feier planen, lass Dich nur überraschen. Dies wird die erste Feier sein, die ich für uns geben werde und weitere werden folgen. Cimber hat weise gewählt und ich bin mit seiner Wahl einverstanden Stilo.
Der Baum der Freundschaft wird eines Tages die Frucht Namens Liebe tragen. Denn ist Freundschaft nicht auch eine Form davon? Ich weiß, dass Du mir ein guter Mann sein wirst und ich werde Dir eine gute Frau sein. Nur Stilo, an Deiner Pünktlichkeit musst Du noch ein klein wenig feilen", lachte Madara und drückte seinen Bizeps.
Das lief ja wie am Schnürchen! Vermutlich würde Cimber ihm den Kopf abreißen, doch jede Schandtat barg die fruchtbare Saat der Versöhnung. Und hieß es nicht, dass man die Bande einer Freundschaft in Feuer schmiedete? Wenn das Schicksal es so gut mit ihm meinte, sah er nicht ein, warum er nicht mit beiden Händen danach greifen sollte. Sanft legte Stilo seine raue Pranke auf Madaras Händchen, schützend, behütend.
"Was hältst du davon, die Hochzeitsnacht vorher einmal diskret zu üben, damit nichts schiefläuft?"
Madara schaute sich verschwörerisch um.
"Stilo Dir sind die Pferde zu Kopf gestiegen, oder warum gibst Du den Hengst? Du weißt, dass das nicht möglich ist. Nicht dass Du mich nicht reizen würdest, aber Du musst Dich bis nach der Hochzeit gedulden. Du würdest es bereuen, nicht gewartet zu haben und ich ebenso. Du weißt doch, diese Nacht soll etwas ganz besonderes werden", flüsterte Madara und strahlte Stilo an.
Stilo wollte sich doch nur aufziehen, dieser Schelm hatte einen schrägen Humor. Wobei möglicherweise meinte er es ernst und konnte die Hochzeit kaum noch erwarten. Madaras Griff um Stilos Arm wurde noch fester.
Zu gern hätte Stilo Madara einen Kuss geraubt, bevor er den unsensiblen Scherz auflöste. Gern auch noch ein wenig mehr als das.
"War nur ein Spaß, Schnecke. Du bist nicht mir versprochen, sondern einem anderen. Nach eingehender Beratung", die exakt einen Satz lang gedauert hatte, "hat Cimber meinem Vorschlag zugestimmt, dich einem Freund von mir zur Frau zu geben."
Er atmete durch.
"Nicht irgendeinem Freund, sondern meinem besten Freund. Du kennst ihn nicht - ich habe ihn in Hispania kennengelernt und gegenwärtig versieht er in Germania superior seinen Dienst. Publius Matinius Sabaco ist sein Name, Spross einer angesehenen Gens, der bei der Classis seinen Dienst versieht. Ist ein schmucker Bursche, er wird dir gefallen. Ich verlasse mich darauf, dass du alles tun wirst, damit es ihm gut geht."
Stilo konnte es aus der Entfernung leider nicht mehr. Er war niemand, der sich trüben Gedanken hingab, sein Leben spielte sich in der Gegenwart ab. Manche Dinge waren nicht zu ändern. Doch in den Momenten, wo er an Sabaco dachte, vermisste er ihn. Sie hatten gemeinsam viel erlebt, Höhen und Tiefen, gemeinsam gelacht und gemeinsam Tränen vergossen. Sabaco war Stilos persönliches Sozialprojekt, sein Wunsch, ihn wieder zu einem brauchbaren Mitglied der Gesellschaft zu machen. Jetzt, wo sie getrennt waren, ahnte er, dass es Sabaco nicht gut gehen würde, vermutlich kam er nicht klar - der Brief deutete ganz darauf hin. Stilos Brauen verzogen sich vor Sorge.
Madara schaute Stilo an und schüttelte leicht mit dem Kopf. Dieser Mann hatte einen seltsamen Humor, bei ihm wusste man nicht was er tatsächlich meinte. Vermutlich war auch das nicht wahr und er wollte sie nur aufziehen.
"Stilo ich weiß dass Du schwindelst, aber ich weiß leider nicht, wann Du mit schwindeln aufhörst. Bin ich überhaupt wem versprochen worden, oder ist das wieder Dein Humor? Dann lass Dir gesagt sein mein Lieber, er ist nicht gerade witzig. Cimber wäre gut beraten, mir wirklich endlich einen guten Mann zu suchen. Ich möchte nicht als alte Schachtel enden, die niemals einen guten Mann an ihrer Seite hatte. Weißt Du was mit solchen Frauen geschieht? Sie müssen in den Tempeln den Göttern dienen, weil sie niemand anderes wollte.
Das mag hört sich nach einer großen Ehre an, aber dabei ist es nicht als Entbehrung. Niemals wird ein Mann für einen einstehen, den man seinen Mann nennen darf. Man wird niemals eine Familie gründen, keine Kinder haben, keine Söhne auf die man voller Stolz blickt und niemals Enkel. Kein Haus das man für die Familie hütet, keine Karriere des eigenen Mannes die man unterstützt. Niemanden den man behütet und das soll ein ehrvolles Schicksal sein?
Macht Euch nur lustig Stilo, aber auch Euch wird eines Tages die liebende Hand einer Frau fehlen, die Euch all die kleinen alltäglichen Sorgen abnimmt, von denen Ihr gar nicht wissen müsstet, dass Ihr sie habt. Aber all das wird Euch dann selbst überlassen sein, weil Ihr Euch keine Frau suchen wolltet. Dann sucht mir wenigstens einen Mann", forderte Madara und versuchte grimmig zu schauen. Was nicht gerade ihre Stärke war, vor allem nicht bei Stilo.
Entwaffnet ließ Stilo die Schultern sinken. Sein für andere bisweilen wenig amüsanter Humor basierte darauf, dass er Dinge humoristisch verpackte, die ihm andernfalls zu nahe an die Substanz gehen würden. Doch wie sollte Madara verstehen, warum er so austeilte, wenn sie die Wahrheit nicht kannte. Er gab ihr einen freundlichen Wink mit dem Kopf und gemeinsam gingen sie noch einmal in das gemietete Zimmer. Es wurde Zeit, ihr etwas zu sagen. Nachdem er die Tür hinter ihnen geschlossen hatte, umfasste er ihre fleischigen Händchen, zog sie an sein Gesicht und küsste sie.
"Vergib einem Hammel sein schroffes Gebaren. Wäre ich nicht in der Legio festgekettet, hätte ich bei Cimber um deine Hand angehalten, Madara. Ihm einen anderen empfehlen zu müssen, das war für mich nicht leicht. Aber wenn ich es schon tun musste, dann den Besten, den ich kenne. Sabaco ist ein Guter und die Gens Matinia hat zahlreiche Ritter und Senatoren hervorgebracht. Sie sind steinreich. Du wirst deinen Mann glücklich machen, daran habe ich keinen Zweifel. Und falls er dich doch mal zum Weinen bringt ... sagst du mir Bescheid. Dann komme ich nach Germania und rede ein ernstes Wörtchen mit ihm."
Madara schaute Stilo an und wusste einen Moment nicht was sie sagen sollte. Eine Umarmung sagte mehr als 1.000 Worte, deshalb nahm sie den großen, starken Mann in die Arme und drückte ihn liebevoll an sich. Stilo der Fels in der Brandung, der Mann der sonst so stark war, zeigte seine Schwäche. Madara stimmte es traurig, wie er sprach. Er wollte nur das Beste für sie und hatte sie deshalb freigegeben, obwohl er sie gerne selbst an seiner Seite gesehen hätte. Und sie hatte ihm noch auf den Kopf zugesagt, was geschehen würde, sollte er sich keine Frau suchen.
Beruhigend drückte sie ihn an sich, tröstend, haltend und behütend.
"Vergeben und vergessen Stilo. Meine Worte waren ebenfalls verletztend, aber so waren sie nicht gemeint. Hätte ich vorher gewusst, wie Du empfindest, hätte ich Dir niemals derartige Worte an den Kopf geworfen. Du weißt sehr wohl, was es heißt eine Frau zu haben. Ich werde Deine Worte im Herzen und in Ehren halten. Du wärst ein guter Ehemann und ein wundervoller Vater Stilo. Denke daran, wenn Dich Dein Weg weit weg führen sollte. Du hast immer einen Platz auf dieser Welt und der ist bei mir. Vielleicht nicht auf die Weise, wie Du es Dir wünscht, aber Du hast immer ein Heim, dass verspreche ich Dir.
Du weißt was Du mir bedeutest und dass ich Dir vertraue. Du wirst einen guten Mann für mich ausgesucht haben. So wie Du von ihm sprichst, scheint er einer sehr guten Familie zu entstammen und rechtschaffen zu sein. Er wird mir ein guter Mann sein und ich werde ihm eine gute Frau sein. Du solltest uns einige Deiner Brieftauben da lassen. Ich hoffe dass ich Dir nie mit Tränen in den Augen schreiben muss, aber auch frohe Botschaften und nette Briefe sind erlaubt.
Ich danke Dir für alles Stilo, Du bist ein besserer Kerl als Du selbst von Dir glaubst oder weißt. Vergiss das nie", sagte Madara, drückte ihn noch einmal fest an sich und gab ihn frei.
Wäre ... hätte ... Stilo mochte keine Konjunktive. Sie bargen oft frustrierende Tatsachen. Er beugte sich hinab, weil Madara kleiner war als er, und drückte sich so enger in ihre Umarmung. Mit einem tiefen Atemzug nahm er den Duft ihres Haars wahr und ihrer weichen Haut. Er ließ jedoch ohne Widerstand zu, dass Madara kurz darauf wieder auf Abstand ging. Stilo nahm wieder eine aufrechte Haltung an. Sein Lächeln ließ nicht erkennen, wie es ihm gerade ging.
"Ein Heim ist das Wichtigste, Madara. Was ansonsten auch an einem reißen mag, so lange es einen Ort gibt, den man zu Hause nennen kann, mit einem warmen Herdfeuer und einem lächelnden Gesicht, ist alles irgendwie zu ertragen. Der einzige Wunsch, den ich in diesem Leben habe, ist, eines fernen Tages nicht niedergestochen im Staub zu sterben oder allein in einem Valetudinarium, sondern zu Hause im Kreis meiner Lieben."
Ein paar Wünsche mehr hatte er in Wahrheit schon, doch die taten gerade nichts zur Sache.
"Rechtschaffen ist Sabaco nicht, aber vielleicht wird er es ja mit dir an seiner Seite." Er blinzelte etwas. "Natürlich werde ich dir schreiben."
Galant öffnete er ihr die Tür, um sie hinaustreten zu lassen in ein Leben ohne ihn. Als sie an ihm vorbeiging, strich sein Blick voll Sehnsucht über ihre schweren Brüste und über ihre ausladenden Hüften, die bei jedem Schritt einladend hin und her schwenkten. Ein Ziehen im Schritt mahnte ihn, dass er zu genau hinsah, doch wen kümmerte es. Für die nächsten Jahre würde er Madara überhaupt nicht mehr sehen. Sie hätte ihm kräftige Söhne geboren und gesunde Töchter. Nun würde Sabaco diesen Körper genießen und es würden seine Söhne und Töchter sein, die Madara austrug. Noch mehr Konjunktive. Stilo hoffte, dass Sabaco wusste, was für ein Geschenk Stilo ihm in Gestalt von Madara nach Germania schickte.
Madara genoss die innige Umarmung von Stilo, aber sie wusste sie durfte nicht zu lange gewähren, sonst ließ sie diesen Mann nie wieder los. Das Lächeln von Stilo wirkte tapfer und Madara erwiderte es. Sie hoffte es wirkte so echt, wie sie es beabsichtigte. Die Wünsche von Stilo waren so traurig, wie ihr Abschied. Es war als hätte sich eine Kluft zwischen ihnen aufgetan, denn sie beide wussten, dass die Götter sie in verschiedene Richtungen aussenden würden. Stilo würde wieder losziehen und auf Reisen gehen, im Namen Roms. Dafür würde sein Freund Sabaco in den Hafen der Ehe einlaufen und sie würde ihm den Hafen errichten. Sie hoffte, dass er der Mann war, den Stilo versprach.
"Das hast Du schön gesagt Stilo. Ich hoffe, dass all Deine Wünsche in Erfüllung gehen und das Du lange und gesund lebst. Als alter Mann sollst Du mit meinem Gemahl, mir und unseren Familien im Garten sitzen und über alte Geschichten lachen oder über das Wetter schimpfen. Wir werden sehen, was Sabaco findet Stilo, ich weiß bis noch nicht was dieser Mann sucht. Ich kenne ihn noch nicht. Deshalb kann ich Dir darauf keine Antwort geben und ich bin keine Frau der Spekulation, sondern der Fakten wie Du weißt. Ich werde Dir ebenso schreiben und Dich auf dem Laufenden halten. Wer begleitet mich nach Germania oder holt er mich ab?", fragte sie und drehte sich zu ihm um.
Sie schaute zu ihm auf und prägte sich sein Gesicht ein, er war ein schöner Mann. Ein markanter Typ, der manches lieber verschwieg als preiszugeben, er machte keine unnützen Worte. Sie schätzte ihn dafür, aber in diesem Moment schmerzte es sie doch.
Tja, wer sollte Madara begleiten. Es kamen nur Männer infrage. Ein Haufen Frauen wäre nicht sicher und irgendwer musste die Geschäfte für Madara erledigen und so weiter.
"Cimber hat wieder mal nichts organisiert, wie es aussieht", stellte er mit einer gewissen Resignation fest und stemmte eine Hand in die Hüfte.
Was war nur los mit dem Bruder. In letzter Zeit wirkte er ziemlich durcheinander. Hatte es irgendeine Veränderung gegeben? Oh ja, das hatte es. Stilo glaubte zu wissen, wie er das Problem des verwirrten Bruders lösen konnte und zeitgleich Madara anständig nach Germania gelangen würde - zwei Fliegen mit einer Klappe.
"Zum Glück hast du mich", trumpfte er auf. "Nimm Zmertorix mit."
Madara lachte glockenhell und schüttelte gut gelaunt den Kopf. Stilo wusste sie stets aufzumuntern und er hatte Recht. So lieb Cimber war, ein klein wenig chaotisch war er tatsächlich. Der Fels in der Brandung war Stilo, stets ruhig, scheinbar gelassen und immer einen Rat parat. Madara blieb stehen und schaute zu Stilo auf.
"Da sagst Du was Stilo. Cimber unser kleiner Chaot, plant auf andere Art und Weise. Vermutlich stellt er mir die Begleitung, sobald ich in Germania angekommen bin. Das habe ich nie gesagt", lachte sie gut gelaunt und drückte ihn erneut.
"Wenn ich Dich nicht hätte Stilo, wo wäre ich da nur? Zmertorix? Einer Deiner Männer? Sehr gerne, ich weiß Deine Fürsorge sehr zu schätzen. Ich werde mit Zmertorix reisen. Wo treffe ich den Mann?", fragte Madara beruhigt.
Sie umarmte ihn in einem sehr ungünstigen Moment. Er versuchte, seine Hüfte nach hinten rauszustrecken, aber ihre üppige Statur machte den Plan dahinter obsolet. Madara presste ihren weichen Bauch gegen seine Erregung. Er grinste entschuldigend, ließ es sich jedoch nicht nehmen, die Umarmung aus vollen Zügen zu genießen.
"Zmertorix ist ein guter Freund. Momentan weilt er in Caesarea, wollte aber bald zurück nach Satala kommen. Du wirst ihn mögen."
Und viel wichtiger - er war keine Konkurrenz. Stilo drehte den Kopf in Richtung ihres duftenden Haares, das seine Nase und seine Lippen kitzelte, und legte die Hände auf ihren weichen Rücken. Er war gerade sehr glücklich. Die Umarmung war ganz von Madara ausgegangen, Cimber konnte nichts sagen. Stilo wäre ein Narr, würde er den Moment nicht nutzen.
Madaras Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen, als sie ein schelmisches Grinsen unterdrückte. Wenn das kein Kompliment war! Stilo schien sie sehr zu mögen, so wie er reagierte. Aber auch er ließ sie nicht kalt. Er war ein attraktiver Mann und dass er sie mit ganz ähnlichen Augen sah, schmeichelte ihr sehr. Nur leider hatte die Götter anderes vor, als ihr diesen Mann an die Seite zu stellen. Gut gelaunt und ein bisschen wehmütig löste sie sich von ihm.
"Zmertorix wird sicher gut auf mich achten, da bin ich fest von überzeugt. Ich verlasse mich auf Dich Stilo, dass weißt Du doch. Wann wird Zmertorix Satala denn erreichen?", fragte Madara und hakte sich bei ihm ein.
Sie musste sich abgewöhnen diesen Mann anzufassen, als wäre Stilo ihr Ehemann. Wobei die Vorstellung ihr schon weiche Knie zauberte. Stilo würde ihr einen Ehemann ausgesucht haben, der gut für sie war. Einen der mindestens mit ihm mithalten konnte, da war sich Madara sicher. Falls nicht würde sie ihm einen Beschwerdebrief schreiben, lachte sie in Gedanken und drückte seinen Arm fester. Es geschah schon wieder, dieser Mann hatte aber auch verflucht schöne Arme, eigentlich war er überall sehr anschmiegsam.
Das Klammern von Madaras warmem Händchen um seinen Bizeps verfehlte nicht seine Wirkung. Wenn eine Frau sich so an einem festhielt, dann war das eine starke Botschaft. Madara wollte nicht, das er ging. Und er wollte das auch nicht. Stilo fällte eine pragmatische Entscheidung. Mit dem freien Arm drückte Stilo die Tür wieder zu. Rums. Ausgesperrt war die Welt.
Er drehte sich Madara entgegen und seine Augen suchten die ihren. Seine Hand schob sich sanft an ihrem Hals entlang, unterhalb des Ohres blieb sie liegen, wo die Haut ganz warm war von dem dichten offenen Haar. Cimber würde ihn hierfür lynchen und Stilo war es egal. Er küsste Madara auf die Stirn, die Schläfe, die Wange, sah sie mit fiebrigem Blick an. Den letzten Kuss sparte er auf.
"Zmertorix wird seine Zeit brauchen, er ist Klamotten einkaufen. Falls du daran auch so viel Freude hast wie er, werdet ihr beide euch unterwegs nicht langweilen. Es kann dauern bei ihm, vielleicht kommt er erst in vielen Wochen zurück. Möchtest du uns wirklich schon verlassen?"
Was sprach Stilo denn da? Ein Mann der Wochen benötigte um Kleidung einzukaufen? Hatte er zwei unterschiedlich große Füße oder war er riesig oder winzig? War ein eine Herausforderung für jeden Schneider? Oder hatte er schlicht keine Frau, die ihm die Kleidung aussuchte, die Stoffe abglich und die passenden Schuhe fertigen ließ? Das würde sich alles klären, sobald Zmertorix eingetroffen war.
Im Moment war er nicht hier, niemand war hier nur sie beide. Stilo und sie. Madara stellte sich auf die Zehenspitzen, ohne dabei den Augenkontakt zu Stilo zu unterbrechen.
"Du redest zuviel Stilo, wo Du mich küssen solltest", antwortete Madara, umschlang ihn liebevoll und küsste ihn zärtlich auf den Mund.
Stilo hielt nun ganz still, von zärtlichen Bewegungen seiner Lippen abgesehen und vom leichten Massieren von Madaras Hals mit dem Daumen, auf dem immer noch seine Hand lag. Wie oft hatte er sich diesen Moment ausgemalt? Nun war er hier und in seiner Süße tausendfach köstlicher als in seiner Vorstellung. Wie vorsichtig er mit ihr war, genau wissend, dass man eine Jungfrau nicht zu sehr bedrängen durfte, denn sie fühlte jede Berührung noch tausendmal so stark wie er selbst.
Er war ein schrecklicher Mann ... ein Schlitzohr, was er selbst verharmlosend als Pragmatiker bezeichnete. Nun hatte er es geschafft, hatte sie so weit, dass sie seine Nähe suchte, die er sich so wünschte, dass sie seine Zärtlichkeit genoss und er schämte sich nicht, die ihre zu genießen. Als ihre Lippen sich voneinander gelöst hatten und Madaras Wangen heiß glühten, rieb er sanft seine Nase an ihrer.
"Ich habe uns ganz schön in die Patsche manövriert", gab er zu.
Madara schaute Stilo in die Augen und lächelte, als ihr Kuss endete. Weder Stilo noch sie wollten einander loslassen. Hier standen sie und hielten sich fest und waren sich näher als jemals zuvor im Leben. Gut möglich, dass sie sich da verschätzte, denn er war ihr immer nahe gewesen. Stets hatte er einen besonderen Platz in ihrem Herzen gehabt und daran würde sich nie etwas ändern. Der Mann der einst ihr Ehemann wurde, würde hoffentlich ebenso ihr Herz erobern. Man konnte es selbstverständlich nie wissen. Wichtig war, dass dieser Mann anständig war, seine Frau zu schätzen wusste und sich für die Familie und auch für die eigene Karriere interessierte. Ruhm und Ansehen sollte er seinem Haus und seiner Familie bringen.
Aber darüber hinaus war träumen und hoffen erlaubt. Madara wünschte sich einen Mann, der sie auf Händen trug und dem sie alles mit voller Fürsorge und auch Liebe vergelten konnte. Einen Mann der eine Frau suchte, die ihm beistand, die hinter ihm stand und die ihn umsorgte, sich kümmerte und die ihn auch liebte. Madara brachte es gedanklich auf den Punkt, sie suchte nicht einen Mann, sie suchte ihren Mann!
"Stilo Du weißt wie sehr ich Dich liebe und begehre, sag mir ehrlich was Du Dir wünscht. Ehe wir beide uns unglücklich machen. Dein Kuss war großartig, Deine Arme wissen mich zu halten, aber ist das nur dieser Moment oder ist es für immer? Falls nicht Stilo, dann musst Du mich freigeben und ich Dich", sagte Madara innig, nahm sein Gesicht in beide Hände und küsste ihn erneut.
"Was ist es Stilo? Bitte sei ehrlich", bat sie inständig.
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