~ Salutatio LuAnFlo ~ Wer an der Salutation teilnimmt, muss nicht zuerst an der Porta anstehen. Die Porta ist bei der Salutatio offen, aber durch Ursus bewacht!

  • Terpander war nicht durch Lurcos freundliche Worte aufzumuntern. Da sie nicht bevorzugt behandelt wurden, gab es kein Trinkgeld für den Sklaven hier, zudem rutschte er in den Keller von Terpanders Gunst. Würde er Ursus irgendwo treffen, würde er ihn nicht grüßen. Für einen persönlichen Gefallen, wie sie unter Sklaven zur Erleichterung des täglichen Lebens Gang und Gäbe waren, sollte der Erbsenzähler ebenso eine genau gleichwertige Gegenleistung parat haben, ansonsten würde Terpander sich nicht damit befassen. Er nahm Lurco die Amphore ab und setzte sie neben sich auf den Boden. Die folgende Wartezeit stand Terpander mit steinerner Miene herum.

  • Ursus war in Sachen der Patronate seines Herrn unbestechlich. Sein jahrelanges Training und seine vielen Siege als Gladiator, sowie seine hühnenhafte Statur machten es ihm zudem leicht, sich über etwaige negative Gedanken Anderer hinwegzusetzen. Bei der Salutatio galt die Reihenfolge, wie sie durch den Dominus festgesetzt wurde. Senatorensöhne und Ritter sowie deren Sprösslinge kamen zuerst dran. Erst danach reihte sich das übrige Volk ein, wobei auch hier nach Wichtigkeit unterschieden wurde. Somit war der Purgitius als Angehöriger der CU zwar gezwungen zu warten, fand jedoch eine nicht unbeträchtliche Menge Anderer hinter sich wieder. Ob dies nun den Sklaven des Purgitius richtig dünkte oder nicht, interessierte Ursus nicht. Nein, das war falsch. Er dachte nicht einmal einen Moment daran, was der Sklave denken könnte, denn als Sklave tat man was einem befohlen wurde.


    Wenig später stand die Gesellschaft vor dem Hausherrn.


    Ah, Purgitius Lurco. Guten Morgen. grüsste dieser wie üblich freundlich.

  • Lurco schaute etwas verdutzt und stellte sich an. Terpander sah aus wie eine Statue aus den Parkanlagen. Nur war sein Gesicht das eines großen Gewitters. Einen Augenblick später nahm Terp ihm die Weinamphore ab und stellte sie auf den Boden. Eines Tages würde er und Caepio auch ganz vorne stehen, oder sogar selbst Klienten empfangen. Sie hatten nicht lange zu warten, dann standen sie vor seinem Patron Lucius Annaeus Florus Minor.


    "Salve und guten Morgen mein Patron. Heute komme ich in der Angelegenheit eines Freundes. Dies ist Caius Iunius Caepio und er ist auf der Suche nach einem Patron. Deshalb werden wir heute bei Dir vorstellig. Wir möchten Dich bitten, Iunius als Deinen Klienten aufzunehmen. Ferner ist es sein Wunsch, beruflich in der Verwaltung Roms Fuss zu fassen", erklärte Lurco freundlich und schob Caepio ein Stückchen nach vorne.

  • Purgitius Lurco war einer jener Klienten, die immer wieder anwesend waren, egal ob sie etwas wollten oder brauchten oder einfach zeigen wollten, dass sie hier waren. Das war angenehm und es erleichterte einem die Gewährung eines Gefallens, wenn man das Gefühl hatte, der Bittsteller liesse sich nicht nur dann blicken, wenn er etwas wollte. Daher war ich ziemlich interessiert, als er mir einen neuen potentiellen Klienten vorstellte.


    Guten Morgen Caius Iunius Caepio. Willkommen in der Domus Annaea, tritt in Ruhe hervor. Gibt es eine Verwandtschaft zu Iunius Scato? fragte ich sogleich, denn ich war jemand, der gerne Verbindungen herstellte, falls sie vorhanden waren und Sisenna Iunius Scato war mir als enger Kollege meines Klienten Purgitius Lurco nicht unbekannt.

  • Der älteste Iunius trat vor und lächelte freundlich. Er unterdrückte den Drang, seine Tunika glatt zu streichen, damit er garantiert ordentlich wirkte. Terpander hatte alles gerichtet, es war alles gut sagte er sich im Stillen und lächelte etwas lockerer.


    "Salve ehrenwerter Lucius Annaeus Florus Minor. Vielen Dank, dass Du Dir Zeit für uns nimmst. Iunius Scato ist mein jüngerer Bruder und bei ihm bin ich zur Zeit untergekommen. Wie Purgitius Lurco erklärte, bin ich auf der Suche nach einem Patron und einem Beruf. Mein Wunsch wäre es, in der Verwaltung Roms arbeiten zu dürfen.


    Leider habe ich noch keine Berufserfahrung auf dem Gebiet, nicht wirklich. Bis jetzt habe ich mich mit Tagesarbeiten durchgeschlagen. Einige darunter waren Buchhalterischer Natur, als helfende Hand. Ich kann lesen und schreiben, ebenso rechnen. Meist jedoch waren die Arbeiten dass es etwas zu schleppen oder zu bauen gab. Ich möchte nichts beschönigen, aber das was ich kann, das könnte ich jederzeit beweisen und ich bin lernwillig", stellte sich Iunius Caepio selbst vor.

  • Der junge Mann vor mir wirkte auf der einen Seite unsicher, doch auf der anderen Seite war seine Vorstellung äusserst sachlich und wirkte aufrichtig.


    Der ältere Bruder von Iunius Scato, gut, gut.


    ... es folgte eine kurze Pause, in welcher ich mir diverse Positionen durch den Kopf gehen liess.


    Du möchtest also in der Administratio von Roma unterkommen. Was schwebt dir denn so vor? Stadtschreiber, Agrimensor, Aquarius? Oder vielleicht eine andere Position?


    Dass ich ihn bei konkretem Wunsch vielleicht sogar als Stadtschreiber in meine Dienste aufnehmen könnte, da ich als Volkstribun durchaus ein Recht auf einen eigenen Schreiber hatte, das verriet ich ihm noch nicht. Zuerst wollte ich wissen, ob er eigene Ziele und Wünsche hatte. Als Agrimensor oder Aquarius war er im Gegensatz zum Schreiber viel freier in der Einteilung seiner Arbeit.


    Sim-Off:

    Will heissen, als Stadtschreiber könntest du dich diversen Plots anschliessen, wo Amtsträger beteiligt sind. Als Agrimensor oder Aquarius müsstest du selber etwas mehr tun, damit du Anspielmöglichkeiten findest, obwohl diese durchaus vorhanden sind.

  • "Richtig Iunius Scato ist mein jüngerer Bruder und der jüngste von uns Dreien ist mein kleiner Bruder Fango. Ja das ist mein Traum und mein Wunsch in der Administratio von Roma unterzukommen. Einen Posten als Stadtschreiber bekleiden zu dürfen, dass wünsche ich mir, denn ich habe noch nichts vorzuweisen und möchte mir meinen Werdegang erarbeiten.


    Als Agrimensor wäre ich Landvermesser im Auftrage Roms in den Regiones und nimmt dort die Vermessung und Kartierung vor. Dies würde bedeuten, sehr viele würden sich auf meine Arbeit verlassen. Das Amt wäre mir bei meinen heutigen Kenntnissen mit zu viel Verantwortung verbunden. Die Arbeit die ich abliefere, dafür möchte ich gerade stehen können ich möchte sie reinen Gewissens abgeben können.


    Deshalb kommt auch der Aquarius nicht oder noch nicht für mich in Betracht. Wasserbauer, Wartung von Brunnen und Aquädukten sowie die Verlegung von Anschlüssen in einer Regio oder der Stadt Rom verantwortlich sein, das ist mir bei meinem Kenntnisstand viel zu viel Verantwortung, die ich nicht ruhigen Gewissens übernehmen kann und möchte.


    Deshalb wünsche ich mir einen Posten als Stadtschreiber, sollte dies möglich sein", bat Caepio aufgeregt, doch die Aufregung war seiner Freude geschuldet.

  • Die scheinbare anfängliche Unsicherheit schien nun einer Freude zu weichen. So zumindest interpretierte ich die Erläuterungen des jungen Mannes.


    Es freut mich sehr, dass du dir deinen Werdegang verdienen möchtest und dir auch bereits Gedanken gemacht hast über die unterschiedlichen Möglichkeiten. Junge Männer tendieren bisweilen dazu, sich zu überschätzen und aufwändigere Ämter anzustreben, denen sie dann noch nicht gewachsen sind. Dein Ansatz gefällt mir, Iunius Caepio.


    Ich werde sehen, was ich für dich tun kann. Ich werde mich in den nächsten Tagen wieder bei dir melden. Ich finde dich in der Domus Iunia?


    Ich wusste gerade selbst nicht auswendig, an wen ich mich für eine Anstellung als Stadtschreiber Roms wenden musste, doch das war sicher nicht schwer herauszufinden. Ein persönlicher Besuch eines amtierenden Volkstribuns und vielleicht eine kleine Gefälligkeit sollten da schon etwaige Hindernisse aus dem Weg räumen können.


    Sim-Off:

    PN in Bezug auf das Ausspielen und mögliche Spielstränge.

  • Das Lob von Lucius Annaeus Florus Minor freute Caepio sehr. Zu hoch hinaus wollte Iunius nicht, jedenfalls nicht zu Anfang. Das was er sich wünschte, musste er auch leisten können. Lieber fing er klein an und stellte nach und nach seine Fähigkeiten unter Beweis und erwarb neue hinzu, als das er gleich bei der ersten Aufgabe versagte. Was warf das für ein Bild auf ihn und seine Familie? Seine Arbeit würde seine Handschrift und sicher oft genug auch Unterschrift tragen, da musste er diese guten Gewissens setzen können. Eines Tages setzte er sie sicherlich auch unter Arbeiten, wovon sehr viel für Einzelne oder sogar ganz Rom abhing. Heute war jedoch nicht dieser Tag.


    "Vielen Dank für die lobenden Worte Senator. Nein Du findest mich nicht in der Domus Iunia, sondern ich wohne in der Casa Leonis - Via Nomentana vor der Porta Collina auf dem Viminal. Dort findest Du mich jederzeit vor. Falls ich einmal widererwartend nicht anwesend sein sollte, wird Dir der gute Terpander sagen, wo ich bin und wann ich wiederkomme. Ich hoffe bald von Dir zu hören und verbleibe mit den besten Wünschen", sagte Caepio respektvoll, nahm die Weinamphore an sich und überreichte sie ihrem Gastgeber.

  • Bevor ich antworten konnte, hatte ich bereits eine Amphore in der Hand. Also ging mein erster Blick zum kleinen Wachstäfelchen, welches an einer Schnur um den Hals der Amphore befestigt war. Was ich dort las, liess einen guten Tropfen erwarten.


    Ich danke für den Wein und werde mich also bald in der Casa Leonis melden.


    Dann wandte ich mich an Purgitius Lurco.


    Purgitius Lurco, hast du selbst noch ein Anliegen, oder bist du heute speziell für Iunius Caepio hergekommen?

  • "Sehr gerne, ich Danke Dir ebenso Senator", antwortete Iunius erfreut und hoffte Lurcos Patron zu einem positivem Ergebnis kam, was ihn betraf. Nun hieß es sich selbst die Daumen zu drücken. Freundlich lächelnd wartete er ab, ob Lurco selbst noch etwas ansprechen wollte.

  • Lurco hatte schweigend abgewartet, da er seinen Patron und Caepio nicht stören wollte. Sie sollten in Ruhe ihr Anliegen besprechen und es schien, dass sich die beiden gut verstanden. Ein erster Schritt war getan und von Scatos älterem Bruder war ein Großteil der Angst und Nervösität abgefallen.


    "Danke der Nachfrage, aber heute war meine einzige Aufgabe Iunius Caepio zu Dir zu begleiten. Das war mein einziges Anliegen, Patron. Wie mein Caepio schon sagte, er wohnt bei mir in der Casa Leonis und ist dort anzutreffen. Du bist selbstverständlich auch so jederzeit gerne gesehen. Schau wann immer Du magst auf einen Besuch vorbei", antwortete Lurco gut gelaunt.

  • Ich dankte für die Einladung und falls nicht noch etwas aufkommen würde nahm ich an, dass ich Purgitius Lurco demnächst anderweitig wieder sehen würde.


    Ich freue mich, dich zu meinen Klienten zählen zu können, Iunius Caepio.

  • "Vielen Dank Senator oder nun Danke mein Patron", freute sich Caepio. Eine große Hürde hatte er heute genommen und den ersten Schritt in sein Berufleben gemacht. Glücklich verabschiedete sich Iunius und machte sich gemeinsam mit Terpander und Lurco auf den Heimweg.

  • Der Rückweg ging gemächlicher, da Terpaner Caepio nun nicht mehr schleifen musste. Wie konnte man so windig und zeitgleich so unsportlich sein. Gedanklich arbeitete Terpander einen Trainingsplan für den verweichlichten Herrn aus, einschließlich eiskalter Bäder und Geißelungspraktiken, um ihn für den Dienst an Rom zu stählen. Bei der Ausbildung des römischen Nachwuchses lag so manches im Argen. Seine Fantasien trösteten ihn auf dem Heimweg.

  • Nachdem ich am Vortag einen Studienfreund aus Alexandria, Quintus Betucius Firmus, getroffen hatte und mir dieser recht begeistert von seinem Patron berichtet hatte, entschloss ich mich, diesen Patron, einen gewissen Lucius Annaeus Florus Minor, kennenlernen zu wollen. Mein Vater hatte es stets abgelehnt einen Patron zu haben. Er sagte immer, dass ein guter Advocatus völlig unabhängig sein solle. Nur so könne man stets das Beste geben, ohne auf das Ansehen anderer Rücksicht nehmen zu müssen. Gut, der Ruf meines Vaters als Jurist hatte ihm da sicher Recht gegeben. Andererseits waren alle Freunde der Familie einhellig der Meinung, dass er es zum Eques hätte bringen können, hätte er nur einen Patron gehabt. Ich selbst war mir noch nicht sicher, ob ich wirklich einen Patron haben wollte und falls ja, ob es dieser sein solle. Doch lehnte ich einen Patron nicht prinzipiell ab. Vielmehr wollte ich zuerst die Person kennenlernen, die mein Studienfreund so sehr lobte, und dann entscheiden.


    Also war ich nun zusammen mit Quintus in der Schlange und wartete darauf, vorgelassen zu werden. Und da ich nicht mit leeren Händen erscheinen wollte, hatte ich eine eigens hierzu von mir angefertigte Kopie meines Kommentars zur Mancipatio dabei.

  • Die Schlange der Klienten war in der Zeit seit meines Einsitzes im Senat länger geworden. Jeden Morgen verlangten nun mehr und mehr Menschen, mich zu sehen. Nur selten hatten sie zwar schwerwiegende Anliegen und vielen war es einfach wichtig, dass sie sich mit einem Namen in Verbindung bringen konnten, den man auf den Strassen kannte, aber es nahm doch einen immer grösseren Teil des Morgens in Beschlag, die Schlange abzuarbeiten.


    Auch heute standen sie wieder an und wurden Einer nach dem Andern vorgelassen. Irgendwann kam jeder dran, auch Quintus Betucius Firmus.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • Quintus grüßte seinen Patron und fragte nach dessen Befinden. Es entwickelte sich ein kleiner Austausch von Höflichkeiten, bevor er auf den Punkt kam.


    "Mein Patron, ich möchte dir einen Studienfreund von mir vorstellen." Er gab mir ein Zeichen, an seine Seite zu treten. "Dies ist Aulus Iunius Tacitus. Er hat es länger als ich am Museion ausgehalten und ist erst kürzlich nach Rom zurückgekehrt. Nun sucht er nach einem Patron."


    Ich selbst schloss zu meinem Freund auf und wartete darauf, dass mir das Wort erteilt wurde.

  • Betucius Firmus war einer derjenigen Klienten, die öfter einmal einfach so vorbeischauten. Daher war es auch nicht aussergewöhnlich, dass er ohne erkennbares Anliegen anwesend zu sein schien. Erst als er mir einen Studienfreund vorstellen wollte wurde mir klar, dass er scheinbar heute doch etwas vorzubringen hatte. Beim Stichwort Museion fiel mir auch wieder ein, was Betucius eigentlich war, nämlich Iurist. Kein besonders bekannter oder erfolgreicher, aber die Erklärung lieferte er gleich selbst.


    Der vorgestellte Freund war ein Iunius. Iunius Caepio zählte ich schon zu meinen Klienten, was mich daran erinnerte, dass ich diesen schon seit einer kleinen Ewigkeit nicht mehr gesehen hatte. War ihm vielleicht etwas passiert?


    Salve Iunius Tacitus. Kennst du zufällig Iunius Caepio? Er ist auch schon ein Klient von mir, doch gleiche Gens heisst ja nicht gleich auch nahe Verwandtschaft.


    Die Kunst das Eis mit Kleinigkeiten zu brechen gelang mir nicht immer gut, doch hier hoffte ich auf Erfolg.

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    DOMINUS FACTIONIS - FACTIO ALBATA

    SODALIS - AUGUSTALES

    Klient - Marcus Decimus Livianus

  • "Da hast du leider Recht, Senator. Wir sind nicht allzu nah verwandt, so dass ich ihn leider nicht kenne. Ich weile auch erst seit kurzem wieder in Rom. Mir kam aber zu Ohren, dass Iunius Caepio wohl schon länger abwesend ist. Doch mehr vermag ich nicht zu sagen, da ich meine Zeit aktuell auf andere Dinge zu fokussieren pflege."


    Wie gut, dass ich mich noch an das Gespräch mit Terpander erinnerte.

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