[Casa Leonis] Die Zwiebel ist zurück

  • Caius Iunius Caepio stand vor dem großen Haus und staunte. Sein kleiner Bruder war ein gemachter Mann. Lange war es her, seit dem er zuletzt Scato gesehen hatte. Noch vor seinen beiden Brüdern hatte es ihn aus dem Haus getrieben. Aufgewachsen waren sie in Mantua, aber die Mutter hatte ihn früh aus dem Haus getrieben. Rom war sein Ziel, Rom der Nabel der Welt, dort wo die Tempel standen und der Senat lockte. Weit weg von dem Wahnsinn der Christen und deren Lehre mit der ihre Mutter infiziert worden war. Wie eine Zwiebel hatte er die alten, welken Häute abgelegt.


    Caepio nahm den mächtigen Klopfer in die Hand und verschaffte sich lautstark Gehör.

    "Scato? Zwiebelchen ist hier!", rief er.


    Einige vorbei ziehenden Passanten schauten irritiert, aber was wussten die schon? Caepio ließ sich nicht beirren und klopfte erneut und intensiver.

  • Scato war gerade im Garten unterwegs, während Terpander die trockenen Blütenstände der Kräuter abschnitt, um die Samen zu ernten. Also plärrte Scato nicht erst nach seinem Sklaven, sondern öffnete eigenhändig die Tür. Er hatte die Worte nicht verstanden. Aber die Stimme, die sich hinter dem Holz bemerkbar machte, kam ihm vertraut vor. Konnte das sein? Es konnte! Fassungslos starrte er den Mann an, der da vor ihm stand und dessen Gesicht ihm so vertraut war, wie kaum ein anderes. Nur, dass es Jahre her war, seit er es das letzte Mal gesehen hatte.


    "Zwiebelchen", rief er vergnügt in Anspielung auf den fiesen Spitznamen, mit dem der älteste der drei Brüder in seiner Kindheit oft geärgert worden war. Sein Gentilnomen klang dem Wort für Zwiebel* verlockend ähnlich. Zudem hatte er seinen kleinen Brüdern oft genug die Tränen in die Augen getrieben, um diesen Spitznamen zu rechtfertigen.


    Scato umarmte den großen Bruder mit der gesamten Körperlänge und strahlte über beide Ohren. "Wo bist du gewesen, du schrecklicher Mensch!"


    Sim-Off:

    *cepa = Zwiebel

  • Caepio umarmte Scato, endlich hatte er seinen kleinen Bruder wieder in den Armen. Wobei Scato nicht der jüngste von ihnen war. Caepio presste Scato so fest an sich, als konnte er gar nicht glauben, seinen Bruder vor sich zu sehen. Caepio fasste Scato bei den Schultern, schob ihn ein Stück auf Abstand und schaute seinem Bruder ins Gesicht. Reif war er geworden, eine Erfahrung und Härte lag in seinem Gesicht, die nur Erfahrung hinterlassen konnte. Er hatte sein Zuhause verlassen, war vor seiner Mutter geflohen und hatte seine Brüder zurückgelassen. Caepio war in vieler Hinsicht wirklich eine Zwiebel. Aber er wollte seine Brüder nicht zurücklassen, er hatte es einfach nicht mehr ausgehalten. Dieser Wahn, dieser Irrsinn, das ganze christliche Gewäsch dass seine Mutter von sich gab und meinte damit die Missetaten ihres Vaters erklären zu können. Nichts erklärte dies, außer der Willen eines Mannes. Jeder war für seine Taten selbst verantwortlich, die Götter boten Wege, beschreiten musste man sie selbst.


    Erneut drückte Caepio Scato an sich, diesmal sanfter und der jüngere Iunius spürte wie sich sein älterer Bruder entspannte.

    "Ich freue mich so Dich wohlbehalten wieder zu sehen, Du hast keine Ahnung wie sehr ich Euch vermisst habe. Ich habe es daheim nicht mehr ausgehalten Scato. Es war mir nicht möglich zu bleiben und ich konnte Euch nicht mitnehmen", erklärte Caepio und nahm das Gesicht von Scato in beide Hände.


    "Du bist immer noch so dürre wie früher, aber Du bist ein Mann geworden. Ein dürrer Mann Scato. Eindeutig Familie", lachte Caepio glücklich.

    "Lässt Du mich rein?"

  • "Es kann ja nicht jeder so fett sein wie du", frotzelte Scato seinem gertenschlanken Bruder glücklich zu.


    Scato erwiderte Caepios Geste und einen Moment lang standen sie beide voreinander, jeder hielt das Gesicht des anderen in den Händen. Sanft drückte er die Stirn gegen die seines Bruders, froh, ihn wiederzuhaben. Obwohl Caepio ein Überlebenskünstler war und die beiden jüngeren Brüder sich stets eingeredet hatten, dass er auf sich aufpassen könne, war die Sorge geblieben. Mit den Daumen streichelte Scato Caepios Wangen, auf denen inzwischen ein richtiger Bart spross, und sah ihm tief in die Augen. Erst, als er sein Bedürfnis, Zuneigung auszutauschen, gestillt hatte, ließ er Caepio los, trat zur Seite und hielt die Tür auf.


    "Tritt ein! Du wirst nicht glauben, wer mir bis hierher nachgelaufen ist. Möchtest du ein Bad nehmen oder bist du versorgt?" Scato wusste ja nicht, wo der Bruder auf einmal herkam. Speis und Trank würde es jedenfalls so oder so geben, da fragte Scato gar nicht erst. "Du musst mir alles erzählen."

  • "Du kennst mich, ich hatte schon immer ein Hang zur Völlerei", lachte Caepio und verharrte gemeinsam mit Scato in der Bewegung und im Gefühl. Er war Zuhause. Dies hier war das Haus seines Bruders, frei von Altlasten und voller neuer Möglichkeiten. Scato hatte es geschafft einen Neustart hinzulegen, genauso wie er und diesmal würde er seine Brüder nicht wieder hergeben.


    "Der Kurze vermutlich. Ich wusste das wir uns eines Tages unter günstigeren Sternen wiedersehen würden Scato. Heute ist der Tag. Ich würde sehr gerne ein Bad nehmen und falls Du einen Happen zu Essen hättest, wäre ich sehr glücklich darüber. Alles soll ich Dir erzählen? Das dauert lang, oder kurz, je nachdem ob Du das langweilige Zeug auch hören möchtest.


    Aber zu Dir. Wie bist Du an dieses Haus gekommen? Du hast auch einiges zu erzählen Scato, sicher mehr als ich", lachte die Zwiebel glücklich und trat ein. Seine Sorgen waren scheinbar unbegründet gewesen, Caepio atmete erleichtert auf.

  • Die Brüder traten ein und Scato schloss hinter ihnen die Tür. Grau war der Tag, Bote des beginnenden Herbsts. Doch es war ein helles, freundliches Grau, warm und ohne Wind, durch das die Sonne schien.


    "Wir sind alle verfressen. Nur warum wir nicht ansetzen, ist mir ein Rätsel! Das hat etwas mit der Säfteverteilung im Körper zu tun, doch wie genau das funktioniert, würde mich interessieren. Ich vermute eine familiäre Eukrasie mit einem Übermaß an Gelbgalle. Dann in meinem Fall noch die Zwangsdiät bei den CU, die keine Rücksicht auf die vier Typen nimmt. Das kann auf Dauer nicht gesund sein, das sagen alle Ärzte, egal, wen du fragst! Eines Tages werde ich mit einem Herzinfarkt zusammenbrechen.


    Besonders Rindfleisch gilt als heiß und trocken, was die Produktion von Gelbgalle fördert. Wenn du dann schon ein Gelbgalle-Typ bist, kann das nicht gut sein. Fisch fördert die Produktion von Weißschleim, es sollte mehr Fisch und frischer Salat auf dem Speiseplan der Militäreinheiten stehen, aber erzähle das mal jemanden. Die hören einem nicht zu und mästen uns weiter mit ihren Standardrationen, die schon vor hundert Jahren nicht mehr dem Stand der Medizin entsprachen! In Notzeiten oder auf Feldzügen kann ich ja verstehen, wenn man auf das zurückgreift, was da ist, doch gegenwärtig müsste das zumindest hier im Kernreich wirklich nicht sein. Man kann schon froh sein, wenn sie Schweinefleisch nehmen statt Rindfleisch. Das hellere Schweinefleisch ist etwas kühler als Rindfleisch und eher feucht."


    Sie erreichten die Sitzgarnitur im Garten.


    "Es kann aber auch sein, dass das Absicht ist, weil sie kohortenweise Choleriker erzeugen wollen. Setz dich doch."


    Scato schüttelte fix die Kissen auf, eins kam unter den Hintern seines Bruders, das andere hinter dessen Rücken. Auch für sich selbst bereitete Scato einen der Gartenstühle in dieser Manier vor, ehe er Platz nahm. Ein breites Grinsen strahlte dem Bruder entgegen.


    "Nicht der Kurze ist mir gefolgt - der ist abgehauen! Fango ist jetzt in Germania bei der Ala. Nein, der gute alte Terpander ist hier! Und das Haus ... das gehört mir gar nicht. Das gehört meinem Kameraden Manius Purgitius Lurco, der mich freundlicherweise hier wohnen lässt. Du bekommst natürlich ein Gästezimmer und sobald Terpander aufgekreuzt ist, auch dein wohlverdientes Bad."

  • Caepio trat ein und schaute sich neugierig um. Das was er sah gefiel ihm. So wie er Scato kannte, legte dieser auch gleich los und berichtete in einer Geschwindigkeit, der man erstmal folgen musste. Da er ein Iunius war, war es für Zwiebel kein Problem, den schwirrenden Gedanken und Worten seines Bruders zu folgen.


    "Von der Säftelehre habe ich ebenfalls schon gehört. Genaueres kann ich Dir nicht sagen, aber sollte nicht gerade das Militär auf die Gesundheit seiner Milites achten? Nur ein gesunder Soldat ist zur vollen Leistung fähig. Die Zucht von cholerischen Hitzköpfen erscheint mir unglücklich. Wer immer dafür zuständig ist, sollte selbst auf den Prüfstand gestellt werden Scato. Es braucht besonnene Ausbilder und ebensolche Männer mit Befehlsgewalt. Ein Choleriker trifft Spontanentscheidungen die andere schlimmstenfalls mit ihrem Leben bezahlen. Das solches Übel schon bei der Nahrung der Soldaten anfängt, war mir nicht bewusst Bruder.


    Gerade Fisch sollte doch zur Verfügung gestellt werden. Guter frischer Fisch ist in Rom überall erhältlich, weshalb Ihr keinen Fisch auf dem Speiseplan stehen habt ist mir ein Rätsel. Vielleicht sollte sich für die Gesundheit der Soldaten endlich mal ein Mann einsetzen!


    Terpander ist hier, unser alter Terpander? Ich würde ihn sehr gerne sehen. Natürlich auch wegen dem Bad. Dann gilt mein Dank Dir und Lurco. Ein Gästezimmer, für die alte Zwiebel? Danke Scato, dass weiß ich zu schätzen und schon meine Börse. Wie lange ich Deine Gastfreundschaft unter den Gegebenheiten in Anspruch nehme weiß ich noch nicht, aber es macht Dir doch nichts aus oder?


    Fango bei der Ala, wie die Zeit vergeht Scato, wir alte Männer geworden", lachte Caepio mit ein wenig Wehmut in der Stimme.

  • Terpander erschien, ein Handttuch über den Unterarm gehängt und deutete eine Verneigung an. Als er die Aufmerksamkeit der Domini hatte, grüßte er. "Dominus Caepio." Sein Lächeln grub Fältchen um seine Augenwinkel.


    "Du hast nach einem Bad verlangt? Zufällig habe ich gerade eins vorbereitet." Das für Scato gedacht gewesen war, doch nun würde es dem Gast wohltuen. "Wir haben einen neuen Sklaven namens Charislaus, der sich vortrefflich auf Kosmetik und Körperpflege versteht. Möchtest du, dass ich ihn rufe?"

  • Caepio grüßte den alten Griechen. "Terpander".

    Der Mann hatte sich kaum verändert, war das nun gut oder schlecht? Vermutlich gut, denn Scato hatte ihn immer noch bei sich.


    "Ein Bad wäre eine Wohltat für meine müden Knochen. Die Reise war weit und lang. Wir haben uns lange nicht gesehen, mein Bruder war so frei mir Unterschlupf zu gewähren. Am besten beginnt man mit einem entspannenden Bad. Körperpflege klingt verlockend, nach dem Bad darf sich Charislaus gerne meines Körpers annehmen. Womit kann er noch aufwarten?", fragte Caepio und wandte sich dann an Scato.


    "Ich hoffe Du kannst einen Moment auf mich verzichten. Wo treffen wir uns danach? Und wo darf ich residieren in Deinem schönen Heim Bruderherz?", fragte Caepio herzlich.

  • Terpander führte Caepio in den dank der Fußbodenheizung herrlich warmen Baderaum. Die gemauerte Wanne war groß genug für mehrere Personen. Scato würde schon mitkommen, wenn er noch was mit seinem Bruder besprechen musste. Terpander half Caepio, sich zu entkleiden und bot ihm dann an, in das dampfende und duftende Wasser zu steigen. Da Gäste prinzipiell hungrig und durstig waren, holte er anschließend eine Platte mit Häppchen aus der Küche. Bei der Gelegenheit teilte er Charislaus seine Aufgabe mit, die er ausführen sollte, sobald der neue Hausherr fertig mit Baden sei.


    "Das Zwiebelchen bedarf besonderer Pflege", teile Terpander mit ernstem Gesicht mit. "Es ist der lange verschollene große Bruder von Scato, der endlich zurück in die Familie gefunden hat. Also sei besonders gut zu ihm, wir möchten einen hervorragenden Eindruck hinterlassen."


    Mit den Häppchen verschwand er, um den Herrn damit entweder zu füttern oder diese auf den Wannenrand zu stellen, je nach Vorliebe. Scato gehörte zu denen, die sich gern mit dem vollen Programm verwöhnen ließen, aber das musste nicht zwangsläufig auch auf den Bruder zutreffen.

  • Scato runzelte die Stirn, als Terpander ihm mitten im Gespräch mit einer Selbstberständlichkeit die Zwiebel entführte. Da er sich blöd vorkam, einfach stehen gelassen zu werden, begleitete er die beiden noch in den Baderaum.


    "Natürlich wirst du bei uns wohnen, Brüderchen. Lass dir bloß nicht einfallen, dich irgendwo einzumieten, das würde ich als persönliche Beleidigung auffassen. So. Dann überlasse ich dich mal den Händen von Terpander und Charislaus." Wo steckte eigentlich der Faulpelz Unauris schon wieder? "Wir treffen uns hinterher im Triclinium zum Essen!"


    Sprach's und entschwand.

  • Kaum dass er sich mit Scato unterhielt, wurde er von Terpander geschnappt und zu einem Bad und einer Massage entführt. Es gab schlimmere Verbrechen, als dieses grinste Caepio in sich hinein. Terpander war so gut und half ihm beim Ausziehen. Dann stieg Caepio in das warme, duftende Wasser und ließ sich darin versinken. Einen Moment verharrte er unter Wasser, ehe er mit wohligem Seufzen wieder auftauchte. Wasser wusch so manche Sorgen fort. Nicht dauerhaft, aber es entspannte ungemein.


    Scato war ihm ins Bad gefolgt und Caepio freute sich darüber.

    "Nein das werde ich mir nicht einfallen lassen Scato. Wir sind endlich wieder vereint und zwar endlich so, wie es sein sollte. Ich danke Dir für Deine Gastfreundschaft. Bis später, dann komme ich erholt, entspannt und wohl duftend zu Dir. Gerne Scato, ich freue mich", antwortete die Zwiebel und jedes Wort davon war wahr.


    Lang streckte sich Caepio im Wasser aus und hoffte, dass ihm seine Brüder diesmal länger erhalten bleiben würden. Immerhin waren sie nun erwachsene Männer und konnten ihr Leben gestalten, wie sie es sich wünschten. Er benötigte eine Anstellung, dachte sich die Zwiebel. Zum Unterhalt musste er etwas beitragen und mit Geld in den Taschen lebte es sich immer leichter.


    "Terpander, gibt es hier irgendwo einen Stellenmarkt wo ich fündig werden könnte?", fragte er den altgedienten Sklaven ihres Hauses und wackelte genüsslich mit den Zehen im Wasser.

  • "Einen Stellenmarkt?" Terpander dachte nach. "Ich muss gestehen, dass ich keine Ahnung von Arbeit habe", scherzte er und seine Mitsklaven konnten davon in der Tat ein Lied singen. "Wenn du einen Vorschlag gestattest", natürlich würde Caepio das, warum sollte er nicht, "so empfehle ich dir, dich nach einem Patron umzuschauen. Der kann dir helfen, in Roma Fuß zu fassen."


    Das Militär war nicht das Ding des Gasts, das wusste Terpander, so dass er nicht vorschlug, doch mal Scato zu den Cohortes Urbanae zu begleiten. Er stellte sich hinter Caepio, goss ihm eine duftende himbeerrote Substanz über den Schädel und wusch ihm mit einer sanften Massage das Haar. Charislaus, der für solche Arbeiten ausgebildet war, ließ sich nicht blicken, doch Terpander würde improvisieren. Hauptsache, der Herr war am Ende sauber und entspannt.

  • "Das Haus sieht ordentlich aus, also musst Du schon einige Ahnung von Arbeit haben Terpander. Es sei denn Du hast gute Geister, die das Haus für Dich sauber halten. Natürlich nur heraus mit dem Vorschlag", antwortete Caepio, da er schließlich nach einem Stellenmarkt gefragt hatte.


    Der Vorschlag eines Patrons war sehr gut, nur wo konnte man einen guten Mann finden, der seine Aufgabe als Patron so ernst nahm, wie man es sich wünschte?


    "Ein Patron ist ein sehr guter Vorschlag, Danke Terpander. Hast Du einen bestimmten Mann im Kopf? Ein Hinweis wäre sehr gut. Rom ist voller Männer, die als Patron dienen könnten. Aber wer nimmt es derart ernst, dass von wahrer Förderung gesprochen werden kann? Jemand der Hand in Hand mit einem arbeitet? Ein Mann der auch einem geringen Mann wie mir eine Chance gibt? Noch habe ich rein gar nichts vorzuweisen.


    Mit Gelegenheitsarbeiten habe ich mich über Wasser gehalten, hier und dort vor allem geschrieben und auch dadurch wieder neue Kontakte geknüpft oder Arbeiten vermittelt bekommen. Doch ich möchte gerne einmal ankommen und eine feste Arbeit erreichen. Zuerst hatte ich überlegt, ob das Militär etwas für mich wäre. Vermutlich bin ich nicht dafür geschaffen. Da hätte ich damals gleich Zuhause bleiben können. Wo gab es mehr Befehle als in unserem Haus? Wo gab es mehr Drill und Regeln als bei unserer Mutter?


    Von daher müsste der Mann schon mehr als nur Interesse an einem Klienten haben, der ihn unterstützt. Ich benötige ebenso Unterstützung. Von meiner jetzigen Position aus bin ich nicht nützlich. Oder noch nicht nützlich, um es mal positiv auszudrücken", antwortete Caepio und genoss das warme Wasser.


    Terpander kümmerte sich wunderbar um ihn, er wusch ihn komplett und massierte ihm sogar den Schädel. Entspannter konnte niemand sein, als Caepio im Moment. Er war versucht jeden Tag so zu genießen, aber damit würde er seinem Bruder gewaltig auf der Tasche liegen.


    Sein Bruder!


    Vielleicht kannte Scato Gönner die ihm beistehen konnten.

    "Terpander, lass uns das vorzügliche Bad beenden, ehe ich völlig faul werde. Ich muss dringend mit meinem Bruder über einen möglichen Patron sprechen", bat Caepio gut gelaunt.


    Scato kannte sicher mehr Leute in höheren Positionen als er. Niemand zog sich selbst aus dem Sumpf, nun fast niemand, die Zwiebel wollte es versuchen.

  • Lurco kehrte nach Hause zurück und schaute sich um. Irgendwie war es still in der Casa Leonis, jeder hing vermutlich seinen eigenen Gedanken in seinen Räumen nach. Lurco betrat den Garten und machte es sich dort vor ihrer Feuerschale gemütlich. Er musste noch die geerbten Sklaven in die Casa Leonis verbringen lassen, am besten würde er Terpander damit beauftragen. Und dann hatte er noch die Götter und die Welt zu verhören. Er wusste nicht wo er anfangen sollte, wo er die passenden Leute finden sollte und wie er sie aufspüren sollte. Ein toller Urbaner war er, er konnte nicht mal ermitteln, wie man ermittelte.


    Gefühlt rannte er den ganzen Tag durch Rom und sein Leben und trat dennoch auf der Stelle.

  • Während Terpander sich um die Zwiebel kümmerte, hörte Scato am Klappern der Tür, dass Lurco nach Hause gekommen war. In dem ihm eigenen Eilschritt trampelte er die Treppe herunter, begrüßte Lurco mit einem Kuss, wobei er ihm die Hand aufs Herz legte, und textete ihn dann zu, während er ihn am Oberarm ins Triclinium zog.


    "Na, hast du auch endlich Dienstschluss? Wie war dein Tag? Ich musste mal wieder Leichen untersuchen ... sehr angenehme Patienten. Still und duldsam, kein Gejammer, kein Gezappel, immer höflich. Komm mit ins Triclinium, wir essen sofort Abendbrot, damit wir keine Zeit verlieren, ehe wir zurück in die Castra müssen.


    Du wirst nicht glauben, wer mich an der Porta überraschte. Mein älterer Bruder Caepio ist wieder aufgetaucht! Er wird uns bei der Cena Gesellschaft leisten. Sei lieb zu ihm, keine bösen Seitenhiebe, ich möchte, dass mein Bruder sich wohlfühlt, er ist sensibel. Du kannst ihn gleich kennenlernen, Terpander richtet ihn gerade fürs Abendessen her. Hättest du was dagegen, wenn wir Caepio hier in der Casa Leonis einquartieren? Sie ist groß genug und Caepio ist ein netter Kerl."


    So nett, wie Brüder halt sein konnten, wenn sie einem nicht gerade mit frechen Sprüchen das Leben schwermachten.

  • Lurco genoss die liebevolle Begrüßung und drückte Scato an sich. Und schon redete sein Stöckchen los. Lurco lauschte gespannt, sie hatten Besuch von einem weiteren Verwandten von Scato und zwar seinem älteren Bruder. Lurco freute sich riesig darüber, er hatte leider keine Brüder. Er hatte überhaupt keine Familie mehr, was er schade fand. Als Junge hatte er sich immer Brüder gewünscht, einen größeren der ihm alles beigebracht hätte und einen kleineren dem er alles weitergegeben hätte. Aber es hatte nicht sollen sein.


    "Dein Bruder ist zu Besuch? Das freut mich Stöckchen. Natürlich bin ich lieb zu ihm, wo denkst Du hin? Ich habe leider keine Brüder wie Du weißt. Mit dem Tod meiner Eltern habe ich überhaupt niemanden mehr. Aber ich habe Dich und als weitere Verwandte unsere Barackenbrüder. Und Deine Brüder sehe ich als Familie an Scato. Dein Bruder kann hier so lange wohnen wie er möchte. Zimmer sind ausreichend vorhanden und Terpander kümmert sich um alles. Ach und ich muss ihm sagen, dass er den lallenden Löwen einen Weile allein führen muss. Charislaus ist auf einer Mission für unseren Praefectus Urbi. Kaum zu glauben oder? Der gute Terp sollte die Sklaven aus der Casa Prugitia zu uns holen, damit er sie zur Arbeit einteilen kann.


    Was gibt es denn Leckeres heute zu essen? Dienstschluss ist gut, ich bin verwirrt und fühle mich als renne ich die ganze Zeit und stecke trotzdem fest. War Pullus bei Dir wegen den Pflanzen von Anis von Alexandria? Oder hat er es vergessen?


    Also wie gesagt, Dein Bruder ist willkommen. Jeder aus Deiner Familie, den Du gerne hast Scato. Dass weißt Du doch", antwortete Lurco liebevoll.

  • "Nein, war Pullus nicht! Der hat nur noch Kekse im Sinn", frotzelte Scato, während er zu räumen begann. "Charislaus ist auf einer Mission?! Also das erklärst DU Terpander, ich mach das nicht. Kein Wunder, dass hier alles liegen bleibt und Terpander so blass aussieht. Die Bude sieht aus wie Sau.


    Ich hoffe, du hast dir das gut überlegt. Charislaus war der Sklave von Viridomarus und der erschien mir wenig vertrauenswürdig. Unauris hast du auch total verzogen, der ist ständig unterwegs, angeblich, um was zu erledigen, braucht aber für jeden Einkauf Stunden. Du musst deine Sklaven härter rannehmen, die tanzen dir auf der Nase herum, Terpander hat das auch schon beklagt. Die Mission wird ein Desaster, das garantiere ich dir.


    Was es zu Essen gibt, weiß ich entsprechend nicht, wenn Terpander hier momentan den Haushalt allein führt! Ich glaube nicht, dass er Zeit zum Kochen finden wird, er ist gerade damit beschäftigt, meinen Bruder herzurichten. Ich geh mal schauen, ob noch was aus der Taberna übrig ist."


    Dort hängte er zunächst das Schild "geschlossen" an die Tür, denn Terpander konnte nicht zeitgleich die Gäste bedienen und die Hausherren. Wenig später kehrte er mit allem, was er so gefunden hatte, ins Triclinium zurück, packte es so, wie es war, auf den Tisch und machte es sich auf der Kline bequem.


    "Leg dich hin, nimm dir was zu trinken. Caepio und Terpander kommen sicher auch gleich." Er atmete durch, weil er merkte, dass die Aufgekratztheit ihn plappern ließ. Etwas ruhiger und langsamer fragte er: "Was ist denn los, warum kommst du mit der Ermittlung nicht voran? Und mal ehrlich - ist das so ein Drama? Bisher haben wir doch keinen einzigen Fall gelöst, es wäre also nur die Fortsetzung des momentanen Zustands. Unsere Schuld ist das nicht, wir geben unser Bestes, Schuld sind die da oben." Wen auch immer er damit meinte, vermutlich den Senat. Der war als Schuldiger immer gut.


    "Das Einzige, was wir bisher geschafft haben, ist das lästige Sklavensubjekt für den Rest seines Daseins in der letzten Zelle bei den sprechenden Steinen verfaulen zu lassen." Was Scato wiederum gefiel, auch wenn er sie lieber am Kreuz gesehen hätte.

  • "Nur Kekse im Kopf könnte da glatt zum geflügelten Wort werden. Dann muss Pullus das noch nachholen, wir benötigen Deine Hilfe im Garten von Anis von Alexandria. Ich vermute dass es sich bei den Pflanzen nicht um schlichte Gartenkräuter oder Blumen handelt. Aber Du bist der Experte und kannst uns über die Pflanzen genaueres sagen. Oh ja Charislaus ist auf einer Mission. Er hat jemanden kennengelernt und dieser jemand war oder besser gesagt ist der Sklave von unserem Praefectus Urbi Claudius Menecrates. Er bat mich darum, dessen Sklaven auf dieser Mission begleiten zu dürfen. Warum sollte ich ihm das verwehren? Deshalb schrieb ich ihm eine Reiseerlaubnis und hoffe das die beiden gemeinsam gute Dienste leisten.


    Nun an Terpander habe ich nicht gedacht. Aber er könnte sich der Sklaven aus der Casa Purgitia annehmen. Hier können wir sie auch eher gebrauchen, als in einem Haus das nicht bewohnt wird. Es reicht ein Grundstock um das Gebäude in seinem Ist-Zustand zu erhalten. Es darf nicht verfallen, wer weiß wann wir es noch einmal benötigen oder wofür. Es soll nicht an Wert verlieren.


    Wie die Mission ausgeht, kann ich Dir nicht sagen aber Charislaus klang ganz zuversichtlich. Ich würde keinen Menschen mit Viridomarus dem Wendehals vergleichen. Der log bereits als er das Maul aufgemacht hat. Ich glaube der hat selbst gelogen, wenn er einem einen guten Tag gewünscht hat. Mich hat er jedenfalls nach Strich und Faden belogen, betrogen und verarscht. Und bis dato habe ich auf den Haken an diesem Haus gewartet, er war ein bisschen zu freundlich und großzügig und das von einem wie ihm. Aber wer schaut einem geschenkten Gaul ins Maul?", antwortete Lurco und wartete dann auf die Rückkehr von seinem Schatz.


    Lurco machte es sich ebenfalls auf der Kline bequem und nahm sich etwas zu essen. Auf die Fragen von Scato hin, hielt er beim Kauen inne und betrachtete ihn eindringlich wie nachdenklich.


    "Ob das so wichtig ist? Ehrliche Antwort für mich schon. Ich hätte schon gerne ein Fall aufgeklärt. Dafür sind wir doch Urbaner oder? Unsere Vorgänger haben sich für nichts interessiert und sich ihre Ärsche im Officium platt gesessen oder sich woanders die Eier geschauckelt. Hat uns das nicht angewidert? Haben wir uns nicht darüber geärgert? Hatten wir nicht einen Hals aufgrund von ihrem Verhalten? Ihr Desinteresse, daran wie sie den Dienst geschoben haben, als wäre das eine Freizeitbeschäftigung nur um den Vormittag irgendwie zu verbummeln oder in Uniform irgendwem vor der Castra hinterher zu hecheln? Unwürdig, erbärmlich, widerwärtig sie haben die Cohortes Urbanae und unseren Stand befleckt. Sie haben unsere Ehre in den Dreck getreten. Es hat sie nicht geschert, dass Kollegen gestorben sind. Hauptsache die Frisur sitzt und der eigene Arsch ist im Trockenen.


    Scato wir sind nicht so, wir sind aus einem Grund zu den Cohortes gegangen. Du hast Dir dort Deinen Wunsch des Miles Medicus erfüllt, Du bist dort um Menschen zu helfen. Um ihnen beizustehen. Du trittst für etwas ein. Möchtest Du dass die Urbaner für Rom das Gesicht von solchen Männern wie Maro oder Cerretanus tragen? Oder möchtest Du, dass sie jenes Gesicht tragen, dass wir uns selbst für ihre Verkörperung wünschen?


    Ja mir macht es was. Es ist ein Drama. Es ist eine Schande und ich ärgere mich über mich selbst. Der beste Wille nützt nichts, wenn er nicht fruchtet. Dafür kann sich keiner der toten Kollegen etwas kaufen Scato. Leider. Ich muss Ergebnisse liefern, denn sonst bin ich trotz aller Mühe nicht besser als der läufige Cerretanus oder der Platthintern Maro der vermutlich noch nie sein Officium bei Tag verlassen hat.


    Ich weiß Deine Worte zu schätzen und vielleicht ist es nicht meine Schuld, aber es ist meine Aufgabe Stöckchen.


    Zudem möchte ich allen damit draußen sagen, Du kannst zwar in Rom Verbrechen begehen, aber irgendwann... irgendwann finden wir Euch alle und dann Gnade Euch Mars, denn ich tue es nicht", antwortete Lurco und kaute sein Essen derart, als wäre es noch nicht tot.


    Bei dem Gedanken an die verfaulende Irre Eireann schlich sich ein messerdünnes, diabolisches Grinsen in Lurcos Gesicht, das mit viel Wohlwollen ehr wie eine klaffende Wunde im Gesicht aussah, als ein Grinsen.


    "Verdiente Strafe würde ich sagen, vielleicht findet sie ja dort genau den Stein, der bereit ist, mit ihr zu reden. Langweilig wird es ja nicht, bei der Anzahl an Steinen und die haben da so einiges erlebt. Vermutlich jeder Stein. Die Frage ist nur, wer schützt die Steine vor Eireanns Gesafte?", lachte Lurco und zwinkerte Scato gut gelaunt zu.


    "Zurück zur Familie Stöckchen, erzähle mir von Deinem Bruder", bat Lurco liebevoll.

  • "Nicht an Terpander gedacht?", ächzte Scato.


    Er schaute liegend über seine Beine hinweg in Richtung Tür, ob der graubärtige Hellene das gehört haben mochte. Den Göttern sei dank befand Terpander sich scheinbar noch bei Caepio in der kleinen hauseigenen Therme, um sich dort in Eins-zu-eins-Betreuung von Dominus Zwiebel beachten zu lassen. Zumindest war er noch nirgends zu sehen oder zu hören. Die Brauen kritisch verzogen, fuhr Scatos Blick wieder in Lurcos Richtung.


    "Auch das darfst du ihm persönlich sagen: dass du den armen alten Sklaven, der für uns den gesamten Haushalt praktisch allein führt, für zu unwichtig hältst, um mit ihm über personelle Angelegenheiten zu reden. Wie du weißt, sind Unauris und Charislaus von unglaublicher Faulheit geschlagen, die er ganz allein kompensieren muss."


    Das wusste er von Terpander, der sich ihm anvertraut und um eine Erlaubnis zur körperlichen Züchtigung der beiden gebeten hatte. Da weder Unauris noch Charislaus ihm gehörten, hatte Scato ihm diese Erlaubnis nicht erteilen können. Zwar schlug er selbst seine Sklaven nicht, doch Terpanders trauriger Blick und der Verweis auf sein fortschreitendes Alter hätten Scato weich gemacht, würde es um seine eigenen Sklaven gegangen sein. Dass sein Lehrer auf seine alten Tage noch solche Not leiden musste, tat Scato leid.


    "Ehrlich, Lurco, und da wundert es dich, wenn manche Sklaven durchdrehen und einen Aufstand anzetteln. Was Viridomarus betrifft - du bist jetzt Unteroffizier der Cohortes Urbanae. Er wird sich zwei Mal überlegen, ob er dir ein Haus mit einem Haken andreht, oder dir besser einen vernünftigen Ausgleich dafür gibt, dass du nicht so genau hinschaust, womit und vor allem wie genau er sein Geld verdient. Niemand wird allein durch ehrliche Arbeit steinreich, erst recht kein verdammter Thraker.


    Womit wir beim Thema Cohortes Urbanae angelangt sind."


    Scato spielte mit ein paar Weintrauben, schnippte sie hoch und fing sie mit dem Mund. Einige fing er und kaute sie herunter, die übrigen kullerten unter die Kline, wo Terpander sie später wieder hervorholen musste, wie er mit dem Anflug eines schlechten Gewissens feststellte, weshalb er mit dem Spiel aufhörte.


    "Meinen Ausspruch zum fehlenden Ermittlungserfolg darfst du als Zeichen von Verbitterung und Frustration sehen! Nach dem Motto: Lächle, denn du kannst sie nicht alle töten. Es lief zu viel falsch in der Vergangenheit und man kann unseren Vorgesetzten keinen Vorwurf machen. Wie sollen sie zehn oder zwanzig Jahre Kuschelkurs in so kurzer Zeit ausgleichen? Kein noch so starker Wille kann binnen weniger Monate ein Hexenwerk vollbringen. Der Aufbau der alten Statio und die Planung zur Zwillingsstation inmitten des Pomeriums sind zwei wichtige Schritte in eine gute Richtung. Sie schaffen das Fundament. Und dennoch."


    Scatos Augen blitzten.


    "Wir brauchen ein Erfolgserlebnis. Für die Moral der Männer, als Botschaft an die Gesellschaft. Einen Erfolg, mit dem wir vor die Öffentlichkeit treten und zeigen können: Die Cohortes Urbanae sind zurück, stärker und besser als je zuvor. Eine öffentliche Hinrichtung der Extraklasse, wie die Krähen sie verdient gehabt hätten und so manch anderer."


    Voll tiefer Verärgerung erinnerte er sich daran, dass die Mörderin der Vestalis Maxima von irgendeiner namenlosen Gestalt beiläufig beseitigt worden war und er wurde das Gefühl nicht los, dass es hier nicht nur um Verschleierung ging, sondern darum, den Cohortes Urbanae den Erfolg zu nehmen! Gern hätte er seinen Eindruck Lurco mitgeteilt, doch Lurco war nicht mit den Ermittlungen des Falles betraut und Scato hatte Geheimhaltung geschworen. So sagte er nur:


    "Mich würde mal interessieren, ob es den Kameraden von den Prätorianern genau so geht ... ob die ebenso in den letzten Jahren keinerlei Erfolg haben verzeichnen können. Wenn ja - passt das ins gegenwärtige System des Dahindümpelns und Auf-der-Stelle-Tretens, verursacht von Leuten, die meinen, man müsse Kriminellen das diebische Händchen halten, anstatt es ihnen abzuhacken.


    Wenn es aber bei den Schwarzröcken anders aussehen sollte, stünde zur Debatte, ob sie unsere die Fälle abzapfen, damit sie damit protzen können! Dass sie uns vielleicht sogar erst die Drecksarbeit machen lassen und dann kurz vor Schluss dazwischengrätschen, um die Lorbeeren für die Auflösung des Falls einzustreichen! Du hast doch einen guten Draht zum Urbi. Weiß der was? Es unterliegt ja nicht alles der Geheimhaltung, was die Prätorianer tun, sonst würden wir uns keine Castra mit ihnen teilen. Wie sieht es bei ihnen aus? Irgendwelche erwähnenswerten Erfolge - oder überhaupt welche?"

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